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Verfahren zum Stabilisieren von mindestens 30 gew.-% igem, vorzugsweise ammoniumnitrathältigem
Wasserstoffperoxyd
Es ist bekannt, wässerigen Lösungen von Wasserstoffperoxyd Stabilisatoren zuzusetzen, die eine Zer- setzung des Wasserstoffperoxyds auch bei längerem Lagern, bei höherer Temperatur und in Gegenwart von Verunreinigungen verhindern sollen. Hiefür wurde unter anderem auch ein Gemisch von Dipicolinsäure und saurem Natriumphosphat verwendet. Trotz der guten Stabilisierwirkung gleich nach dem Zusatz lässt die Stabilität dieser Lösungen nach längerem Lagern auch bei Raumtemperatur nach.
Es wurde nun gefunden, dass man wässerige Lösungen von Wasserstoffperoxyd mit einem Peroxydgehalt von mindestens 30 Grew.-% sehr wirksam stabilisieren kann, wenn man als Stabilisator eine lösliche Zinnverbindung und Weinsäure gemeinsam verwendet. Gemäss der Erfindung genügen schon sehr kleine Mengen der beiden Stoffe, um eine wirksame Stabilisierung durchzuführen, wobei man praktisch mit Mengen von 2,5 bis 5 mg der löslichen Zinnverbindungen je Liter der Lösung und mit Mengen von etwa 2, 5 bis 10 mg Weinsäure je Liter der Lösung auskommt. Als lösliche Zinnverbindungen kommen bei dem Verfahren gemäss der Erfindung vor allem Alkalistannate, wie Natriumstannat, in Betracht.
Die Verwendung eines Gemisches von Natriumstannat und Weinsäure ist zwar schon im Zusammenhang mit der Stabilisierung von Wasserstoffperoxydlösungen vorgeschlagen worden, vgl. USA-Patentschrift Nr. 2, 426, 154, Beispiel 3. Bei dem Verfahren gemäss dieser Patentschrift handelt es sich jedoch um die Verwendung ein-oder mehrbasischer Carbonsäuren als Pufferungsmittel für bereits in bekannter Weise stabilisierte Wasserstoffperoxydlösungen von geringer Konzentration, die in einem Bereich von etwa 3 bis 27,6 Gew.-'%) H. O liegt. Der zur Pufferung erforderliche Zusatz an organischen Säuren beträgt ein Vielfaches der erfindungsgemäss als Stabilisator benötigten Weinsäuremenge.
Im Vergleich zu dieser vorbekannten Pufferung einer stabilisierten, relativ verdünnten Wasserstoffperoxydlösung war die mit viel kleineren Mengen an einer löslichen Zinnverbindung und Weinsäure als Stabilisatorkombination erzielbare Wirkung bei mindestens 30 gew.-% igen Wasserstoffperoxydlösungen nicht zu erwarten.
Das erfindungsgemäss benutzte Stabilisatorgemisch kann bei Wasserstoffperoxydlösungen normaler Konzentration mit etwa 30-70 Gew.-%HO2 verwendet werden. Besonders geeignet ist es aber für Lösungen höherer Konzentration.
Es wurde ferner gefunden, dass die beschriebene Kombination von Stabilisatoren auch dann gut verwendbar ist, wenn man sie einer solchen wässerigen, mindestens 30 gew.-igen Wasserstoffperoxydiösung zusetzt, die Ammoniumnitrat enthält. Bekanntlich wird Ammoniumnitrat den Wasserstoffperoxydlösungen zugegeben, um die Aggressivität dieser Lösungen gegenüber den vorgeschriebenen Aluminiumbehältern herabzusetzen.
