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Doppelschalige Hohlwand Die Herstellung doppelschaliger Hohlwände
mit in die Schalen eingreifenden Querbindern ist bekannt. Derartige Wände besitzen
einen durchgehenden Wandhohlraum, der in wärme- und schalltechnischer Beziehung
äußerst unerwünscht ist.
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Sollen in die bekannten Hohlwände Riegel und Stiele eingebracht oder
Kanäle gebildet werden, so macht sich eine besondere Verschalung dafür nötig. Auch
die Herstellung eines schalungslosen Eisenbetonskelettbaues ist bisher nicht möglich
gewesen.
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Es ist ferner vorgeschlagen worden, die beiden Schalen der Hohlwand
durch mit Nasen versehene Sperrplatten abzustützen. Auch hierbei ist es nicht möglich,
ohne irgendwelche Verschalung Kanäle innerhalb der Hohlwände herzustellen, die waagerecht
oder senkrecht zueinander verlaufen oder ein zusammenhängendes Netz bilden, so daß
diese Kanäle zur Aufnahme von Füllstoff, Trägern, Rohrleitungen o. dgl. geeignet
sind oder als Entlüftungskanäle dienen können.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß zum
Verbinden der die Höhlwand bildenden Schalen Binder mit Ansätzen Verwendung finden.
Durch deren Aneinanderreihen lassen sich sowohl senkrechte und waagerechte sowie
ineinander übergehende Kanäle bilden, je nachdem die Ansätze senkrecht oder waagerecht
gerichtet werden. Die mit seitlichen Einkerbungen versebenen Wandplatten werden
durch fertig hergestellte Binder, deren Köpfe sich nach der Mitte zu verjüngen,
gegen Ausbiegen gesichert, während die Binder plattenförmige Ansätze besitzen, die
gleichzeitig die Wandplatten nach innen abstützen. Diese Ansätze, die die Breite
des jeweiligen Wandhohlraumes besitzen, sind so bemessen, daß jeweils die Ansätze
des nächsten Binders die des ersten berühren bzw. dieselben überdecken, wodurch
den Hohlraum unterteilende, praktisch durchgehende Trennflächen entstehen. An jedem
Binder sind ein oder mehrere jeweils um 9o bzw. r8,o° zueinander versetzte plattenförmige
Ansätze angeordnet, wodurch es möglich wird, den Wandhohlraum in waagerechter und
senkrechter Richtung zu unterteilen. Zweckmäßigerweise verwendet man für die sich
nach der Mitte zu verjüngenden Köpfe eine Pyramidenform mit quadratischer Grundfläche.
Die Ansätze verlaufen parallel zu zwei Kopfkanten der Pyramidenstumpffläche. Hierdurch
wird eine zwangläufige waagerechte und senkrechte Unterteilung des Wandhohlraumes
gewährleistet, da man die quadratischen 'Kinderköpfe in den entsprechend geformten
Einkerbungen der Wandplatten nur um 9o° zu verdrehen braucht.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
Es zeigt Abb. i eine Hohlwand mit Eisenbetonskeletteinbau
in Ansicht und teilweisem Schnitt, Abb. 2 die Hohlwand im Schnitt A-B, Abb.3 bis
i8 verschiedene Ausführungsformen von Bindern.
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Der die Wandplatten a zusammenhaltende Binder b weist einen Schaft
c und Köpfe d und e auf. Die Köpfe, deren Außenflächen im allgemeinen einen quadratischen
Querschnitt aufweisen, verjüngen sich nach der Bindermitte zu und bilden so den
Stumpf einer viereckigen Pyramide. Am Binderschaft ist ein plattenförmiger Ansatz
f angeordnet, dessen Fläche parallel mit zwei Kopfkanten der Pyramidenstumpffläche
verläuft. Die Länge des Ansatzes f ist so bemessen, daß er den des nächsten Binders
berührt bzw. denselben überdeckt. Abb. 3 zeigt einen Binder mit einem einzigen plattenförmigen
Ansatz f, während der Binder gemäß Abb. 4 um i8o° versetzte Ansätze 11,
f=
besitzt. Durch Verdrehen um go° lassen sich in einfachster Weise mit ein
und demselben Binder sowohl Waage- als auch senkrechte Kanäle herstellen. Abb. 5
zeigt einen Binder mit um go° versetzten Ansätzen f l, 13, während
Abb. 6 einen Binder mit drei Ansätzen 11, f2,13 veranschaulicht. Diese beiden
Binder finden dann Verwendung, wenn die in dem Wandhohlraum gebildeten Räume Ecken
bilden sollen.
