DE581793C - Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonnaphthacridonderivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AnthrachinonnaphthacridonderivatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Derivaten des Anthrachinonnaphthacridons.
Es wurde gefunden, daß aus einem S, S-Dihalogenanthrachinon-a, i-(j8)-naphthacridon
wertvolle Farbstoffe und Zwischenprodukte für Farbstoffe gewonnen werden können,
wenn man eins oder beide Halogenatome durch Amino-, Alkylamino-, Acylamino- öder
Acyliminogruppen ersetzt und gewünschtenfalls nachher Acylgruppen durch Hydrolyse
entfernt. Die beim Gegenstande der Erfindung zur Anwendung kommenden Acylamino-
und Acyliminogruppen enthalten ausschließlich Reste von Säuren der acyclischen oder
monocyclischen Reihen.
Die Behandlung mit dem Amin oder Amid kann in einer oder mehreren Stufen und mit
einem oder mehreren Aminen usw. ausgeführt werden.
Es hat sich gezeigt, daß die gewonnenen Produkte in manchen Fällen zum Färben von
Baumwolle und anderen Faserstoffen aus der alkalischen Hydrosulfitküpe, in manchen
Fällen zum Färben von Acetylcellulose und in manchen Fällen vor oder nach der Sulfonierung
zum Färben von Wolle 'verwendet werden können.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß man in 5, 8-Dichloranthrachinon-2,
i-(/?)-naphthacridon das eine oder beide der Chloratome durch Reaktion
mit einem Amin oder Amid ersetzt.
Mittels der Erfindung kann man leicht Arithrachinonnaphthacridon
gewinnen, welche in den 5- und 8-Stellungen Substituenten enthalten
und die eine größere Farbtiefe als die entsprechenden nichtsubstituierten Anthrachinonnaphthacridone
zeigen.
So erhält man, wenn die 5- und 8-Stellungen durch substituierte Aminogruppen eingenommen
werden, wie beispielsweise Dibenzoylaminogruppen, und die Farbstoffe als 1, 4-D1-acyldiaminoanthrachinone
betrachtet werden, i, 4-Dibenzoyldiaminoanthrachinone, welche
einen Naphthacridonsubstituenten in der 5, 6-Stellung enthalten. Diese Farbstoffe ergeben
tiefere Färbungen und besitzen in vielen Fällen eine größere Affinität als die bekannten
substituierten 1,4-Diacyldiaminoanthrachinone.
Als Amine können Ammoniak oder primäre oder sekundäre aliphatisch^ Amine, wie z. B.
Methylamin, verwendet werden. Als Amide kann man einfache oder substituierte Amide,
einschließlich von Imiden, wie z. B. Phthalimid, benutzen.
Die Behandlung mit den Aminen oder Amiden
kann in Gegenwart von säurebindenden
581703
Mitteln, Kupferkatalysatoren und Lösungsoder Verdünnungsmitteln' erfolgen. Die
Hydrolyse kann gegebenenfalls durch Erhitzung mit Schwefelsäure bewirkt werden.
Amino- oder Alkylaminogruppen in den Produkten können benzoyliert werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert, aber nicht begrenzt.
Beispiel ι
L
25 Teile Phthalsäureanhydrid und 7 Teile Kaliumcarbonat werden 30 Minuten hindurch
auf 200° C erhitzt. Dann werden 4,6 Teile 5, 8 - Dichloranthrachinon - 2, 1- (ß) - naphthacridon,
10 Teile Phthalimid und 0,1 Teil Kupferpulver zugesetzt. Das Ganze wird auf
220° C erhitzt, bis die Reaktion beendet ist. Die Schmelze wird in 1000 Teile Wasser eingegossen,
gekocht und filtriert. Der Rückstand wird, wenn notwendig, mit kochendem Wasser extrahiert, bis die Phthalsäure
und das Phthalimid entfernt sind.
Das Produkt färbt Baumwolle in malvenfarbigen Tönen aus einer blauen alkalischen
Hydrosulfitküpe.
Der Ausgangsstoff 5,8-Dichloranthrachinon-2,
i-(/?)-naphthacridon wird wie folgt erhalten.
