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Mechanischer Ofen zum Rösten, Brennen oder Trocknen von Erzen oder
anderem Gut Die Erfindung betrifft mechanische Krählöfen mit schraubenförmig verlaufenden
Herdsohlen, die zum Rösten, Brennen oder Trocknen von schwefelhaltigen Erzen oder
anderem Gut Anwendung finden sollen, und insbesondere solche Öfen, die eine mittlere
Kammer von großen Ausmaßen haben.
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Die Erfindung befaßt sich mit dem Abtrennen, dem Vorschub und dem
Durchkrählen des Röstgutes mit Hilfe der kombinierten Bewegung von Krählarmen, wie
sie bereits in einem älteren System derselben Erfinderin Anwendung gefunden haben.
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Bei allen bekannten Krählöfen mit schraubenförmig verlaufender Herdsohle
erfolgt das Abtrennen, Durchkrählen und absatzweise Vorschieben des zu behandelnden
Gutes mittels Krählarmen, die sämtlich starr an einer mittleren senkrechten Welle
befestigt sind und sich in keiner Richtung unabhängig von dieser bewegen können.
Dementsprechend werden die Arme in bestimmten Abständen gemeinsam mit der mittleren
Welle so weit angehoben, daß die meist zahnartig ausgebildeten, an den Armen befestigten
Krähle oberhalb der Decke des Röstgutes zu liegen kommen. Nachdem alsdann die Krähl-
oder Rührarme mit der mittleren Welle um einen vorbestimmten Winkel gedreht worden
sind, werden Arme und Welle gemeinsam gesenkt und die Krähle in die Decke des Röstgutes
eingedrückt, von dem sie einen Teil abtrennen und bei der darauffolgenden rückläufigen
Bewegung weiterschieben. Gemäß der Erfindung sind die Krählarme, die, wie bereits
erwähnt, periodisch gemeinsam mit der senkrechten Welle angehoben, gedreht und herabgesenkt
wurden, nunmehr unabhängig von dieser um ihre eigene Achse soweit drehbar, daß die
Krähle bei der Bewegung in einer Richtung außer Eingriff mit der Erzschicht gelangen,
jedoch bei der entgegengesetzt gerichteten Bewegung in diese eingedrückt werden.
Demgemäß erstreckt sich die Erfindung in erster Linie auf den die Ausführung dieser
und weiterer Bewegungen ermöglichenden Antrieb sowie die Konstruktion der Rührarme
und der mittleren senkrechten Welle, der Arme und der die Bewegungen zwischen den
ortsfesten und beweglichen Teilen vermittelnden Zwischenglieder.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Abb. z und -2 in einem senkrechten Axial-und in einem Querschnitt
einen gemäß der Erfindung ausgeführten Ofen mit schraubenförmiger Herdsohle und
einer großen mittleren Kammer, Abb. 3 und 4. in einem senkrechten und einem Querschnitt,
jedoch in größerem Maßstab, das Rührwerk dieses Ofens, Abb.5 und 6 in einem senkrechten
Axialschnitt und in einem Grundriß die Anwendung der Erfindung bei einem Ofen mit
schraubenförmiger Sohle, jedoch ohne mittlere Kammer, und zwar ist in Abb. 5 nur
der obere Teil des Ofens, der den Antrieb trägt, dargestellt,
Abb.
7 in einem größeren Maßstab einen bei der Ausführung nach Abb.5 und 6 zur Verwendung
gelangenden Anschlag, Abb. 8 eine Einzelansicht der beim Antrieb nach Abb. 5 und
6 verwendeten Umsteuerung für die Kupplung des Antriebsringes, Abb. 9 und io eine
weitere Anordnung des Erfindungsgegenstandes in einem senkrechten Axialschnitt und
in einem Grundriß, Abb. ii in einem größeren Maßstab einen Schnitt durch die Mittelwelle
und die an dieser befestigten Krählarme, Abb. i2 und 13 zwei Querschnitte durch
die Mittelwelle der in Abb. 9 dargestellten Bauart, von denen der erste Schnitt
in der Höhe eines Krählarmes, der zweite darüber verläuft, Abb. 14 und 15 die Ausführung
der bei einem Ofen nach Abb. i zum Abschluß der mittleren Kammer vorgesehenen Dichtung,
Abb. i6 und 17 in einem Längs- und in einem Querschnitt eine zweckmäßige Anordnung
zum Abdichten der in der Wandung der inneren Kammer zum Durchführen der Krählarme
vorgesehenen Öffnungen.
