-
Einrichtung zur phasenrichtigen Einkupplung der Empfangsbildwalze
zu Beginn der Übertragung bei Fernbildübertragungseinrichtungen Die vorliegende
Erfindung :bezieht sich auf eine Einrichtung zur phasenrichtigen Einkupplung der
Empfangsbildwalze bei Beginn der Übertragung mittels bildtelegraphischer Fernübertragungseinrichtungen,
bei welchen während der Übermittlung der Bilder dauernd eine Synchronisierung zwischen
Sende- und Empfangsapparatur vorgenommen wird. Bei derartigen Einrichtungen Wird
bekanntlich auf der Sendeseite das zu übermittelnde Bild auf einer rotierenden Walze
angeordnet und durch einen Lichtstrahl gleichmäßig abgetastet. Der durch das Bild
beeinflußte Lichtstrahl ruft mit Hilfe einer photoelektrischen Einrichtung Stromänderungen
hervor, die dem Helligkeitswert des einzelnen Bildelementes entsprechen und die
über Draht oder drahtlos nach der Empfangsstelle übersandt werden. Auf der Empfangsseite
wird eine Zusammensetzung des Bildes vorgenommen, indem mit einer schreib- oder
auch lichtelektrischen Einrichtung auf einer rotierenden Empfangswalze Aufzeichnungen
gemacht werden. Bei den bekannten Einrichtungen wird meist sowohl auf -der Sende-
als auch auf der Empfangsseite ein Zylinder verwendet, der eine Spannvorrichtung
besitzt, durch welche das aufgelegte Bild bzw. Papier festgehalten wird. Diese Vorrichtung
besteht meist aus einer abklappbaren, federnd ausgebildeten Schiene. Es ist nun
wichtig, außer der Synchronisierung zwischen Sende- und Empfangsapparatur die Übertragung
so einzurichten, daß Sende- und Empfangszylinder auch räumlich in der gleichen Phasenlage
miteinander rotieren, um ein Durchschneiden des Bildes auf der Empfangsseite durch
die erwähnte Spannschiene zu vermeiden.
-
Es ist nun vorgeschlagen worden, um diese richtige Phaseneinstellung
zu bewirken, Sender und Empfänger gleichzeitig anlaufen zu lassen, damit .die Walzen
phasengleich arbeiten. Ein derartiges Verfahren muß jedoch immer schlecht arbeiten,
da zwei Einrichtungen, die an getrennten Orten aufgestellt sind, niemals mit der
für bildtelegraphische Zwecke benötigten Genauigkeit anlaufen, d. h. ihre Anlaufzeiten
werden immer verschieden sein je nach der örtlichen Aufstellung des Senders bzw.
Empfängers. Wenn man weiterhin bedenkt, daß in einem ausgedehnten Bildtelegraphennetz
mit einer zentralen Stelle mehrere Empfänger wahlweise zusammenarbeiten sollen,
so vergrößern sich diese Schwierigkeiten noch weiter. Das bekannte Start-Stop-Prinzip,
das an sich eine Einschaltvorrichtung für die richtige Phase erübrigt, hat jedoch
wiederum den Nachteil, daß die Synchronisierung nicht genügend genau erfolgt, da
nur am Zeilenende bzw. Zeilenanfang synchronisiert wird.
-
Bei den Verfahren, bei welchen während der ganzen Übertragungsdauer
unabhängig vom Zeilenende eine Synchronisierung gewährleistet
wird,
soll die erfindungsgemäße Einrichtung zur Anwendung gelangen. Sie besteht darin,
daß die Sende- und Empfangsbildwalze mit je einem Unterbrecher fest verbunden sind,
über deren Kontakte Stromkreise zum phasengleichen Anlauf der Bildwalze geschlossen
«erden, und daß in dem Empfangsstromkreis ein vom Sendestromkreis gesteuertes Relais
eingeschaltet ist, durch welches die Bildübertragung angekündigt und nach Schließen
einer Taste der Magnet einer zwischen dem Antriebsmotor und der Bildwalze angeordneten
Kupplung in dem Augenblick erregt wird, in dem die Sendebildwalze die gleiche Phasenlage
einnimmt wie die Empfangsbildwalze. Die Kupplung bleibt dann bis zum Ende der übertragung
geschlossen, und die S!vnchronisierung wird in bekannter Weise durchgeführt.
-
Das Wesen der Erfindung ergibt sich am klarsten an Hand der beiliegenden
Abb. i und 2, in welchen Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Auf der Sendeseite
befindet sich ein Kollektorunterbrecher k" der ähnlich einem auf der Empfangsseite
vorhandenen Kollektor k.. ausgebildet ist. Zu Beginn der Übertragung werden durch
die Lamelle 11 und die Bürste b1 Stromstöße hervorgerufen, die nach der Empfangsseite
übermittelt werden. Bei dem dargestellten Beispiel schließt der Kollektor einen
Stromkreis über das auf der Empfangsseite befindliche Relais r. Es handelt sich
also um eine Leitungsübertragung. Es ist jedoch für den Erfindungsgegenstand unwesentlich,
ob eine Leitungsübertragung oder eine drahtlose Übertragung stattfindet. Der Stromkreis
schließt sich über die Batterie B1, die Bürste b1 und den Schleifring sp der mit
der leitenden Lamelle 11 in Verbindung steht. Durch das Ansprechen des- Relais auf
der Empfangsseite wird somit angekündigt, daß eine Bildübertragung stattfinden soll.
