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Kanalreinigungsgerät aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Reinigungskörpern
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Reinigungsgerät für verschlammte, nicht
begehbare Kanäle. Das Reinigen solcher Kanäle geschieht im allgemeinen in der Weise,
daß mittels eines Zugseiles und einer Winde eine dem Kanalprofil angepaßte Bürste
zwischen zwei Einsteigeschächten derart durch den Kanal gezogen wird, daß sie den
Schlamm vor sich her treibt. Je nach dem Grade der Verschlammung und der Festigkeit
des Schlammes macht das Durchziehen einer solchen Bürste mehr oder minder große
Schwierigkeiten. .
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Um diese Arbeit zu erleichtern, sind schon Reinigungsvorrichtungen
in Vorschlag gebracht worden, die aus einem trogförmigen, dem Kanalquerschnitt angepaßten
Reinigungskörper bestehen, der am vorderen und hinteren Ende mit je einer Schneide
versehen ist und etwa in der Mitte eine nach Art eines Rückschlagventils arbeitende,
d. h. nur in einer Arbeitsrichtung wirksame Klappe trägt. Diese Geräte werden absatzweise
in den Kanal hinein und wieder zurück gezogen. Beim Vorziehen des Geräts öffnet
sich die daran angebrachte Klappe, so äaß der Schlamm über den Gerätboden hinweg
gleitet und auf der zurückgelegten Kanalstrecke liegenbleibt. Beim Zurückziehen
des Geräts schließt sich die Klappe, wodurch der vorher durchfahrene Schlamm mitgenommen
und zum Anfangsschacht gefördert wird. Das Gerät wird dann ein Stück tiefer in den
Kanal hinein und wieder zurück gezogen, und dieser Vorgang wird so oft wiederholt,
bis der ganze Kanal durchfahren ist. Diese absatzweise erfolgende Reinigung des
Kanals erfordert sehr viel Zeit.
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Bei dem in an sich bekannter Weise aus zwei gelenkig miteinander verbundenen
Reinigungskörpern bestehenden Kanalreinigungsgerät gemäß der Erfindung sind zwei
in bekannter Weise schaufelförmig ausgebildete und schräg zur Kanalsohle stehende
Reinigungskörper unter Zwischenschaltung einer -entfernbaren Trennwand Rücken an
Rücken gelenkig miteinander verbunden. Dieses Gerät wird zunächst einmal ohne Trennwand
durch den ganzen. Kanal hindurchgezogen. Es treibt dabei einen großen Teil des Schlammes
vor sich her, ohne daß es steckenbleiben könnte. Wenn sich das Gerät noch in einer
ziemlich Zweiten Entfernung vom Endschacht befindet, kann man schon die heranflutenden
Schlammassen durch Schöpfbecher entfernen. Hat das Gerät das Kanalende erreicht,
so wird die Trennwand eingesetzt und das Gerät zurückgezogen. Hierbei wird durch
die Trennwand der ganze restliche Schlamm vollständig entfernt. Es genügt also meist
schon ein einmaliger Hin- und Rückzug, um eine vollständige Säuberung der Kanalhaltung
zu erreichen, wodurch die erforderliche Arbeitszeit gegenüber den bekannten Geräten
ganz erheblich verringert wird.
Weiter sind gemäß der Erfindung
die zum Befestigen der Zugseile dienenden Halteösen im Innern der Reinigungskörper
etwa in der Mitte des Bodens angebracht. Bei bekannten Reinigungsvorrichtungen,
die mittels eines Seils durch den Kanal gezogen werden und aus einem schaufelförmigen,
dem Kanalquerschnitt angepaßten Gerät bestehen, dessen Seitenwände am vorderen Ende
gegen die Gerätschneide zu abgerundet sind, sitzen die Halteösen für das Zugseil
zu beiden Seiten des vorderen Gerätendes. Es kommt aber bei Kanalhaltungen mitunter
vor, daß die seitlich in den Hauptkanal einmündenden, im Querschnitt kleineren Zweigleitungen
mit ihren Rohrenden noch ein Stück in das Kanalprofil hineinragen. An solchen Stellen
können Geräte, bei denen die Befestigungsösen des Zugseils an der Vorderkante der
Seitenwände der Schaufel angeordnet sind und etwas über diese Kante hinausragen,
nicht -vorbeigezogen werden, da sich das Hindernis zwischen denn Zugseil und der
Geräteschneide festklemmt. Kanalreinigungsgeräte, bei denen die Halteösen für das
Zugseil am vorderen Gerätende angebracht sind, haben außerdem noch den. weiteren
Nachteil, daß die Gerätspitze während des Durchzugs unter der schräg aufwärts gerichteten
Zugwirkung des Seils von der Kanalsohle abgehoben wird; so daß keine gründliche
Reinigung der Kanalhaltung erfolgt, sondern ein großer Teil des Schlammes auf der
Sohle liegenbleibt. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Anbringung der für das
Zugseil dienenden Halteöse im Innern etwa in der Mitte des Gerätebodens wird ein
Verfangen des Geräts in seitliche Hindernisse, die sich zwischen Vorderkante und
Öse sonst festklemmen können, wirksam verhindert. Trifft ein solches Gerät auf ein
seitliches Hindernis, so verdreht es sich während des Durchzugs nur etwas um seine
Längsachse, um nach Passieren des Hindernisses wieder seine ursprüngliche Stellung
einzunehmen. Außerdem lastet bei dieser Anordnung der Halteöse auf dem vorderen
Gerätende ständig ein so hoher Druck, daß eip Anheben des Gerätes ausgeschlossen
ist. Es gleitet vielmehr mit seiner Schneide dicht über der Kanalsohle hinweg und
bewirkt dadurch eine gründliche Reinigung der Kanalhaltung.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i eine Seitenansicht, Abb. 2 ein Schaubild des
Gerätes und Abb. 3 einen Einzelteil.
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In Abb. i sind a und b zwei schaufelförmige Reinigungskörper,
die durch Führungsleisten c in geneigter Lage gehalten werden, d. h. die Schare
steigen vom vorderen Ende nach hinten an. Die Halteösen d für den Seilzug e sind
im Innern der Reinigungskörper etwa in der Mitte des Bodens angeordnet, so daß beim
Zug die vorderen Kanten der Pflugschare auf den Kanalgrund gedrückt werden. Die
Teile a und b sind durch Laschen f gelenkig miteinander verbunden, wodurch ein Umwenden
des Gerätes nach jedem Durchzug vermieden wird. Als Abschlußwand jedes Reinigungskörpers
dient eine entfernbare Scheidewand g, die z. B. mittels seitlicher Vorsprünge la
beispielsweise auf den Verbindungslaschen f ruhen kann. Bei starker Verschlammung
läßt man die Scheidewand zunächst fort, wodurch dann nur ein Lösen und Vorschieben
def Schlammassen erzielt wird. Darauf setzt -man die Scheidewand ein und befö-dert
den Schlamm aus der Kanalhaltung heraus.