DE576262C

DE576262C - Verfahren zur Herstellung eines trocknenden Bindemittels fuer Anstrichfarben als Talloel

Info

Publication number: DE576262C
Application number: DEF71354D
Authority: DE
Original assignee: BRUNO FOEHRE
Current assignee: BRUNO FOEHRE
Priority date: 1931-07-03
Filing date: 1931-07-03
Publication date: 1933-05-09

Description

Verfahren zur Herstellung eines trocknenden Bindemittels für Anstrichfarben als Tallöl Ro'htallöl eignet sich im Urzustand nicht zur Herstellung von Anstrichmitteln, da ies kein oder nur ein sehr geringes Trocknungsvermögen besitzt.
Es wurde nun gefunden, daß rohes Tallöl eine sehr gute Trocknungskraft :erlangt, wenn man das entwässerte Erzeugnis einer Behandlung mit geringen Mengen Chlorschwefel unterwirft, diesen Prozeß. nicht bis zur vollständigen Vulkanisation durchführt und alsdann neutralisiert.
Das mit Chlorschwefel behandelte Tallöl behält dann seine Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Schwer- und Leic'htbenzin, Benzol o. dgl. Löst man mit Chlorschwefel behandeltes Tallöl in einem derartigen Lösungsmittel auf, so entsteht eine leicht streich- und spritzbare, innerhalb weniger Stunden zu einem :elastischen und wetterfesten Film auftrocknende Anstrichmasse, die als gutes und billiges Anstrichmittel für die Witterungseinflüssen ausgesetzten Objekte Anwendung finden kann.
Die Entwässerung des Rohtallöles vor der Behandlung mit Chlorschwefel erfolgt durch Behandlung mit gebranntem, schnell abbindendem Gips und die Neutralisierung der durch die Behandlung mit Chlorschwefel frei ewordenen Säuren mit Calciumcarbonat oder' Calciumhydrat. Dem Bindemittel können Pigmente zugegeben werden. Die Herstellung eines trocknenden Anstrichmittels aus Tallöl, welches durch mehrwertige Alkohole oder Phenole verestert wurde, ist bekannt.
Demgegenüber ist vorliegendes Verfahren durch vereinfachte (verkürzte) Arbeitsweise ausgezeichnet, welches gleichzeitig die Erzielung eines beständigen, eine einwandfreie Verarbeitung gewährleistenden Mittels verbürgt.
Auch ist die Herstellung von porenfüllenden ölhaltigen Grundiermitteln unter Verwendung von durch Chlorschwefel verdickten fetten ölen und basischen Stoffen bekannt bzw. die Verwendung durch Chlorschwefelbehandlung verdickter fetter öle mit basischen Pigmenten als überzugsmittel nicht mehr neu.
In vorliegendem Falle handelt es sich aber um die Behandlung eines aus dem Rahmen dieser Erzeugnisse fallenden Spezialproduktes. B eispi,ele i. Man erwärmt 5o kg Rohtallöl und setzt diesem erwärmten Tallöl unter ständigem Rühren 5 kg schnell abbindenden Stuckgips zu und kocht diese Masse bei i8o° C etwa 2 Stunden, und zwar so lange, bis diese zu schäumen aufgehört hat. Hierauf setzt man dann Chlorschwefel von 5 bis i o %, je nachdem man ein langsamer oder schneller trocknendes Produkt erreichen will, hinzu. Die Masse wird darin bei 25o' C noch etwa 3o Minuten lang kräftig verrührt, wobei q. kg Calciumcarbonat oder Calciumhydrat zugesetzt werden. lNTachdem die Masse abgesetzt ist, gießt man sie vom Bodensatz ab und kann diese dann ohne weiteres zu wetterfesten Anstrichstoffen verarbeiten. .
2. 5o kg Rohtallöl werden auf 18 o° C erwärmt und diesem :erwärmten Tallöl unter ständigem Rühren 5 kg schnell abbindender Stuckgips zugesetzt und so lange gekocht, bis die Masse aufgehört hat, zu schäumen. Hierauf setzt man 5 kg Fischtran unter weiterem Umrühren bei 25o° C hinzu. Dann vermischt man die Masse nach Beispiel r mit Chlorschwefel und Calciumcarbonat oder Calciumhydrat.
3. Nach Beispie12, jedoch unter Hinweg -lassen des Fischtrans, 5 kg Holzöl.

Claims

PATENTANSPRUCIi Verfahren zur Herstellung eines trocknenden Bindemittels für Anstrichfarb,em aus Tallbl, dadurch gekennzeichnet, daß Rohtallöl durch gebrannten Gipsentwässert, mit geringen Mengen (5 bis ro%) Chlorschwefel behandelt und alsdann neutralisiert wird.