DE582171C - Verfahren zur Herstellung von Knochenleim - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Knochenleim

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DE582171C
DE582171C DE1930582171D DE582171DD DE582171C DE 582171 C DE582171 C DE 582171C DE 1930582171 D DE1930582171 D DE 1930582171D DE 582171D D DE582171D D DE 582171DD DE 582171 C DE582171 C DE 582171C
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bone
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue
    • C09H1/02Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue of bones

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Knochenleim Das Hauptpatent schützt ein Verfahren zur Herstellung von Leim aus Knochen, bei dem abweichend von dem üblichen Verfahren den Knochen zuerst nur ein größerer oder kleinerer Bruchteil an Knochenerde durch Säure entzogen wird, um .hierauf aus ihnen den größten Teil des in ihnen enthaltenen Leimes in höherer Qualität durch bloßes Auskochen zu gewinnen.
  • Wie in dem Hauptpatent angegeben, gelingt es bei Anwendung dieses Verfahrens durch eine teilweise Mazerierung von Knochen mit Salzsäure, beispielsweise mit 4o'10 der sonst verwendeten Säuremenge, dennoch beim Auskochen mit Wasser an die 8o °1o des vorhandenen Leimes herauszulösen, indem man die Knochen bei normalem Druck mit Wasser verkocht.
  • Zweck der zusätzlichen Erfindung ist eine Weiterausbildung der zweiten Stufe jenes Verfahrens nach dem Hauptpatent, nämlich des Auskochens zum Zweck des Aufschließens der Leimsubstanz, und zwar sollen hierzu Gedankengänge nutzbar gemacht werden, die schon früher, in Verbindung mit dem Verkochen reinen Knochenknorpels, wie er bei der vorbekannten vollständigen Entmineralisierung von Knochengut anfällt, vorgebracht worden sind und die auf der Erkenntnis beruhen, den mit dem Kochmittel aufgeschlossenen Leim sofort der Dampf- und Wärmeeinwirkung zu entziehen und hierdurch zu verhindern, daß die in Lösung gehenden Leimmengen längere Zeit der Kochtemperatur ausgesetzt bleiben. Man erhält auf diese Weise einen Leim von besonders vorzüglicher Beschaffenheit, Klebkraft, Viscosität, Farbe o. dgl.
  • Der Weg aber, auf dem gemäß der Erfindung der mit dem Kochmittel aufgeschlossene Leim sofort der Dampf- und Wärmeeinwirkung entzogen wird, und die Mittel, die hierzu verwendet werden, sind aber grundsätzlich verschieden von denen, die in den genannten früheren Fällen verwendet werden mußten, und dieser Unterschied beruht ausschließlich auf dem andersartigen Ausgangsgut, das in beiden Fällen dem Entleimungsvorgang zugrunde gelegt wird.
  • Es wurde erkannt, daß das nach dem Verfahren gemäß dem Hauptpatent erzeugte leimgebende Gut wesentliche vorteilhafte Eigenschaften gegenüber den sonstigen der Entleimung unterworfenen Substanzen bietet. Dadurch, daß in dem teilweise entmineralisierten Knochengut das mineralische Knochengerüst zwar erheblich angegriffen und wesentlich geschwächt, aber doch in seiner ursprünglichen Form vorliegt, erhält man ein Entleimungsgut, das sich gegenüber anderen Produkten dieser Art im wesentlichen durch seine lockere Lagerung auszeichnet. Das geschwächte, aber in seiner ursprünglichen Form noch vorhandene Mineralgerüst der Knochen hält die einzelnen Stückchen des Knochengutes im Abstand voneinander, so daß eine lose, leicht durchdringbare Masse vorliegt.
  • Der neue Gedanke der zusätzlichen Erfindung besteht nun in der Erkenntnis, daß es nicht notwendig ist, das entsprechend dem Hauptpatent unvollständig entmineralisierte Knochengut auszukochen, um konzentrierte Leimbrühe zu erhalten, sondern daß es genügt, das heiße Lösungsmittel in fein verteilter Form, also als Dampf, zerstäubtes Wasser oder als Dampf-Wasser-Gemisch, durch das geschichtete Knochengut stetig hindurchsickern zu lassen.
