DE581303C - Verfahren zur Herstellung geformter oder koerniger adsorptionsfaehiger Massen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung geformter oder koerniger adsorptionsfaehiger Massen

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DE581303C
DE581303C DEB120883D DEB0120883D DE581303C DE 581303 C DE581303 C DE 581303C DE B120883 D DEB120883 D DE B120883D DE B0120883 D DEB0120883 D DE B0120883D DE 581303 C DE581303 C DE 581303C
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Dr Fritz Stoewener
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/28Compounds of silicon
    • C09C1/30Silicic acid
    • C09C1/3009Physical treatment, e.g. grinding; treatment with ultrasonic vibrations
    • C09C1/3036Agglomeration, granulation, pelleting
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/30Active carbon
    • C01B32/354After-treatment
    • C01B32/382Making shaped products, e.g. fibres, spheres, membranes or foam

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  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung geformter oder körniger adsorptionsfähiger Massen Bei der Herstellung aktiver Substanzen, z. B. aktiver Kieselsäure, Tonerde und anderer anorganischer Adsorbentien, erhält man nicht nur körnige Masse, sondern eine Menge Staub und feinkörniges Material. Man kann diese feinkörnigen Abfallprodukte z. B. zur Adsorption aus flüssiger Phase verwerten, aber für die Adsorption von Gasen und Dämpfen und insbesondere für die Trocknung von Gasen, für katalytische Reaktionen zwischen Gasen oder für dieAdsorption aus Flüssigkeiten mittels Filtration kommt zwecks Vermeidung eines hohen Gas- bzw. Flüssigkeitswiderstandes nur ein möglichst hartes, grobkörniges Material in Frage. Ein solches kann man zwar aus feinkörnigem aktivem Material durch Anwendung von Druck erhalten, doch besitzen derartige Massen nur geringe Festigkeit.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus anderen pulverigen oder feinkörnigen Adsorbentien als aktive Kohle, und zwar solchen anorganischer Natur, insbesondere aktiver Kieselsäure, Formlinge herstellen bzw. durch Zerkleinern dieser Formlinge körnige Massen erhalten kann, die höhe Festigkeit und hohe Adsorptionskraft besitzen, wenn man die genannten anorganischen Adsorbentien mit einem kolloiden oder durch Fällung in fein verteilter Form erhaltenen Bindemittel, das selbst eine poröse Masse von hohem Adsorptionsvermögen zu bilden vermag, zu Formlingen verarbeitet, diese darauf trocknet und bzw. oder glüht, wobei gegebenenfalls. das Bindemittel, sofern es noch nicht in poröser Form vorliegt, durch eine Behandlung mit chemisch oder lösend wirkenden Stoffen in einen porösen oder ultraporösenZustand übergeführt wird. Als Bindemittel können Stoffe, wie Sole, Gallerten, gallertartige, schleimige Niederschläge (Tonerde, Kieselsäure, Eisenoxyd u. dgl. oder Mischungen solcher Substanzen) dienen. Besonders harte Formlinge von hoher Adsorptionskraft lassen sich in der Weise erhalten, daB man das Bindemittel in der Masse vor, während oder nach dem Formen erzeugt, z. B. indem man das aktive Material mit Wasserglas bzw. Natriumaluminat oder Aluminiumnitrat usw. anteigt, und die Masse vor, während oder nach dem Formen durch Behandlung mit geeigneten Stoffen, z. B. flüssigen oder gasförmigen Säuren, Salzlösungen, Gasen, z. B. Kohlendioxyd, Ammoniak, überhitztem Wasszrdampf u. dgl., in kolloide Tonerde, z. B. Kieselsäure, überführt. Die Ausgangsmaterialien, wie Wasserglas, Natriumaluminat, Aluminiumnitrat usw., brauchen dabei evtl. auch nicht als solche zugegeben zu werden, sondern können auch infolge Reaktion mit den zu formenden Massen, z. B. durch Einwirkung von Natronlauge mit zu formender aktiver Kieselsäure oder von Natronlauge oder Salpetersäure mit zu formender aktiver Tonerde, gebildet werden. Das Formen braucht nicht unbedingt unter Anwendung von Druck zu erfolgen. Der Behandlung mit Säuren usw, kann ein Trocknen oder Glühen vorausgehen. Man kann so ein Material erzeugen, das Poren gleicher oder verschiedener Größenordnung in sich vereint.
