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Spritzvergaser Die Erfindung bezieht sich auf Spritzvergaser, bei
denen der Luftraum und der Brennstoffraum der Schwimmerkammer an einen oder mehrere
in das Mischrohr mündende Lufttrichter an Stellen verschieden großer Unterdruckerzeugung
angeschlossen sind. Bei diesen Vergasern ist die Brennstoffabgabe abhängig von dem
Druckunterschied in den Leitungen, die von den Lufttrichtern zu demLuftraum bzw.
Brennstoffraum der Schwimmerkammer führen. Der Ouerschnitt der Lufttrichter muß
außerdem so bemessen sein, daß auch noch bei geringen Drehzahlen im Luftraum der
Schwimmerkammer ein Unterdruck vorhanden ist, der zum Fördern des Brennstoffs vom
Tank in die Schwimmerkammer ausreicht. Deshalb besteht die Gefahr, daß bei hohen
Drehzahlen, also bei hoher Luftgeschwindigkeit in den Lufttrichtern, der Unterdruck
am Spritzrohr im Vergleich zu dem Unterdruck im Luftraum der Schwimmerkammer nicht
groß genug ist, um eine der angesaugten Luftmenge entsprechende Brennstoffmenge
auszuspritzen, d. h. es besteht die Gefahr, daß bei hohen Drehzahlen das Gemisch
zu arm wird, denn- der Druckunterschied kann mit Rücksicht auf die Ansaugleistung
des Vergasers nicht beliebig groß gewählt werden.
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Bei selbstsaugenden Vergasern mit innerhalb des Mischrohrs liegenden
Lufttrichtern, einem diese Lufttrichter umgebenden Luftkanal, einer selbsttätigen
Luftdrossel in diesem Kanal und einer einstellbaren Luftdrossel im Mischrohr, welche
den Luftzutritt zu den Lufttrichtern und zu dem Nebenluftkanal beherrscht, ist zur
Vermeidung der genannten Übelstände schon vorgeschlagen worden (Patent 535 403),
den Unterdruck im Luftraum der Schwimmerkammer dadurch zu regeln, daß man diesen
Raum in-Abhängigkeit von der Stellung der genannten selbsttätigen Nebenluftdrossel
Luft zuströmen läßt.
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Die Erfindung bezweckt nun, dieses Verfahren auch anwendbar zu machen
bei Vergasern mit von außen in das Mischrohr einmündenden Lufttrichtern. Erfindungsgemäß
wird der Einlaß des Belüftungskanals für die Schwimmerkammer von einer selbsttätigen
Drosselklappe gesteuert, welche den Lufteinlaß des quer zu den Lufttrichtern gerichteten
Mischrohrs beherrscht. Die Erfindung bietet gegenüber der von andersartigen Vergasern
her bekannten Schwimmerkammerregelung in Abhängigkeit von der handverstellten Vergaserdrossel
den Vorteil, daß die Belüftung stets der Drehzahl der Brennkraftmaschine angepaßt
ist.
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Ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch einen Vergaser mit dieser Einrichtung,
Abb. 2 eine Seitenansicht dazu, Abb. 3 und ¢ eine Besonderheit der Steuerung in
größerem Maßstab, " Abb. 5 noch einen Längsschnitt durch einen Vergaser gemäß der
Erfindung. .
In einem Mischrohr a ist eine Drosselklappe b mit ungleich
schweren Flügeln, ein Lufttrichter c und hinter diesem eine von Hand verstellbare
Drosselklappe d angeordnet. Das Übergewicht des einen Flügels der Klappe b wirkt
im Schließsinn auf die Klappe. In das Mischrohr a mündet ein Lufttrichter e, in
den ein zweiter Lufttrichter f hineinragt. Über diese Lufttrichter ist ein Rohr
g geschoben, dessen freies Ende von einem Schieber lt überdeckt wird. Der
Schieber lt ist auf der Achse der Drosselklappe d befestigt und ist nur wenig breiter
äls der Ouerschnitt des Rohrs g. In den Hals des Trichters e mündet eine Leitung
i., welche von dem Luftrauen der Schwimmerkammer lt kommt, während an den Hals des
Trichters f eine mit dem Brennstoffraum dieser Schwimmerkammer verbundene Leitung
m angeschlossen ist. Von dem Brennstoffrauen der Schwimmerkammer ist außerdem eine
Leerlaufleitung n abgezweigt. Von dem Luftraum der Schwimmerkammer führt eine Leitung
o zu dem Mischrohr a.. Die Mündung der- Leitung o wird von der Stirnfläcbe der Nabe
q der Drosselklappe b überdeckt. In der Nabe q ist ein Schlitz r.
