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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Feinenthaarung geschlachteter Schweine mit einer eine Mulde für die Aufnahme der Schweine aufweisenden rostartigen Ablage, die von Schlagarmen durchsetzbar ist, welche auf einer unterhalb der Mulde vorgesehenen drehbaren Welle angeordnet sind und mit einer oberhalb der Mulde angeordneten Absprüheinrichtung. In derartigen Vorrichtungen werden entblutete und gebrühte Schweine abgeflammt und enthaart.
Gemäss bekannten Verfahren werden die entbluteten und gebrühte Schweine in einer
Enthaarungsmaschine enthaart, anschliessend in einem Ofen abgeflammt und schliesslich in mindestens einer
Vorrichtung gebürstet, um eine Feinenthaarung zu erzielen. Diese Verfahren, bei welchen die Grobenthaarung, das Abflammen und die Feinenthaarung als gesonderte Verfahrensschritte vorgenommen werden, weisen eine
Reihe von entscheidenden Nachteilen auf. Diese liegen darin, dass eine Mehrzahl von Einrichtungen vorhanden sein müssen, wobei das geschlachtete Tier von einer Einrichtung zur andern transportiert werden muss, was einerseits kostspielige Transporteinrichtungen erfordert und anderseits bedingt, dass die Tiere in transportgerechter Lage, d. h. aufgehängt, von einer Bearbeitungsstelle zur andern gebracht werden.
Die senkrechte Lage der Tiere hat zur Folge, dass die Feinenthaarung in den Bürstmaschinen, insbesondere am Kopf und zwischen den Beinen, eine ungenügende ist, so dass, soll ein besserer Feinenthaarungsgrad erreicht werden, das Tier vom Transporthaken abgehängt, am Kopf und zwischen den Beinen von Hand aus feinenthaart und anschliessend wieder am Transporthaken aufgehängt werden muss. Die Erreichung eines einwandfreien
Feinenthaarungsgrades ist somit nur dann möglich, wenn zusätzliche, arbeitsintensive Verfahrensschritte in Kauf genommen werden.
Durch die USA-Patentschrift Nr. l, 600, 950 ist weiters eine Vorrichtung zur Feinenthaarung geschlachteter
Schweine bekanntgeworden, die mit einer eine Mulde für die Aufnahme der Schweine aufweisenden rostartigen
Ablage und unterhalb derselben mit einer drehbaren Welle versehen ist, die Schlagarme trägt, welche die rostartige Ablage durchsetzen. Zudem ist oberhalb der Mulde eine Absprüheinrichtung angeordnet.
Wie festgestellt wurde, gelingt es jedoch mit einer derartigen Vorrichtung keinesfalls, eine vollständige
Feinenthaarung geschlachteter Schweine zu erzielen. Aus diesem Grund ist es erforderlich, dass die Schweine nach dieser Vorrichtung zur Feinenthaarung einer Schabeinrichtung zugeführt werden. Diese Schabeinrichtung ist jedoch insofern nachteilig, als sie, ebenso wie auch die Vorrichtung mit den Schlagarmen, Träger von Bakterien ist, weswegen die Schweine nach der Feinenthaarung in einer Entkeimungseinrichtung behandelt werden müssen.
Um die erforderliche Behandlung zu erzielen, ist also eine Mehrzahl von hintereinander angeordneten
Einrichtungen erforderlich.
Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass bei Feinenthaarungseinrichtungen mit einer Mehrzahl von hintereinander geschalteten Stationen, zwischen diesen Stationen angeordnete Abflammeinrichtungen bekannt sind. Es wird diesbezüglich beispielsweise auf die USA-Patentschrift Nr. 889, 716 verwiesen.
Aus der USA-Patentschrift Nr. l, 254, 248 ist weiters eine Enthaarungseinrichtung bekanntgeworden, die aus einer Trommel besteht, durch die Schweine mittels Ketten hindurchbewegt werden und die mit Absprühund Abflammeinrichtungen versehen ist. Dieses Gerät weist jedoch keine Mulde zur Aufnahme der Schweine und insbesondere keine Schlagarme auf. Um die Schweine durch die Trommel hindurchfördern zu können, sind Kettentriebe vorgesehen. Sofern die Schweine auch gedreht werden sollen, müssen hiefür eigene Bewegungseinrichtungen vorgesehen werden. Diese Vorrichtung ist also insoferne nachteilig, als kein Abschlagen der Haare durch Schlagarme erfolgt und weiters zur Bewegung der Tiere eigene Fördereinrichtungen vorgesehen werden müssen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Feinenthaarung geschlachteter Schweine mit einer eine Mulde für die Aufnahme der Schweine aufweisenden rostartigen Ablage, die von Schlagarmen durchsetzbar ist, welche auf einer unterhalb der Mulde vorgesehenen drehbaren Welle angeordnet sind und mit einer oberhalb der Mulde angeordneten Absprüheinrichtung zu schaffen, durch die die angegebenen Nachteile vermieden werden. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erzielt, dass eine ebenfalls oberhalb der Mulde angeordnete, an sich bekannte Abflammeinrichtung vorgesehen ist.
Es hat sich gezeigt, dass durch die Gleichzeitigkeit der Abflammung und der Behandlung der Schweine mittels Schlagarmen gegenüber bekannten Vorrichtungen ein ganz erheblich besserer Feinenthaarungsgrad erreicht werden kann. Dieses überraschende Phänomen kann so erklärt werden, dass sich die Borsten durch die Hitzeeinwirkung aufrichten und so in eine für die Enthaarung wesentlich günstigere Lage gelangen, wobei sie unmittelbar nachher der Einwirkung der Schlagarme unterworfen werden, wogegen bei den bekannten Vorrichtungen, bei denen die Abflammeinrichtung und die Enthaarungsanlage voneinander getrennt sind, beim Transport der Schweine zur Enthaarungsanlage diese Wirkung der Abflammung teilweise wieder verlorengeht.
