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Vorrichtung zur Entfernung von Hohlgußstücken aus den Gußkästen Es
ist meist sehr schwierig, nach dem Schleudergußverfahren in mit Sand ausgekleideten
Formen hergestellte Metallhohlkörper, z. B. Gußröhren, aus der zugehörigen Gußform
zu entfernen, da das Sandfutter gewöhnlich innig mit der Gußform und dem Gußstück
verbunden ist. Insbesondere dann treten Schwierigkeiten auf, wenn die hergestellte
Röhre auf ihrem äußeren T-Tjufgng#Er-=. höhungen_,aufweist, so z. B. an dem einen
Ende einen Kranz und an dem anderen Ende eine glockenförmige Erweiterung. Es ist
bereits vorgeschlagen worden, das Gußstück aus der Gußform in der Weise zu entfernen,
daß man mit Hilfe eines Ringbohrers das zwischen dem Gußstück und der Gußform liegende
Sandfutter zerstört oder daß man das Sandfutter durch starke Flüssigkeitsstrahlen
entfernt.
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Diese Verfahren haben sich zwar als vorteilhaft erwiesen, wenn es
sich um Rohre von einem Durchmesser bis zu 0,30 m handelt. jedoch sind diese
Verfahren nicht anwendbar, wenn Gußhohlkörper aus der zugehörigen Gußform entfernt
werden sollen, die größer sind, beispielsweise einen Durchmesser von 0,35 m und
mehr und eine Länge von 4,80 m und mehr aufweisen.
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Es ist ferner bereits bekannt, die Gußstücke mit Hilfe von an den
Stirnseiten der Gußformen angesetzten Kolben herauszudrücken, was aber den Nachteil
besitzt, d'aß sehr lange Kolben und somit auch sehr lange Druckzylinder notwendig
sind.
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Eine weitere bekannte Ausführungsart besteht darin, daß an den vorderen
Enden der Gußstücke Zugorgane mittels Greif- oder Klemmkörper angreifen. Diese müssen
aber mit Eingriffzähnen, Riffelungen u. dgl. versehen sein und einen sehr hohen
Druck gegen die Gußstücke ausüben, dämit die hohe, zum Lockern der Gußs-tücke in
der Form notwendige Kraftleistung übertragen wird. Dabei tritt aber in vielen Fällen
eine Beschädigung der Gußstücke oder ein Lösen der Greif- _oder_-l.gmmkörper von
-diesen ein.
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Diesen Nachteilen trägt die Erfindung Rechnung. Sie besteht darin,
daß vor dem einen Ende der gegen axiale Verschiebung gesicherten Gußform ein das
Gußstück in der Form lockerndes und aus dieser teilweise herausdrückendes Schuborgan
und vor dem anderen -Ende-- ein Z_ugörgan angeordnet ist, welches an dem he rausge'schobenen
Ende des Gußstückes angreift und letzteres vollends aus der Form entfernt. Das Schuborgan
besteht aus einem Stempel, während das Zugorgan durch einen _G_reifer gebildet ist.
Auf den Stempel wirkt' ein Kraftkolben, welcher in Konkav-Konvex-Eingriff mit dem
einen Ende des Stempels steht. Zur Zurückholung des Stempels ist ein gewichtbelastetes,
an den Stempel angreifendes Band vorgesehen.
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Der Greifer ist in der Längsrichtung der Gußform verschiebbar angeordnet
und trägt einen festen und einen beweglichen Backen. Derbewegliche Backen wird selbsttätig
gesteuert, -so- däß zur Herbeiführung des Eingriffs und des Löslassens des Wagens
keine Maßnahmen von Händ getroffen werden mVissen. Zu diesem Zwecke ist der Backen
mit einer in Eingriff mit der Außenwandung des Gußkörpers tretenden Nase und hinter
dieser mit einem Absatz versehen, welcher, gegen
die Stirnseite
des Gußkörpers stoßend, die Nase in Eingriff mit der Außenwandung des Gußkörpers
bringt.
