DE570365C - Verfahren zur Herstellung aromatischer Amine aus Oxyverbindungen der Benzolreihe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung aromatischer Amine aus Oxyverbindungen der Benzolreihe

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DE570365C
DE570365C DE1930570365D DE570365DD DE570365C DE 570365 C DE570365 C DE 570365C DE 1930570365 D DE1930570365 D DE 1930570365D DE 570365D D DE570365D D DE 570365DD DE 570365 C DE570365 C DE 570365C
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DE
Germany
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benzene series
ammonia
pressure
oxy compounds
aromatic amines
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Application number
DE1930570365D
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English (en)
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Dr Paul Herold
Dr Fritz Reubold
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C209/00Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
    • C07C209/04Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups
    • C07C209/14Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups by substitution of hydroxy groups or of etherified or esterified hydroxy groups
    • C07C209/18Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by substitution of functional groups by amino groups by substitution of hydroxy groups or of etherified or esterified hydroxy groups with formation of amino groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings or from amines having nitrogen atoms bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung aromatischer Amine aus Oxyverbindungen der Benzolreihe Es ist bekannt, daß man durch Umsetzung von gasförmigem Ammoniak und Phenoldämpfen mit Hilfe Wasser abspaltender Katalysatoren bei Temperaturen über 400' Amine erhalten kann. Diese Reaktion verläuft jedoch, selbst bei großem Überschuß an Ammoniak und geringen Strömungsgeschwindigkeiten, sehr unvollständig. Außerdem bilden sich hierbei als Nebenprodukte neben primärem Amin reichlich sekundäres Amin und Phenoläther. Da ferner die benutzten Katalysatoren rasch an Wirksamkeit einbüßen und schließlich ihre katalytischen Eigenschaften fast ganz verlieren, kommt eine Verwertung dieser Reaktion in technischem Maßstabe nicht in Betracht.
  • Es ist ferner bekannt, a- und ß-Naphthol durch Behandlung mit Ammoniak in Gegenwart von Katalysatoren bei erhöhten Temperaturen und gewöhnlichem oder wenig erhöhtem Druck in die entsprechenden Naphthylamine überzuführen. Diese Reaktion, bei der stets ein Gemisch von Naphthylamin und Dinaphthylamin entsteht, beruht auf der außergewöhnlich hohen Reaktionsfähigkeit der Hydroxylgruppe im Naphthalinkern. Auf die Oxyverbindungen der Benzolreihe angewandt, ergibt jedoch diese Arbeitsweise nur sehr geringe Ausbeuten.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich auch für die Oxyverbindungen der Benzolreihe die Reaktion zu einem technisch wertvollen Verfahren gestalten läßt, wenn man die Umsetzung bei erhöhtem Druck vornimmt. Unter dieser Bedingung werden, selbst bei verhältnismäßig großen Durchsätzen durch den Kontaktraum dauernd über go °/o, bei Verwendung besonders wirksamer Katalysatoren sogar 98 bis 9g °/o der Oxyverbindungen der Benzolreihe in die entsprechenden Amine verwandelt. Dieser Erfolg ist besonders überraschend im Hinblick darauf, daß, wie erwähnt, beim Arbeiten unter. gewöhnlichem Druck selbst dann beträchtliche Mengen sekundärer Amine entstehen, wenn man mit überschüssigem Ammoniak arbeitet.
  • Als Katalysatoren eignen sich alle bekannten Dehydrationskatalysatoren allein oder in Mischung oder mit etwaigen Zusätzen. Die besten Ergebnisse werden mit Tonerdehydrat als Katalysator erzielt. Die Katalysatoren behalten bei diesem Verfahren ihre Wirksamkeit lange Zeit unverändert bei.
  • Man arbeitet vorteilhaft bei Temperaturen um 450' und mit einem großen Ammoniaküberschuß, weil dadurch einerseits ein erhöhter Umsatz erzielt, andererseits die Bildung der genannten Nebenprodukte stark zurückgedrängt wird. Das überschüssige Ammoniak wird, nachdem das gebildete Amin und das bei der Reaktion entstandene Wasser bei geeigneter Temperatur unter Druck abgeschieden wurden, zweckmäßig dem Kontaktofen erneut zugeführt.
