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Vorrichtung zum Befestigen von Vorgarnspulen an Spulenrahirien von
Spinnmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Befestigen von
Vorgarnspulen an Spulenrahmen von Spinnmaschinen und ist eine Verbesserung sowie
weitere Ausgestaltung der Vorrichtung nach Patent 499 4o1. Nach dem Hauptpatent
wird ein Spulenträger am Spulenrahmen frei drehbar und allseitig schwingbar aufgehängt,
auf dem die Spule mit ihrem oberen Ende lösbar aufgesteckt ist. Zur drehbaren Lagerung
des Spulenträgers wird hierbei ein Kugelläger verwendet, durch welches der Reibungswiderstand
der Spule gegen Drehung stark herabgesetzt wird, um einen unerwünschten Gegenzug
auf das Vorgarn zu vermeiden. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei einem zu
leichten Lauf des Spulenträgers Schwierigkeiten entstehen, da die Spulen dann bei
einem unregelmäßigen Arbeiten der Maschine oder durch die Erschütterungen derselben
infolge ihrer eigenen lebendigen Kraft schneller weiterlaufen, als das Vorgarn von
ihnen abgezogen wird. Dies hat zur Folge, daß das Vorgarn zwischen den Spulen und
dem Streckwerk schlaff wird, was zur Schleifenbildung im Vorgarn oder zum Zusammenknäueln
desselben im Streckwerk und schließlich zu einem Bruch des Vorgarnes führen kann.
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Nach der Erfindung wird daher auf das Kugellager eine geringe Bremswirkung
dadurch ausgeübt, daß im inneren Laufring des Kugellagers radiale Schlitze vorgesehen
sind, deren Breite geringer ist als der Durchmesser einer Kugel.
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Es sind zwar an sich Bremsvorrichtungen für den auf einem Kugellager
drehbar gelagerten Spulenträger bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung wird eine
gleichmäßige Bremswirkung auf eine an dem Spulenträger befestigte Scheibe durch
eine unter Federspannung stehende Schnur ausgeübt. Die Bremswirkung hat hier den
Zweck, bei Spinnmaschinen mit aktiven hängenden Flügeln und passiven Spulen ein
Aufwickeln des Fadens auf ,die Spule dadurch zu ermöglichen, daß infolge der Bremswirkung
die Spule gegenüber der,den Faden zuführenden Flügelspindel etwas zurückbleibt.
Um diese Relativbewegung zwischen der Spindel und der Spule zu erhalten, muß diese
Bremsung verhältnismäßig stark und daher die Bremsvorrichtung entsprechend konstruiert
sein.
Gegenüber der bekannten Vorrichtung wird gemäß der Erfindung
nur eine geringe Bremswirkung auf den Spulenträger ausgeübt, so daß beim Spinnen
kein wesentlicher Gegenzug verursacht wird. Andererseits genügt aber die Bremsung,
um das Weiterlaufen der Spule zu verhindern, wenn die Spinnmaschine unregelmäßig
arbeitet oder stillgesetzt wird. Die Bremswirkung selbst ist ganz gleichmäßig, so
daß keine Unregelmäßigkeit in der Stärke des aus dem Vorgarn gesponnenen Garnes
auftritt.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Fig. i zeigt den Spulenhalter im axialen Schnitt.
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Fig.2 und 3 zeigen die Lagerkugeln und eine Kugelreihe des. Kugellagers
für den Spulenhalter in einer Teildraufsicht bzw. einem Teilaufriß.
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Fig. 4 und 5 bzw. 6 und 7 sind den Fig. 2 und 3 entsprechende Ansichten
und zeigen Abänderungen.
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Der dargestellte Spulenhalter besteht wie bei dem Hauptpatent aus
einem ortsfesten Teil io und einem drehbaren, die Spule tragenden Teil 2o. Beide
Teile sind durch ein Kugellager 30 miteinander verbunden, bei welchem der
eine Laufring 31 kugelförmig gewölbt und so angeordnet ist, daß der Krümmungsmittelpunkt
sich auf der Mittellinie des drehbaren Teiles 2o befindet.
