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Farbvorrichtung für Schreibmaschinen Die gebräuchlichen Schreibmaschinen
arbeiten in den weitaus meisten Fällen derart, daß sich zwischen das zu beschreibende
Papier und die Type ein Farbband schiebt, welches durch die aufschlagende Type gegen
das Papier gepreßt wird und an dieses, entsprechend den erhabenen Konturen der Typen,
Farbe abgibt.
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Da die Farbbänder fast ausnahmslos aus mit Farbe getränktem Baumwoll-
oder sonstigem Gewebe bestehen, wird durch den Aufschlag der Type auch die Gewebestruktur
mit auf dem Papier zum Abdruck gebracht, so daß auf diese `'Greise die typische,
je nach Feinheit des Schreibbandgewebes mehr oder weniger grob gerasterte Schreibmaschinenschrift
mit ihrem unruhigen Schriftbild entsteht.
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Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, Farbträger aus möglichst strukturlosem
Stoff zu verwenden.
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Man hat verschiedentlich auch versucht, diesen erheblichen Nachteil
der modernen Schreibmaschine dadurch zu vermeiden, daß die Typen selbst zunächst
eingefärbt werden und die Farbe dann beim Anschlagen unmittelbar an das Papier abgeben.
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Auf diese Weise ist zwar eine der Druckschrift nahekommende gleichmäßig
deckende Schreibmaschinenschrift zu erzielen, doch arbeiteten die bisher zum Einfärben
der Typen verwendeten Farbwerke nicht genügend zuverlässig.
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Den bekanntesten Versuch auf diesem Gebiete stellen wohl die amerikanischen
Yost-Schreibmaschinen dar, bei denen die Typen in der Ruhestellung auf einem mit
Farbe getränkten feststehenden Filzkissen liegen, von dem sie Farbe aufnehmen, welche
dann beim Anschlagen der Typen von den Typen unmittelbar auf das zu beschreibende
Papier übertragen wird. Bei dieser Art der Typeneinfärbung graben sich jedoch die
Typen sehr bald in das Farbkissen ein, so daß sich für jede einzelne Type eine Art
Matrize bildet, in der sie ruht. Schon bei geringfügigen Verschiebungen des Farbkissens,
die häufiger auftreten, paßt dann die Type nicht mehr genau in diese Matrize hinein
und wird infolgedessen nur teilweise eingefärbt, woraus sich als Folge ein unklares,
unschönes Schriftbild ergibt.
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Ferner ist auch noch versucht worden, jede der Schreibmaschinentypen
einzeln durch ein besonderes kleines Farbkissen, z. B. in Röllchenform, anzufärben,
doch ergeben sich bei dieser Art starke Ungleichmäßigkeiten in der Einfärbung.
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Die Erfindung betrifft eine Farbvorrichtung der erwähnten Art mit
einem während des Aufschlagens der Typen auf das zu beschreibende Papier nicht zwischen
den Typen und dem Papier liegenden Farbträger, gegen den sich die Typen in ihrer
Ruhestellung zum Zwecke des Einfärbens anlegen.
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Gemäß der Erfindung werden die angeführten und andere Schwierigkeiten
dadurch vermieden, daß der zweckmäßig bandartig geformte Farbträger auf einem schwenkbaren
Träger gelagert ist, dem beim Anschlag
einer jeden Taste mittels
einer an deren Tastenhebel angelenkten Zugstange eine Schwenkbewegung erteilt wird,
durch welche der Farbträger mit Hilfe eines dabei in den Bereich einer Schaltklinke
gelangenden Schaltrades um etwa eine Typenbreite weiterbewegt wird.
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Die Abbildung zeigt beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung
im Schnitt. Die Drucktypen i liegen in der Ruhestellung an dem bandförmigen Farbträger
2, welcher auf der den Drucktypen i abgewandten Seite durch eine Schiene 3 gestützt
wird. Die Schiene 3 ist gleichzeitig die Führung des Farbträgers 2 und ist mit ihren
beiden Enden an einem schwenkbaren Träger befestigt, der mit den Zapfen 5 an den
beiden Seitenwänden der Maschine drehbar gelagert Ist.