  • Der Wert des vorliegenden Verfahrens besteht nicht nur darin, vorhandenes hochaktives aber infolge geringer Korngröße minderwertiges Abfallmaterial in eine technisch brauchbare Form überzuführen, sondern auch darin, daß man bei der Herstellung der aktiven Massen, z. B. aktiver Kieselsäure, diejenigen Vorsichtsmaßregeln außer acht lassen kann, die zur Vermeidung von staubförmigen Produkten eingehalten werden müssen, wodurch Zeit und Arbeit gespart wird.
  • Es ist bereits ein Verfahren vorgeschlagen, geformte adsorbierende Stoffe aus aktiver Kohle und Bindemitteln herzustellen, wobei solche Bindemittel benutzt werden sollen, die das Adsorptionsvermögen der Kohle nicht beeinträchtigen, z. B. Zuckerlösung. Wenn nun auch Zuckerlösung das Adsorptionsvermögen der zu formenden Teilchen aus aktiver Kohle nicht verschlechtert, so ist doch das Adsorptionsvermögen des hierbei erhaltenen Formlings, da Zucker als indifferentes Bindemittel kein Adsorptionsvermögen besitzt, wesentlich geringer gegenüber dem zu formenden Ausgangsmaterial, und zwar um so stärker, je mehr Bindemittel zur Erzielung einer bestimmten Festigkeit des Formlings angewendet werden mußte und je schwerer das Bindemittel ist. Zur Herstellung von hochadsorptionsfähigen Formlingen aus adsorptionsfähigen Stoffen genügt daher die Bedingung nicht, daß das Bindemittel das Adsorptionsvermögen des zu formenden Adsorbens nicht beeinträchtigen darf. Demgegenüber werden bei vorliegendem Verfahren Bindemittel verwendet, die selbst poröse Massen von hohem Adsorptionsvermögen zu bilden vermögen, z. B. Kieselsäuresol. Gegenüber den bekannten, mit aktiver Kohle hergestellten Stoffen sind daher die nach vorliegendem Verfahren erzeugten Massen hochporös und besitzen eine hohe Adsorptionskraft.
  • Beispiel z Zu einer Mischung von 5 i Gewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure, 46 Gewichtsteilen Eis und 6o Volumteilen Wasser läßt man unter gutem Rühren während i Stunde 55o Volumteile IVatronwasserglas vom spezifischen Gewicht 1,164 laufen. Hierauf wird sofort unter Rühren erhitzt, wobei bei 6o bis 9o° die Koagulation des zuerst entstandenen Sols zu einer homogenen Gallerte erfolgt, die am besten nach einigen Stunden Stehens in Stücke zerbrochen und dann etwa io bis 2o Stunden lang gewaschen wird, bis nahezu alle salzigen und sauren Verunreinigungen aus dem Hydrogel entfernt sind. Es ist dabei vorteilhaft, die Reinigung nicht zu lange fortzusetzen, da die Anwesenheit geringer Mengen Fremdkörper, z. B. Säuren (Wasserstoffionen), für die Bildung sehr enger Poren vorteilhaft ist. Zum Waschen verwendet man am besten destilliertes oder solches Wasser, das, insbesondere zwecks Entfernung kolloider Verunreinigungen, zuvor einer Reinigung durch Kieselgur, aktive Kieselsäure oder durch beide, zweckmäßig auf dem Wege der Filtration, unterworfen worden ist. Die Erhöhung derWasserstoffionenkonzentration des zum Waschen dienenden Wassers durch geeignete Zusatzstoffe, wie z. B. Säuren, ist von Vorteil. Die Gallertstücke werden dann unmittelbar durch eine Mischung von Luft und Feuerungsgasen, wie verbranntem Generatorgas oder Verbrennungsprodukten von Briketten, im Gegenstrom in einem Drehrohrofen getrocknet, wobei die Temperatur an der Eintrittsstelle der Kieselsäure in den Ofen i5o°, an der Austrittsstelle 46o° beträgt. Die stark geschrumpften, harten aktiven Stücke, wie sie bei fünf- bis sechsmaligem Durchlaufen des Ofens in i1/2 Stunden erhalten werden können, werden gesiebt. Während die gröberen Stücke, gegebenenfalls nach ' stärkerem Erhitzen oder Glühen, zweckmäßig im Luftstrom, als aktive Kieselsäure Verwendung finden können, werden ioo Gewichtsteile des pulverigen bzw. feinkörnigen Abfalls von der Korngröße bis zu i mm mit 165 Gewichtsteilen verdünntem Wasserglas vom spez. Gewicht 1,05 bis 1,125 zu einem Brei angerührt, der bei 55o at zu einem harten Formling gepreßt, hierauf gegebenenfalls nach Trocknung gekörnt und mit io- bis 2o°/oiger Salzsäure, zweckmäßig unter Kochen ausgelaugt, dann gewaschen und getrocknet wird. Die nach dem Auslaugen anfallende Salzsäure kann nochmals verwendet und dann zur Erzeugung von Gallerten benutzt Werden.