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Der in Abb. i und 2 dargestellte Ofen mit einer mittleren Kammer hat
eine äußere Blechverkleidung i, die auf eisernen Pfosten oder auf einem Mauerwerk
2 ruht und zur Aufnahme der Herdsohlen 4 aus wärmebeständigem Werkstoff dient. Die
Blechverkleidung ist innen mit hitzebeständigen Steinen 5 verkleidet und hat außen
Türen 3 in beliebiger Anzahl. Die Sohlen werden nach innen zu durch einen außen
mit wärmebeständigen Steinen 16 verkleideten Blechzylinder 15 abgeschlossen, der
von einer in einem großen, zentral angeordneten Raum liegenden Plattform 6 getragen
wird. Diese Plattform läuft unten in eine kräftige Schraube? aus, deren Gewindegänge
8 die gleiche Steigung aufweisen wie die Herdsohlen 4. Sie ruht auf einem Stützring
68 und einem Kugelspurlager 9 und auf einem Tragstück io, von dem Kabel 11 über
eine auf einer Welle 13 aufgekeilte Rolle i2 zu einem Gegengewicht 14 laufen, das
den Gleichgewichtszustand aufrechterhält.
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Der Blechzylinder 15 hat Öffnungen 17 in beliebiger Anzahl zum Besichtigen,
Säubern und Ausbessern und Schüren der Herdsohlen sowie ovale Öffnungen 18 zum Durchführen
der Arme 24. Es sind mehrere, zweckmäßig drei oder vier Arme vorgesehen und von
Zwischenarmen 26 getragen, die ihrerseits in an Eisenträgern 27 befestigten Lagern
3o drehbar sind. Diese Eisenträger 27 sind an einer senkrechten Säule 2o befestigt,
die auf einer Nabe der Plattform 6 mit einem Ring 22 aufliegt und in am Innenzylinder
15 befestigten Zentrierungsringen 21 und in einem oberen Führungsring 59 frei drehbar
gehalten ist, welch letzter von einem an der äußeren Blechverkleidung i des Ofens
befestigten Gerüst getragen wird. Im Innern der hohlen Säule 2o ist eine Welle
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untergebracht (vgl. auch Abb. 3 und 4) und hierbei oben von einem Kugellager
38 gehalten und unten in einem Ring 36 geführt. Auf ihr sind mehrere Kegelzahnradsegmente
39 aufgekeilt, die mit auf den Zwischenarmen 26 befestigten Kegelrädern 4o kämmen.
Den Rührarmen wird gleichzeitig eine Drehbewegung um ihre eigene Achse und eine
Schwenkbewegung um die Säule 2o erteilt. Zu diesem Zweck sind zwei Getriebe vorgesehen,
deren jedes aus einer Kurbel 48, 51 (Abb.2 und 4), einer Kurbelstange 49, 52, einem
Kreuzkopf 55, 53, der mit je einem Schwenkhebel --13, 32 mittels eines Gelenkstückes
50 verbunden ist, besteht. Der eine der Schwenkhebel ist auf der Säule 2o,
der andere auf der Welle 35 aufgekeilt.
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Die beiden Kurbeln 48, 51 sind auf derselben Welle befestigt und werden
von einem elektrischen Motor 47 über ein Schneckengetriebe 45 und zwei Zahnräder
46 angetrieben. Die Zähnezahl der Zahnräder ist so bemessen, daß die des einen Rades
nicht ein Vielfaches der Zähnezahl des anderen -ist, so daß die Zähne des einen
Rades im Betrieb nacheinander mit sämtlichen Zähnen des anderen Rades kämmen und
somit gleich starken Ermüdungserscheinungen und einer gleich hohen Abnutzung unterworfen
sind.
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Es sind nun beliebige Bewegungen und Drehungen der Arme über der Sohle
durch entsprechende Einstellung des Weges und der Winkellage der Kurbeln 48 und
51 mit Bezug aufeinander erzeugbar.
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An den Tragarmen 27 sind weiterhin Flüge14i (Abb. 4) befestigt, die
entlang von Vorsprüngen 42 geführt werden, die am Blechzylinder 15 um die Öffnungen
18 herum verlaufen.
