DE577037C - Verfahren zur Reduktion organischer Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Reduktion organischer Verbindungen

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DE577037C
DE577037C DEB146956D DEB0146956D DE577037C DE 577037 C DE577037 C DE 577037C DE B146956 D DEB146956 D DE B146956D DE B0146956 D DEB0146956 D DE B0146956D DE 577037 C DE577037 C DE 577037C
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DE
Germany
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organic compounds
alcohol
pressure
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sodium
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DEB146956D
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Inventor
Dr Heinrich Bertsch
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H TH BOEHME AKT GES
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H TH BOEHME AKT GES
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D295/00Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms
    • C07D295/02Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms containing only hydrogen and carbon atoms in addition to the ring hetero elements
    • C07D295/023Preparation; Separation; Stabilisation; Use of additives

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reduktion organischer Verbindungen Es ist bekannt, daß man äurch Einwirkung von Alkalimetallen, insbesondere von Natrium und niederen Alkoholen, eine große Anzahl organischer ungesättigter Verbindungen, welche Äthylen-, Carbonyl-, Cyangruppen oder andere ungesättigte Gruppen enthalten, unter Anlagerung von Wasserstoff oder Entziehung von Sauerstoff oder anderen Atomen oder Atomgruppen in die entsprechenden ganz oder teilweise gesättigten Verbindungen überführen kann. In einzelnen Fällen tritt die Reduktion auch an gesättigten sauerstoffhaltigen Gruppen unter Entziehung von Sauerstoff ein, wie z. B. bei den fettaromatischen Alkoholen vom Typus des Phenylmethylcarbinols. Dieses sehr allgemein anwendbare Reduktionsverfahren hat aber aus dem Grunde bisher nur geringe technische Bedeutung gewonnen, weil die Reaktion bei der gewöhnlichen Arbeitsweise große Überschüsse an Natrium und Alkohol erfordert und selbst dann meist sehr schlechte Ausbeute liefert.
  • Es wurde nun gefunden, daß man wesentliche Steigerungen der Ausbeute bei gleichzeitiger Verringerung des Verbrauches an Alkalimetall gegebenenfalls bis auf die . theoretisch erforderliche Menge oder darunter erzielen kann, wenn man die Reduktion mit Alkalimetall und einem niederen Alkohol unter Wasserstoffüberdruck durchführt. Der Wasserstoffüberdruck wird dadurch erzeugt, daß man im geschlossenen Reaktionsgefäß arbeitet und überschüssige Alkalimetallmengen anwendet oder auch molekularen Wasserstoff von außen in das Reaktionsgefäß einpreßt. Man kann auch diese beiden Maßnahmen nebeneinander anwenden.
  • Zur Förderung der Reaktion kann man auch das Alkalimetall, statt wie üblich in groben Stücken, in fein verteilterForm anwenden, indem man z. B. durch Schmelzen von Natrium unter Xylol und kräftiges Schütteln eine Dispersion des Alkalimetalles in dem inerten Lösungsmittel herstellt und diese mit der alkoholischen Lösung des zu reduzierenden organischen Körpers zur Reaktion bringt.
  • Es gelingt auf diese Weise, eine große Anzahl organischer Verbindungen in wasserstoffreichere bzw. sauerstoffärmere Derivate glatt und in guter Ausbeute überzuführen.
  • Die Reduktion von Carbonsäureestern mit Alkalimetallen und niederen Alkoholen ist nicht Gegenstand der Erfindung.