  • Man kann auch so verfahren, daß man die erhaltene Gallerte ohne vorhergehende Reinigung im Dreh- oder Tunnelofen bei beliebigen Temperaturen zweckmäßig bei i2o bis 50o° trocknet, danach gegebenenfalls wäscht und die erhaltenen feinkörnigen Massen in der beschriebenen Weise in Formlinge überführt. Beispiel e Pulverige, durch Behandlung von Roherde in der üblichen Weise gewonnene Bleicherde, z. B. käuflicher Frankonit, wird erst mit Wasser benetzt und dann mit einer verdünnten Wasserglaslösung angeteigt. Die Paste wird hierbei am besten in der Kugel- oder Kekmühle durch starkes Mahlen weitgehend homogenisiert, dann in Bleche gestrichen und schonend, zweckmäßig nach vorhergehender Formgebung durch Stanzen, getrocknet. Das trockene Material wird mit Säure behandelt, dann gewaschen und gegebenenfalls, zweckmäßig bei höherer Temperatur, erneut getrocknet. An Stelle von Wasserglas kann man sich dabei mit Vorteil einer reinen, hochprozentigen Kieselgallerte oder eines hochprozentigen Kieselsols als Bindemittel bedienen, das man z. B. durch Peptisation einer gewaschenen, konzentrierten Gallerte mittels wenig Ammoniak oder Alkali in der Hitze am Rückflußkühler, gegebenenfalls auch unter Druck erzeugt hat. Die Alkalität des Sols kann durch weitgehende Entfernung des Ammoniaks unter Evakuieren oder Durchblasen von Luft vermindert werden, oder dem Sol kann je nach der gewünschten Porosität, die das Bindemittel im trockenen Zustand haben. soll, durch Zugabe flüchtiger Säuren oder Durchleiten von Kohlendioxyd eine größere oder kleinere Acidität erteilt werden. Das Sol kann durch Eindampfen zuvor noch konzentriert werden: zwecks leichterer Koagulation können ihm zweckmäßig noch kleine Mengen Salz, z. B. Kochsalz oder Hydroxyde des Bariums, Calciums usw., beigemischt werden. Eine Säurebehandlung des Trockengutes sowie ein Waschprozeß können evtl. unterbleiben. BeiSpiel 3 Es wird wie- in Beispiel i ein Kieselsäuresol hergestellt, aber unter Verwendung von iooo Volumteilen ZVasserglas vom spez. Gewicht 1,25 und 345 Volumteilen 31 aJ,iiger Schwefelsäure, wobei zweckmäßig bei 2o bis 8o° gearbeitet wird. Es entsteht ein leicht saures Sol, das im Liter insgesamt etwa iSog zum Teil ausgeflockte Kieselsäure enthält. Die nach dem Erstarren irrhomogene Gallerte wird gewaschen, getrocknet und geformt, z. B. durch Sieben auf eine gewünschte Korngröße. Diese Körner sind hochporös und hochaktiv, indem sie beispielsweise aus einem mit Benzoldampf gesättigten Gasstrom i2o bis i5o Gewichtsprozente Benzol zu adsorbieren vermögen, weisen aber im Gegensatz zu den gemäß Beispiel i erhältlichen keine hohe Festigkeit auf. Sie werden nun mit einem zweckmäßig reinen Sol,-z. B. Kieselsäuresol, das man beispielsweise durch Peptisation einer konzentrierten, gewaschenen Gallerte mittels kleiner Mengen Ammoniak in der Wärme erhalten hat, getränkt und dann getrocknet. Statt des Kieselsäuresols kann man auch verdünnte Wasserglaslösung oder Siliciumtetrachlorid evtl. in Dampfform oder Siliciumtetrafluorid benutzen. -Im ersten Falle wählt man als Zersetzungsmittel Säure oder Siliciumtetrachlorid, in letzterem Wasser oder Alkalien, Dampf oder Ammoniak, dann wird gewaschen und gegebenenfalls erneut getrocknet oder gleich gewaschen und getrocknet.