In der nachstehenden Tabelle ist die Stabilisierwirkung an Hand von Versuchsergebnissen näher veranschaulicht. Verwendet wurden immer Lösungen, die je Liter 2,5 mg Natriumstannat, 5 mg Weinsäure und 50 mg Ammoniumnitrat enthielten. Es wurde der Anfangsgehalt der Lösung an Wasserstoffperoxyd,
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ausgedrückt in Gew.-Teilen H 0 je 100 Vol. -Teile der Lösung, gemessen, u. zw. einmal gleich nach der Zugabe des Stabilisators (Spalte 1), ein anderes Mal nach einer längeren Lagerung bei Raumtemperatur (Spalte 5). Die Lagerungsdauer ist in Spalte 4 in Monaten angegeben. Dann wurde in der üblichen Weise durch 24stündiges Erhitzen auf 960 C die Menge Wasserstoffperoxyd festgestellt, die bei dieser Behandlung zersetzt wurde (Spalten 2 und 6).
In der Tabelle ist als dritte und siebente Spalte noch die zersetzte Menge nach der 24stündigen Erwärmung auf 960 C, bezogen auf die ursprünglich vorhandene Menge, angegeben.
Tabelle
EMI2.1
<tb>
<tb> Anfangs-Anfangsgehalt <SEP> nach <SEP> 24 <SEP> h <SEP> % <SEP> nach <SEP> gehalt <SEP> nach <SEP> 24 <SEP> h <SEP> 0/0 <SEP>
<tb> HO <SEP> bei <SEP> 96 <SEP> C <SEP> Zersetzung <SEP> Monaten <SEP> H@O <SEP> bei <SEP> 960 <SEP> C <SEP> Zersetzung
<tb> 118, <SEP> 40 <SEP> 118, <SEP> 40 <SEP> 0, <SEP> 00 <SEP> 11 <SEP> 118, <SEP> 0 <SEP> 118, <SEP> 0 <SEP> 0, <SEP> 00 <SEP>
<tb> 118, <SEP> 52 <SEP> 118, <SEP> 10 <SEP> 0, <SEP> 35 <SEP> 5 <SEP> 118, <SEP> 0 <SEP> 117, <SEP> 58 <SEP> 0, <SEP> 35 <SEP>
<tb> 119, <SEP> 58 <SEP> 119, <SEP> 58 <SEP> 0, <SEP> 00 <SEP> 5 <SEP> 119, <SEP> 32 <SEP> 119, <SEP> 32 <SEP> 0, <SEP> 00 <SEP>
<tb> 119, <SEP> 36 <SEP> 118, <SEP> 80 <SEP> 0, <SEP> 47 <SEP> 4 <SEP> 119, <SEP> 01 <SEP> 118, <SEP> 61 <SEP> 0, <SEP> 34 <SEP>
<tb> 40, <SEP> 89 <SEP> 40, <SEP> 88 <SEP> 0, <SEP> 00 <SEP> 3 <SEP> 40, <SEP> 89 <SEP> 40,
<SEP> 80 <SEP> 0, <SEP> 22 <SEP>
<tb> 60 <SEP> ; <SEP> 45 <SEP> 60, <SEP> 40 <SEP> 0, <SEP> 08 <SEP> 3 <SEP> 60, <SEP> 42 <SEP> 60, <SEP> 40 <SEP> 0, <SEP> 03 <SEP>
<tb> 91, <SEP> 40 <SEP> 91, <SEP> 35 <SEP> 0, <SEP> 05 <SEP> 3 <SEP> 91, <SEP> 30 <SEP> 91, <SEP> 07 <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP>
<tb>
EMI2.2
mische ausgezeichnet, u. zw. auch bei mehrmonatiger Lagerung der stabilisierten Wasserstoffperoxydlösung bei Raumtemperatur.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Stabilisieren von mindestens 30 gew.-tigern, vorzugsweise ammoniumnitrathältigem Wasserstoffperoxyd, dadurch gekennzeichnet, dass man als Stabilisator eine lösliche Zinnverbindung und Weinsäure gemeinsam verwendet, u. zw. die lösliche Zinnverbindung in Mengen von etwa 2,5 bis 5 mg/l und die Weinsäure in Mengen von etwa 2,5 bis 10 mg/l.