DE572704C

DE572704C - Verfahren zum Erzeugen einer Stichflamme mittels elektrischen Lichtbogens

Info

Publication number: DE572704C
Application number: DEP56748D
Authority: DE
Original assignee: PRESSLICHT PATENT VERWERTUNGSG
Current assignee: PRESSLICHT PATENT VERWERTUNGSG
Priority date: 1927-12-22
Filing date: 1927-12-22
Publication date: 1933-03-20

Description

DEUTSCHES REICH

L /)uC

Bl;-. Ind. ^ij.civJom
i- UZl 1933.

AUSGEGEBEN AM
20. MÄRZ 1933

. REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21h GRUPPE 3012

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Dezember 1927 ab

Die Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung einer Stichflamme durch Anblasen eines elektrischen Lichtbogens mittels Luft- oder Gasstromes. Bei Anblasen eines Lichtbogens durch Luft- oder Gasstrom wird bei konstanter Klemmenspannung und gegebenem Elektrodenabstand die Spannung im Lichtbogen mehr erhöht als sich die Stromstärke vermindert, so daß der-verlängerte Lichtbogen eine

io\ wesentlich größere Leistung hervorbringen kann. Bei den bekannten Einrichtungen zur Verlängerung einer Lichtbogenflamme durch Anblasen wird einerseits die Leistungserhö-

. hung der Lichtbogenverlängerung nicht ausreichend ausgenutzt, andererseits ist es bisher nicht gelungen, der von dem angeblasenen Lichtbogen gebildeten Stichflamme ausreichende Stabilität und Steifheit zu geben, so daß die Stichflamme nicht.in beliebigen \zo Richtungen mit Sicherheit auf bestimmte Heizungsstellen gelenkt werden konnte.

Gemäß der Erfindung werden diese Eigenschaften einer Lichtbogenstichflamme dadurch erzielt, daß ein an den Enden von konzentrisch angeordneten Elektroden gebildeter Lichtbogen durch einen unter Druck aus dem Ringraum zwischen den Elektroden herausgeblasenen Luft- oder Gasstrom herausgetrieben wird, derart, daß der Lichtbogen von dem austretenden sich verjüngenden Strahl der Luft oder des Gases getragen wird. Die Anwendung konzentrischer Elektroden zur Erzeugung eines heizenden Lichtbogens ist an sich bekannt, auch sind schon Gase dem zwischen den konzentrischen Elektroden übergehenden Lichtbogen zugeführt worden, um das Schmelzmaterial chemisch zu beeinflussen. Man hat auch schon aus diesem zwischen den konzentrischen Elektroden durchströmenden Gas eine Flamme gebildet, welche durch den Lichtbogen überhitzt wird. Es ist aber neu, den zwischen den konzentrischen Elektroden übergehenden Lichtbogen durch unter Druck stehende Luft oder Gas als eine nach vorn sich verjüngende Stichflamme liefauszublasen und dadurch eine steife Stichflamme unter erhöhter Leistungssteigerung des Lichtbogens zu erzeugen.

Für das Verfahren nach, der Erfindung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die äußere Elektrode gegenüber der inneren Elektrode vorstehen zu lassen.

Die Intensität der Stichflamme kann durch Veränderung der Lichtbogenspannung oder des Stromes reguliert werden₁___

Man kann eine Veränderlichkeit der Wirkung· dadurch erzielen, daß man den Licht- ■ bogen in einem Räume verminderten oder erhöhten Gasdruckes entstehen läßt und durch die Regelung des Gasdruckes die Temperatur des Lichtbogens verändert.

Die Anwendung der Erfindung kommt für verschiedene technische Gebiete in Frage, insbesondere für Schweiß- und Heizapparate sowie für chemische und metallurgische Zwecke.

In der Zeichnung ist die Anwendung des Verfahrens für Schweißzwecke bei Verwen-

dung von Gleichstrom oder Einphasenwechselstrom in' Abb. r dargestellt.

Bei der Ausführungsart nach Abb. ι ist in das Metallgehäuse 3, welches den Stroman-Schluß 6" und den Luft- oder Gasanschluß 6 besitzt, die röhrenförmige Elektrode 2 auswechselbar und leitend eingesetzt. Hinten besitzt das Metallgehäuse 3 eine Isolierhülse 4, durch welche die Stabelektrode 1 in der Längsrichtung entsprechend dem Pfeil 7 verschiebbar eingeführt wird. Die Stromzuführung erfolgt mittels des Klemmstücks 5', an dem das Kabel S' befestigt ist. Durch den bei 6 eintretenden, in der Richtung des Pfeiles unter Druck strömenden Luftstrom, entwickelt sich der im Ringspalt übergehende Lichtbogen (wie oben ausgeführt) zu einer Flamme 9, deren Form durch das Mundstück 8 geregelt werden kann.

ao Nach Abb. 2 kann man die Vorrichtung in bekannter Weise noch in der Weise vervollständigen, daß man durch eine koaxial angeordnete-Spule S" ein geeignetes magnetisches Feld erzeugt, welches eine Rotation des Lichtbogens zur Folge hat, wodurch die Konzentration der aus den Elektroden austretenden Flamme erhöht und der Abbrand gleichmäßiger gestaltet wird.

Claims

Patentansprüche:

i. Verfahren zum Erzeugen einer Stichflamme mittels elektrischen Lichtbogens, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen konzentrisch angeordneten Elektroden entwickelte Lichtbogen durch einen aus dem Ringraum zwischen den Elektroden unter Druck austretenden Luft- oder Gasstrom als nach vorn sich verjüngende Stichflamme herausgeblasen wird.

2; Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß - die äußere .röhrenförmige Elektrode mit ihrem Stirnende gegen das Stirnende der inneren Elektrode vorsteht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Elektrode in Längsrichtung verstellbar ist, um das Maß verändern zu können, um welches die äußere Elektrode vorsteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen