-
Vorrichtung zum gleichzeitigen Trocknen von mehreren Celluloseschläuchen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum geradlinigen Trocknen einer
größeren Anzahl von Celluloseschläuchen, die aus einem heizbaren Trockenschrank
besteht, an dessen Stirnwand die Schläuche, welche während des Trockenvorganges
durch Luft aufgeblasen werden, befestigt werden. Gemäß der Erfindung enthält der
Trockenschrank eine Anzahl durchbrochener Rohre, die zur Aufnahme der zu trocknenden
Schläuche dienen. Diese geraden, durchbrochenen Rohre sind so in dem Trockenschrank
aufgehängt, daß sie jederzeit leicht und unabhängig voneinander aus dem Schrank
entfernt werden können. Weiterhin sind an der Vorrichtung Vorkehrungen getroffen,
um die zu trocknenden Celluloseschläuche an ihren Enden luftdicht zu verschließen
und sie vor dem Einführen in den Trockenschrank feucht zu erhalten.
-
Mit einer derartigen Vorrichtung gelingt es leicht, eine größere Zahl
von Celluloseschläuchen zu gleicher Zeit gerade zu trocknen, wobei die Celluloseschläuche
den Durchmesser erhalten, der durch den Durchmesser der die Celluloseschläuche umhüllenden
durchbrochenen Rohre gegeben ist. Ein weiterer Vorzug der beschriebenen Vorrichtung
besteht darin, daß sie es ermöglicht, einzelne schadhafte Rohre oder Celluloseschläuche
aus dem Trockenschrank zu entfernen, ohne daß deswegen die Trocknung der anderen
Schläuche unterbrochen werden müßte. Aus den Zeichnungen geht das Wesen der Erfindung
hervor. Es zeigen Fig. i eine teilweise aufgerissene Seitenansicht und Fig.2 eine
Vorderansicht des Trockenschrankes, Fig. 3 einen Verschlußkörper in Seitenansicht,
Fig. q. einen Verschlußkörper in Vorderansicht, Fig. 5 die Aufhängung der porösen
Rohre, Fig.6 die Feuchtungskaznmer in Seitenansicht und Schnitt, -Fig.7 die Feuchtungskammer
in Aufsicht und Schnitt. -In Fig. i bezeichnet i einen zum gleichzeitigen Trocknen
von 16 Celluloseschläuchen eingerichteten Trockenschrank. Durch das Rohr 2 wird
beheizte Luft in den Trockenschrank eingeleitet und durch das Rohr 3 wieder abgeführt.
Die Vorder- und Rückwand des Schrankes sind mit 16 gleich großen Öffnungen versehen.
Von diesen Öffnungen der Vorderwand (vgl. Fig. 2) 6a-6q gehen Schienend durch den
ganzen Schrank zu den entsprechenden Öffnungen in der-Rückwand des Schrankes. An
den Schienen, deren Unterteil zu einem nach unten offenen Schlitz gebogen ist, hängen
die porösen Rohre 5a-5q, in die die zu trocknenden Celluloseschläuche eingeführt
werden. Um ein rasches Trocknen der Schläuche zu ermöglichen, werden die Öffnungen
in den Rohren möglichst groß gehalten. Man erreicht das in der Weise, daß man eine
Sieb-oder Netzplatte zu einem Rohr zusammenbiegt
und in dieser Form
durch entsprechende über dem Rohr angebrachte Nieten 7 oder Schrauben befestigt
(vgl. Fig. 5). Die seitlichen Enden des Metallsiebes sind zu Flanschen 8a und 8b
auseinandergebogen, die in die Schlitze der Schienen 4 eingreifen. Das Rohr kann
infolge dieser Einrichtung leicht in die Trockenkammer eingeschoben "und auch wieder
herausgezogen werden. Ferner wird durch diese Art der Aufhängung erreicht, daß die
Rohre in der Kammer trotz ihrer großen Länge nicht durchhängen können und so auch
die in den Rohren enthaltenen Schläuche gerade trocknen.
-
Zur Herstellung der durchbrochenen Rohre wird zweckmäßig ein 'Material
verwendet, das gegen Feuchtigkeit und die Verunreinigungen, die in aus Viscose regenerierter
Cellulose enthalten sind, indifferent ist. Bewährt hat sich für diesen Zweck Aluminium,
das auch auf Cellulose keinen schädlichen Einfluß ausübt. Um die Widerstandsfähigkeit
des Aluminiums oder eines anderen zur Herstellung benutzten ?Materials noch zu erhöhen,
kann man es mit einem indifferenten Lack- oder Harzüberzug in an sich bekannter
Weise überziehen. Beispielsweise kann man auf ein Aluminiumsieb eine Bakelitlösung
aufbringen und nach Verdunsten des Lösungsmittels den Bakelitüberzug durch Erhitzen
auf Zoo ° härten. Ein derartiger Überzug wird vorteilhaft nach Herstellung der Rohre
angebracht.
