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Vorrichtung zum Löten von Ketten Gegenstand der Erfindung ist eine
Vorrichtung zum Löten von Ketten, insbesondere sogenannten Haferkorn- u. dgl. Ketten.
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Die Fugen von Kettengliedern werden bekanntlich durch Löten geschlossen.
Zu diesem Zweck läßt man gewöhnlich die Kette, nachdem sie zum Löten vorbereitet,
d. h. das Lötmittel in die Fugen eingebracht ist, in frei senkrecht ausgehängtem
Zustand die Lötflamme passieren.
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Diese Art des Lötens eignet sich sehr gut für gewöhnliche Ankerketten,
bei welchen die Glieder schon von der Maschine her fest ineinanderhängen. Phantasie-,
Haferkornu. dg1. Ketten, bei welchen Glieder oder Gliedteile nur durch Auf- oder
Ineinanderschieben oder leichtes Einsprengen in vorläufiger Verbindung miteinander
stehen, können auf diese Weise meist nicht gelötet werden.
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Haferkornketten z. B. bestehen aus zweiteiligen Gliedern. Jedes der
gleichgestalteten Gliedteile besitzt keine geschlossene Ringform, sondern eine U-förmige
Krampenform. Zwei solcher Krampen sind jeweils um go° versetzt ineinandergeschoben.
Die U-SchenkelderGliedteile haften vorläufig nur durch Reibung aneinander. Läßt
man einen solchen Kettenstrang frei senkrecht ausgehängt durch die Lötflamme laufen,
so kommt @es vor, daß die Gliedteile ihre gegenseitige Lage ändern, sich verschieben
und die Kette ein unregelmäßiges, unbrauchbares Gebilde wird. In der Wärme der Flamme
spreizen sich nämlich die Krampenschenkel, die gegenseitige Haftung wird geringer,
und das- Kettengewicht tut dann auch noch sein übriges, um Verschiebungen der Gliedteile
hervorzurufen.
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Ähnliche Nachteile zeigen sich auch bei Phantasieketten mit eingesprengten
oder sonstwie befestigten Zierkörpern, welche durch die Ausdehnung des sie haltenden
Rahmens im Feuer ihre Lage verändern oder ihren Halt ganz verlieren, wenn die Kette
hängend durch die Lötflamme läuft.
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Man hat auch schon zu lötendes Ringgeflecht auf einem umlaufenden
Auflager der Lötflamme ausgesetzt. Das dabei als Auflager dienende Drahtnetz wäre
aber beim Löten von Ketten ebenfalls nicht geeignet, die geschilderten Nachteile
zu beseitigen. Insbesondere die krampenförmigen Gliedteile der Haferkornketten würden
in den Maschen des Drahtnetzes hängenbleiben, wodurch eine gegenseitige Verschiebung
und Verschwenkung der Gliedteile eintritt und die Kette ihre Gleichmäßigkeit einbüßt.
Der durchhängende Bogen des Drahtnetzes würde außerdem ein Längen der Kette, also
ein teilweises Auseinanderziehen der Gliedteile, bzw. ein Stauchen der Kette, also
ein Ineinanderschieben der Gliedteile während des Erhitzungsvorgangs, verursachen.
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Die erwähnten Nachteile werden durch den Gegenstand der Erfindung
beseitigt.
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Das Neue besteht darin, daß das Auflager für das zu lötende Gut von
einer starren, in der Waagerechten umlaufenden Scheibe gebildet wird.
Ein
Ausführungsbeispiel der neuen Lötvorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt, und
zwar zeigt Abb. i ihre Ansicht, Abb. 2 die Draufsicht und Abb. 3 die Seitenansicht
zur Abb. i.
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Die zum Löten vorbereitete Ketten wird vermittels der Förderrollen
b, c einer in Richtung B in der Waagerechten sich drehenden Scheibe i zugeführt.
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Die Umfangsgeschwindigkeit der Förderrollen b, c soll möglichst der
Drehgeschwindigkeit angepaßt sein, welche die Scheibe i in der Entfernung R von
der Scheibenmittelachse besitzt. In dieser Entfernung befinden sich auch die Brennerrohre
f .
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Unterschiede in der Geschwindigkeit werden mit Hilfe der Führungsgabel
k, zwischen welcher die Kette a auf die Scheibe i tritt, ausgeglichen. Die Gabelzinken
verlaufen nämlich, wie aus Abb.2 ersichtlich ist, in bezug auf die Scheibenmittelachse
exzentrisch. Dreht sich nun die Scheibe! z. B. ein wenig zu rasch, so daß die von
den Rollen b, c abfallende Kette in die in Abb. 3 strichpunktiert gezeichnete Lage
a. gezogen wird, so tritt die Kette zwischen den Gabelzinken erst in der Nähe der
freien Enden der letzteren auf die Scheibe F. Da jedoch diese Enden näher als die
zurückliegenden Teile der Gabel bei der Scheibenmittelachse sind, kommt auch der
Kettenstrang in einem kleineren Halbmesser als R auf die Scheibe i zu liegen, w=odurch
auf letzterer seine Geschwindigkeit vermindert und der Umfangsgeschwindigkeit der
Förderrollen b, c angepaßt wird.
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Damit der aufliegende Kettenstrang in jeder Lage gleichmäßig von den
Flammen getroffen wird, werden zweckmäßig die Br ennerrohre f ungefähr radial zur
Scheibe 1, also in Richtung.D, hin und her bewegt (Abb. 2 Lund 3).
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Das Abnehmen der Kette von der Scheibe i geschieht mittels Abstreifers
g, von dem die gelötete Kette in das Gefäß h fällt. Die Scheibe i besteht aus einer
geeigneten feuerfesten Masse.
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Für Ketten, deren einzelne Gliedteile vor dem Löten nur durch Reibung
aneinanderhaften und letztere auch noch während des Erhitzungsvorgangs aufgehoben
wird, hat sich die neue Vorrichtung ganz besonders bewährt. Das Haften der Gliedteile
durch Reibung genügt gerade, um die Kette in der beschriebenen Weise in kaltem Zustand
auf die in der Waagerechten umlaufende Scheibe i aufzulegen. Auf letzterer ruht
sie nun, da das Auflager wie eine Tischfläche waagerecht ist, völlig ohne jede Beanspruchung.
Sie übersteht dann auch in dieser Lage den Erhitzungsvorgang, ohne irgendwelchen
Schaden zu nehmen in bezug auf die gegenseitige Lage der Gliedteile. Im Augenblick
des Abnehmens ist die Kette schon wieder so weit erkaltet, daß die verlöteten Gliedteile
auch ihre gegenseitige Lage nicht mehr verändern können.