DE58040C - Verfahren zum Imprägniren von Leder - Google Patents

Verfahren zum Imprägniren von Leder

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DE58040C
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leather
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nails
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impregnation
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT58040D
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Original Assignee
L. KOPP in Pirmasens, Rheinpfalz
Publication of DE58040C publication Critical patent/DE58040C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das vorliegende Verfahren hat den Zweck, Leder jeder Art, vor allen Dingen aber Schuh- und Stiefelsohlen durch Imprägniren wasserdicht und dauerhaft zu machen und dem Leder gleichzeitig eine solche Geschmeidigkeit und Elasticität zu geben, dafs ein Zusammenschrumpfen, desselben und Platzen der Nähte (bezw. Losspringen der Holznägel bei Schuhwaaren) verhindert wird.
Im wesentlichen besteht dieses. Verfahren darin, dafs die im Leder, sowie in den Holznägeln bez'W. dem Pechdraht befindlichen Poren mit einer harzigen, in Wasser, nicht löslichen und gegen Witterungseinflüsse widerstandsfähigen Masse ausgefüllt werden, so dafs weder Feuchtigkeit in das Innere des Leders eindringen, noch durch Austrocknen die Haltbarkeit desselben beeinträchtigt werden kann. Aufserdem aber wird — und dies ist wesentlich. — infolge der gleichmäfsigen Durchtränkung des Leders und der Holznagel bezw. des Pechdrahtes mit jener Harzsubstanz gewissermafsen eine Verkittung des Pechdrahtes bezw. der Nägel mit dem Leder bewirkt und ein längeres Aufbewahren der nach diesem Verfahren hergestellten Fabrikate an trockener Luft ermöglicht.
Das Verfahren ist folgendes:
100 Theile Leinöl werden mit ungefähr ι Y2 Theilen borsaurem Mangan und 1J2 Theil gebranntem Alaun innig gemischt und längere Zeit bei schwachem Feuer gekocht. Mit der auf diese Weise erhaltenen Masse werden die Schuhsohlen mehrere Male bestrichen und der Einwirkung der atmosphärischen Luft ausgesetzt. Hierbei wird das Leinöl in Firnifs umgewandelt. Durch längeres Kochen des Leinöls werden die etwa in demselben vorhandenen schädlichen Beimischungen organischer Natur zerstört und sämmtliche Feuchtigkeit ausgetrieben, so dafs ein für den vorliegenden Zweck geeignetes, vollkommen reines Product erhalten wird. Der Zusatz von borsaurem Mangan und gebranntem Alaun bewirkt ein möglichst schnelles Trocknen des Leinöls bei der Verwendung und erhöht die Härte und Widerstandsfähigkeit desselben gegen Feuchtigkeit. Gleichzeitig erhält aber das Leinöl durch eine derartige Behandlung auch die Eigenschaft, in gut gesottenem Zustande selbst bei einer verhältnifsmäfsig niedrigen Temperatur nicht mehr zu erstarren, so dafs. demnach das Imprägniren bei gewöhnlicher Temperatur stattfinden kann.
Nachdem das Sohlenleder auf diese Weise vorbereitet ist, wird dasselbe nochmals imprägnirt, und zwar wird in diesem Falle nicht ein Körper gewählt, welcher erst nach seinem Eindringen in das Leder in Berührung mit Luft sich in Firnifs umwandelt, sondern man verwendet hierzu bereits fertig gebildete'harzartige, in einem geeigneten Lösungsmittel (am zweckmäfsigsten Weingeist) gelöste Substanzen. Die mit diesem Mittel durchtränkten Sohlen werden der Luft ausgesetzt, wobei das Lösungsmittel verdampft und die harzige Substanz sich im Innern des Leders ablagert. Die für diese Zwecke verwendbaren Harze können beliebig gewählt werden. Am vortheilhaftesten verwendet man folgende Mischung: 1 kg Schellack, Y4 kg Sandarak, 60 g Mastix, 15 g Camphor und 200 g venetianischer Terpentin werden
mit 4 1 Weingeist Übergossen und in einem Wasserbade bis auf Siedetemperatur erhitzt. Mit der auf diese Weise erhaltenen Masse werden die Stiefelsohlen einige Male bestrichen und sind nach dem vollkommenen Trocknen gebrauchsfähig.
Durch die nach einander folgende Behandlung der Sohlen mit einem an der Luft verharzenden OeI und einer Lösung bereits fertig gebildeter Harze soll folgender Zweck erreicht werden. Um dem Leder eine gewisse Geschmeidigkeit und Elasticität zu bewahren, ist es erforderlich, dafs nur ein gewisser Theil des Leinöls verharzt, während ein anderer Theil durch den Sauerstoff der Luft nicht verändert wird und somit in einem zähen, halbflüssigen Zustande , verbleibt. Um aber diese vollständige Umwandlung des Leinöls. in eine harzige starre Masse zu vermeiden, mufs das mit Leinöl bereits imprägnirte Leder einige Zeit nach dieser Imprägnirung mit einem zweiten Ueberzug versehen werden, welcher die weitere oxydirende Einwirkung des Sauerstoifs der Luft verhindert, und hierzu wird eben jene Auflösung von Harzen in einem alkoholischen Lösungsmittel verwendet. Der Alkohol verdunstet an der freien Luft sehr schnell und hinterläfst einen das Leinöl vor weiterer Veränderung schützenden Ueberzug, so dafs demnach die das Leder durchtränkende Masse aus einem inneren, noch zähflüssigen, elastischen Körper und einem denselben umkleidenden harten, harzigen Ueberzug besteht. Die auf diese Weise behandelten Schuhwaaren verbinden den Vortheil grofser Elasticität mit dem grofser Härte und Widerstandsfähigkeit.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Imprägniren von Leder, darin bestehend, dafs dasselbe zunächst mit einem an der Luft verharzenden und mit borsaurem Mangan und gebranntem Alaun versetzten OeI (Leinöl) bestrichen und darauf mit einer Lösung von Harzen in einem alkoholischen Lösungsmittel behandelt wird, zum Zwecke, durch die Ablagerung einer das Leder vollkommen durchsetzenden, zähen, elastischen Substanz und einem die letztere vor weiterer Veränderung schützenden Ueberzug aus einem festen Harz eine hohe Elasticität bei grofser Festigkeit zu erreichen und bei genähten oder genagelten Lederwaaren gleichzeitig durch Verkitten des Pechdrahtes bezw. der Nägel mit dem Leder ein Platzen der Nähte oder Loslösen der Nägel zu verhindern.
DENDAT58040D Verfahren zum Imprägniren von Leder Expired - Lifetime DE58040C (de)

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