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In den Ausführungsbeispielen Abb. 3 bis 6 entspricht die Länge der
plattenförmigen Ansätze annähernd der halben Entfernung von einem Binder zum anderen.
Es ist aber ohne weiteres auch möglich, Binder gemäß Abb. 7 mit einem einzigen Ansatz
f4 zu versehen, deren Länge dem gesamten Binderabstand entspricht. In Abb.8 ist
ein Binder dargestellt, dessen Köpfe die Form eines Kegelstumpfes besitzen.
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Abb.9 und io zeigen Binder, deren Ansätze f1, f2 an den Rändern abgeschrägt
sind. Hierdurch ist es möglich, die Binder sowohl für Bauten mit geraden Flächen
als auch gemäß Abb. io für Rundbauten zu verwenden. Die Abschrägung entspricht in
diesem Falle dem Umfang des herzustellenden Rundbaues.
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In Abb. ii ist eine Hohlwand in Teilansicht dargestellt.
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Die Binder b greifen mit je einem Viertel ihrer Kopffläche b1, b2
in die Ecken zweier Wandplatten ei, a= und mit der anderen Kopfhälfte b3 in die
darüber bzw. darunter befindliche Wandplatte a3 ein, so daß durch einen Binderkopf
jeweils drei Wandplatten gehalten werden. Da die Bind ,-,r nur bis zur Hälfte ihrer
Kopfbreite b1, b2 in die Wandplatten eingelassen sind, ragen auch die plattenförmigen
Ansätze f zur Hälfte über die Ränder der Wandplatte hinaus. Diese Anordnung bedeutet
eine wesentliche Erleichterung beim Bauen, da die überragenden Ansätze einen Anschlag
für die nächste aufzusetzende Wandplatte bilden.
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Die Binderköpfe brauchen nicht durch die Wandplatten hindurchgeführt
zu sein, sondern können gemäß Abb. 12 im Wandkörper verankert werden. Abb. 13 zeigt
die Verbindung von vier Wandplatten durch einen einzigen Binder. Nach Abb. 14 sind
an den Enden der plattenförmigen Ansätze f Leisten g angeordnet, die zahnartig ineinandergreifen,
wodurch die Binder Zugspannungen aufnehmen können. Abb. 15 läßt eine andere Ausführung
einer Plattenverzahnung erkennen. In Abb. i6 sind zwei Binder b zu einem einzigen
Körper vereinigt. Diesen Doppelbinder verwendet man zweckmäßigerweise dann, wenn
Hohlwände ohne irgendwelche Stützen aufgebaut werden sollen, und zwar baut man gemäß
Abb. i i den Binder so ein, daß jeweils drei Wandplatten fest miteinander verbunden
werden. Abb. 17 zeigt einen Doppelbinder für Rundbauten; Abb. 18 einen Doppelbinder
mit plattenförmigen Ansätzen. Der die beiden Binder verbindende Steg h, besitzt
Bewehrungen i, welche die Zugspannungen der Wandungen aufnehmen. Durch die
Verwendung von bewehrten Doppelbindern ist es möglich, VieFugen der aufeinandergesetzten
Platten zu überbrücken, so daß man Wandungen erhält, die auch größeren Zugspannungen
standhalten. Man kann auf diese Weise Silos und ähnliche Rundbauten ausführen, ohne
die Wandungen mit besonderen Bewehrungen, wie Reifen o. dgl., versehen zu müssen.
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Es liegt ohne weiteres im Rahmen der Erfindung, auch bei dem Doppelbinder
plattenförmige Ansätze verschiedenster Form anzuordnen.