  • Da dieses Verfahren im wesentlichen ohne Druck durchgeführt werden kann, indem man das fein verteilte heiße Lösungsmittel nur unter der Wirkung der Schwerkraft von oben nach unten durch das geschichtete Knochengut hindurchrinnen läßt, ergibt sich die weitere vorteilhafte Wirkung, daß bei hinreichend hoher Schichtung des zu durchdringenden Gutes konzentrierte Leimbrühen abgezogen werden können, ohne daß es nötig wäre, das Auslaugungsmittel zu stauen.
  • Die Vorschrift, daß der aufgeschlossene Leim nach Maßgabe seiner Gewinnung sofort der Dampf- und Wärmeeinwirkung entzogen werden soll, hat also bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, und nur bei diesem, die wesentliche Bedeutung, daß der Weg durch das geschichtete Knochengut für das Durchsickern des heißen Lösungsmittels stets frei gehalten werden soll. Die Vermeidung jedweden stärkeren Druckes verhindert hierbei die Schädigung der empfindlichen Knochenknorpel und ermöglicht hierdurch die Erzielung besserer Leimqualitäten.
  • Trotzdem nun die eben erwähnten früheren Verfahren nach ähnlichen Zielen strebten, mußten sie doch ganz andere Mittel anwenden, und zwar nur infolge des andersartigen zu behandelnden Entleimungsgutes, das im wesentlichen einen reinen Knochenknorpel (Ossein) darstellte, der von Mineralsubstanzen vollkommen frei ist, also bekanntlich einen Stoff, der in nassem, gequollenem Zustand in der Wärme eine außerordentliche Neigung zum Zusammenballen hat. Dieses Gut legte sich so dicht aufeinander, daß der Versuch, durch aufgeschichtete Knochenknorpel Flüssigkeit ohne Druck hindurchsickern zu lassen, vollkommen aussichtslos wäre. Es mußte daher ein Verfahren benutzt werden, bei dem die Auslaugungsflüssigkeit durch das leimgebende Gut mit einer gewissen Gewaltsamkeit und unter erheblichem Druck hindurchgeführt wird. Dies geschah z. B. durch Verwendung einer Zentrifuge, in der das Lösungsmittel durch Schleuderkraft mit einer gewissen Gewaltsamkeit durch den Knochenknorpel hindurchgetrieben wird. Hierbei wurde aber das Lösungsmittel sehr rasch durch das Leimgut hindurchgetrieben, so daß im Gegensatz zum erfindungsgemäßen Verfahren nur sehr dünne Leimbrühen erhalten wurden.
  • Im Gegensatz hierzu stellt sich also der Gegenstand der zusätzlichen Erfindung als ein Verfahren zur Herstellung von Leim aus Knochen nach dem Hauptpatent dar, daß man das heiße Lösungsmittel in fein verteilter Form (Dampf, zerstäubtes Wasser, Dampf-Wasser-Gemisch) durch das geschichtete, unvollständig entmineralisierte Knochengut stetig hindurchsickern läßt.
  • Um ein Erstarren des abfließenden aufgeschlossenen Leimes im Behandlungsraum zu verhindern, soll der fortschreitenden Dampfeinwirkung eine Vorwärmung des gesamten Knocheingutes ohne wesentliche Leimbildung vorhergehen. Statt des Dampfes läßt sich als Kochmittel auch heißes Wasser in zerstäubtem Zustand oder ein Gemisch von Dampf und zerstäubtem Wasser verwenden. ' Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens wird z. B. das unvollständig mazerierte Knochengut in einem unten offenen Behälter schichtweise, z. B. auf Siebböden, übereinander ausgebreitet, hierauf der gesamte Behälterinhalt, z. B. durch Einblasen eines gasförmigen Wärmeträgers, durchgewärmt und schließlich von oben ein Dampfstrom auf das Gut geblasen, wobei der aufgeschlossene Leim, ohne zu erstarren, über die tieferen angewärmten Knochenschichten abläuft.