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Der Lagerbock der Gußform ist mit Lagerstützen ausgerüstet. An den
Lagerbock schließt sich ein das aus der Form herausgezögene Gußstück aufnehmendes
Gehäuse an.
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Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform' der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
und zwar Fig. i im Aufriß, Fig.2 den Greifer in vergrößertem Maßstab, Fig. 3 einen
Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie 4-4 der Fig.
1, Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Gußform samt Schubvorrichtung, Fig. 6 eine
Draufsicht zu Fig. 5.
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Das die Gußform 12 tragende Fundament ist mit zwei im Abstand voneinander
angeordneten Lagerstützen io versehen, in deren muldenförmig ausgehöhlten Oberflächen
14 die Gußform i2 ruht. Die Lagerstützen lagern auf auf dem Fundament angeordneten
Ouerschienen 13. Auf diesen sind zu beiden Seiten der Lagerstützen noch aufrecht
stehende Arme 15 befestigt, welche außerdem auf zu beiden Seiten der Güßform sich
erstreckenden Schienen 16 verbolzt sind. Der Abstand zweier gegenüberliegender Arne
ist so groß, daß die Gußform 12 auf die Lagerstützen 14 gelegt werden kann. An ihren
oberen Enden 17 sind die Arme noch abgeschrägt, um das Aufsetzen der Gußform 12
auf die Lagerstützen 14 mit Hilfe eines Kranes zu erleichtern.
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Vor dem Trichterende der Gußform ist auf dem Fundament eine Anschlagplatte
18 angeordnet, welche mit einem Ringglied-i9 versehen ist. Dieses besitzt genügende
Größe, um einer Verschiebung der Gußform 12 in Richtung des Ringes vorzubeugen.
Dieser; ist noch mit einem lösbaren Schutzring 1g' versehen, welcher von Zeit zu
Zeit erneuert oder gegen einen Ring anderer Größe ausgewechselt werden kann.
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In Fig.5 ist der Ausstoßvorgang dargestellt, wobei das Entfernen des
Gußstückes 2o bereits eingeleitet ist und dieses sich in einer Zwischenlage befindet.
Die Gußform i? liegt mit ihrem trichterförmigen Ende an dem Schutzring 1g' an. Das
hergestellte Gußrohr ist an seinem einen Ende trichterförmig ausgebildet. Der Greifer
ist in Bereitschaftsstellung.
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Um die nach der Erkaltung des Gußstückes 2o vorhandene Bindung zwischen
diesem und dem Futter 21 einerseits und der Gußform 12 andererseits zu beseitigen,
ist vor dem einen Ende der Gußform 12 ein Stempel---> angeordnet, welcher mit einem
dem inneren Querschnitt der Gußform entsprechenden Kopf 23 ausgerüstet ist. Der
Kolben ist auf Armen -2a eines Trägers 22b axial verschiebbar angeordnet.
Der Träger 22b ist auf einem mit Rädern 25 ausgerüsteten Wagen 24 befestigt. Die
Räder 25 sind auf Schienen 26 geführt (Fig. 4 und 6). Zum Zwecke der Rückholung
des Stempels 22, 23 aus der Arbeitsstellung greifen an den Wagen 24 mit Gewichten
27 belastete Seilzüge 28 an, welche über Rollen 29 geführt sind (Fig. 1, 5 und 6).
Zum Vorschub des Stempels 22 ist ein in einem Zylinder 3o in axialer Richtung der
Gußform 12 verschiebbarer Kolben 31 vorgesehen, welcher hydraulisch oder pneumatisch
angetrieben wird. Der Kolben ist an seiner vorderen Stirnseite mit einem kugelhaubenähnlichen
Ansatz 32 versehen, welcher zum Zwecke des Ausgleichs in eine entsprechende kugelhaubenförmige
Vertiefung des Trägers 22b eingreift. Das Druckmittel des Zylinders wird durch einen
Dreiweghahn 33 beliebiger Art gesteuert. Ist die Stellung des Dreiweghahnes so,
daß er das Zylinderinnere mit ®der Atmosphäre o. dgl. verbindet, so werden der Wagen
24, damit der Stempel 2.2 und der Kolben 31 durch das Gewicht 27 zurückgeholt.
