DE568679C - Verfahren zur Anreicherung von Phosphatschlacken an Phosphorsaeure unter gleichzeitiger Entfernung des Kalkes und anderer basischer Bestandteile - Google Patents

Verfahren zur Anreicherung von Phosphatschlacken an Phosphorsaeure unter gleichzeitiger Entfernung des Kalkes und anderer basischer Bestandteile

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DE568679C
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Dr Friedrich Heinrich
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HOESCH KOELN NEUESSEN AG
HUETTENBETR
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HOESCH KOELN NEUESSEN AG
HUETTENBETR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B5/00Thomas phosphate; Other slag phosphates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Anreicherung von Phosphatschlacken an Phosphorsäure unter gleichzeitiger Entfernung des Kalkes und anderer basischer Bestandteile Die für die chemische Verarbeitung von Phosphatschlacken gemachten Vorschläge bezwecken, entweder den Schlacken den Gehalt an freien Basen zu entziehen, und benutzen dazu beispielsweise Salmiaklösung, erhalten also den Kalk als wertlose Chlorcalciumlauge unter Austreibung von Ammoniak.
  • Vorschläge, die Schlacken mit Säuren zu behandeln, bezwecken entweder nur eine Absättigung des freien Kalkes oder führen zu nitrathaltigen Reaktionsmassen, bei denen durch geeignete Maßnahmen auch eine optimale Löslichkeit der enthaltenen Phosphorsäure erreicht werden kann. Andere Vorschläge wollen durch Wahl geeigneter Säuren nur die citratlösliche Phosphorsäure auslösen, oder sie führen unmittelbar zu superphosphatähnlichen Produkten oder endlich zu alle Phosphorsäure enthaltenden Lösungen.
  • Eingehende Studien über den Säureaufschlußvorgang bei Phosphatschlacken haben nun ergeben, daß man stufenweise aufschließen kann und auch mit Säuren eine Entfernung nur des Kalkes und anderer basischer Bestandteile erreichen kann. Es wurde nämlich gefunden, daß es für jede Schlacke einen bestimmten Säurezusatz gibt, bei dem Eisen, Mangan und Phosphorsäure praktisch unangegriffen bleiben, während Kalk, ebenso Magnesia, zu einem wesentlichen Prozentsatz in Lösung gehen. Beispielsweise verwendete man für eine Thomasschlacke mit 7,2q.% Si02, 17,o6% P205, 1q.,52% citronensäurelösliche P205 = 85,1% Lösl., q.7,90% Ca0, darin 7,50% freier Ca0 (nach B 1 u m) auf j e i oo g Schlacke etwa 5o g wasserfreie Salpetersäure in einer Verdünnung von 22,¢ g je ioo ccm (wobei aber die Konzentration ohne Einfluß ist) und erhielt in der flüssigen Phase rund 5o% des Kalkgehaltes (also rund dreimal so viel als den sog. freien Kalk), daneben nur unwesentliche Mengen von Kieselsäure und Phosphorsäure (rund i °/0o P205), während Eisen und Mangan praktisch unangegriffen blieben.
  • Wählt man etwas größere Säuremengen, so geht nach dem Kalk zunächst Kieselsäure in Lösung, während Phosphorsäure-, Eisen-und Manganverbindungen immer noch verhältnismäßig wenig angegriffen werden. Bei noch etwas größeren Mengen steigt dann die Löslichkeit der Phosphorsäure stark an.
  • Diese Erkenntnis soll erfindungsgemäß für die Entfernung eines großen Teiles der basischen Bestandteile (besonders des Kalkes) aus Phosphatschlacken angewendet werden. Ein hoher Kalkgehalt, insbesondere in der Form des freien Kalkes, stört bei einer chemischen Verarbeitung von Phosphatschlacken sehr stark. Es ist daher von großer Bedeutung, den Kalk möglichst weitgehend zu entfernen, ohne im übrigen die Phosphatschlacke zu beeinflussen. Erfindungsgemäß setzt man daher einer Schlacke eine erprobte Menge Säure zu, die der Schlacke so viel Kalk entzieht, bis die Kieselsäure anfängt, eben in Lösung zu gehen. Dieser Säurezusatz kann sowohl zu gemahlener als auch zu roh vorzerkleinerter Schlacke erfolgen. Die Körnung der Schlacke wie auch die Konzentration der angewendeten Säure sind praktisch ohne Einfluß, soweit sie nicht durch die gewählte Apparatur bestimmt sind. Verwendet man gemahlene Schlacke, so nimmt man den Aufschluß beispielsweise in Rührwerken, Schüttelapparaten oder sonstigen Reaktionsvorrichtungen vor. Körnige Schlacke wird zweckmäßig beispielsweise in säurefesten Kugelmühlen verarbeitet.