  • Die überlegenheit des vorliegenden Verfahrens gegenüber den älteren ergibt sich einwandfrei aus folgenden Vergleichsversuchen: z. zoo g Pyridin werden in 850 g absolutem Alkohol gelöst und im Rührautoklaven mit 175 g Natrium zur Reaktion gebracht. Durch Einpressen von Wasserstoff wird der Druck auf 2o Atm. gebracht und hierauf allmählich durch Anheizen die Temperatur bis auf 130 ' gesteigert und etwa eine Stunde auf dieser Höhe gehalten. Dabei steigt der Druck bis auf 56 Atm. Die gesamte Reaktionsdauer vom Beginn des An= heizens beträgt i Stunde 4o Minuten. Es wird bis zum Erkalten gerührt, dann das Alkoholat durch Wasser zersetzt und die Lauge abgelassen. Die alkoholische Piperidinlösung wird mit Salzsäure angesäuert und der Alkohol mit Wasserdampf abdestilliert. Die zurückbleibende salzsaure Lösung wird stark alkalisch gemacht, wobei sich das Piperidin auf der Oberfläche der Flüssigkeit abscheidet. Es wird durch Destillation über festem Ätzkali vollkommen rein erhalten. Die Ausbeute beträgt 57 g Piperidin.
  • 2. Mit denselben Mengen an Ausgangsmaterialien wird die Reaktion am Rückflußkühler unter 'gewöhnlichem Druck vorgenommen. Durch Erwärmen des Reaktionsgefäßes auf i3o ° im Ölbad wird die Reaktion zu Ende geführt. Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches und die Isolierung des gebildeten Piperidins erfolgt, wie bei Versuch i beschrieben. Die Ausbeute beträgt 419 Piperidin. Beispiel i Zoo g Pyridin werden in 7oo g absolutem Alkohol gelöst und im geschlossenen Autoklaven mit 350 g Natrium zur Reaktion gebracht. Das Reaktionsgemisch, welches sich von selbst ziemlich stark erhitzt, bringt man durch Zufuhr äußerer Wärme auf 130 ' C, erhöht zugleich durch Einpressen von molekularem Wasserstoff den Druck auf 2o Atm. und erhält das Reaktionsgemisch i bis 2 Stunden bei den genannten Druck- und Temperaturbedingungen. Man erhält auf diese Weise mit der berechneten Menge Natrium eine praktisch quantitative Umwandlung des Pyridins in Piperidin, während nach dem üblichen Reduktionsverfahren ohne Anwendung von Überdruck sehr große Überschüsse angewendet werden müssen, um annähernd quantitative Ausbeuten zu erhalten. Beispiel 2 2oog Palmitonitril werden in 2ooog absolutem Alkohol gelöst und im Rührautoklaven mit 27o g Natrium versetzt. Durch Einpressen von Wasserstoff bringt man den Druck auf 2o Atm., erhitzt hierauf langsam bis i2o ° und erhält 4 Stunden auf dieserTemperatur. Dann läßt man abkühlen, gießt das Reaktionsprodukt in viel Wasser und säuert mit Salzsäure schwach an, wobei das Chlorhydrat des Hexadecylamins sich ausscheidet. Es wird abfiltriert, mit verdünnter Salzsäure gewaschen und abgepreßt. Durch Lösen in wenig absolutem Alkohol und Ausfällen mit Äther unter Eiskühlung erhält man 2io g völlig reines Chlorhydrat des Hexadecylamins.