30 Teile 2- (4'-Methylbenzoyl) -3, 6-dichlorbenzoesäure
und 500 Teile 5 °/oiges Oleum werden 1 Stunde hindurch auf 900C erhitzt.
Die Lösung wird dann auf 1050C erwärmt,
bis der Ringschluß vollständig ist. Dies erfordert im allgemeinen etwa 3 Stunden.
Die dunkelbraune Lösung kühlt man ab und setzt sorgfältig Wasser hinzu, um die Stärke der Säure auf 8o°/o H2SO4
herunterzubringen. Nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur werden die sich ausscheidenden
hellgelben Kristalle auf Asbest filtriert, mit 8o%iger Schwefelsäure gewaschen, bis die Filtrate farblos sind, und
dann wird mit Wasser säurefrei gewaschen. Das auf diese Weise erhaltene hellgelbe Produkt
schmilzt bei 246 bis 248,5° C und besteht aus 2-Methyl-s, 8-dichloranthrachinon.
20 Teile 2-Methyl-s, 8-dichloranthrachinon werden in 200 Teilen S °/oigen Oleums aufgelöst.
Die Lösung wird auf 3 bis 5° C abgekühlt, worauf man Chlor in die Lösung einleitet,
bis die der Einführung eines Atoms Chlor entsprechende Gewichtszunahme eingetreten
ist. Darauf wird das Ganze in 2000 Teile Wasser eingegossen, das hellgelbe i, 5, 8-Trichlor-2-methylanthrachinon abfiltriert
und mit Wasser säurefrei gewaschen.
15 Teile 1, 5, 8-Trichlor-2-methylanthrachinon
werden in 330 Teilen konzentrierter Schwefelsäure aufgelöst, dia Lösung wird auf
68 bis 72° C erhitzt. 36 Teile fein gemahlenen Mangansuperoxyds werden dann, über
3 Stunden verteilt, hinzugesetzt. Wenn der Zusatz Von Mangansuperoxyd beendet ist,
wird das Gemisch weitere 11 Stunden auf 68 bis 720C erhitzt. Es wird dann abgekühlt,
in 2000 Teile Wasser eingegossen und filtriert. Der nach dem Waschen säurefreie
Kuchen wird mit einer Lösung von 10 Teilen Natriumcarbonat in 2ooTeilen Wasser aufgenommen,
und die so erhaltene Lösung wird zwecks Entfernung des nicht umgewandelten
Mangansuperoxyds filtriert. Die Filtrate werden mit Salzsäure sauer gemacht, abgekühlt
und filtriert. Die Carbonsäure wird von Mineralsäure freigewaschen und) getrocknet.
9 Teile 1, 5, S-Trichloranthrachinon^-carbonsäure,
9 Teile /J-Naphthylamin, 8 Teile
Kaliumacetat sowie 0,5 Teile Kupferacetat und 180 Teile Amylalkohol werden am Rückflußkühler
21Z2 Stunden erhitzt. Die violette 8ό
Reaktionsmasse wird heiß filtriert, gut gepreßt und mit verdünnter Salzsäure aufgenommen,
gekocht und filtriert.
9 Teile der so gewonnenen i-/?-Naphthylamin-5,
S-dichloranthrachinon^-carbonsäure werden mit 45 Teilen trocknem Nitrobenzol
und 6,5 Teilen Essigsäureanhydrid 21J2 Stunden
hindurch auf 90 bis 95° C erhitzt. Die Lösung wird auf 30° C abgekühlt, und man
läßt 1,84 Teile konzentrierter Schwefelsäure go
eintropfen. Die Lösung wird 2 Stunden hindurch auf 100 bis 105 ° C erhitzt,
abgekühlt, filtriert und mit Nitrobenzol und denaturiertem Spiritus gewaschen. Das
5, 8-Dichloranthrachinon-2, i-(/J)-naphthacridon
färbt Baumwolle in gelbroten Tönen aus einer purpurfarbenen Küpe.
