DE568405C

DE568405C - Durch Elektromotor angetriebene Arbeitsmaschine mit Reserveturbinenantrieb

Info

Publication number: DE568405C
Application number: DEA57429D
Authority: DE
Original assignee: Kopp & Kausch; KUEHNLE AG
Current assignee: Kopp & Kausch; KUEHNLE AG
Priority date: 1929-04-09
Filing date: 1929-04-09
Publication date: 1933-01-19

Description

Durch Elektromotor angetriebene Arbeitsmaschine mit Reserveturbinenantrieb Motorgetriebene ]Pumpen und Gebläse werden aus Gründen der Betriebssicherheit der Anlage und zur Verhütung von Betriebsunterbrechungen mit einer Dampfturbine gekuppelt, welche beim Stromloswerden des Motors augenblicklich und selbsttätig die Kraftabgabe unter Einhaltung der Motordrehzahl zu übernehmen hat.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlaßvorrichtung, «-elche dieser Forderung in einfachster und sicherster Weise entspricht.
Die Erfindung besteht in der Anwendung eines Elektromagneten, dessen Magnetkern bei '.Motorantrieb das Drehpunktlager des normalen Regelungsgestänges oder bei Druckölsteuerung eine den Steuerschieber umgebende Steuerhülse derart verstellt, daß trotz der Einstellung des Turbinenreglers auf die Drehzahl des Elektromotors der Dampfzufluß zur Turbine durch den Regler abgesperrt wird, bei Stromloswerden des Elektromagneten, veranlaßt durch den Ausfall des Elektromotors, die Verstellung jedoch aufgehoben wird, so daß die Turbine den Antrieb der Arbeitsmaschine mit der gleichen Drehzahl wie der Elektromotor übernimmt.
Das Einschalten der Turbine bei Stromloswerden des Elektromotors mit Hilfe eines Elektromagneten ist bekannt.
Bei dieser bekannten Ausführung ist ein besonderes Anlaßventil vor dem Dampfturbinenregelungsventil in die Dampfzuführung eingebaut, das bei Motorantrieb geschlossen wird und bei Stromloswerden des Elektromotors durch den Elektromagneten geöffnet wird. Weiterhin ist eine Ausführung bekannt, bei welcher ein Elektromagnet das Regelungsventil der Turbine während des Motorbetriebes entgegen der Wirkung des Reglers geschlossen hält und erst bei Stromloswerden des Elektromotors dem Einfluß des Reglers freigibt. Diese Ausführung erfordert Federn sowohl am Regelungsventil als auch im Reglergestänge.
Schließlich ist eine Bauart bekannt, bei der eine Schieberbüchse verwendet wird, die so verstellt wird, daß der Regler bei Motorantrieb das Ventil geschlossen hält. Bei Ausfall des Elektromotors fällt die Drehzahl ab, und der Regler öffnet das Ventil. Alsdann kann mit Hilfe der Schieberbüchse die Drehzahl, welche der Maschinensatz bei Motorantrieb hatte, von Hand oder selbsttätig eingestellt werden.
Die Nachteile der bekannten Bauarten bestehen in der Verwendung eines gesonderten Anlaßventils bzw. in der Verwickelung der Konstruktion durch Verwendung von Federn am Regelungsventil und im Gestänge und in der Neigung der Regelung zum Pendeln infolge der Belastung der Regelungsorgane durch die Federkräfte und bei der zuletzt genannten Ausführung in dem auch bei selbsttätiger Schieberbüchsenverstellung vorübergehend auftretenden Drehzahlabfall beim Übergang von Motor- zum Turbinenantrieb.
Bei der Ausführung gemäß der Erfindung werden diese Nachteile vermieden. Es ergibt sich eine einfache Bauart der Gesamtanordnung durch Wegfall eines besonderen Anlaßventils, durch Verwendung eines normalen einfachen Regelungsventils. Durch Wegfall reibungerzeugender Federkräfte, Stopfbüchsen u. dgl. ergibt sich eine ungehemmte Arbeitsfähigkeit der Regelung und dadurch ein schnelles Abwickeln des Umschaltvorganges, der überdies ohne merklichen Drehzahlabfall vor sich geht.
Die Ausführung gemäß der Erfindung vereinigt somit trotz ihrer Einfachheit die Vorteile aller bisher bekannten Ausführungen.
Auf der Zeichnung zeigt Fig. i und Fig. 2 die Verwendung des Elektromagneten in Verbindung mit einer Preßölsteuerung der Turbine. R ist der Regeler, S der Steuerkolben, K der Kraftkolben. V ist das entlastete Doppelsitzregelungsventil. M ist der Magnet.
In Fig. i ist der Elektromagnet M mit dem Hülsenschieber H verbunden, der nach erfolgter Stromunterbrechung durch das Kerngewicht des Magneten .A1- innerhalb zweier Anschläge, um den Reglerhub verschoben, die Ölzufuhr zum Kraftkolben K freigibt, wodurch das Regelungsventil plötzlich ganz geöffnet wird, worauf der Regler R in gewöhnlicher Weise die Regelung bei Vollbelastung auf der Elektromotordrehzahl übernimmt.
In Fig. 2 ist das Regelungsventil V mit einer Drehstopfbüchse ausgebildet. Die Drehlagerung des Steuergestänges ist mit D bezeichnet. Bei Unterbrechung des Stromes zieht der Kern des Magneten die Drehlagerung D nach unten, wodurch das Ventil V plötzlich ganz geöffnet wird und die Regelung der belasteten Turbine auf der Elektromotordrehzahl wie gewöhnlich erfolgt. In Fig.3 ist eine Regelung dargestellt, bei welcher der Regler R über ein Gestänge das Ventil V direkt betätigt. Bei dieser Anordnung wird wie in Fig.2 das Drehpunktlager des Regelungsgestänges durch das Kerngewicht des Elektromagneten beim Stromloswerden desselben nach unten verschoben und das Ventil V vollständig geöffnet. Die Turbine übernimmt ebenfalls die Kraftleistung bei Vollast bei der Elektromotordrehzahl.

Claims

PATENTANSPRUCH: Durch Elektromotor angetriebene Arbeitsmaschine mit Reserveturbinenantrieb, der durch einen vom Motorstrom abhängigen Elektromagneten eingeschaltet wird und alsdann die Arbeitsmaschine mit der mit dem Elektromotor gleichen Drehzahl antreibt, dadurch gekennzeichnet, daß beim Motorantrieb der Elektromagnet (M) die Drehpunktlagerung des Regelungsgestänges-(D) oder bei einer Druckölsteuerung eine den Steuerschieber umgebende Steuerhülse (H) derart verstellt, daß trotz der Einstellung des Turbinenreglers auf die Drehzahl des Elektromotors der Dampfzufluß zur Turbine durch den Regler abgesperrt wird, beim Stromloswerden des Elektromagneten, veranlaßt durch den Ausfall des Elektromotors, die Verstellung jedoch aufgehoben wird, so daß die Turbine den Antrieb der Arbeitsmaschine mit der gleichen Drehzahl wie der Elektromotor übernimmt.