-
Auf der Empfangsseite befindet sich eine ähnliche Vorrichtung wie
auf der Sendeseite. Mit der Bildwalze ist eine Kollektoreinrichtun- k., verbunden.
Die Lamelle 1, steht mit d eni " §chleifrin- , s. _ in Verbindung,
auf dem eine Bürste bz aufliegt. Durch die weiterhin im Kreise liegende Kontakteinrichtung
des Empfangsrelais r wird ein Stromkreis über die Batterie B. und die Wicklung W
der Kupplung zwischen Antriebsvorrichtung und Bildzvlinder geschlossen, sofern die
Taste t gedrückt wird. Der Kollektor k. kann auf derselben Achse sitzen wie die
Bildwalze, oder die Bildwalze selbst wird in ähnlicher Weise ausgebildet wie die
weiter unten an Hand der Abb. ? beschriebene Sendeeinrichtung. Zur phasenrichtigen
Einkupplung der bisher beschriebenen Einrichtung bzw. der mit ihr verbundenen Bildwalze
mit der Antriebsvorrichtung ist es notwendig, vor Beginn der Übertragung von Hand
aus den Kollektor 1z, so einzustellen, daß die Lamelle 1, sich unter der
Bürste b., befindet. Bei der Ankündigung des Beginns der Übertragung durch
das Abfallen des Relais wird vom Bedienungspersonal die Taste t gedrückt. l in Augenblick
des Abfallens des Relais awird dann der Lokalstromkreis auf der Empfangsseite geschlossen,
in welchem die Windung der Kupplungsvorrichtung zwischen Antriebsmotor und Empfangsbildwalze
liegt. Nachdem die Kupplung eingeschaltet ist, bleibt die Kupplung bis zum Ende
der Bildübertragung geschlossen. Da ein Stromschluß auf der Empfangsseite nur stattfinden
kann, wenn die Lamelle 1, sich unter der ihr zugehörigen Bürste befindet und das
Relais r anspricht und andererseits das Ansprechen des Relais r abhängig ist von
der Stellung der Lamelle 11 auf der Sendeseite unter der zugehörigen Bürste, so
findet die Einkupplung der Empfangsbildwalze iin phasenrichtigen Augenblick statt.
-
Der zur Erzeugung der Auslösungsstromstöße dienende Unterbrecher auf
der Sendeseite kann entweder auf derselben Achse sitzen wie die Sendebildwalze oder
mit der Bildwalze, wie in Afib.2 dargestellt ist, direkt vereinigt werden. W ist
wieder die Bildwalze, auf der das zu übertragende Bild angeordnet ist, und h der
mit derselben fest verbundene Kollektorunterbrecher. Er besteht irn wesentlichen
aus nicht leitendem Material und besitzt, wie in Abb. i, eine einzige Lamelle aus
leitendem Material, die an einen Schleifring s geführt ist. st ist der zur Abtastung
des Bildes dienende Abtaststift, wie er beispielsweise bei der telautographischen
Methode Verwendung findet. Beim je-desmaligen Darübergleiten über die Lamelle 1
wird der Kreis über die Batterie B geschlossen und somit ein Stromstoß nach der
Empfangsseite, wie bei der an Hand der Abb. i beschriebenen Anordnung, ausgesandt.
Derselbe Effekt kann aber auch durch irgendeine andere Abtastmethode, beispielsweise
Lichtabtastung, geschehen, indem die Lamelle 1 lichtdurchlässig und der übrige Kollektorumfang
lichtundurchlässig ist. Der dem Stift st entsprechende Abtastlichtstrahl wirkt dann
auf eine im Stromkreis der Batterie B eingeschaltete lichtelektrische Zelle ein.
-
Da sich die Bildwalze in der Achsrichtung mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
verschiebt, wird nur eine ganz bestimmte Anzahl von Stromstößen entsprechend der
Breite des Kollektors vor dem eigentlichen Beginn der Bildübertragung gegeben, deren
Anzahl so gewählt werden kann, daß eine sichere Ein-
Schaltung auf
der Empfangsseite ermöglicht wird. Auch kann letztere beispielsweise rein automatisch
vorgenommen werden, indem das Relais r als Stufenrelais ausgebildet wird, oder indem
man dasselbe auf ein Schrittschaltwerk einwirken läßt, welches nach einer durch
die Breite des Kollektors h gegebenen Anzahl von Stromstößen selbsttätig die Empfangsbildwalze
durch Steuern eines Lokalstromkreises einkuppelt.