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Asbestscheiben 43, 44 zwischen den Krähl-und Zwischenarmen und zwischen
den Flügeln 41 und Vorsprüngen 42 verhindern einen Wärmeübergang von. den Krählarmen
und den heißen Erzen im Herde auf die mittlere Kammer. Die Zwischenlagen bestehen
in einer bevorzugten Ausführung aus gefaltetem Asbestgewebe, wie es weiter unten
an Hand der Abb. 9 für die Abdichtung einer mittleren Welle eines Ofens mit schraubenförmiger
Sohle beschrieben werden soll und in Abb. 16, 17 dargestellt ist.
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Im unteren Teil des Ofens ist ein Zahnkranz56 angeordnet, der von
einem Tragring 57 und von Eisenträgern 58 gestützt wird. An ihm ist eine Führung
6o mit Keilen 61 befestigt, welch letzte in senkrechten Nuten 62 der Schraube 7
geführt sind.
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Das Rührwerk wird von einer in den Zahnkranz 56 eingreifenden Schnecke
63 auf einer Welle 64 angetrieben, die eine Antriebsriemenscheibe 65 trägt.
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An den Trägern 58 oder sonstwie ist eine kräftige Mutter 66 befestigt,
deren Gewindegänge denen der Schraube 7 entsprechen. Sie
trägt gemeinsam
mit dem Gegengewicht diese Schraube ; und das an ihr befestigte Rührwerk und wandelt
die auf die Schraube 7 von dem Zahnkranz 56 übertragene Drehbewegung in eine dem
Anstieg der Herdsohlen entsprechende Schraubenbewegung um.
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Zwei Führungen 67 hindern das Tragstück io an einer Drehung, das in
ihnen gleitet und mit einem Ring 81 am unteren Ende der Mutter 66 und einem Ring
5 9 am Boden des Ofens die Führung der Schraube 7 bildet.
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Zwei hydraulische oder sonstige Abschlüsse 69,-70 dichten die '.Mittelkammer
ab. An Stelle dieser Abschlüsse kann ein Behälter von geringer Höhe und ein gefalteter
Asbestbalg vorgesehen sein (Abb. 14, 15), der von einem Metall-ring gehalten
wird und dem Abschluß ähnelt, der in Abb. 9 für die Ausgangsstelle einer mittleren
Welle eines Ofens mit schraubenförmiger Herdsohle, jedoch ohne mittlere Kammer dargestellt
ist. Der Ring 170 (Abb. 14) hat Ausnehmungen 169, die senkrecht längs auf- und absteigenden
Schienen 168 geführt sind.
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Jedem Krählarm wird durch das Rohr 71, die hohle Säule 2o, eine teilweise
biegsame Leitung 72, den Zwischenarm 26, ein Rohr 73, das am äußeren Ende des Krählarmes
mündet, Kühlwasser zuführt, das über eine Rinne 74, einem Behälter 75, ein Rohr
76 und den Hohlraum der Schraube 7 abfließt.
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Ein abgenutzter Krählarm kann sehr leicht von innen her ersetzt werden,
indem man ihn in Höhe der Dichtung 43 von dem Zwischenarm löst, was in einfachster
Weise durch Entfernen einiger Bolzen bewerkstelligt werden kann. Das zu röstende
Gut wird an die Herdsohle durch einen Verteiler 78 aufgeliefert und nach erfolgter
Rötung durch eine Spezialaustragvorrichtung in einen bereitstehenden Wagen geschüttet.
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Am Zylinder 15 sind Ringe 37 aus Spezialguß befestigt, die die verschiedenen
Stockwerke der Herdsohle gegeneinander dadurch abdichten, daß sie in die Decke des
Röstgutes nach Art eines Sandverschlusses eintauchen und gleichzeitig die feuerfesten
Steine 16 halten.
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Zum Ausschalten des Motors 47 für die Krählarme bei der Abwärtsbewegung
ist ein Endausschalter 34 (Abb. 2 und 4) vorgesehen. Eine Stange 25 (Abb. i und
3) trägt zwei einstellbare Anschläge 28, von deren einmal der obere, das andere
'.Mal der untere gegen den ortsfesten Gegenanschlag 2) anstößt und hierdurch
den Endausschalter verstellt. Sobald sämtliche Teile ihre oberste Stellung erreicht
haben, wird der am Endausschalter 34 befestigte Kniehebel unter den Hebel
-i gebracht, der den Strom unterbricht. Der Hebel3i wird derart eingestellt,
daß die Krähle ig bei der darauffolgenden Abwärtsbewegung der Rührarme in ihrer
horizontalen Stellung sich befinden.