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Zum Entfernen des Gußstückes 2o aus der Gußform 12 läßt man den Kolben
31 bzw. den StempeL23 auf das Gußstück 2o und das Futter 21 wirken. Unter dem hohen
Drucke wird die innige Verbindung des Futters 21 mit der Gußform 12 beseitigt und
Gußstück 2o samt Futter 21 in der abgestützten Gußform 12 verschoben (Fig. 5). Dem
Stempel 22 kommt nur die Aufgabe zu, einerseits die Bindung zwischen Futter und
Gußkasten zu beseitigen und andererseits das Gußstück samt Futter in dem Gußkasten
so weit vorzuschieben, daß das eine Ende des Gußstückes über die Gußform vorsteht
und durch den Greifer gefaßt und herausgezogen werden kann.
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Da. beim Herausziehen des Gußstückes 2o aus der Gußform 12 das Futter
21 ganz oder teilweise abbröckelt und Staub bildet, sind Anordnungen getroffen,
welche das abgebröckelte und staubförmige Futter sammeln. Zu diesem Zwecke schließt
sicli'an den Gußkasten 12 ein Gehäuse 34 an, in welches an einen Exhaustor angeschlossene
Rohre 35 münden.
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Nach dem Heuausziehen aus der Gußform 12 werden die Rohre 2o auf zur
Längsachse der Gußform 12 senkrecht stehende, im Innern des Gehäuses 34 befindliche
Schienen 36 gebracht, auf welchen sie seitlich in die Reinigungskammer abgerollt
werden. Auf
dem Gehäuseboden 34 münden versenkte Trichter 38, welche
durch Gitter 37 überdeckt sind. Das abbröckelnde Futter fällt durch die Gitter 37
in die Trichter 38 und -wird an geeigneten Orten gesammelt. Hinter der' einen der
beiden Schienen 36 ist ein Anschlag '.39 vorgesehen, welcher die Lage des Gußstückes
auf den Schienen 36 bestimmt.
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Der dem Herausziehen des Gußstückes aus der- Gußform dienende Greifer
ist in Fig. i, 2 und 5 dargestellt. Er besteht aus einem festen Wagen 4o und einem
beweglichen Backen 41. Beide sind auf einem Wagen 42 angeordnet, welcher auf im
Innern des Gehäuses 34 angeordneten Schienen 43 in der Längsachse der Gußform 12
verschiebbar ist.
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Das vordere Ende des starren Greiferbackens 40 ist nach unten abgeschrägt,
um den Backen leichter in den Hohlraum des zu entfernenden Gußstückes einführen
zu können. Der bewegliche Backen 41 ist auf einer Welle 45 verschwenkbar angeordnet
und besitzt eine Nase 46, welche mit der äußeren Wandung des Gußstückes 2o in Eingriff
tritt. Hinter der Nase 46 trägt der bewegliche Backen 41 einen Absatz 47, welcher
bei Verschiebung des Wagens 42 in Richtung des Gußstückes 2o mit dessen Stirnseite
in Eingriff tritt und dabei den Backen aus der in der Fig. 5 dargestellten Lage
in die in Fig. 2 dargestellte Lage verschwenkt. Der Backen 41 stellt einen zweiarmigen
Hebel dar. Auf dem der Nase 46 abgekehrten Hebelarm ist ein Absatz 48 vorgesehen,
welcher in Wechselwirkung mit dem freien Ende 49 eines um eine Welle 51 verschwenkbaren
Bügels So steht. Der Bügel 5o nimmt-unter dem Einfluß seines Schwergewichtes normalerweise
die in Fig.2 dargestellte Lage ein und hält in dieser Lage den Backen 41 in Arbeitsstellung-
(Fi.g. 2). Der Bügel ist über seine Drehachse hinaus verlängert und steht mit dieser
Verlängerung 53 in Wechselwirkung mit einem Anschlag ,52 der Schienen 43. Der Anschlag
52 verschwenkt nach Herausziehen des Gußstückes aus der Gußform die Verlängerung
53, so daß das Ende 49 des Bügels 5o außer Eingriff mit dem hinteren Arm des beweglichen
Backens 41 tritt und dieser unter dem Einfluß seines Eigengewichtes selbsttätig
in die aus Fig.5 ersichtliche Lage schwingt: Der "Bügel 50 untergreift den
Arm des beweglichen Backens 41 erst- dann wieder, wenn dieser nach Anlegen an die
Stirnseite des Gußstückes in die aus Fig. z ersichtliche Lage verschwenkt wird.