  • Beispiel 3 50 g a-Naphthylamin werden in 6oo g absolutem Alkohol gelöst und im Autoklaven mit 40 g Natrium versetzt. Der Druck wird durch Einpressen von Wasserstoff auf 15 Atm. gebracht. Man erhitzt auf 130 ' und erhält 2 Stunden auf dieser Temperatur. Nach dem Erkalten versetzt man das Reaktionsgemisch mit Wasser, hebt die obere, alkoholische Schicht ab und säuert mit Salzsäure an. Nach dem Abdestillieren des Alkohols erhält man 56 g nahezu reines a-Tetrahydronaphthylaminchlorhydrat. Beispiel 4 io g Nitroacetal (Mononitroacetalaldehyddiäthylacetal) werden in 250o ccm absolutem Alkohol gelöst und die Lösung in den Rührautoklaven gebracht. Man gibt 459 Natrium in Stückform zu und schließt rasch den Autoklaven. Durch Einpressen von Wasserstoff bringt man den Druck auf i3 Atm. und heizt hierauf langsam auf iio bis i?o° an -und erhält i Stunde bei dieser Temperatur. Nach dem Erkalten versetzt man das Reaktionsprodukt mit 25o ccm Wasser, dampft den Alkohol im Vakuum ab, trennt das oben schwimmende Öl von der alkalisch-wäßrigen Schicht und nimmt es in Äther auf. Die Ätherlösung wird mit Kaliumcarbonat getrocknet, der Äther abgedampft und der Rückstand im Vakuum destilliert. Man erhält annähernd reines Aininoacetal in einer Ausbeute von 6 bis 7 g. Beispiel 5 509 Suberon werden in 5oo ccm absolutem Alkohol gelöst, die Lösung in einen Rührautoklaven gebracht, 50 g Natrium zugegeben und der Autoklav geschlossen. Dann wird Wasserstoff bis zu einem Druck von 2o Atm. eingepreßt, langsam bis auf i2o ° angeheizt und 3 Stunden auf dieser Temperatur erhalten. Man destilliert das Reaktionsprodukt mit Wasserdampf, wobei zuerst der Alkohol übergeht, wechselt die Vorlage, sobald das Destillat trübe wird, und scheidet aus dem wäßrigen Destillat das größtenteils ungelöste Reaktionsprödukt mit Pottasche vollständig ab. Aus dem zuerst übergegangenen alkoholischen Destillat kann noch eine kleine Menge Suberol durch vorsichtiges Einengen im Wasserbade und Zugabe von Wasser gewonnen werden. Die vereinigten ätherischen Lösungen des Suberols werden mit Chlorcalciumlösinmg durchgeschüttelt, um den Alkohol zu entfernen, und hierauf mit Kaliumcarbonat getrocknet. Die Ausbeute ist nahezu quantitativ.
  • In analoger Weise wie die in den Beispielen genannten Stoffe können z. B. folgende Reduktionsprodukte erhalten werden Äthylbenzol aus Phenylmethylcarbinol, Phenyläthylalkohol aus enol-Phenylacetaldehyd, Methylphenylcarbinol aus Acetophenon, Tetramethyldiaminobenzhydrol aus Tetramethyldiaminobenzophenon (Ivlichler's Keton), Benzyltoluol aus Phenyltolylketon, Pentandiol- (i, 4) aus Valerolaceton, i, 4-Dihydro-a-methylnaphthalin aus a-Naphthoesäureäthylester, sekundäres Butylbenzol aus Dimethylstyrol, Tetrahydronaphthole aus Naphtholen; Hexahydrobenzoesäure aus Benzoesäure, Tetrahydrochinolin aus Chinolin, Pyrazolin aus Pyrazol, Aminoundecan aus Nonylmethylketoxim, Äthylamin aus Acetamid.
  • In allen Fällen erzielt man bei erheblichen Ersparnissen an Reagenzien bedeutend bessere Ausbeuten als bei dem üblichen Verfahren ohne Überdruck. Die neue Arbeitsweise bringt demgemäß einen wesentlichen technischen Fortschritt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reduktion organischer Verbindungen, welche mehrfache Bindungen oder reduzierbare Gruppen enthalten, mit Ausnahme der Ester von Carbonsäuren, mittels Alkalimetallen und niederen Alkoholen, dadurch gekennzeichnet, daB das Reaktionsgemisch unter Wasserstoffüberdruck gehalten wird. a. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB das Alkalimetall in feiner Verteilung angewendet wird.
DEB146956D 1929-11-25 1929-11-28 Verfahren zur Reduktion organischer Verbindungen Expired DE577037C (de)

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DE (1) DE577037C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE865598C (de) * 1940-07-02 1953-02-02 Rhone Poulenc Sa Verfahren zur Herstellung von primaeren Aminen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE865598C (de) * 1940-07-02 1953-02-02 Rhone Poulenc Sa Verfahren zur Herstellung von primaeren Aminen

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