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Sobald das Rührwerk in seine untere Endstellung gelangt ist, wird
der Endausschalter 34 in seine Ausgangsstellung zurückgeschoben. Bei dieser Bewegung
stößt der an der Plattform angebrachte Anschlag 33 gegen den Kniehebel und stellt
hierdurch die Verbindung des ?Motors mit dem Netz wieder her.
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Der neue Ofen arbeitet im Betrieb folgendermaßen Es sei angenommen,
daß die Plattform mit der Welle und den Rührarmen sich in ihrer tiefsten, in Abb.
i dargestellten Lage befindet. Alsdann wird der Zahnkranz 56 durch die Schnecke
63 langsam im Sinne des Pfeils F in Abb. 2 gedreht, wobei er mittels der Keile 61
und der Längsnuten 62 die Schraube 7 mitnimmt, die somit ebenfalls gedreht und entsprechend
der Steigerung ihrer Gewindegänge angehoben wird. Sie erteilt hierbei dem Rührwerk,
d. h. also der Plattform 6, dem inneren Blechzylinder 15, der Säule 2o, den Krählarmen
und allen bewegten Teilen, die sie trägt, eine ebenfalls schraubenförmige Bewegung.
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Gleichzeitig wird der Motor47 eingeschaltet und hierdurch über die
Kurbel 48, die Kurbelstange 49, den Kreuzkopf 55, das Gelenkstück 50 und
den Schwenkhebel 23 die Säule 2o in eine in der Waagerechten hin und her gehende
Bewegung von einem bestimmten Ausschlag versetzt. Gleichzeitig wird über die Kurbel
51, Kurbelstange 53, den Hebel 32, die senkrechte Welle 35, die Zahnsektoren 39
und die Kegelräder 40 allen Krählarmen eine abwechselnd rechts und links gerichtete
Drehbewegung um ihre eigene Achse von etwa einer Viertelumdrehung erteilt.
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Je nach der eingestellten Größe dieser kombinierten Dreh- und Schwenkbewegungen
wird von jedem Arm bei jeder Drehung der Kurbeln ein Abschnitt des Röstgutes auf
der Sohle abgetrennt und um ein vorbestimmtes Wegstück weiter, d. h. nach unten
auf der abschüssigen Sohle befördert.
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Zur Einstellung dieser Bewegungen dienen die beiden Kurbeln 48 und
51.
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Die zum Abtrennen und Weiterbewegen des Röstgutes vorgesehenen Bewegungen
sind sehr zahlreich, während die große Plattform nur eine oder mehrere Drehungen
oder auch nur den Teil einer Drehung ausführt.
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Sobald das Rührwerk seine oberste Stellung erreicht hat, wird mittels
einer außerhalb des Ofens angebrachten Umschaltkupplung die Riemenscheibe 65 in
entgegengesetzter Richtung angetrieben.
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Gleichzeitig wird durch die Stange 25 der Endausschalter 34 verschoben
und hierdurch der an ihr angebrachte Kniehebel durch den Hebel 31 umgelegt, so daß
die Bewegung zum Abtrennen des Röstgutes unterbrochen wird und die Krähle in ihrer
angehobenen Stellung für den Rücklauf verbleiben. Wenn das Bedürfnis besteht, so
kann die Stellung durch eine auf den Motor wirkende
Bremse festgehalten
werden. Wenn die Krähle angehoben sind und die Drehrichtung der Riemenscheibe 65
durch die äußere Umschaltkupplung verändert ist, so wird das Rührwerk in einer schraubenförmigen
Bewegung in seine untere Ausgangslage zurückgebracht. In diesem Augenblick wird
durch Umschalten der Kupplung die Drehrichtung des Zahnkranzes 56 wieder umgekehrt,
gleichzeitig durch den Anschlag 28 der Motor 47 wieder in Gang gesetzt und ein neuer
Arbeitsgang durchgeführt.
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Die Rührarme können auch anstatt mittels Wassers durch einen von einem
Ventilator erzeugten Luftstrom gekühlt werden.
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Sollen Erze, die wenig Schwefel enthalten, oder aber chemisch träge
Stoffe, die erhitzt werden müssen, im Ofen behandelt werden, so kann man die unterste
Sohle durch Verbrennung von Ofengasen oder Generatorgasen in einer Verbrennungskammer
77 erhitzen, die unterhalb der untersten oder direkt über den das Röstgut tragenden
Herdsohlen angebracht wird.