  • Die zerkleinerten, nach dem Hauptpatent unvollständig mazerierten Knochen werden zweckmäßig in durch eingesetzte Siebböden übereinanderliegende Schichten unterteilt, in einem senkrecht stehenden Kessel übereinander eingebracht und-nunmehr zuerst vorgeheizt, indem man etwa vorgewärmte Luft im Kreislauf durch sie hindurchschickt. Es wird nunmehr Wasserdampf von möglichst mäßiger Temperatur oben auf die Knochenschichten aufgeblasen, wobei sehr rasch Leimbrühe sich bildet, und zwar richtet man es so ein, daß der Dampf zunächst auf die in der obersten Schicht befindlichen Knochen aufgeblasen wird. Der Kessel ist dabei an seinem Unterende offen, und nunmehr fließt die zuoberst gebildete Leimbrühe rasch nach unten, ohne daß. sie an den Barunterliegenden Knochen, welche bisher nur sehr wenig Leim abgegeben haben, zum Erstarren käme, da die tiefer gelegenen Knochen vorgeheizt sind. Sobald die oberste Knochenschicht weitgehend entleimt ist, erreicht der oben eingeblasene Dampf nun auch die darunterliegende Schicht und so fort in. der beschriebenen Weise. Schließlich erhält man so ausgelaugte Knochen mit nur etwa 2o °/a des ursprünglichen Leimgehaltes (wie im Hauptpatent angegeben), die nunmehr, wie üblich, unter Druck von dem Rest des Leimes befreit werden können. .
  • Es ist nicht notwendig, wie angegeben, die Knochen auf Lochblechen in Stufen übereineinander einzubringen, es genügt auch, wie gesagt, das vorhergehende-Durchwärmen der Knochen vor dem Aufblasen' des Dampfes, um dann von oben nach unten fortschreitend die hier beabsichtigte Wirkung- zu erzielen, nämlich den einmal aufgeschlossenen Leim so rasch wie möglich der weiteren Einwirkung der hohen Temperatur zu entziehen.
  • Wesentlich ist, das Erstarren der Leimbrühe auf den tiefer gelegenen Knochen zu verhüten, was, wie angegeben, durch Vorheizen z. B. auch so geschehen kann, daß man zuerst ein Gemisch von viel Luft und wenig Dampf eintreten läßt, wobei keine merkliche Entleimung der Knochen eintritt.
  • Die oben beschriebene Art der Behandlung der Knochen mit Vorwärmung von oben nach unten ist keineswegs die einzige, die erfindungsgemäß benutzt werden kann. Man kann auch von unten nach oben durchwärmen und muß nur dafür sorgen, daß die einmal entstandene Leimbrühe sogleich nach ihrer Entstehung der weiteren Einwirkung von Dampf und Wärme entzogen wird.
  • Ausführungsbeispiele i. iooo kg Knochen werden nach dem Verfahren des Hauptpatents etwa 24 Stunden mit 20001 7,5°/oiger Salzsäure mazeriert. Nach Ablauf dieser Zeit wird die entstandene Salzlösung abgelassen und die Knochen wiederholt mit frischem Wasser bis zur vollständigen Entfernung der übriggebliebenen Säure gewaschen. Die , so behandelten Knochen kommen nunmehr in einen Dämpfer, der zwei Mannlöcher zum. -Füllen und Entleeren, ferner ein Dampfeintrittsrohr am oberen Deckel des Kessels und ein Ablaßrohr am Boden des Gefäßes hat. Man läßt nach Füllung durch das Dampfeintrittsrohr gesättigten Dampf eintreten und den kondensierten Dampf, der aus den Knochen Leim auslöst, durch das Ablaßrohr ausfließen. Die abfließende Leimbrühe wird in einem Behälter gesammelt und dann in der üblichen Weise konzentriert und weiterverarbeitet.
  • 2. iooo kg Knochen werden nach dem Hauptpatent mit Salzsäure wie bei Beispiel i behandelt und kommen in einen Dämpfer wie bei Beispiel i, der aber statt eines Dampfeintrittsrohres eine Düse zum Einspritzen von heißem Wasser am oberen Deckel des Gefäßes hat. Die Arbeitsweise ist sonst wie bei Dampfeintritt.
  • 3. iooo kg Knochen, nach dem Hauptpatent behandelt, werden in den Dämpfer gefüllt, der sowohl ein Dampfeintrittsrohr als auch eine Düse zum Einspritzen von heißem Wasser besitzt, so daß die Knochen gleichzeitig mit Dampf und Wasser entleimt werden können.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Knochenleim nach Patent 562 9i8, dadurch gekennzeichnet, daß man das heiße Lösungsmittel in fein verteilter Form (Dampf, zerstäubtes Wasser, Dampf-Wasser-Gemisch) durch das geschichtete,. unvollständig entmineralisierte Knochengut stetig hindurchsickern läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der fortschreitenden Dampfeinwirkung eine Vorwärmung des gesamten Knochengutes ohne wesentliche Leimbildung vorhergeht.
DE1930582171D 1930-10-19 1930-10-19 Verfahren zur Herstellung von Knochenleim Expired DE582171C (de)

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