<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung trockener Akkumulatorplatten.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung trockener, nach dem Zusammenbau und Zusatz des Elektrolyten unmittelbar verwendbarer negativer und positiver Akkumulatormasseplatten (Faureplatten).
Gewöhnlich werden Akkumulatoren, wenn sie geladen sind, mit in den Elektrolyten getauchten Platten zum Versand gebracht. Der Verschleiss der Platten beginnt mit dem Zeitpunkt ihres Eintauchens in den Elektrolyten.
Unmittelbar nachdem die negativen Platten formiert bzw. entwickelt wurden, besteht die sogenannte aktive Masse in der Hauptsache aus einem Schwamm reinen Bleis mit etwas Bleisulfat. Werden die Platten nun aus dem Bad herausgenommen und dem Zutritt der Luft ausgesetzt, so tritt schnell Oxydation und die Bildung von Bleisulfat durch die anhaftende Säure ein, so dass auf der Oberfläche der Platten eine Haut entsteht. Wenn solche negative Platten hernach mit den positiven Platten zusammengebaut werden und der Elektrolyt zugegeben wird, so ist die Ladung nicht verfügbar ; die Platten verhalten sich für alle praktischen Zwecke so, als ob sie nicht geladen wären, und benötigen beträchtliche Strombehandlung, bevor sie Strom zu liefern vermögen oder bis man sie praktisch als geladen ansprechen kann.
Das Bedürfnis nach einer trockenen, geladenen Batterieplatte, besonders einer negativen, hat viele Bemühungen veranlasst, um eine Platte dieser Art herzustellen, die nach dem Zusammenbau und dem Zusatz des Elektrolyten sogleich praktisch verwendbar ist. Von diesen Versuchen sei die Verwendung von Formaldehyd oder andern neutralen Gasen erwähnt, in welchen die Platten getrocknet werden, um die Oxydation zu vermeiden.
Soweit bekannt, beziehen sich alle diese Versuche auf negative Platten. Dies ist wohl haupt- sächlich durch die Tatsache begründet, dass bei der Ladung der positiven Platte Bleisuperoxyd gebildet wird, welches nicht oxydiert wird, so dass es ausreichend erschien, einfach die Säure von der Platte weg- zuwaschen.
Gemäss der vorliegenden Erfindung werden trockene, nach dem Zusammenbau und Zusatz des Elektrolyten unmittelbar verwendbare negative und positive Akkumulatorplatten in der Weise hergestellt, dass die Platten in geladenem Zustand durch Adsorption der Feuchtigkeit mit Hilfe poröser Adsorbentien getrocknet werden. Bei diesem Trocknungsvorgang werden die Platten gleichzeitig hinreichend von der Luft abgeschlossen, so dass eine Oxydation nicht bis zu einem unzulässigen Grade eintreten kann.
Das Verfahren wird beispielsweise wie folgt ausgeführt : In üblicher Weise hergestellte und geladene Platten werden aus dem Elektrolyten herausgehoben und mit Wasser gewaschen, um die Säure vollständig zu entfernen. Diese Platten werden dann entweder einzeln oder in Gruppen in einen Behälter eingebracht und mit gekörntem Kieselsäuregel bedeckt, welches die Feuchtigkeit der Hauptsache nach durch Adsorption entfernt. Die Adsorption des Wassers durch das Gel verursacht beträchtliche Wärmeentwicklung, welche die Entfernung des Wassers von den Platten und seine Adsorption durch das Gel unterstützt. Dieser Vorgang kann durch Erhitzen des Gels noch gefördert werden.
Wenn auch das Hauptaugenmerk auf die negativen Platten gerichtet wurde, so zeigte sich doch, dass diese Behandlungsweise auch bei der Anwendung auf positive Platten ganz bedeutende Vorteile
<Desc/Clms Page number 2>
bietet. Die so behandelten positiven Platten sind viel besser als die an der Luft getrockneten oder sonstwie behandelten ; sie ergeben viel bessere Resultate, wenn sie mit den geladenen negativen Platten zusammengebaut und mit dem Elektrolyten zusammengebracht werden, als positive Platten, welche nicht so vorbehandelt wurden.