7 Teile 5, 8-Diphthalimidoanthrachinon- iOo
2, i- (yS)-naphthacridon, wie oben erhalten, werden mit 70Teilen konzentrierter Schwefelsäure
auf 1000C ι Stunde erhitzt. Die
Lösung wird abgekühlt und in Wasser gegossen. Das ausgefällte 5, 8-Diaminoanthrachinon-2,
i-(/?)-naphthacridon ist ein dunkelblaugrüner Farbstoff. Er wird filtriert und
säurefrei gewaschen. Er färbt Baumwolle in grünblauem Ton aus einer purpurroten Küpe.
Durch Benzoylierung erhält man ein Produkt, welches in dunkleren Tönen färbt.
2 Teile 5, 8-Dichloranthrachinon-2, 1-(/?)-.
naphthacridon und 30 Teile einer 4O°/0igen
Lösung von Methylamin werden in einem zugeschmolzenen Glasrohr 16 Stunden auf
I2O° C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird in verdünnte Salzsäure eingegossen. ' Die
Dimethylaminoverbindung wird abfiltriert und mit Wasser säurefrei gewaschen. Sie
färbt Baumwolle in bläulichrotem Ton aus
einer blauen Küpe. Die Farbe der durch
Auflösen der Masse in Schwefelsäure erhaltenen Lösung ist orange.
B'ei sp i el 4
4 Teile 5, S-Dichloranthrachinon-a, 1-(/?)-naphthacridon,
24 Teile Dichlorbenzol, 6Teile Kaliumcarbonat und o,i Teil Kupferacetat
werden bis zum Kochen erhitzt, worauf man 6 Teile p-Toluolsulfonamid während2Y2 Stunden
nach und nach zusetzt. Das Gemisch wird weitere 8 Stunden bis zum Kochen erhitzt
und dann mit Dampf destilliert, bis es von Nitrobenzol frei ist. Die gewonnene Verbindung scheint im wesentlichen 5,8-Di
- ρ - toluolsulf onamidanthrachinon - 2, 1- (ß) -naphthacridon
zu sein. Es ist ein blaues Pulver und löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit weinroter Farbe.
ao Es färbt Baumwolle in hellvioletten Tönen aus einer blauroten Küpe.
15 Teile 5, S-Dichloranthrachinon^, i-(/?)-naphthacridon,
10 Teile Benzamid, 10 Teile Natriumacetat, 5 Teile Kupferacetat und 90
Teile Nitrobenzol werden zusammen 18 Stunden auf 190 bis 195° C erhitzt. Die Schmelze
wird dann gekühlt und filtriert. Der Filterrückstand wird mit Nitrobenzol gewaschen
und dann mit Dampf behandelt, bis er von Nitrobenzol frei ist. Das gewonnene Produkt
scheint im wesentlichen 5, 8-Diben.zoylaminanthrachinon-2, i-(ß) -naphthacridon zu
sein. Es ist ein dunkelblauer Stoff und liefert mit Schwefelsäure""eine* gefbrote Lösung.
Es färbt Baumwolle·in violetten· Tönen aus
einer rotblauen Küpe.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonnaphthacridonderivaten, dadurch
gekennzeichnet, daß in 5,8-Dihaloigenanthrachinon
- 2, 1 - (ß) - naphthacridon das eine oder beide Halogene durch
Amino-, Alkylamino-, acyclische oder monocyclische Acylamino- oder Acyliminogruppen
ersetzt und gewünschtenfalls die Acylgruppen durch Hydrolyse entfernt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dihalogenverbindung
mit Phthalimid kondensiert wird, um das eine oder beide Halogenatome zu ersetzen, und aus dem Produkt
die Phthaloylgruppen durch Hydrolyse entfernt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch go
gekennzeichnet, daß die Dihalogenverbindung mit wässerigem Methylamin unter
Druck erhitzt wird, um das eine oder beide Halogenatome zu ersetzen.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, g5
dadurch gekennzeichnet, daß die Amino- oder Alkylaminoverbindungen benzoyliert werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB581793X | 1930-10-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE581793C true DE581793C (de) | 1933-08-10 |
Family
ID=10480955
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI42830D Expired DE581793C (de) | 1930-10-18 | 1931-10-18 | Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonnaphthacridonderivaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE581793C (de) |
-
1931
- 1931-10-18 DE DEI42830D patent/DE581793C/de not_active Expired
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