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Maschine zum Bürsten und Bügeln von Pelzfellen Die Erfindung betrifft
eine Maschine zum Bürsten und Bügeln von Pelzfellen, Plüschen und ähnlichen Haarstoffen.
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Gewöhnlich wird bei der Zurichtung von Pelzen und ähnlichen Haarstoffen
das Bürsten und Glätten unabhängig v orteinander mittels Handwerkzeuge oder durch
getrennte Maschinen durchgeführt. Die von Hand ausgeführten Bearbeitungen sind wegen
der ungleichmäßigen Ergebnisse infolge der Trüglichkeit menschlicher Beurteilung
nicht einwandfrei. Auch ist es selbst bei sehr geschickter Behandlung schwierig,
mit gleichmäßigen Erwärmungsgeschwindigkeiten zu arbeiten, es kommt vielmehr oft
vor, daß die Wärme auf einzelne Stellen der Pelze konzentriert wird und ein Überhitzen
und Versengen dieser Stellen eintritt. Dies ist naturgemäß schädlich und ruft auch
verschiedene Färbungen in dem fertiggestellten Fell hervor. Das von Hand ausgeführte
Bürsten und Glätten ist auch insofern mangelhaft, als die Haare nicht bis an die
Wurzeln behandelt werden, oder wenn durch wiederholtes Bürsten und Glätten dieser
Nachteil beseitigt wird, so erhöht sich dadurch die Gefahr der örtlichen Überhitzung
oder Versengung. Man hat daher bereits versucht, Maschinen zu verwenden. Mit Maschinen,
die das Bürsten und Glätten getrennt in verschiedenen Teilen des Pelzes ausführen,
wurden aber erfahrungsgemäß keine brauchbaren Ergebnisse erzielt. Die Erfindung
bezweckt nun die Herstellung einer Maschine, die das Bürsten und Glätten in einem
Arbeitsgang mit solcher Gleichmäßigkeit und Wirksamkeit ausführt, daß ein einwandfreies
Erzeugnis entsteht. Eine Anordnung, bei der die Oberfläche einer sich drehenden
Walze an einzelnen Stellen gerippt ist und die zum. Entfilzen dient, kann für den
vorliegenden Zweck nicht verwendet werden, da sie nur für grobe Arbeiten brauchbar
ist, jedoch keine einwandfreie Bürst- und Bügelwirkung ausüben kann.
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Die Maschine gemäß der Erfindung ist so ausgebildet, daß die Haare
der Pelze oder ähnlicher Haarstoffe einer rasch wechselnden Bürst- und Glättbehandlung
in einem fortlaufenden Arbeitsgang unterworfen werden. Dies wird dadurch erreicht,
daß eine schnell drehbare Walze oder ein schnell umlaufendes Band mit voneinander
getrennt angeordneten, sich quer über die ganze Breite der Walze oder des Bandes
erstreckenden Bürsten und beheizten Bügelflächen versehen ist, die in wechselnder
Folge schnell über das Werkstück bewegt werden. Durch das Bürsten wird das Fell
gekämmt, gereinigt, entkräuselt und elektrisiert, während durch das Plätten ein
Glätten erfolgt und Glanz erzeugt wird. Dadurch, daß die beiden Vorgänge in sehr
schneller Folge nacheinander einwirken, werden gleichmäßige und einwandfreie Ergebnisse
erzielt. Infolge der Trennung der Meiz-und Bürstenteile wirken ferner die Bürsten
als
Kühlmittel, so daß bei der stetigen und' gleichmäßigen Bewegung die Bürsten vor
der Erhitzung als ein Ausrichtmittel für die Haare und nach der Erhitzung als ein
Kühlmittel wirken. Ein Überhitzen oder gar Ver= sengen einzelner Stellen ist auf
diese Weise sicher verhindert.
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Zur Erzielung einer guten Wirkung sind erfindungsgemäß wirkliche Bürsten
vorgesehen, d. h. Flächen, die-eine große Zahl dicht und stachelartig gestellte
Borsten aufweisen im Gegensatz zu gerippten Walzen, die eine einwandfreie Bürstwirkung
nicht ausüben können: Von Wichtigkeit ist ferner bei der Anordnung gemäß der Erfindung,
daß die Heiz- und Bürstenteile so voneinander getrennt sind, daß, wie bereits dargelegt
wurde, die Bürsten als Kühlmittel wirken können.
