DE5709C

DE5709C - Apparat zum Abfüllen und Abzapfen feuergefährlicher Flüssigkeiten

Info

Publication number: DE5709C
Application number: DENDAT5709D
Authority: DE
Original assignee: J. WAGENER, Kaufmann, in Köln, Hahnenstr. 3

Description

1878.

Klasse 64.

JOS. WAGENER in KÖLN. Apparat zum Abfüllen und Abzapfen feuergefährlicher Flüssigkeiten.

Zusatz-Patent zu No. 5591 vom 26. Juli 1878.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. September 1878 ab. Längste Dauer: 25. Juli Ί893.

Dieser durch beiliegende Zeichnung in

Fig. ι in der Ansicht,

Fig. 2 im Grundrifs,

Fig. 3 im Querschnitt

dargestellte Apparat ist in seinem Grundprincip ein Luftdruckapparat zum Abfüllen und Abmessen feuergefährlicher Flüssigkeiten.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht der Apparat zunächst aus dem eisernen Behälter A, dem eisernen Luftkessel B und der Luftpumpe C.

Der Behälter A und der Luftkessel B sind durch das Rohr α, in welches oben der Dreiweghahn b eingeschaltet ist, verbunden.

Von der Luftpumpe C führt das Rohr c zum Luftkessel B, an welchem der Hahn d befestigt ist.

Von dem Hahn e, Fig. 3, am Luftkessel B führt das Rohr / zum Compressionshahn g in das Fafs h.

Aus dem Fafs h fuhren das Flüssigkeitssteigrohr i durch den Compressionshahn g und das Rohr k, worin ein Glasrohr / zur Beobachtung der ausfliefsenden Flüssigkeit eingeschaltet ist, in den Behälter A₁ auf welchem der Hahn m sitzt.

Aus dem Behälter A, Fig. 3, führen zwei Steigrohre η und «' in die Höhe, welche einzeln durch die Hähne 0 und ο ' abgesperrt werden können und die im Rohre p vereinigt durch den Dreiweghahn q, Fig. 1, zum Mefscylinder r führen.

Der Apparat wirkt in folgender Weise:

Die durch die Luftpumpe C in den Luftkessel B geprefste Luft tritt durch den Hahn e und die Röhre f seitlich durch den Compressionshahn g in das Fafs h und drückt so lange auf die Flüssigkeitsoberfläche in demselben, bis der Inhalt des Fasses durch das Steigrohr i des Compressionshahnes g und durch das Rohr k I in den Behälter A gelangt ist.

Nun werden die Hähne e und m geschlossen und der Dreiweghahn b um 90 ° gedreht, wodurch die comprimirte Luft nunmehr durch das Rohr α auf die Flüssigkeitsoberfläche in dem Behälter A drückt und bewirkt, dafs beim Oeffnen des Hahnes 0 die Flüssigkeit in die Röhre η ρ steigen kann. Vorläufig mufs der Hahn 0 ^l geschlossen bleiben.

Oefrhet man nun den Dreiweghahn 0 am Mefscylinder r, so steigt die Flüssigkeit in den Mefscylirider und sobald das bestimmte Quantum sich; in demselben angesammelt, wird der Dreiweghahn q um 90 ° gedreht und die Flüssigkeit !liefst durch das Mundstück ί aus.

Ist das Niveau im Behälter A nun bis unter die Oeffnung der Röhre η gesunken, so wird dies durch die Luftausströmung in den Cylinder angezeigt, wodurch man den Stand der Flüssigkeit beurtheilen kann.

Nun wird der Hahn ο geschlossen und der gegenüberstehende Hahn ο' geöffnet, wodurch das bis auf den Boden reichende Rohr «' in Betrieb kommt.

Mittlerweile kann ein neues Fafs nach Belieben eingefüllt werden.

Bei Ausbruch eines Feuers können die sich entwickelnden Gase durch Oeffnen des Dreiweghahnes b unbehindert entweichen.

Wird der Hahn b nur um 45 ° gedreht, so ist der Apparat aufser Thätigkeit, weil der Behälter A und der Luftkessel B gleichzeitig abgesperrt werden.

Desgleichen kann durch eine Drehung des Dreiweghahnes q um 45 ° der Zu- und Abflufs des Mefscylinders abgesperrt werden.

Um die aus der Flüssigkeit sich ausscheidenden Unreinigkeiten entfernen zn können, ist die Schraube t im Boden des Behälters A angebracht.

Mittelst der beiden Handgriffe u und u¹ ist der Apparat leicht zu transportiren.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Die Steigrohre η und η', sowie die Hähne ο und ο' mit dem Verbindungsrohr /, die als Apparat zur Beobachtung des Flüssigkeitsstandes im geschlossenen Behälter A Anwendung finden.
2. Die Einschaltung des Dreiweghahnes b in das Rohr α, wodurch beim Füllen des Behälters A die zurückgedrängte Luft entweicht und die sich aus der Flüssigkeit entwickelnden Gase gefahrlos ausströmen können.

3, Die Anordnungsweise der vorerwähnten Theile als eine Verbesserung an Abfüll- und Mefsapparaten für feuergefährliche Flüssigkeiten, begründet auf Luftdruck.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.