  • Der Rückstand dieses partiellen Aufschlusses enthält Calciumphosphate neben Eisen-, Mangan- und Siliciumverbindungen und kann entweder unmittelbar oder in Mischung mit anderen Stoffen zu Düngezwecken dienen oder chemisch weiterverarbeitet werden.
  • Die erhaltene, den größten Teil der basischen Stoffe enthaltende Lösung wird erfindungsgemäß in an sich bekannter Weise bzw. durch Kombination an sich bekannter Verfahren weiterverarbeitet. Hierbei ist zunächst zu beachten, welche Art Säure man zur Lösung des Kalkes benutzt hat. Salzsäure ergibt bekanntlich eine Chlorcalciumlauge, die einem an sich bekannten Verwendungszweck zugeführt werden kann. Salpetersäure ergibt Calciumnitratlauge, die eingedampft und als Kalksalpeter, der bekanntlich ein wertvolles Düngemittel darstellt, Verwendung finden kann.
  • Von besonderem Vorteil ist jedoch die Weiterverarbeitung der Caleiumnitratlauge in Kokereibetrieben, wie sie meistens an Hüttenwerke angeschlossen sind. Erfindungsgemäß werden hier in die Calciumnitratlauge gasförmiges Ammoniak und Kohlendioxyd eingeleitet. Man kann das erstere unmittelbar aus den Ahtreibekolonnen der Ammoniakanlagen der Zechen erhalten, während Kohlensäure aus Verbrennungsgasen gewonnen wird oder gegebenenfalls auch geeignete Industriegase unmittelbar verwendet werden können. Man .erhält auf diese Weise Ammonnitrat und Calciumcarbonat. Ammonnitrat findet Verwendung als Düngemittel in an sich bekannter Weise, für sich oder in Mischung mit anderen Stoffen, nachdem die Lauge eingedampft ist. Calciumcarbonat kann zur Gewinnung von Kohlensäure, die ebenfalls wieder in den Prozeß zurückgeleitet werden kann, und gebranntem Kalk verwendet werden.
  • Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, zuerst Ammoncarbonat oder Bicarbonat aus Ammoniak und Kohlensäure herzustellen und diese der CaIciumnitratlösung zuzuleiten. Die Endprodukte sind die gleichen' und können in gleicher Weise verwendet werden.
  • Schließlich können diese Verfahren dadurch eine weitere Abänderung erfahren, daß, wie bisher, in den Kokereien Ammonsulfat erzeugt wird und dieses der Calciumnitratlösung zuführt. Hierbei entstehen einesteils wieder Ammonnitrat und zum anderen Calciumsulfat. Aus dem Calciumsulfat läßt sich in an- sich bekannter Weise die Schwefelsäure wiedergewinnen und in den Prozeß zurückleiten.
  • Alle diese Verfahren lassen sich ferner vorteilhaft bei höherem Druck und bzw. oder bei höherer Temperatur durchführen.
  • Durch vorliegende Erfindung wird also erreicht, daß der bei der chemischen Verarbeitung von Phosphatschlacken störende Kalk und andere basische Bestandteile vorweg entfernt werden. Dabei wird die Trennung so durchgeführt, daß nur die störenden Bestandteile entfernt werden, während die Phosphorsäure ohne nennenswerte Verluste angereichert im Rückstand verbleibt, der sich in der hier entfallenden Form chemisch vorteilhaft weiterverarbeiten oder auch unmittelbar zu Düngezwecken verwenden läßt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i: Verfahren zur Anreicherung von Phospbatschlacken an Phosphorsäure unter gleichzeitiger Entfernung des Kalkes und anderer basischer Bestandteile durch Behandlung der Schlacken mit Säuren oder sauren Salzlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine vorher ermittelte Menge Säuren oder saure Salzlösungen Kalk und sonstige basische Bestandteile aus der Schlacke heraus gelöst werden, ohne daß Kieselsäure- und Metall- bzw. Phosphorsäureverbindungen merklich angegriffen werden, worauf die Lösung alsdann in an sich bekannter Weise von dem ungelösten Rückstand getrennt und weiterverarbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß Salpetersäure verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise in die erhaltene Calciumnitratlauge Ammoniak und Kohlendioxyd oder kohlendioxydhaltige Gase eingeleitet werden oder die Lauge mit Ammoncarbonat oder -bicarbonat umgesetzt oder derselben Ammonsulfat zugesetzt wird und die entstandenen Reaktionsprodukte, gegebenenfalls nach Trennung, auf feste Düngesalze weiterverarbeitet werden.
DE1930568679D 1930-11-13 1930-11-13 Verfahren zur Anreicherung von Phosphatschlacken an Phosphorsaeure unter gleichzeitiger Entfernung des Kalkes und anderer basischer Bestandteile Expired DE568679C (de)

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