DE535724C

DE535724C - Verfahren zur Gewinnung eines anhydrischen Reaktionsgemisches zur Acetylierung von Celulose

Info

Publication number: DE535724C
Application number: DEV24233D
Authority: DE
Inventors: Dr Karl Werner
Original assignee: VER fur CHEMISCHE IND AKT GES
Current assignee: VER fur CHEMISCHE IND AKT GES
Priority date: 1928-08-12
Filing date: 1928-08-12
Publication date: 1931-10-14

Description

Verfahren zur Gewinnung eines anhydrischen Reaktionsgemisches zur Acetylierung von Cellulose Zur Herstellung von Acetylcellulose hatte es sich als notwendig erwiesen, zur gleichmäßigen Durchführung der eigentlichen Acetylierungsreaktion die Cellulose einer Vorbehandlung zu unterwerfen. So ist es bekannt, die Cellulose rein mechanisch zu zerkleinern oder auch mit Eisessig und Schwefelsäure, etwa i bis 5 °/o des angewandten Cellulosegewichtes, vorzubehandeln. Auch die Anwendung kleiner, zur Acetylierung selbst nicht ausreichender Mengen Essigsäureanhydrid neben Eisessig und Schwefelsäure ist beschrieben worden.
Ein ganz anderer Weg der Vorbehandlung wurde durch das Verfahren gemäß Patent 339 824 insofern beschritten, als hier darauf Wert gelegt wurde, ein möglichst anhydrisches Reaktionsgemisch dadurch zu erzeugen, daß lufttrockene Cellulose mit einer Mischung von Essigsäureanhydrid und Eisessig getränkt und längere Zeit damit in Berührung gelassen wurde.
Gegenüber den oben beschriebenen Vorbehandlungsmethoden, bei denen der Acetylierungskatalysator bereits angewandt wird, ehe die Möglichkeit seiner depolymerisierenden Wirkung auf die Cellulose in Gegenwart von auch nur Spuren von Wasser beseitigt worden ist, sollte beim Arbeiten nach Patent 339 824 zuerst jede Spur von Wasser aus dem Eisessig und dem lufttrockenen Linters durch die Mischung mit Anhydrid beseitigt werden, damit auch die geringste etwa mögliche hydrolytische Einwirkung des Acetylierungskatalysators auf die Cellulose vermieden werden kann.
Bei dem Arbeiten nach dem Verfahren gemäß Patent 339 824 hat sich nun gezeigt, daß der dort beschriebene Effekt der Anhydrisierung des Reaktionsmediums noch erheblich verbessert werden kann, wenn man die Vorbehandlung mit dem Zusatz einer äußerst kleinen Menge Schwefelsäure vornimmt, die weniger als o;5 %, z. B. 0,05 °/a des angewandten Cellulosegewichtes und weniger, ausmacht und die, obwohl sie nach den üblichen Begriffen zur Einleitung der Acetylierungsreaktion keineswegs ausreichend ist, überraschenderweise dagegen eine erhebliche Beschleunigung der Anhydrisierung des Reaktionsgemisches bewirkt.
Die Anwendung einer vorher durch Trocknen von der Luftfeuchtigkeit befreiten Cellulose kommt wegen der Erschwerung der Reaktionsfähigkeit der Cellulose nicht in Frage. Gerade in der Vermeidung dieser Vortrocknung und in der Erzielung eines anhydrischen Reaktionsgemisches auf oben beschriebene Weise hat sich das weitere überraschende Ergebnis zeitigen lassen, daß durch den Zusatz der sehr kleinen Menge Schwefelsäure die Diffusion des anhydrischen Reaktionsgemisches in die innersten Zellmembranen der Cellulosefaser erheblich be-. schleunigt und dadurch der nachfolgende Acetylierungsprozeß in günstigster Weise beeinflußt wird.
Beispiel 7oo kg Baumwollinters lufttrocken, r 8oo kg Essigsäureanhydrid, 2 7oo kg Eisessig und . 0,z¢ kg Schwefelsäure von 96 %, welche eine so kleine Menge Katalysator darstellt, daß sie nicht ausreicht, die Acetylierung selbst einzuleiten, werden miteinander unter intensiver Mischung zur Einwirkung gebracht. Hierdurch wird eine vollkommene Anhydrisierung des Reaktionsmediums in auerkürzester Zeit bewirkt und zugleich die Diffusion des Reaktionsgemisches in die Zellmembranen der Cellulosefaser in hervorragender Weise beeinflußt. Dieses Gemisch kann dann unter Zusatz der üblichen Veresterungskatalysatoren der Weiterverarbeitung unterworfen werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines anhydrischen Reaktionsgemisches zur Acetylierung von Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß man die lufttrockene Cellulose bei Temperaturen bis zu 5o' C einige Zeit der Einwirkung einer zur Beendigung der Acetylierungsreaktion an sich ausreichenden Menge Essigsäureanhydrid, Eisessig sowie einer zur Acetylierung nicht ausreichenden Menge eines Katalysators, z. B. von Schwefelsäure (etwa o,o2 °/o des angewandten Cellulosegewichtes), unterwirft.