DE579285C - Verfahren zur Herstellung von Nitrocellulose mit beliebigem Stickstoffgehalt - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Nitrocellulose mit beliebigem Stickstoffgehalt Bekanntlich führt die Nitrierung von Cellulosefasern mit den gebräuchlichen Nitriersäuregemischen zu Nitrierungsprodukten, die für die technische Venvertharkeit einer langwierigen und kostspieligen Nachbehandlung (Stabilisierung) unterworfen werden müssen.
• Es wurde nun gefunden, daß man mit einem Salpetersäure-Eisessig-Gemisch von hoher Salpetersäurekonzentration (Salpetersäure bei Gegenwart von höchstens 5o% Essigsäure) schnell und gefahrlos Nitrocellulosefasernerhalten kann, die bereits nach der in üblicher Weise vollzogenen Abtrennung der Nitriersäure und 1/4stiindigem Kochen mit Wasser vollkommen stabil sind (o,74 cm3 NO nach B eil#mann- J unk). Der Stickstoffgehalt der so erhaltenen Fasern hängt sowohl von der Menge zugesetzter Essigsäure als auch von der gegenwärtigen Menge Wasser ab, durch deren Wahl der Stickstoffgehalt beliebig eingestellt werden kann. Für die Darstellung hochnitrierter Cellulose ist Zusatz eines geeigneten wasserbindenden Mittels vorteilhaft. Man kann dazu z. B. geringe Mengen Essigsäureanhydrid (etwa z bis io Gewichtsprozent) sowie auch geringe Mengen Phosphorpentoxyd (etwa 20/0) benutzen.
• Die so nitrierten Fasern zeichnen sich durch eine hervorragende Erhaltung des Faserverbandes aus. Sie sind im Gegensatz zu den mit konzentrierter Salpetersäure allein erhaltenen Nitrierungsprodukten, die bekanntlich eine harte, spröde und stark verklebte Fasermasse darstellen, weich und biegsam und vom Ausgangsmaterial äußerlich kaum zu unterscheiden.
• Die gute Nitrierfähigkeit von Salpetersäure-Eisessig-Gemischen von hoher Salpetersäurekonzentration, die z. B. zwischen 5o bis 95 Gewichtsprozent Salpetersäure und 5o bis 55 Gewichtsprozent Essigsäure sowie gegebenenfalls geringe Mengen eines bekannten wasserbindenden Mittels, wie z. B.. etwa z bis i o Gewichtsprozent Essigsäureanhydrid enthalten, war nicht vorauszusehen, da nach den Angaben von E. B e r l und W. S m i t h j r. (Berichte der deutschen chemischen Güsellschaft Bd. 44 S. 1838/i839 [igo8]) Gemische aus Salpetersäure, Eisessig und Essigsäureanhydrid keinerlei veresternde Wirkung auf Cellulose zeigen, wenn der Gehalt des Säuregemisches an Essigsäureanhydrid und Eisessig kleiner ist als 72 Gewichtsprozent. Beispiel i In ein Gemisch von 7 5 Volumteilen H N 03 (s = 1,5z), 25 Volumteilen Eisessig und 5 Volumteilen Essigsäureanhydrid wird i Teil lufttrockene Baumwollinters eingetragen und bei Zimmertemperatur, evtl. unter Bewegung der Reaktionsmasse, eine halbe Stunde darin belassen. Danach wird die Nitriersäure abgetrennt, die Fasern gewaschen und i/4 Stunde mit Wasser gekocht. Stickstoffgehalt i3,56% N. Beispiele In ein Gemisch von 65 Volumteilen H N 03 (s = 1,52) und 35 Volumteilen Eisessig wird i Teil Baumwollinters eingetragen und bei gewöhnlicher Temperatur i Stunde in der Nitriersäure belassen. Nach dem Abtrennen der Nitriersäure wird die Nitrocellulos-e 1/4 Stunde mit Wasser gekocht. Stickstoffgehalt 11,5 bis i2,5% N.
• Beispiel 3 In ein Gemisch aus 82 Gewichtsteilen H N 03 (s = 1,52) und i 8 Gewichtsteilen Eisessig, das außerdem noch 2 Gewichtsteile Phosphorpentoxyd enthält, wird i Gewichtsteil Baumwollinters eingetragen, nach einer halben Stunde die Nitriersäure abgetrennt, die Faser gewaschen und schließlich 1/,i _ Stunde mit Wasser gekocht. Stickstoffgehalt 13,5 0/0.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Nitrieren von Cellulose mit konzentrierter Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Salpetersäure-Eisessig-Gemisch von hoher Salpetersäurekonzentration gearbeitet wird.
2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, gekennzeichnet durch den Zusatz an sich bekannter wasserbindender Mittel.