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Um eine leichte Bremswirkung auf das Kugellager auszuüben, sind im
unteren Laufring 31 ein oder mehrere Schlitze 32 vorgesehen, deren Breite geringer
ist als der Durchmesser einer der Lagerkugeln 33. Kommt nun eine Kugel bei der Drehung
des Teiles 2o über dem Schlitz zu liegen, dann fällt sie, wie Fig. 3 zeigt, aus
der Reihe der anderen Kugeln herunter.
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Die Kugeln 33 sind lose angeordnet, d. h. sie füllen den ringförmigen
Raum zwischen den Laufringen des Kugellagers - nicht vollständig aus, so daß, wenn
die Kugeln miteinander in Berührung stehen, ein geringer Zwischenraum zw'_schen
zwei Kugeln frei bleibt. Dieser Zwischenraum ist in der Zeichnung mit d bezeichnet.
Durch dieses Spiel kann sich jede Kugel wie in einem gewöhnlichen Kugellager frei
drehen, ausgenommen dann, wenn eine der Kugeln in einen der Schlitze 32 fällt, wie
Fig. 3 zeigt. Ist dieses der Fall, so werden die Kugeln miteinander in Berührung
gebracht, wie Fig. 2 und 3 zeigen, wodurch ihre Drehung eine geringe Bremsung erfährt,
bis die in den Schlitz gefallene Kugel herausgedrückt worden ist. Damit diese geringe
Bremswirkung während der Drehung der durch den Teil 2o getragenen Spule eine gleichmäßige
ist, sind die Schlitze 32 zweckmäßig so angeordnet, daß eine Kugel in einen Schlitz
während der Drehung in einer Anzahl von gleichmäßigen Abständen fällt. Bei der Anordnung
von drei Schlitzen läßt sich dies erreichen, wie Fig. 2 und 3 zeigen, indem man
die Schlitze in gleichen Abständen anordnet und gleichzeitig Kugeln verwendet, deren
Durchmesser zur Länge des ringförmigen Raumes zwischen den Laufringen in einem solchen
Verhältnis stehen, daß der Abstand je zweier aufeinanderfolgender Schlitze voneinander
einem geraden Vielfachen des Kugeldurchmessers zuzüglich einem Drittel der Länge
des Spielraumes d entspricht. Dies hat zur Folge, wie Fig. 2 deutlich zeigt, daß
eine Kugel in gleichmäßigen Abständen während einer Drehung in einen der Schlitze
fällt. Wenn also die Kugel 331 aus dem Schlitz 321 herausgedrückt worden ist, fällt
dann die Kugel 332 in den Schlitz 322 und gelangt in die gestrichelt angegebene
Stellung, und nachdem genannte Kugel aus dem genannten Schlitz herausgetreten ist,
fällt die Kugel 333 in den Schlitz 323 und gelangt in die gestrichelt angegebene
Stellung. Nach einem gleichen Zeitraum fällt dann die Kugel 334 in den Schlitz 321
und so fort. Die geringe Bremswirkung, die dadurch entsteht, daßi de Kugeln miteinander
in Berührung gehalten werden, wiederholt sich also des öfteren und in gleichmäßigen
Zeiträumen während der Drehung.
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In der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 erzielt man einen ähnlichen
Erfolg in etwas weniger häufigen Zeiträumen durch zwei diametral entgegengesetzte
Schlitze 32a, deren Winkelabstand einem geraden Vielfachen der Kugeldurchmesser
zuzüglich einer Hälfte des Spielraumes dl entspricht.
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Wird wegen der Verwendung von schwereren Spulen eine größere Bremswirkung
benötigt, so läßt sich dieselbe durch die Anordnung mehrerer Schlitze 32b nach Fig.
6 und 7 erreichen. Es können dann mehrere Kugeln gleichzeitig in die verschiedenen
Schlitze 32b einfallen.