-
Die Rohre haben den gleichen oder einen etwas größeren Durchmesser
als die zu trocknenden Schläuche. Ihre Länge ist die gleiche wie die des Trockenschrankes.
Sie können durch die an der Vorder- und an der Rückwand des Schrankes befindlichen
Verschlußkörper geschlossen werden. Die Konstruktion der an der Vorderwand des Schrankes
benutzten Verschlußkörper g geht aus den Zeichnungen 3 und 4 hervor. Sie bestehen
aus einer Platte io, die mit Schrauben an dem Schrank befestigt werden kann und
die die Öffnungen 6a-6q zu-
deckt. In der Platte io ist eine Öffnung ii angebracht,
die den gleichen oder einen etwas größeren Durchmesser als das poröse Rohr 5 hat.
Um zwei auf der Platte io befestigte Stifte i2a und 12b drehbar sind zwei halbkreisförmig
gestaltete zangenartige Gebilde 1311 und 13b angebracht, die geschlossen einen kurzen
Rohrstutzen von kleinerem Durchmesser als den des Trockenrohres 5 bilden. Die Zangen
lassen sich durch einen auf der Hälfte 13a angebrachten Stift 14 und einen auf der
anderen Hälfte angebrachten Haken 15 in der geschlossenen Stellung halten. In Fig.
2 sind die Kammern 6=, 6k, 6'1, 60 und 6p mit geschlossenem Verschlußkörper dargestellt.
Bei den Kammern 6e, 6f, 69, 61 und 6,1 sind die zangenartigen
Verschlußkörper entfernt, so daß man nur die Platte io und die Öffnung ii sieht.
In das durch Schließung der Zangen gebildete kurze Rohrstück paßt ein mit einer
Düse ig und einem Luftzuführungsrohr 2o versehqner Gummistopfen 21 hinein. Die anderen
Enden der Trockenrohre können durch Gummistopfen 22 verschlossen werden. An die
Rückwand des Trockenschrankes schließt sich noch eine zweite Kammer 16 (Fig. 6 und
7) an, die zur Aufbewahrung der in Kannen i8 oder auf Rollen befindlichen feuchten
Celluloseschläuche 23 dient. Da die zu trocknenden Schläuche aus Zweckmäßigkeitsgründen
in der Nähe der Trockenschränke aufbewahrt werden müssen und hierbei die Gefahr
besteht, daß sie vorzeitig trocknen und damit schrumpfen, werden sie in der Kammer
16 aufbewahrt, in der durch einen Ventilator 17 Wasser vernebelt werden kann.
-
Der Trockenvorgang spielt sich folgendermaßen ab: Die in der Kammer
16 befindlichen, in Kannen 18 aufbewahrten Celluloseschläuche 23 werden mit Hilfe
von Schnüren oder sonstigen Vorrichtungen in die Rohre 5 gezogen. Sie werden dann
abgeschnitten, so daß sie noch über die beiden Enden der Trockenrohre 5 herausragen.
An der Rückwand des Trockenschrankes drückt man die Gummistopfen 22 in die Schläuche
und preßt sie so gegen die Wandungen der Rohre 5, wodurch hier ein luftdichter Abschluß
entsteht. An der Vorderseite des Schrankes werden sodann die offenen Verschlußkappen
geschlossen und mit Hilfe der Stifte i4 und der Haken 15 in dieser Stellung festgehalten.
Sodann werden zur Erzielung luftdichten Abschlusses die Gummistopfen'2i in die freien
Enden der Celluloseschläuche gepreßt. Nunmehr wird durch die Rohre 2o und die Düse
ig Luft in die Schläuche gepreßt, wodurch diese sich eng an die Wandungen der Trockenrohre
5 anlegen. Alsdann wird durch das Rohr 2 warme Luft in den Trockenschrank geleitet,
wodurch die Celluloseschläuche in kurzer Zeit getrocknet werden. Wenn das erreicht
ist, wird die Zufuhr von Preßluft zu den Celluloseschläuchen abgestellt, der Überdruck
durch Herausziehen der Gummistopfen aus den Schläuchen entfernt, und die Verschlußzangen
13a und 13b werden durch Drehen um die Stifte 12a und 12b geöffnet. Nunmehr werden
neue nasse Schläuche an den rückwärtigen Enden der getrockneten Schläuche befestigt,
so daß durch Herausziehen der trocknen Schläuche aus der Kammer gleichzeitig neue
nasse Schläuche in die Rohre 5 eingeführt werden und der Trockenvorgang in der gleichen
Weise von neuem beginnen kann.