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Durch die neue Abtrennvorrichtung für das Röstgut fällt der Ofen sehr
einfach aus und kann ferner eine geringere Höhe erhalten als die bisher konstruierten
Ofen mit schraubenförmiger Herdsohle. Da die Arme nicht mehr bei jedem Abtrennen
eines Erzabschnittes in senkrechter Richtung verschoben zu werden brauchen, ist
es nicht mehr nötig, sie, die früher nur schwer verstellt werden konnten, besonders
im Gleichgewicht zu halten. Ferner kann die Höhe jeder der schraubenförmig verlaufenden
Herdsohlen, d.h. die Ganghöhe dieser Schraube, um den bei den bekannten Ausführungen
zum Anheben der Arme erforderlichen Wegteil verringert werden, wodurch das Rösten
weiterhin verbessert wird. Radiale, unterhalb der Steinplatten 4 vorgesehene Rippen
8o verringern des weiteren den für den Durchgang der Gase zur Verfügung stehenden
Querschnitt auf ein Minimum, wodurch eine höhere Erhitzung der Sohlen und gleichzeitig
eine erhöhte Oxydation durch ein besseres Durchmengen der Gase erreicht wird. Die
Gase werden auch zwischen zwei Rippen zurückgehalten, wodurch wiederum die in ihnen
suspendierten Staubteilchen Gelegenheit haben, auf die Decke des Röstgutes herabzufallen.
Die Rippen haben schließlich noch die Wirkung, daß der Strom der Gase nach dem Umfang
des Ofens zu abgedrängt wird, wodurch diese einen längeren Weg zu durcheilen haben
und hierdurch eine bessere Oxydation des Gutes erreicht wird.
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Ferner ist es möglich, die Schraube 7 und das Rührwerk mittels Druckwassers
im Gleichgewicht zu halten; in diesem Fall erhält die Schraube 7 unten einen Kolben,
der in einem Zylinder mit einem Wasserzufluß geführt wird. Je nach der Höhe des
auf dem Kolben lastenden Wasserdrucks, der durch eine Pumpe und ein Ventil geregelt
wird, kann man den mittleren Zylinder und das Rührwerk durch an sich geläufige Mittel
heben, senken oder stillsetzen.
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Die Erfindung kann auch ganz oder teilweise bei Ofen ohne eine mittlere
Kammer angewendet werden. In Abb. 5 bis 8 und g. bis 13 sind zwei Ausführungsbeispiele
solcher Ofen dargestellt, die nur ein wenig voneinander abweichen. Die Antriebsteile,
die eine Drehung der Rührarme um ihre eigene Achse erzeugen zum Zwecke des Zerkleinerns
des Röstgutes, sind hierbei nicht näher dargestellt, da sie in gleicher Weise wie
bei der Ausführung nach Abb. x und 2 anwendbar sind.
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Die Abb. 5 bis 8 zeigen den am Kopf des Ofens angebrachten Antrieb.
Auch bei diesem Ofen werden die hin und her gehenden Bewegungen der Rührarme und
der mittleren Welle, durch die das zu behandelnde Gut abgeteilt und absatzweise
vorgeschoben wird, durch Stillsetzen des Motors unterbrochen, wenn die Krähle an
dem obersten Punkt ihrer Bahn angekommen sind. Hierzu wird etwa eine an Hand der
Abb. _ und 2 bereits erläuterte Vorrichtung, bestehend in erster Linie aus einem
Endausschalter 34, benutzt. Der einzige Unterschied besteht darin, daß die beiden
beweglichen Anschläge 28 und der ortsfeste Anschlag 29 durch zwei anders ausgebildete
Anschläge 85 und 92 und durch einen Kontaktfinger 84 ersetzt werden.
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In diesem Falle wird der Motor auf folgende Weise stillgesetzt.
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Die Welle 81 (Abb. 6) trägt einen einstellbaren Hebel 82, der
sich gemeinsam mit ihr dreht und etwa dem Hebel 31 in Abb. i und 2 entspricht. Die
Welle 83 wird von einem Hebel 84 gedreht, wenn dieser gegen einen Anschlag 85 anstößt,
der an dem Ofengerüst in der Nachbarschaft des Zahnkranzes g= angebracht ist.