An Stelle von Kieselsäuregel können beispielsweise auch trockene Sägespäne bei dem obenerwähnten Prozess als Adsorbens mit Vorteil verwendet werden. Ebenso werden gute Ergebnisse durch Verwendung von entsprechend fein gepulvertem Kalziumsulfat oder Gips als Adsorbens erzielt. Ferner können Kalk, trockener gelöschter Kalk, Aluminiumoxydhydrat, entwässerter Bauxit, getrocknete Cerealien oder andere Materialien verwendet werden.
Demgemäss sind im Dienste des Verfahrens allgemein solche Materialien brauchbar, welche die Fähigkeit besitzen, Flüssigkeit von den behandelten Platten durch Adsorption aufzunehmen. Viele, von Natur aus- nicht poröse Substanzen können durch Pulverisierung oder Granulierung adsorbierend gemacht werden, wobei die Zwischenräume zwischen den Teilchen als adsorbierende Poren wirken.
Es empfiehlt sich, das zur Aufnahme der Flüssigkeit bestimmte Material oder Adsorptionsmittel zu pulverisieren oder auf andere Weise in den Zustand feiner Verteilung zu bringen. Dies ist von Vorteil, weil innerhalb gewisser Grenzen die kleineren Zwischenräume eine wirksamere Adsorption verbürgen und weil die adsorbierende Masse kompakter ist, so dass die Luft vollkommen von der Platte abgeschlossen wird. Es muss aber anderseits darauf geachtet werden, dass das Material nicht zu fein gepulvert ist, da es sonst an den Platten haftet. Dies wird durch die Verwendung von gröberen Teilchen vermieden, die als granuliert angesprochen werden können. Wenngleich angenommen wird, dass solche Massen im Ergebnis die wirksamsten sind, so kann die Erfindung doch auch unter wesentlich andern Bedingungen nutzbar gemacht werden.
In der amerikanischen Patentschrift Nr. 1500076 ist ein Verfahren zur Herstellung von Akkumulatorplatten beschrieben, welches darin besteht, dass man auf eine Seite einer Rost-oder Gitterplatte eine Paste aus einem aktiven Material, z. B. Bleioxyd in Mischung mit Schwefelsäure aufbringt, die Oberfläche der Masse gleichstreicht und auf die Fläche ein Blatt ungeleimtes Papier auflegt, um sodann die andere Seite des Rostes in gleicher Weise zu behandeln und die so hergestellte, ungeladene Akkumulatorplatte in bekannter Weise durch Zufuhr von Luft oder andern Gasen oder mit Dampf unter geeigneten Temperatur- und Druckverhältnissen zu trocknen.
An Stelle von Papierblättern soll auch ein adsorbierendes Pulver zu diesem Zweck verwendbar sein, das, auf die Oberfläche der Platte aufgebracht, das Ausmass und die Art der Verdampfung bzw. der Entfernung von Flüssigkeit aus dem aktiven Material der Platte während des Trocknens bzw. der Verfestigung dieses Materials regelt.
Durch dieses bekannte Verfahren wird vor allem eine ganz andere Aufgabe gelöst als durch das vorliegende Verfahren, indem es sich bei dem bekannten Verfahren nur darum handelt, eine ungeladene Platte herzustellen, die nach dem Trocknen eine möglichst homogene, von Sprüngen freie Oberfläche zeigt, aber kein Weg gewiesen ist, wie im geladenen Zustand trocken lagerfähige Platten zu erhalten wären. Zudem sind aber auch die Arbeitsmittel verschieden- : : Bei dem bekannten Verfahren wird die Trocknung durch Wärmeübertragung von gasförmigen Medien bewirkt, wogegen gemäss der Erfindung die Trocknung durch adsorptive Aufnahme der Feuchtigkeit in den Poren des Adsorptionsmittels erfolgt, das nachher entfernt wird.