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Furnierleistenpresse Die Erfindung betrifft eine Furnierleistenpresse
mit einer ballonartigen Preßhülle in einem geschlossenen Raum, die mit diesem nur
an den Kopfenden verbunden ist und in der ein Preßfluidum zur Wirkung gelangt.
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Bei den bekannten Pressen dieser Art wird die Preßhülle,.fast freiliegend,
nur mit den Anschlußrohren befestigt, in einen kastenförmigen, durch einen Deckel
verschließbaren Raum nach vorherigem Einsetzen der Werkstücke eingelegt. Neben den
Umständen, die das Einlegen erfordert, hat es auch den Nachteil, daß die Preßhülle
unter der Einwirkung des Preßfluidums an mehreren Stellen zugleich das Furnier anpreßt,
so daß ein \ achgleiten in die Kehlungen der Leisten wohl kaum möglich ist und somit
zum Zerreißen des F urnierblattes führt. Ebenso kann es geschehen, z. B. bei Rundstäben,
daß die Preßhülle das Furnier nicht andrückt, sondern um dasselbe herumkriecht,
was ein Zerreißen derselben zur Folge haben kann.
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Demgegenüber baut sich der Erfindungsgegenstand folgendermaßen auf.
Da sich eine ballonartige Preßhülle unter der Einwirkung eines Preßfluidums radial
ausdehnt, war es praktisch, dieselbe mit einer zylinderförmigen Umhüllung zu begrenzen
und den -Preßboden innerhalb der Umhüllung auswechselbar so anzubringen, daß derselbe
einen 'feil oder die ganze innere Fläche bedeckt, «,teil in der radialen bzw. zylinderförmigen
Begrenzung die größte Druckbeanspruchung möglich ist, hierbei aber auch die größtmögliche
Fläche ausgenutzt wird. Die Preßhülle ist auf einen Rahmen gespannt aufgezogen und
innerhalb des Zylinders so angeordnet, daß sie den Raum zum Einschieben der Werkstücke
freigibt. Vorteilhaft schiebt man das vorgerichtete Werkstück oben ein, da z. B.
bei der Verwendung von Preßflüssigkeit die Preßhülle durchhängen wird. Zu dem Zweck
ist die Presse auf Rollen drehbar gelagert. Das Aufspannen der Preßhülle geschieht
aber in der Hauptsache, damit das Furnierblatt beim Ausdehnen derselben vom obersten
Punkt an fest angeschmiegt wird und die Spannung der Hülle in jedem Falle das sich
der Biegung widersetzende Furnierblatt überwältigt, so daß es sich nicht an einer
anderen Stelle wieder abhebt oder gar bricht. Ganz besonders bewährt sich diese
Anordnung, wenn das Furnierblatt aus verschiedenen nebeneinanderliegenden Holzarten
zusammengefügt ist, z. B. N ußbaum und Zebrano; dann würde bei einer wenig oder
gar nicht gespannten Preßhülle das Nußbaumblatt dem leisesten Druck, dagegen das
Zebranoblatt erst bei viel stärkerem Druck nachgeben und an der zusammengefügten
Stelle auseinanderreißen..
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an drei verschiedenen
Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar zeigen Fig. r, 2 und 3 je einen senkrechten
Schnitt nach Linie a-b, während
F i-. .I, in dein Längsschnitt nach
Linie c-d einen Teil der Leistenpresse finit einer Kopfseite veranschaulicht.
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Fig. 5 zeigt die Leistenpresse von der' Kopfseite aus gesehen.
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Es bedeutet a. ein Metallrohr, in dein auf dein Rohrrahmen b die an
sich bekannte, aus dehnbarem, elastischem Baustoff bestehende Preßhülle c aufgezogen
ist, die durch die an beiden Kopfseiten befindlichen Flanschen d und e, an denen
sich auch die Anschluhrohre f mit denAbsperrvorriclitungeng befinden, verschlossen
ist. Ebenfalls befinden sich an beiden Kopfseiten die lierausnehinbaren Flanschen
Ir. mit dein eingedrehten Kranz i, in dem beim Betrieb die '\yerschlußflanschen
d ruhen. Durch die Bolzen i, die sich ebenfalls ;in bei-(len Kopfseiten befinden,
werden die Flanschen 1i gehalten. In dein Metallrohr a ist der Preßboden
k eingesetzt, indem nian die Schieber l finit den Arbeitsstücken ttt, an denen das
Furnier ii. das mit den Kopfstiftchen o angelieftet ist. herab:- und Hereinschieben
kann. Die eingesetzten Stangen p dienen zur Verstärkung des Rohrrahmens b, während
(furch die Rohrschellen il die Verschltil.lflanschen d und e an dein Rohrrahmen
b beweglich befestigt sind. Mit den Senkstiftchen r werden die Arbeitsstücke in
an den Schiebern I befestigt. Auf den Rollenlagern s kann die Furnierleistenpresse
gedreht werden.
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Die Wirkungsweise der Fnrnierleistenpresse ist wie folgt: Nach Entfernen
der Bolzen j wird der Flansch 1a frei und kann nach vorn über (las Anschlußrohr
f herausgenommen werden. Durch Herunter- oder Heraufbewegen des Anschlußrohres f
wird bei der in Fig. ? bzw. .I ausgeführten Bauart einmal der obere und einmal der
untere Schieber 1 frei, und so kann man dieselben herausziehen. Auf den Schiebern
1 werden nun die Werkstucke ni mit den Senkstiftclien r befestigt. Nachdem nun die
Arbeitsstücke »i mit Leim oder sonstigen ßindeinitteln bestrichen sind, wird darauf
das Furnier n mit den Kopfstiftchen o angeheftet. Die Schieber l werden nun mit
dem Arbeitsstück wieder genau so leereingeschoben, wie sie herausgezogen worden
sind. Ebenfalls wird der Flansch h wieder hineingesetzt und die Bolzen j, nachdem
der Verschlußflansch d richtig in dem eingedrehten Kranz i sitzt, Wieder hineingeschoben.
Nun wird durch eines der beiden Anschlußrohre f die PreB-hülle c durch ein Preßfluidum
unter Druck-gesetzt. das den Vorschriften des Bindemittels entsprechend angewärmt
ist. Der-Druck wird nun so lange gesteigert, bis die Preßhüile c das Furnier n an
(las Werkstück angepreßt hat, was man erfahrungsgemäß am Manometer ablesen kann.
Bei genügendem Druck wird die Absperrvorrichtung g geschlossen, bis das Bindemittel
abgebunden hat. Durch Nachfließen von kaltem Preßfluidum, welches (furch öffnen
der beiden Absperrvorrichtungen g geschieht, kann das Verfahren in bekannter Weise
beschleunigt werden. In derselben wie eingangs beschriebenen Art werden nun die
Arbeitsstücke zur Weiterverarheitung herausgenommen. Es können min Leisten von jeder
beliebigen Querschnittsform an den dafür eigens hergerichteten Schiebern befestigt
und zum Furnieren in die Presse geschoben werden.