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Von Bedeutung ist ferner bei der Anordnung gemäß der Erfindung, daß
die Bürst-und Bügelflächen in wechselnder Folge sehr schnell über das Werkstück
bewegt werden. Die Geschwindigkeit der aufeinanderfolgenden Vorgänge ist so groß,
daß die Haare in ihrem natürlichen Bestreben gehindert werden, nach dem Bürsten
und vor dem Erhitzen wieder in ihren gekräuselten Zustand überzugehen und weiterhin
derart, daß das Bürsten gerade in dem Augenblick vorgenommen «wird, wenn das Fell
erhitzt worden ist, während das Plätten erfolgt, wenn die Fasern, Haare o. dgl.
noch gestreckt sind.
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In welcher Weise die Bürst- und Bügelflächen über das Werkstück geführt
werden, ist an sich gleichgültig. Wie bereits erwähnt, können diese Teile auf einer
drehbaren Walze oder auf einem umlaufenden Band angeordnet sein. Die Bewegung der
Bürst- und Bügelflächen über den Arbeitstisch kann aber z. B. auch mittels eines
Seils oder einer Kette oder in anderer geeigneter Weise erfolgen. Die Beheizung
der Plättwerkzeuge erfolgt zweckmäßig elektrisch.
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In den Abbildungen sind einige Ausführungsformen der Maschine gemäß
der Erfindung dargestellt.
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Es bedeuten: Abb. i eine schaubildliche Ansicht einer geeigneten Ausführungsform
der Vorrichtung; Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 der Abb. i, Abb.3 ein Einzelteil
in schaubildlicher Darstellung, Abb.4 eine schaubildliche Ansicht einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung, Abb. 5 einen Querschnitt nach der Linie 5-5 der Abb.
4, Abb.6 eine weitere geänderte Ausführung der Vorrichtung in schaubildlicher Darstellung.
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Gemäß Abb. i bis 3 besteht die Vorrichtung aus den Stützböcken 7 und
8, die mit Lagern für eine Welle 9 versehen sind. Auf dieser Welle sind Kontaktringe
io für die Lieferung der elektrischen Energie nach den unter den bogenförmigen Bügelflächen
13, 14 angeordneten Heizelementen 1a, T2 angeordnet. Die Bügelflächen 13, 14 werden
durch einen Block 15 getragen, der auf der Welle 9 befestigt ist. Dieser Block dient
auch als Träger für eine Anzahl passend befestigter Bürstenplatten 16 und 17, die
mit zweckmäßig in einem Winkel zur Längsachse angeordneten Bürsten 18 versehen sind.
Die Bürstenplatten 16 und 17 sowie die Heizelemente 13 und 14 bilden somit, wenn
sie auf dem Lagerblock 15 befestigt sind, eine drehbare Trommel, bei der die Heiz-
und Bürstenteile dicht nebeneinander und in abwechselnder Reihenfolge angeordnet
sind.
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Mit der Trommel zusammenwirkend ist an den Stützböcken 7 und 8 ein
Tisch oder eine Plattform 2o befestigt, die als Träger für die zu behandelnden Pelze
oder sonstigen Haarstoffe dient. Die Trommel wird durch eine Kurbelscheibe 21 oder
einen sonstigen auf der Welle 9 befestigten geeigneten Antrieb 21 in Drehung versetzt,
so daß das Fell, .wenn es auf den Tisch 2o gelegt und unter die Trommel geführt
wird, der abwechselnden Behandlung durch die Bürsten i8 und der Bügelplatten 13
und 14 in einem fortlaufenden Arbeitsgang ausgesetzt ist.
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Es ist klar, daß durch die Anordnung der elektrischen Bügelflächen
13 und 14 in abwechselnder Reihenfolge mit den Bürsten 18 eine Vorrichtung zum Bürsten
der Haare von Rauchwaren, z. B. Fellen, und gleichzeitig zum Glätten dieser geschaffen
wird. Die Vorrichtung kennzeichnet sich dadurch, daß sie diese Bearbeitungen in
schneller Aufeinanderfolge und Abwechslung vornimmt, so daß die Haare, während sie
noch gebürstet und gestrecktwerden, auch schon eine Glättung erhalten. Diese Vorgänge
erfolgen rascher aufeinander, so daß das Glätten erfolgt, während die Haare noch
gestreckt sind und bevor ein Wiederaufkräuseln oder Zurückspringen in ihre Normallage
stattfinden kann, und das Bürsten vorgenommen wird, während die Haare noch erhitzt
sind.
