-
Einrichtung zur elektrolytischen Verchromung Bei den üblichen chromsäurehaltigen
Verchromungsbädern besteht bekanntlich für alle mit dem Elektrolyten in Berührung
kommenden Teile, z. B. die Innenwandung des Badbehälters, die Anoden, etwaige Kühl-
oder Heizschlangen usw., hohe Korrosionsgefahr. Die Anwendung von keramischem Material
oder Glas als Baustoff für solche Teile ist aus "lern Grunde nachteilig, weil diese
Stoffe zu leicht zerbrechlich sind, und-man außerdem rünsichtlich der Formgebung
ziemlich beschränkt ist. Auch können sie für Anoden überhaupt nicht verwendet werden.
Auch Eisen scheidet als . Baustoff für Anoden und Kühlschlangen aus, da-.es sich
unter Stromwirkung in den üblichen chromsäurehaltigen Verchromungsl)iidern mit Fremdsäurezusatz
auflöst -und das Verchromungsbad dadurch unzulässigerweise verunreinigt wird.
-
Man hat deshalb bisher im allgemeinen entweder Blei oder eine überwiegend
Blei enthaltende Blei-Antirnon-I egierung, nämlich I-lartblei, als Baustoff für
die vorerwähnten Teile verwendet. Jedoch ergab sich dabei immer noch eine unerwünscht
hohe Korrosion, so daß eine häufige Überprüfung der Teile unumgänglich war.
-
Hinzu kommt außerdem noch, daß sich bei Herstellung .dieser Teile
aus Walzblei oder aus Hartblei häufig auf ihnen eine Kruste aus Sulfaten und Chromaren
absetzt, welche, was besonders bei Anoden störend ist, dein elektrischen Strom Widerstand
bietet und auch, was besonders -bei Heiz- und Kühlschlangen in Erscheinung tritt,
den Teruperaturaustausch erschwert.
-
Schließlich hat man noch den Vorschlag gemacht, die Anoden von Verchromungsbädern
aus Zinn oder Zinnlegierungen herzustellen. Solche Anoden sind aber ebenfalls, insbesondere
in Verchromungsbädern mit höherem Chromsäuregehalt und dem üblichen Zusatz von Schwefelsäure,
schon nach verhältnismäßig kurz-r_eitigem Gebrauch stark korrodiert. Gemäß der Erfindung
werden solche Teile von elektro15,tischen Verchromungsanlagen, die dem korrodierenden
Einfluß des Verchromungselektrolyten ausgesetzt sind, mindestens oberflächlich aus
einer überwiegend Blei enthaltenden Blei-
Zinn-Legierung Hergestellt.
Solche Teile sind insbesondere der Badbehälter, die Anoden und heiz- und Kühlschlangen.
Zweck-I M äßig Z, verwendet niati eine Blei-Ziiin-Legiederen Zinngehalt zwischen
3 uticl To °4 liegt. 1's empfiehlt sich, die als Anoden dienenden Bleche an der
Stelle, bis zti welcher der Badsl3iegel reicht. dicker auszubilden als -in den stiin.dig
voni hlektrolyten umspülten Stellen. -Versuche hallen ergeben, daß bei Anwenclung
des neuen Baustoffes die Korrosionsgefahr sich erheblich verringert als bei Anwendung
.der bisher üblichen Metalle und Legierungen. Die Anwendung von Blei-Zinnj.egierungen
.mit Überwiegendem Bleigehalt war gegenüber dein Stande der Technik auch durchaus
nicht naheliegend, weil die Eigenschaften einer Legierung durchaus nicht ohne weiteres
aus den Eigenschaften ihrer einzelnen Komponenten sich von vornherein ableiten lassen.
-
Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.
Fig. i ist eine Draufsicht auf eine Einrichtung zur elektrolytischen Abscheidung
von Chrom gemäß der Erfindung. Fig. 2 ist ein ini doppelten Maßstab der Fig. i gezeichneter
Querschnitt durch eine solche- Einrichtung. Fig. 3 ist eine vergrößerte Ansicht
einer Anode.