  • Die geschilderte Arbeitsweise bietet u. a. auch die Möglichkeit zur Gewinnung von Amingemischen für die Herstellung klopfhindernder Zusatzmittel für Motorbetriebsstoffe aus Aminen und Eisencarbonyl gemäß Patent 5o8 giß, wobei man alsAusgangsmaterial die bis 230 ° siedenden, in den Rohbenzinen der Druckhydrierungsprodukte von Kohlen, Teeren usw. enthaltenen oder in den Kondens- und Schwelwässern bei der Herstellung der Teere für die Hy drierungsprozesse gelösten Rohphenole verwendet. Beispiel = In ein mit Kupfer ausgekleidetes, mit Tonerdehydrat, das auf geeignete Weise, z. B. durch Anteigen, Trocknen und Erhitzen mit Phosphorsäure oder einer starken Aluminiumnitratlösung, verfestigt worden ist, beschicktes, auf 45o' erhitztes Hochdruckrohr wird ein Gemisch aus i Volumteil Rohkresol und 3 Volumteilen flüssigen Ammoniaks eingespritzt. Die abziehenden Dämpfe werden derart kondensiert, daß sich im Reaktionsrohr ein Druck von i5o at einstellt. Das erhaltene Kondensat bildet eine wässerig-ammoniakalische und eine ölige Schicht. Letztere besteht nach Abtreiben des gelösten Wassers und Ammoniaks zu 98 °/o aus fast reinem Toluidin neben unverändertem Kresol. Beispiel 2 Ein gleiches, mit Vorverdampfer versehenes Hochdruckrohr wird mit einer Katalysatormasse gefüllt, die aus gleichen Gewichtsteilen Tonerdehydrat und Kaolin besteht. Die Temperatur im Kontaktraum beträgt 45o'. In den Verdampfer wird ein Gemisch aus i Volumteil Rohkresol und 2 Volumteilen flüssigen Ammoniaks eingespritzt und durch geeignetes Entspannen des kondensierten Reaktionsproduktes im Reaktionsrohr ein Druck von i2o at eingestellt. Das bei der Umsetzung gebildete Toluidin enthält neben Wasser nur noch kleine Mengen an unverändertem Kresol. Beispiel 3 Ein Gemisch von i Volumteil Phenol und 2 Volumteilen flüssigen Ammoniaks wird gemäß Beispiel 2 der katalytischen Wärmebehandlung unter Hochdruck unterworfen. Bei der Umsetzung entsteht Anilin, das neben etwasWasser nur noch Spuren von Phenol enthält.
  • Beispiel 4 Ein durch Druckhydrierung aus Kohlen, Teeren usw. erhaltenes Rohbenzin wird zwecks Raffination einer Behandlung mit Natronlauge unterworfen. Die hierbei ausgewaschenen Phenole werden auf geeignete Weise, z. B. durch Sättigen mit Kohlensäure, freigemacht und abgetrennt. Die bis 230' siedenden Anteile dieses Rohphenolgemisches werden in einer katalytischen Druckbehandlung mit Ammoniak im Dampfzustand bei höheren Temperaturen gemäß Beispiel i unterworfen. Das erhaltene rohe Amingemisch, das hauptsächlich aus primären Aminen, wie Anilin, den Toluidinen und Xylidinen, neben kleinen Mengen der entsprechenden sekundären Amine besteht, kann nach Trocknung ohne besondere Reinigung, mit der nötigen Menge Eisencarbonyl und gegebenenfalls noch anderen Stoffen gemischt, den Reinbenzinen unmittelbar zugesetzt werden und besitzt eine vorzügliche Antiklopfwirkung. Häufig ist es zweckmäßig, entstandene primäre Amine vor ihrer Verwendung zu alkylieren, z. B. zu methylieren. Die bis 230'- siedenden Anteile der Rohphenole, die sich in bekannter Weise aus den Kondenswässern der Druckhydrierungsprozesse sowie aus den Schwelwässern extrahieren lassen, welche bei der Gewinnung der Teere für diese Druckhydrierungsprozesse zur Herstellung von Motorbetriebsstoffen anfallen, können in der gleichen Weise nutzbar gemacht werden.
  • Die sowohl in den Rohbenzinen wie in den Kondens- und Schwelwässern als außerordentlich lästig empfundenen Phenole, die bisher auf z. T. kostspielige Weise unschädlich gemacht werden mußten, deren Gewinnung aber verhältnismäßig wertlos war, werden auf diese Weise einer nützlichen Verwendung zugeführt und gelangen veredelt als Zusatzstoffe wieder in die.Produkte, bei deren Herstellung sie erhalten wurden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung aromatischer Amine aus Oxyverbindungen der Benzolreihe und Ammoniak durch katalytische Umsetzung im Dampfzustand bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei erhöhtem Druck vornimmt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, da.ß man die bis :230' siedenden Anteile der in den Rohbenzinen der Druckhydrierungsprozesse von Kohlen, Teeren usw. enthaltenen oder in den Kondens-und Schwelwässern bei der Herstellung der Teere für die Hydrierungsprozesse gelösten Phenole mit Ammoniak umsetzt.
DE1930570365D 1930-01-17 1930-01-17 Verfahren zur Herstellung aromatischer Amine aus Oxyverbindungen der Benzolreihe Expired DE570365C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1289530B (de) * 1962-08-10 1969-02-20 Halcon International Inc Verfahren zur Herstellung von Aminobenzolen
DE2026053A1 (de) * 1969-05-27 1970-12-03 Halcon International, Inc., New York, N.Y. (V.St.A.) Verfahren zur Herstellung, von Aminen»
WO2020178177A1 (de) 2019-03-05 2020-09-10 Bayer Aktiengesellschaft Verfahren zur herstellung von 4-amino-5-methylpyridon

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2020178177A1 (de) 2019-03-05 2020-09-10 Bayer Aktiengesellschaft Verfahren zur herstellung von 4-amino-5-methylpyridon

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