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Wenn die Welle 83 sich dreht, wird der Endausschalter 86 von der Stange
87 vorgeschoben, so daß sein Hebel 88 in die Bahn des Hebels 82 gelangt, der den
Kniehebel 88 betätigt, so daß der Motor vom Netz getrennt wird.
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Die Hebel 8z und 88 sind einstellbar, so daß der Motor go in der Lage
stillgesetzt wird, in der die Krähle sich oberhalb der Decke des Röstgutes befinden.
Das Stillsetzen des Motors go kann auch durch eine auf seiner Welle angebrachte
elektrische Bremse unterstützt werden.
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Wenn daraufhin der Zahnkranz g= sich in entgegengesetzter Richtung
dreht, ein Vorgang, der durch Umschalten der Kupplung 93, 94 eingeleitet
wird, so stößt der Hebel 84 gegen einen zweiten Anschlag g2, der ebenso ausgeführt
ist wie der Anschlag 85, dessen Gewinde jedoch in entgegengesetztem Sinne in ihn
eingeschnitten ist, wie weiter unten ausführlich erläutert werden soll. Der Hebel
84 bewegt alsdann die Welle 83 in entgegengesetzter Richtung, und dementsprechend
wird auch der Endausschalter
in entgegengesetzter Richtung verschoben,
wobei der Hebel 88 mit seinem unteren Ende gegen einen Anschlag o5 stößt, der ihn
in entgegengesetzter Richtung verschiebt und hierbei den Motor go wieder auf das
Netz schaltet. Die Bewegungen der Arme können nunmehr wieder durch die selbsttätige
Einschaltung des Motors beginnen.
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In Abb. 7 ist ein bei der Ausführung nach Abb. 5 bis 6 zur Verwendung
gelangender Anschlag heraus gezeichnet. Eine gezahnte Scheibe 96 kämmt mit der Verzahnung
des Kranzes gi, bei dessen Drehung somit eine Schraube 97 und damit auch der Anschlag
85 angehoben wird. Die Zähnezahl des Rades 96 und die Steigung der Schraube
97 wird derart bemessen, daß der Anschlag 85 zu einem bestimmten Zeitpunkt,
z. B. nach jeder Drehung von 28o° oder 480 - oder einer sonstigen beliebigen Drehbewegung,
z. B. nach mehreren vollen Umdrehungen, genügend angehoben ist, um auf den Hebel
84 zu stoßen. Die Schraube 97 muß sich deswegen beim Drehen des Rades 96 nach oben
bewegen, weil in ihre Nut ioo ein in der Mutter 98 befestigter Keil 99 eingreift.
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Der zweite Anschlag 92 unterscheidet sich vom ersten Anschlag 85 nur
dadurch, daß das Gewinde der Schraube 97 bei ihm linksgängig anstatt rechtsgängig
wie beim Anschlag 85 ausgeführt ist. So wird es erreicht, daß der Anschlag
92 sich in seiner höchsten Stellung befindet, wenn der Anschlag 85 in seiner tiefsten
Lage ist, und umgekehrt, und daß beide Anschläge im gegebenen Augenblick zur Wirkung
gelangen.
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Die Welle 81, die die Krählbewegungen der Hauptwelle und der Arme
bewirkt, wird über zwei miteinander kämmende Zahnräder ioi, io2 angetrieben. Die
Zähnezahl beider Räder ist derart bemessen, daß jeder Zahn des einen Rades nacheinander
mit jedem Zahn des anderen kämmt. Hierdurch werden alle Zähne des Schneckenrades
des Untersetzungsgetriebes gleichmäßig abgenutzt. Denn die am meisten beanspruchten
Zähne des Rades ioi sind immer die gleichen, sie kommen jedoch gleich oft mit allen
Zähnen des Rades io2 in Eingriff, das unveränderlich fest mit dem Schneckenrad 105
des Untersetzungsgetriebes 104 verbunden ist. Die Schnecke 103 des Untersetzungsgetriebes
104 liegt oberhalb des Rades 105, also gerade entgegengesetzt wie bisher. - Auf
diese Weise wird die Auswechselung der Schnecke des Untersetzungsgetriebes sehr
erleichtert.
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Übrigens ist die waagerechte Amplitude der schwingenden Bewegungen
der Rührarme durch eine zusätzliche Hebelübersetzung io6, 107, 108 gegenüber dem
Antrieb nach Abb. i und 2 erheblich erhöht. Hierbei ist der :Mittelhebel 107 um
die Achse iog drehbar gelagert.