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Infolge der Trennung der Heiz- und Bürstenteile wirken die Bürsten
als ein Kühlmittel, das zwischen den' Heizperioden seine Wirkung ausübt. Die Berührung
des Felles mit den Kühlbürsten hat zur Folge, daß die Haare oder Fasern gelegt bzw.
gerichtet werden und ein Überhitzen oder Versengen nicht stattfinden kann. Außerdem
sind, da- die wechselseitig stattfindende Bearbeitung durch die gleichmäßige Bewegung
der Teile erfolgt, die Behandlungen durch Glätten und Bürsten
gleichmäßig,
und wenn sich, wie es beschrieben ist, diese Vorgänge in rascher Aufeinanderfolge
abspielen, so werden gleichartige Farbtöne und ein gleichmäßiger Glanz erzielt,
ohne daß an den Behandlungsstellen die Haare zu wenig gebürstet oder überhitzt werden.
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Bei der in Abb.4 dargestellten Ausführungsform ist die Welle 22 mit
einer"Rolle23 über einer Tragplatte 24 für die Felle und mit einem Kettenrad 25
versehen, das die Gelenkkette 26 trägt. Die Bürsten und Heizplatten sind auf einem
Riemen 27 aus Segeltuch öder einem anderen geeigneten Werkstoff angebracht, der
über die Rolle 23 und über eine in der Zeichnung nicht dargestellte gleiche Rolle
am entgegengesetzten Ende der Vorrichtung geführt ist. Der Riemen 27 trägt abwechselnd
die dicht nebeneinanderliegenden Heizplatten 28 und Bürsten 29, die mit Ansätzen
30 versehen sind. Durch .diese an entgegengesetzten Seiten der Platten und
Bürsten angebrachten Ansätze gehen Stangen 31, die zur Befestigung der Heiz- und
Bürstenteile an der Kette 26 verwendet werden. Wenn ein Fell 32 auf die Platte 24
gelegt wird, so wird es abwechselnd von den Bürsten- und Heizplatten bearbeitet,
da diese durch die Drehung der Rolle 23 über die Platte hinwegbewegt werden.
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Bei der in Abb.6 dargestellten Ausführungsform sind die Platten 28'
und die Bürsten 29' V-förmig ausgebildet. Durch diese Anordnung wird auf das Fell
ungefähr dieselbe Wirkung hervorgerufen, wie es durch die winklig angeordneten Bürsten
bei der Anordnung nach Abb. z geschieht. Es ist augenscheinlich, daß mit jeder der
vorbeschriebenen Ausführungen das der Erfindung zugrunde liegende Verfahren, d.
h. die vereinigte Bürst- und Bügelbearbeitung, ausgeführt werden kann. Das erzielte
Ergebnis ist demjenigen überlegen, das durch die Bearbeitung von Hand oder durch
Maschinen erhalten wird, bei denen die Bürsten- und Bügelteile an besonderen Stellen
angeordnet sind und demzufolge auch auf getrennte Teile des Pelzes einwirken. Das
Bürsten und Glätten durch die Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung erfolgt in
rasch aufeinanderfolgender Abwechslung und zweckmäßig mit einer Geschwindigkeit,
die größer ist als der Zeitraum, in dem die Haare nach dem Bürsten in ihre Normallage
zurückspringen können.
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Die Behandlung mit dem vorliegenden Erfindungsgegenstand bewirkt,
daß ein gleichmäßiger Glanz erzielt wird, der frei von ungleichmäßigen Farbtönen
ist, wie sie z. B. durch das den bekannten Maschinen eigene Überhitzen oder Versengen
hervorgerufen werden.
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Die Geschwindigkeit, mit der das Bürsten und Glätten in rascher Abwechslung
aufeinanderfol,gt, hat auch noch einen wirtschaftlichen Vorteil, da das Erhitzen
und Bürsten in der Zeiteinheit bis zu einem Höchstwert steigt. Es ist klar, daß
der Glanz eines Felles in hohem Maße von der Behandlungsdauer abhängt. Je mehr also
in einem gegebenen Zeitabschnitt der Gegenstand einer Erhitzung ausgesetzt wird,
um so besser wird dessen Glanz. Wenn der Glanz, den das Werkstück durch den vorliegenden
Erfindungsgegenstand erhält, durch von Hand ausgeführte Bearbeitungen oder durch
getrennte Maschinen erreicht werden soll, so ist eine zu lange Behandlungsdauer
für das Glätten erforderlich, wodurch die Möglichkeit eines Versengens und Überhitzens
gegeben ist. Durch die vorliegende Erfindung kann jedoch eine gegebene Fläche einer
großen Anzahl Erhitzungen unterworfen werden, da zwischen den einzelnen Erhitzungen
eine Abkühlung durch die Bürsten stattfindet.