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Der Greifer wird durch Bänder betätigt. Ein Band 54 greift mit seinem
einen Ende an den festen Backen 4o an, durchsetzt das Gehäuse 34, läuft über eine
auf denn unteren Ende eines hydraulischen Zylinders 56 befestigte Rolle 55 und über
eine auf dem beweglichen Kolben 58 des ,Zylinders 56 befestigte Rolle 57. Das andere
Ende des Bandes 54 ist an einer der beiden Rollen 55 und 57 befestigt. Wenn der
Kolben 58 unter dem Einfluß des in den Zylinder 56 eintretenden Mittels nach oben
.steigt, so wird an dem Seil 54 gezogen, und. dieses bewegt den Wagen 42 in der.
Pfeilrichtung, wobei das durch die Backen q.o,q.1 gefaßte Gußstück mitgenommen wird.
Gegen Ende des Weges des Wagens 42 tritt der Arm 53 des Bügels 50 in Eingriff
mit dem Anschlag 52 der Schienen 43, so daß der bewegliche Backen 41 das Gußstück
2o loslä.ßt.
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Ein zweiter -Seilzug 59 greift mit seinem einen Ende an dem Wagen
42 an (Fig. i). Der Seilzug ist über eine äuf"den Schienen 43 gelagerte Rolle 6o
geführt, durchsetzt das Gehäuse 34 und läuft über eine ortsfeste Rolle 62 einer
Schiene 63 und eine auf dem Kolbenkopf 68 befestigte zweite Rolle 64. Mit seinem
anderen Ende ist der Seilzug 59 an der Rolle 62 befestigt. Der Seilzug 59 ist durch
eine mit einem Gewicht 66 belastete Rolle 65 gespannt, welche in einer Schleife
des Seilzuges zwischen zwei Rollen 61, 61 liegt. Es ist ersichtlich; daß bei Aufwärts-
oder Abwärtsbewegung des Kolbens 58 der Weg des Seiles 59 verlängert oder verkürzt
wird.
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Bewegt sich der Kolben 58 des Zylinders 56 nach oben, so wird an dem
Seil 54 gezogen, und das Seil 54 bewegt sich mit dem Wagen .a.2 und dem Gußstück
2o in der Pfeilrichtung. Kehrt der Kolben 58 aus seiner gehobenen Stellung wieder
nach unten zurück, so wird durch die Rolle 64 an dem Seil 59 gezogen, und 'dieses
verbringt den Wagen 42 in die in Fig. i dargestellte Arbeitsstellung. Der Zylinder
56 wird durch einen nicht gezeichneten Dreiweghahn bekannter Art gesteuert.
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Da der Stempel 22 mit Kopf 23 lösbar auf den Armen 22.a ruht, so kann
er ohne weiteres ausgewechselt und durch einen anderen Stempel von geeigneter Größe
ersetzt werden. Dasselbe gilt für den Ring i9'. Die Einrichtung kann daher allen
Größen herzustellender Gußstücke angepaßt werden.
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Zweckmäßig sind natürlich mehrere derartige Einrichtungen zu einem
Aggregat vereinigt. Wie aus Fig. 3 punktiert ersichtlich, sind mehrere Einheiten
nebeneinander angeordnet, um insbesondere auch verschiedenen Durchmessern Rechnung
zü tragen.