  • Man kann umgekehrt das Sol auch erst mit dem Zersetzungsmittel tränken und dann mit der Siliciumverbindung behandeln. Ebenso kann man die Formung mit ungereinigtem Material vornehmen und nach der Formung' bzw. nach Zusatz des Bindemittels oder des Zersetzungsmittels die Reinigung ausführen. Auf diese Weise wird nicht nur die Festigkeit erhöht, sondern auch das Adsorptionsvermögen, insbesondere weltporigen Materials, wesentlich verbessert-Beispiel q. Pulverige oder feinkörnige, gemäß Beispiel i oder 3 oder in anderer Weise hergestellte aktive Kieselsäure, aktive Ton- oder Bleicherde, z. B. die unter dem Handelsnamen Terrana bekannte Bleicherde, Rohbleicherde o. dgl., wird mit der Lösung eines Humates, z. B. Ammoniumhumatlösung, angeteigt und dann zu Briketten oder Stangen gepreßt. Man kann auch in der Weise verfahren, daß man die anorganische aktive Substanz mit Humuskohle mischt, z. B. in einer Kugelmühle, und dann unter weiterem Mahlen verdünnte, z. B. 2°/oige Ammoniaklösung zugibt. Dieses peptisiert die Humuskohle unter Bildung von Ammoniumhumat. Hierauf kann ein Pressen der Masse erfolgen. Beim Verkohlen durch Erhitzen verflüchtigt sich das Ammoniak, wobei hochaktive Kohle als Bindemittel hinterbleibt. Man kann auch in der Weise verfahren, daß man den Formling vor dem Erhitzen mit flüssiger oder gasförmiger Säure (z. B, mit Rauchgasen) und gegebenenfalls mit Wasser bzw. Dampf behandelt. Hierbei wird das Humat zersetzt und in wasserunlösliche Humatkohle übergeführt, deren Aktivität nach dem Trocknen durch Verkohlung (z. B. im Stickstoffstrom bei 5oo bis iooo°) noch erhöht werden kann. Die Behandlung mit Säure ist besonders dann vorteilhaft, wenn außer der Humuskohle noch Wasserglas als Bindemittel oder als Peptisator für die Humuskohle benutzt wurde. Als Bindemittel kommen u. a. auch alkalische bzw. ammoniakalische Extrakte von Braunkohle in Betracht, die Humat enthalten. Soll ein ganz reines Bindemittel benutzt werden, so ist es zweckmäßig, ein Humat mit Säure zu fällen, die ausgeschiedene Huminverbindung zu waschen und erneut in Ammoniak zu lösen, welches Verfahren gegebenenfalls wiederholt werden kann. Bei spiel;5 Eine gemäß Beispiel i erhaltene, ungeformte -aktive, pulverige oder feinkörnige, glasike'. Abfallkieselsäure oder ein nach Beispiel-3'exhaltenes, ungeformtes leicht pulverisierbares;' ; griesiges, aktives Trockenprodukt inhomoge= ner Kieselgallerten oder eine Mischung beider Gallerten wird zusammen mit einer gewaschenen Abfallkieselgallerte in der Kugel-oder Kekmühle feucht gemahlen. Die gegebenenfalls schlammige Gallerte kann zuvor durch Pressen von einem Teil ihres Wassers befreit werden. Die homogenisierte Paste wird in Bleche gestrichen und langsam bei mäßiger, später bei erhöhterTemperatur getrocknet und gegebenenfalls calciniert. Dem Trocknen kann ein Pressen der Paste vorausgehen, wodurch die Festigkeit der Formlinge erhöht wird. Maßgebend für die zu erzielende Festigkeit sind ferner der Grad der Vermahlung sowie der Feuchtigkeitsgehalt der Masse während des Mahlens oder einer sonstigen intensiven mechanischen Behandlung im feuchten Zustand. Man kann die Porosität des Formlings nach Belieben durch geeignete Wahl sowohl der zu formenden aktiven Substanz als auch der als Bindemittel zu benutzenden Gallerte ändern, indem man entweder eng-, mittel-oder weitporige aktive Kieselsäure bzw. Gemische solcher formt oder indem man als Bindemittel Gallerten benutzt, die, je nachdem man sie beim Trocknen in eine eng-, mittel- oder weitporige Masse überführen will, ein P H zwischen 3 und 5 oder =etwa 7 oder zwischen 8 und io und höher besitzen. Wenn große, harte Formlinge gewünscht werden, ist es von Vorteil, wenigstens das pH der als Bindemittel dienenden Gallerten so zu wählen, daß sie beim Trocknen weitporig werden, da Gallerten, die zu engpori.gen Gelen führen, beim Trocknen leicht in kleinere Stücke zerspringen und sich somit weniger zur Formung eignen. Die erhaltenen Formlinge, die die Form von Platten, Füllkörpern, Nutschen u. dgl. besitzen können, lassen sich, insbesondere wenn sie vollständig aus weitporigem Material bestehen, leicht bearbeiten, z. B. sägen, schleifen u. dgl. Sie eignen sich als Adsorbentien, Raffinationsmittel, ferner infolge ihres großen Hohlraumvolumens und ihrer Beständigkeit gegen Flüssigkeit als Aufsaugematerial für Flüssigkeiten, z. B. in Acetylenbehältern, Trockeneleinenten usw., als Füll- oder Filtermaterial, z. B. als Ultrafilter, als Diaphragmen, Kontaktträger, Träger für Reinigungsflüssigkeiten, Basenaustauscher, zur Herstellung von Elektroden für galvanische Elemente, Akkumulatoren u. dgl. und als Ersatz der porösen ungebrannten Tonteller bei organisch-chemisch präparativen Arbeiten, insbesondere zum schonenden Trocknen. Als Bindemittel kann auch ein Gemisch verschiedener reiner Kieselgallerten oder anderer, z. B. Tonerdegallerten, insbesondere dann benutzt werden, wenn die Massen. als Basenaustauscher verwendet werden sollen. An Stelle von Gallerten oder gemeinsam mit diesen wird zweckmäßig ein alkalisches, gegebenenfalls auch leicht saures IGeselsol verwendet, wie man dieses durch Peptisation gewaschener konzentrierter Kieselgallerten mit wenig Ammoniak in der Wärme oder durch Druckbehandlung oder beide Arbeitsweisen und gegebenenfalls kleineren Säurezusatz erhalten kann. Die Adsorptionskapazität der Platten kann namentlich bei weitporigem Material nachträglich noch dadurch erhöht werden, daß man innerhalb der Poren Kieselsäure ausfällt, indem man die Platten mehrmals abwechselnd mit Siliciumchlorid oder einer anderen leicht hydrolysierbaren Siliciumverbindung und Wasser oder Alkali in flüssigem oder gasförmigem Zustand behandelt und zweckmäßig jeweils in beliebiger Reihenfolge wäscht und trocknet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung geformter oder körniger adsorptionsfähiger Massen, dadurch gekennzeichnet, daß man andere feinkörnige oder pulvrige Adsorbentien als aktive Kohle, und zwar solche anorganischer Natur, insbesondere aktive Kieselsäure, mit einem kolloiden oder durch Fällung in fein verteilter Form erhaltenen Bindemittel, das selbst eine poröse Masse von hohem Adsorptionsvermögen zu bilden vermag, zu Formlingen verarbeitet, diese darauf trocknet und bzw. oder glüht, wobei gegebenenfalls das Bindemittel, sofern es noch nicht in poröser Form vorliegt, durch eine Behandlung mit chemisch oder lösend wirkenden Stoffen in einen porösen oder ultraporösen Zustand übergeführt wird.
DEB120883D 1925-07-22 1925-07-22 Verfahren zur Herstellung geformter oder koerniger adsorptionsfaehiger Massen Expired DE581303C (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE747957C (de) * 1937-07-24 1944-10-23 Verfahren zur Herstellung adsorbierender Massen
DE1017190B (de) * 1953-03-11 1957-10-10 Fritz Rondholz Kuehlraum-Luftreiniger
DE1107865B (de) * 1955-10-26 1961-05-31 California Research Corp Verfahren zur Herstellung eines Hydrierungskatalysators
DE1183478B (de) * 1958-05-22 1964-12-17 Catalysts & Chem Inc Verfahren zur Herstellung eines Katalysators zur Entschwefelung von Kohlenwasserstoffen

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