DE579329C

DE579329C - Verfahren zur Herstellung von Kaugummi mit mehreren Zusaetzen

Info

Publication number: DE579329C
Application number: DEF73269D
Authority: DE
Original assignee: ALFRED FALK DR
Current assignee: ALFRED FALK DR
Priority date: 1932-04-20
Filing date: 1932-04-20
Publication date: 1933-06-23

Description

Verfahren zur Herstellung von Kaugummi mit mehreren Zusätzen Es ist bekannt, Kaugummi mit Zusätzen, insbesondere medikamentösen Zusätzen, zu verbinden. Dabei ließ sich jedoch bisher eine homogene Durcharbeitung der Masse .nicht erzielen, weil die einzelnen Zusätze beim Durcharbeiten der Masse entweder klebrig wurden oder sich zusammenballten oder bei der angewandten Temperatur sich verflüchtigten oder sich zersetzten. Beim Arbeiten in der Kälte ließ sich eine homogene Verarbeitung nicht erreichen. Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, von einer homogenen Verarbeitung der Kaugurmnimasse mit den Zusätzen abzusehen und entweder verhältnismäßig große Stücke der Zusätze, beispielsweise in Form von Kügelchen, mit der Gummimasse grob zu vermengen, oder die Zusätze lediglich in eine Schicht, beispielsweise in die die Gummimasse umgebende Zuckerschicht, einzulagern.
Es ist ,allerdings bekannt, in medizinischen Kaugummi arzneiliche Substanzen, die ihren Zustand bei erhöhter Temperatur ändern, bei Temperaturen einzutragen, die unter dem Schmelzpunkt dieser Substanzen liegen, und es wird bei der Hinzufügung lediglich eines Zusatzstoffes dem Fachmann keine Schwierigkeiten machen, experimentell eine Temperatur zu ermitteln, bei welcher die innige Durchmischun,g des Zusatzstoffes mit der Kaugummimasse erfolgt. Es war jedoch bisher nicht möglich, der Kaugummimasse mehrere Zusatzstoffe beizufügen und dabei die oben beschriebenen Mißstände zu vermeiden. Es ist nun gefunden worden, daß eine Kaugummimasse sich mit mehreren Zusätzen, insbesondere medikamentöser Art, dann innig und homogen vermischen läßt, wenn jeder der Zusätze für sich allein und bei solcher Temperatur hinzugefügt und mit der Masse durchgearbeitet wird, welche Temperatur etwas unter dem Temperaturgrad liegt, bei welchem die einzelnen Medikamente in: eine andere Phase übergehen oder sich zersetzen.
Bei diesem Verfahren wird der Kaugummimasse zunächst das Medikament mit der relativ höchsten Schmelz-, Siede- oder Zersetzungstemperatur beigefügt und mit ihr fein durchgearbeitet. Dann wird die Masse auf die bzw. etwas unter die kritische Temperatur des nächsten beizufügenden Mittels gebracht und mit dem zweiten Mittel durchgearbeitet und so fort, je nach der Zahl der beizufügenden medikamentösen Bestandteile. Ausführungsb eispiel Für die Herstellung eines Kaugummis, welcher Mundhöhle und Hals an Stelle eines Mundwassers desinfizieren soll, wird beispielsweise wie folgt verfahren: z oo g ungereinigter Rohgummi, beispielsweise Chiclegummi, wird in einem Mörser zerkleinert und so lange mit kleinen Portionen Wasser ausgewaschen, bis die Verunreinigungen entfernt sind, dann wird getrocknet. Die trockene Masse im Gewicht von. Bog wird im Mörser erneut pulverisiert und mit 309 Zukker (pulvis subtiliss.) verrieben. Das Pulver wird durch ein Haarsieb gepreßt. Dann wird i g eines geeigneten Harzproduktes hinzugesetzt. Die Masse wird auf -dem Sandbad bis zum beginnenden Fließen unter ständigem Rühren erhitzt. Dann werden weitere 3o g Zucker in feinster Verteilung zugesetzt und gut verrührt.
Die so entstandene Kaugummimasse wird auf ungefähr q.o° abgekühlt, und es wird ihr dann unter fortwährendem Rühren 6 g pulverisierte Ratanhia (Ratanhia subt. pulv.) hinzugefügt. Nach nochmaligem Durcharbeiten wird die Masse auf ungefähr 3ä° abgekühlt, und es werden ihr dann etwa 6 g Myrrhenpulver (myrrhae subt. pulv.) zugegeben und verarbeitet. Nunmehr wird der Masse bei etwa 32° 2,5 g pulverisierter Salicylsä.urephenylester (salol subt. pulv.) hinzugefügt. Kurz vor dem Erkalten werden o,o5 g Menthol und o,ooi g kristallisierte Zitronensäure zugegeben, d. h, bei einer Temperatur, bei welcher. das Menthol gerade noch zerläuft.
Die Masse wird dann nochmals gut vermengt und in beliebiger Weise geformt.
Eine Deckschicht, welche in üblicher Weise aus einer Dragiermasse besteht, kann auf den Kaugummifabrikaten laufgebrachtwerden, wenn es erwünscht ist. Aus Gründen der Haltbarkeit ist eine Deckschicht nicht erforderlich.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung einer Kaugumrnimasse finit mehreren Zusätzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusätze für sich gesondert bei Temperaturen hinzugefügt und mit der Masse verarbeitet werden, -welche nahe unterhalb des Temperaturgrades liegen, bei welchem die einzelnen Zusätze ihre Phase ändern oder sich zersetzen.