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Der neue Ofen bietet den Vorteil, daß das Gut schneller aus dem Ofen
herausgenommen und demgemäß die Leistung des Ofens erheblich gesteigert werden kann.
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Die Wippe iio trägt auf ihrer linken Seite ein Gegengewicht iii zum
Ausgleichen des Gewichtes der Mutter 112, wodurch die Arbeit des Motors go erleichtert
wird. Die Wippe iio ist mit einer Kurbel 113 verbunden, deren Hub mittels Gelenken
129 (Abb. 6) regelbar und deren Gewicht durch ein Gegengewicht 114 ausgeglichen
ist.
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Dieser Kurbelarm 113 nimmt die Stelle der bei der Ausführung nach
Abb. i und 2 vorgesehenen Kurbelscheibe ein, hat jedoch gegenüber dieser den. Vorzug,
daß er leichter ist und die übrigen Getriebeteile schont. Die Wippe ilo ist mit
der Mutter 112 durch kurze Zapfen 115 verbunden, die eine freie Einstellung der
Mutter in ihre Mittellage zulassen.
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Die Austrittsstelle der Welle durch das hitze beständige Mauerwerk
117 ist nach außen durch eine Labyrinthdichtung 116 abgeschlossen, die aus einer
Mehrzahl Kammern besteht. Die Gase haben die Möglichkeit, sich in diesen Kammern
zu entspannen, und werden alsdann durch ein Rohr 118 abgesaugt, das an einem Ventilator,
einem Abzugskamin oder an dem Boden des Ofens selbst angeschlossen sein mag.
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Die Drehrichtung des großen Zahnkranzes wird bei diesem Ofen wie bei
dem Ofen nach Abb. i und 2 mit einer mittleren Kammer auf folgende Weise umgekehrt
Die Hauptantriebswelle iig (Abb. 6) trägt ein Zahnrad i2o, das mit einem Zahnrad
i2i kämmt; dieses Zahnrad ist auf eine Welle 122 aufgezogen, die eine mit einem
Schneckenrad 124 kämmende Schnecke 123 trägt. Am Schneckenrad 124 ist ein einstellbarer
Anschlag i25 befestigt, der bei seiner Drehung gegen den Hebel i26 anstößt und hierdurch
die Welle 127 mit dem eine Kugel enthaltenden Behälter i28 dreht, durch den wiederum
die Kupplung 93, 94 umgeschaltet und so die Drehrichtung der Welle iig verändert
wird.
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Ein Kügelspurlager i2g auf der Welle iig nimmt die vom Antriebsring
auf die Welle iig und Schnecke i3o ausgeübten Gegenkräfte auf.
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In Abb. 9 und io ist eine weitere in der Anordnung und Form der Einzelteile
abweichende Ausführungsform eines Ofens dargestellt; die Kombination und Funktion
der Einzelteile ist aber beibehalten.
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Der Zahnkranz 131 trägt den Motor 132, das Untersetzungsgetriebe 133,
die beiden Zahnräder 134, 135, deren Zähnezahl in der bereits erwähnten Art und
Weise voneinander abweicht. Auch hier wird das Krählen des Röstgutes durch Schwenkbewegungen
einer mit Gewinde versehenen Welle 136 (Abb. 9), einer Welle 137 und der Arme 138
bewirkt. Die Schwenkbewegungen werden durch Kurbeln 139, 14o
(Abb.
io), Kurbelstangen 141, 42 und die `Vippe 144 erzeugt, die knieförmig abgebogen
und um die am Zahnkranz 131 befestigte Achse 145 drehbar ist. Das Gegengewicht 146
dient zum Ausgleichen des Gewichtes der Mutter 147, die mittels kurzer Zapfen 148
an dem einen Arm der Wippe befestigt ist.
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Die mit Schraubengewinde versehene Welle 136 hat verhältnismäßig große
Ausnehmungen 149 zum Verringern ihres Gewichtes und dient gleichzeitig als Behälter
für das Kühlwasser. Zu diesem Zweck sind in sie drei Regelventile eingebaut, die
von außen durch drei Stangen einstellbar sind und die Wasserzufuhr zu den senkrecht
nach unten von ihnen abgezweigten Speiseleitungen für die einzelnen Arme begrenzen.