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Die Vorrichtung wirkt wie folgt: Im Leerlauf ist die Drosselklappe
d und demnach auch die Drosselklappe b geschlossen. Der Schieber h steht so, daß
er die Öffnung des Rohrs g überdeckt. Die für den Leerlauf erforderliche Brennstoffmenge
wird aus der Leitung ta entnommen.
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Beim Übergang von Leerlauf zu Vollast wird die Drosselklappe d geöffnet.
Da der Schieber la auf der Achse dieser Klappe befestigt ist, gibt er beim Öffnen
der Klappe d das Rohr ä immer mehr frei, und durch die Lufttrichter e, f
geht infolgedessen mit wachsender Geschwindigkeit ein Luftstrom, der im Luftraum
der Schwimmerkammer einen wachsenden Unterdruck hervorruft und bewirkt, daß aus
dem Rohr m Brennstoff ausgespritzt wird. Durch die Saugwirkung des Motors wird jedoch
außerdem die selbsttätige- Drosselklappe b im Mischrohr angehoben, wobei allmählich
der Schlitz r über die Mündung p der Leitung o geschoben wird, so daß durch diese
Leitung immer mehr Luft in den Luftraum der Schwimmerkammer dringen kann. Der Unterdruck
im Luftraum der Schwimmerkammer wird dadurch vermindert und das Ausspritzen von
Brennstoff erleichtert.
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Beim Schließen der Drosselklappe d spielt sich der gleiche Vorgang
im umgekehrten Sinn ab.
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Um zu verhindern, daß in der Leerlaufstellung der Gemischdrossel d,
in welcher der Schieber h das Rohr ä abdeckt, ein zu geringer Unterdruck im Mischrohr
entsteht, weil die selbsttätige Luftdrossel noch teilweise geöffnet ist, wird zweckmäßig
bei der in Abb. r dargestellten Ausführungsform eine Einrichtung vorgesehen, durch
welche die selbsttätige Luftdrossel zwangsläufig von der Gemischdrossel aus genügend
geschlossen wird, sobald die Gemischdrossel in die Leerlaufstellung gebracht wird.
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Die Gemischdrossel d wird durch einen Hebel v angetrieben. Dieser
Hebel ist als Winkelhebel ausgebildet. An seinem nach unten gerichteten Arm ist
eine Stange zu angelenkt, deren Ende x abgebogen ist und unter einen Hebel y greift,
der auf der Achse der Drosselklappe b befestigt ist. Beim Schließen der Gemischdrossel
verringert sich die Luftgeschwindigkeit im Mischrohreinlaß, und infolgedessen geht
auch die selbsttätige Luftdrossel b gegen ihre Schließlage zurück. Kurz ehe die
Gemischdrossel in die Leerlaufstellung kommt, schiebt sich der Stangenteil x unter
den Hebel y, so daß die Luftdrossel von der Gemischdrossel mitgenommen wird.
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In Abb. 3 und q. ist die Leitung o in die Wand des Mischrohrs a gelegt,
und die Mündung p ist nach außen gerichtet. Sie wird überdeckt durch eine Scheibe
s, die durch eine Mutter t auf der Achse der Drosselklappe b befestigt ist. In die
Scheibe s ist ein Schlitz it eingeschnitten, durch den, wie schon bei Abb. r beschrieben,
die Mündung p immer mehr freigegeben wird,.- je mehr sich die Drosselklappe b infolge
der Saugwirkung des Motors öffnet.
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Die Erfindung ist nicht beschränkt auf selbsttätige Drosselklappen,
die durch ungleiche Gewichtsverteilung eingestellt werden, sondern sie kann selbstverständlich
auch bei jeder anderen Art von selbsttätigen Drosselklappen benutzt werden.
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Ferner kann die Erfindung nicht nur bei Vergasern angewendet werden,
bei denen der Luftdurchgang durch den oder die in das Mischrohr mündenden Lufttrichter
oder durch einen Teil von ihnen in Abhängigkeit von der Gemischdrossel geregelt
wird, sondern auch bei Vergasern mit einer anderen Regelungsart dieses Luftdurchgangs,
z. B. mit IElfe eines mit einer selbsttätigen Drosselklapp e verbundenen Schiebers,
und bei Vergasern, bei denen die selbsttätige Drosselklappe im Einlaß des Mischrohrs
außerdem unmittelbar die Mündung aller oder eines Teils der seitlich einmündenden
Lufttrichter beeinflußt (vgl. z. B. Patent 382 113).
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Die Abb. 5 zeigt die Anwendung der Erfindung an einem selbstsaugenden
Vergaser ohne besonderen Leerlaufkanal. Die in das Mischrohr mündenden Lufttrichter
e', f' sind so bemessen, daß auch im Leerlauf aus der
Leitung in
Brennstoff ausgespritzt wird. Zum Regeln des Luftdurchgangs durch die Lufttrichter
ist keine besondere Einrichtung vorgesehen.