Zudem wird durch die gleichzeitige Abflammung und Behandlung mittels Schlagarmen insofern eine verbesserte Enthaarung bewirkt, als in einer ersten Drehung vorerst ein Teil der Haare angebrannt und anschliessend durch die Schlagarme abgeschlagen wird, so dass beim nächsten Umgang ein um den abgeschlagenen Teil kürzeres, aber keine verbrannten Teile mehr aufweisendes Haar der Wirkung der Flammen ausgesetzt wird, bis eine vollständige Feinenthaarung erzielt ist. Dazu kommt, dass sich diese Feinenthaarung auf den gesamten Tierkörper, also auch auf den Kopf und die Körperteile zwischen den Beinen erstreckt.
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Da weiters die Schweine durch die Schlagarme in einer Mulde in Drehung versetzt werden, werden sie an Ort und Stelle gedreht, wodurch die gesamte Tieroberfläche, ohne dass zusätzliche Antriebsmittel erforderlich sind, im Bereich der Schlagarme und der Abflammeinrichtung bewegt wird. Dadurch kann die erfindungsgemässe Vorrichtung gegenüber bekannten Vorrichtungen wesentlich raumsparender ausgebildet sein.
Da zusätzlich auch eine Absprüheinrichtung vorgesehen ist, werden die abgeschlagenen Haare sofort abgeschwemmt, so dass der Tierkörper ohne diese störenden Haare sowohl der Abflammeinrichtung als auch den Schlagwerkzeugen ausgesetzt wird.
Wie schon erwähnt wurde, ist bei bekannten Vorrichtungen nach der Abflammvorrichtung noch eine Bürsteinrichtung angeordnet. Abgesehen davon, dass durch diese gesonderte Einrichtung die Gesamtanlage räumlich vergrössert wird und daher einen erhöhten Platzbedarf aufweist, ist noch zu berücksichtigen, dass sowohl die Schlagarme als auch die Bürsteinrichtung schwer zu reinigen sind und daher Träger von Bakterien darstellen, mit welchen die Schweine verseucht werden.
Demgegenüber sind bei der Vorrichtung gemäss der Erfindung die Schlagarme der Abflammeinrichtung ausgesetzt und werden dadurch andauernd entkeimt. Zudem werden die Schweine unmittelbar vor dem Verlassen der Vorrichtung ebenfalls der Abflammeinrichtung ausgesetzt, wodurch sie von der Vorrichtung, an die keine Schab- oder Bürsteinrichtung anzuschliessen braucht, keimfrei abgegeben werden. Hiedurch wird bei der Bearbeitung der Schweine ein Höchstmass an Hygiene erreicht.
Eine Vorrichtung gemäss der Erfindung ist nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Diese Vorrichtung enthält eine Brühwanne --1--, in welcher das entblutete Tier--2-in bekannter Weise gebrüht wird. An die Briihwanne-l-schliesst eine
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--3-- an,Ablage--4--, einem Schabwerkzeug--5--, einem schwenkbaren Anschlag--6--, einer Abflammeinrichtung--7--sowie einer Absprüheinrichtung--8--besteht.
Die Ablage --4-- besteht aus einer Reihe von nebeneinander angeordneten Gitterstäben --9--, mit einer zur Aufnahme des Tieres geeigneten Mulde--10--. Unterhalb der Ablage --4-- ist an zwei
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auftreffen.
Hiedurch wird das Tier einerseits enthaart und anderseits verdreht, wodurch sämtliche Stellen des Tierkörpers nacheinander der Wirkung der Schläger --14-- ausgesetzt werden. Damit während der Verdrehung des Tierkörpers dieser die Mulde--10--nicht verlässt, ist in der Bearbeitungseinrichtung (Pfeil--16--) hinter der Mulde--10--der gitterförmige Anschlag --6-- vorgeschen, so dass der eventuell ausrollende Tierkörper stets wieder in die Mulde--10--zurückgeworfen wird.
Die Abflammeinrichtung --7-- besteht aus einer Anzahl von Flammdüsen--17--. Ebenso besteht die
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angeordnet, so dass der Flamm- bzw. Wasserstrahl von oben her auf das in der Mulde --10-- liegende Tier einwirkt.
Der Anschlag--6--, der um eine Achse--19--schwenkbar gelagert ist, ist während des Feinenthaarungsvorganges auf nicht dargestellte Weise in der aus der Zeichnung ersichtlichen Stellung verriegelt.
Zum Zweck der Weiterförderung des Tieres wird der Anschlag--6--entriegelt und im Gegenuhrzeigersinn
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Die dargestellte, kombinierte Abflamm-und Enthaarungsanlage kann zur Vergrösserung der Kapazität auch mit einer bekannten Grobenthaarungsanlage kombiniert werden, welche dann in der Bearbeitungsrichtung gesehen der Anlage--3--vorangestellt wird, so dass in der Anlage--3--schon ein grobenthaartes Tier zur Abflammung und Feinenthaarung gelangt, wodurch die Behandlungszeit entsprechend verkürzt wird.
Die beschriebene Vorrichtung erlaubt somit überraschenderweise mit höchst einfachen und relativ billigen Mitteln und ohne dass der Nachteil der Nachbehandlung durch eine Feinenthaarung von Hand aus in Kauf genommen werden müsste, einen ausgezeichneten Feinenthaarungsgrad und eine Keimfreiheit der Tiere zu erreichen.