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Die mittlere Welle 137 (Abb. 9, 11, 12 und 13) trägt drei Rührarme
138, die um einen Winkel von je i2o° gegeneinander versetzt sind. Jeder Rührarm
wird mittels eines Rohres 150 festgehalten, das durch einen Gewindering 151' hindurchgeht,
welcher frei in den Arm eingeschraubt ist-, das Ende des Rohres 150 wird
ferner in ein kurzes Rohrstück 151 eingeschraubt (Abb, ii), das selbst in die senkrechte
Welle eingeschraubt ist und das in seinem oberen Teil die Kühlwasserzufuhrleitung
152 mit Regelventil enthält. In dem -zwischen je zwei Armen zur Verfügung stehenden
Zwischenraum trägt die Welle 153 senkrechte Rippen 15q., welche einesteils als Schutz
für die in den Bohrungen 166 verlegten Kühlwasserleitungen 152 dienen, andererseits
der Welle bei geringstem Gewicht und kleinstem benötigtem Raum eine große Festigkeit
erteilen. Die Welle ist von einem Gußrohr 155 umgeben, das aus einem oder mehreren
übereinanderliegenden Einzelstücken zusammengesetzt sein kann und sich frei ausdehnen
kann.
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Die Durchtrittsstelle der Mittelwelle durch die feuerfeste Ofenwandung
ist nach außen hin durch ein gegen Hitze widerstandsfähiges Gewebe abgedichtet.
Hierzu wird zweckmäßig gefaltetes Asbestgewebe 156 mit einer Einlage von Metallfäden
verwendet. Um die Asbestdichtungen liegt unten ein Ring 158, der einerseits mit
an einem oberen Ringstück 16o befestigter. Stangen 159 verbunden ist. Das obere
Ringstück 16o wird von einem Ansatz i61 mitgenommen, der in der senkrechten Nut
162 der Welle 136 gleitet. Die Nut 162 dient gleichzeitig als Führung für die Keile
163. Die Teile 158 bis 16o folgen somit den Drehbewegungen der Welle 136 und wenn
derart die Welle sich z. B. von rechts nach links dreht, so öffnen sich die im Asbestgewebe
156 vorgesehenen Falter. in senkrechter Richtung, ohne daß hierbei das Gewebe auf
Torsion beansprucht wird. Der obere Ring 16o kann sich frei um seine Achse drehen,
wenn er von seinem -Ansatz i61 mitgenommen wird. Jedoch ist seine Höhenlage dadurch
unverrückbar festgelegt, daß er mit seinem Gewicht auf dem aus U-Eisen gefertigten
Ring 164 aufliegt. Somit wird durch das Gewebe 156 ein Abzug der Gase aus dem Ofen
verhindert.
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Während bei den bekannten Ofen meist sechs Krählarme oder gar mehr
vorgesehen sein mußten, kann man beim neuen Ofen mit drei Armen auskommen. Es ist
zweckmäßig, auf den Armen oder auf den Krählen längs dieser Arme zwei oder drei
Längsreihen von Zähnen vorzusehen, die längs des Umfangs verteilt sind. Die Ausführungen
dieser Zähne, insbesondere die Richtung ihrer Angriffsflächen, ihre Neigung, Zahl
und Form kann in jeder Reihe verschieden sein. Auf diese Weise erhält man ein miedest
ebenso gutes, wenn nicht gar besseres Durchkrählen des Gutes bei den neuen Ofen
mit nur drei Armen wie bei den bekannten mit sechs Armen. Ja, es ist sogar möglich,
bei Anwendung der Erfindung und der besonderen neuen Anwendungsmöglichkeit mit zwei
oder gar einem Arm auszukommen. Man kann auch die Längsreihen der Zähne auf jedem
Arm oder jeder Krähle erhöhen und so vier oder fünf Reihen vorsehen, um von jedem
Arm ein stets verbessertes Durchkrählen des Gutes zu erzeugen.
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Der Durchmesser der mittleren Welle zusammen mit ihrer Gußumkleidung
ist so gering, daß beide Teile durch die Schraube 149 hindurch entfernt werden können,
ohne daß deswegen das Rührwerk ausgebaut werden müßte. Der Motor -wird auf dieselbe
Weise in Gang gesetzt, und. sämtliche Bewegungen werden durch die gleichen Mittel
erzeugt, wie sie bereits für den Endausschalter beschrieben worden sind, der die
Welle und die Arme in ihrer oberen Stellung anhält.