-
io bezeichnet einen Behälter, der mit der gewöhnlichen Einrichtung
zurAnbringung der Kathoden. versehen ist, in deni Beispiel finit. Stangen 12. Die
Stromzuführung zu den Kathoden ist mit 1.4 bezeichnet. Die Anoden sind an Stangen
16 aufgehängt und mittels der Stromzuführung iS an die Stromquelle angeschlossen.
Die Anoden sind mit 2z bezeichnet. Bei 24. sind Heiz- oder Kühlschlangen zur Einstellung
und Aufrechterhaltung der gewünschten Badtemperatur vorgesehen. Außerdem sind noch
Kanäle 2o auf der Zeichnung angedeutet.
-
Die Verchromungseinrichtung kann auch mehr oder weniger Elemente,
als sie vorstehend angegeben sind, enthalten, je nach Bedarf.
-
Gemäß der. Erfindung werden die Verchroniungseinrichtung oder nur
einige Gerätschaften, insbesondere solche Teile, welche in das Vercbromun",sbad
eintauchen oder sonst der Wirkung der Lösung ausgesetzt sind, aus einer Blei-Zinn-Legierung
hergestellt, deren Basis und überwiegende Koniponente Blei ist.
-
Günstige Wirkungen werden erhalten finit einem Zinngehalt von etwa
3 % ab. Mit einem 7innyehalt von 5 °,`o und mehr ist die Korrosion praktisch zu
vernachlässigen. Der vorzugsweise angewendete Zinngehalt lit#trü;@t etwa Man ei-liiilt
eine ausreichende Dehnbarkeit und Strcckbarkeit, wenn ein Zinngehalt bis hinauf
und einschließlich ungefähr io % verwendet wird. Hei Gutteilen kann der Zinn-#rehalt
io o;o überschreiten, aber es scheint, als ob kein wesentlicher Vorteil darin liegen
würde, wenn nian io °/o wesentlich überschreitet, da sowohl der Preis als auch die
Sprödigkeit finit dein Zinngehalt zunehmen.
-
Der Badbehälter io ist vorzugsweise ans Stahlblech hergestellt, wie
bei 30 angedeutet ist und finit einer Schicht 3a aus der vorerwähnten Blei-Zinn-Legierung
ausgekleidet. An Stelle von Stahlblech kann man auch Holz oder ein anderes billiges
Material verwenden. Die Auskleidung 32 ist vorzugsweise angewendet in der Form von
biegsamen und streckbaren Blechen aus der vorerwähnten Legierung. Die Ränder können
miteinander verbunden werden oder überlappen und durch Löten verUunden werden, so,
wie dies praktisch bei dein sogenannten Bleilöten erfolgt. Die Spulen 24 sind vorzugsweise
hergestellt aus einer gegossenen oder gezogenen Legierung oder aus Streifen der
Legierung, die von. hohler Form sind und deren Enden durch Löten geschlossen sind.
Auch hierbei empfiehlt es sich, die vorerwähnte Legierung zti verwenden, da diese
dehnbar und hiinnnerbar ist, ohne brüchig zu werden.
-
Die Anode 22 ist vorzugsweise gebildet durch Streifen .der vorerwähnten
Legierung, und das obere Ende ist mit einem Haken 34 versehen, mit dem die Anode
an der Stange 16 aufgehängt werden kann. An der Stelle, bis zu welcher der Badspiegel
reicht, ist die Anode vorzugsweise in ihrer Dicke verstärkt" wie .dies bei 36, Fig.
3, angedeutet ist; um an dieser Stelle mehr Material gegen die korrodierende Einwirkung
verfügbar zu haben, da es sich herausgestellt hat, Aß bei der elektrolytischen
Chromabscheidung Korrosion besonders stark eintritt an der Stelle, wo der Flüssigkeitsspiegel
des Bades liegt.
-
Die Erfindung kann auch noch in anderer Weise ausgeführt werden als
dies im einzelnen dargestellt und beschrieben ist.