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Die Seitenteile 4 des schwenkbaren Trägers sind untereinander durch
eine Brücke 6 fest verbunden. Jeder Tastenhebel ? trägt eine Zugstange 8, welche
durch eine Bohrung 9 in die Brücke 6 mit einer aufgesetzten verstellbaren Verstärkung
io hineinragt. Dadurch wird bei der Bewegung eines jeden Tastenhebels 7 die Brücke
6 gehoben, ohne daß die anderen Tastenhebel aus ihrer Ruhe= tage verschoben werden.
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Durch den Hub der Brücke 6 wird zwangsläufig der Farbträger :2 von
den Drucktypen i abgehoben. Die Farbträgerrollen i i, zwischen denen der bandförmige
Farbträger verläuft, sind mit einem Schaltrad 12 durch die Achse 13 fest verbunden
und in den Lagern 1:1 des schwenkbaren Trägers drehbar gelagert. Durch die Bewegung
des Trägers wird das Schaltrad 12 an einer an der Seitenwand befestigten Schaltklinke
vorbeigeschoben und hierdurch etwas gedreht. Dadurch bewegt sich der Farbträger
2 zwangsläufig etwas weiter, und die Drucktypen i liegen in der folgenden Ruhestellung
an anderen Stellen des Farbträgers 2.
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Der Typenträger 15 wird parallelogrammartig bewegt. Er hebt dadurch
seine Drucktypen i vom Farbträger 2 ab und führt sie gegen die Papierwalze 16. Die
Bewegung der Drucktype zeigt der Kreisbogen 17. Diese Bewegung findet zu gleicher
Zeit mit der Farbträgerbewegung statt.
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Der Tastenhebel ? umfaßt mit einer Klaue den Zapfen 18 des Hebels
i9, welcher im Bolzen =o drehbar gelagert ist. Der Hebel i9 ist mit dem "Typenträgere
15 beweglich verbunden. Ferner ist der Typenträger 15 mit dem Hebel 2r beweglich
verbunden. Wird der Hebel i9 durch den Tastenhebel 7 bewegt, so wird der Hebel 2
i durch die Stange 22 mitgenommen.
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Das Dreieck zwischen den Mittelpunkten der Bolzen 2o, 23 und 24 ist
gleich dem Dreieck zwischen den Mittelpunkten der Bolzen 25, 26 und 27. Dadurch
beschreibt in der Bewegung jeder Punkt des Typenträgers 15 und der Drucktype r einen
Kreisbogen mit dem Radius des Abstandes von Mittelpunkt bis Mittelpunkt der Bolzen
2o und, 2q..
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Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß die Bewegung des Typenträgers.
i5 eine rückläufige wird, wenn die Mittelpunkte der Bolzen 2q. und 27 die Verbindungslinie
der Mittelpunkte der Bolzen 2o und 25 überschreiten. Durch diese bekannte kinematische
Bewegung schlagen einmal die Drucktypen i unterhalb ihrer Nullinie gegen die Farbträger
2, während sie oberhalb derselben gegen die Papierwalze 16 schlagen.
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Die Feder 28 bewirkt den Rückzug der gesamten Vorrichtung in die Ruhestellung.
Der Bolzen 29 hält die nicht bewegten Drucktypen i in ihrer Ruhelage fest, so daß
sich der Farbträger .2 frei abheben kann. Ein Farbwerk: nach vorliegender Erfindung
gewährleistet, wie schon angedeutet, vor allem den sehr wichtigen Vorteil cinur
der Druckschrift sehr nahekommenden, nicht gerasterten und stets gleichmäßig farbsta:--ken
Schreibmaschinenschrift. Ferner zeigt der Farbträger im Vergleich beispielsweise
zu den jetzt gebräuchlichen Farbbändern eine erheblich längere Lebens- und Gebrauchsdauer,
da er nicht dem direkten scharfen Anschlag der Typen ausgesetzt ist.