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Einrichtung zur phasenrichtigen Bildwiedergabe in Fernsehempfängern
Für die Bildzusammensetzung auf der Empfangsseite von Fernsehanlagen pflegt man
sich der Anordnung zu bedienen, wie sie ursprünglich von N i p k o w als Scheibe
mit einer Lochspirale angegeben wurde. Entsprechend werden auch die nach dem gleichen
Prinzip arbeitenden Zylinder, Abtastbänder o. dgl. verwendet. Ein \achteil aller
dieser Wiedergabeanordnungen besteht darin, daß immer nur an einer bestimmten Stelle
des zerlegenden oder zusammensetzenden Systems ein phasenrichtiges Bild entsteht,
so daß man nach Erzielung des Gleichlaufs zwischen Empfänger und Sender auch noch
Phasengleichheit zwischen beiden herstellen muß, damit an dieser Stelle ein ungeteiltes
Bild erscheint.
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Zur Herstellung dieser Phasengleichheit hat man bereits eine Reihe
von mehr oder minder komplizierten Lösungen vorgeschlagen. So hat man z. B. zwischen
dem Antriebsmotor und dem Nipkowsystem ein Differentialgetriebe angeordnet oder
auch den Antriebsmotor selbst drehbar gelagert. Die Erfindung löst die gleiche Aufgabe
in einfacherer Weise.
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Nach der Erfindung erhält der Fernsehempfänger eine Bildzusammensetzeinrichtung,
du ren Bildpunktsystem unter Verwendung an sich bekannter mehrspiraliger Scheiben
o. dgl. auf das Doppelte der Ausdehnung des Bildes in Richtung der Zeilenfolge verlängert
ist. Auf diese Weise wird durch die zweimal über 36o' gehende stufenweise Phasenverschiebung
der Bildpunkte gegeneinander der Vorteil gewonnen, claß z. B. bei einer Scheibe
innerhalb jeder die doppelte Bildhöhe und Bildbreite umfassenden Zone stets an einer
Stelle ein phasenrichtiges Bild erscheint, das dann mit Hilfe einer geeignet beweglichen
Bildfeldblende leicht und rasch aufgefunden und gegen die nebenliegenden, phasenfalschen
Bilder abgegrenzt werden kann. Zu diesem Zwecke braucht man die Bildfeldblende nur
um eine Bildbreite senkrecht und parallel zum Ablauf der Bildpunktspirale verschiebbar
anzuordnen.
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Im folgenden sei die Erfindung an Hand von Abb. z näher erläutert.
Die in der heute meist üblichen Scheibenform gezeichnete und in Richtung des gebogenen
Pfeiles laufende Scheibe z trägt ein Nipkowsches Spirallochsystem 2, welches über
die üblichen 36o hinaus noch um weitere 360° auf das Doppelte verlängert
ist, so daß die Lochzone die doppelte Bildfeldbreite besitzt. Es entsteht dann bei
jeder beliebigen Phasendifferenz zwischen Sender und Empfänger, die als gleichlaufend
vorausgesetzt werden, stets an einer Stelle des gestrichelt umrandeten Feldes 3
ein phasenrichtiges Bild von der Größe des Quadrates q.. :Ulan ersieht dies ohne
weiteres aus folgender Überlegung Wird eine das Bildfeld umgrenzende Blende in die
Stellung des schwarz umrandeten Quadrates q. gebracht, so wird die erste Bildzeile
abgetastet, wenn das äußerste Loch 5 des Nipkowspiralsystems 2 dieses Bildfeld durchläuft.
Verschiebt man die Blende q. in radialer Richtung (Pfeil R), so wird der Bildanfang
mit jedem auf dem linken Rand neu verdeckten und gleichzeitig
auf
dem rechten Rand neu freigegebenen Loch der Spirale -a um einen Phasenwinkel zurückverlegt,
der dem Abstand zweier Löcher entspricht. :Ulan kann also durch eine einfache Verschiebung
der Bildfeldblende 4 innerhalb dieser Stufen stets das phasenrichtige Gebiet ausblenden.
Die letzte Einstellung der Bildlage in tangentialer Richtung erfolgt dann durch
Verschiebung der Blende 4 parallel zur Richtung des Spiralablaufes (Pfeil S).
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Als Lichtquelle pflegt man heute meist Glimmlampen zu verwenden. Würde
man der leuchtenden Fläche einer solchen Glimmlampe die Größe des gestrichelt umrandeten
Feldes 3 geben, so wäre gemäß den obigen Ausführungen das phasenrichtige Bild stets
auf den ersten Blick an irgendeiner Stelle dieser Fläche zu erkennen, und es ließe
sich auch bei einer langsam wandernden Phase noch in befriedigender Weise beobachten.
Da die Fläche des gestrichelt umrandeten Quadrates 3 jedoch viermal so groß ist
wie das eigentliche Bildfeld 4, so würde die Verwendung einer so großen Glimmlampe
unwirtschaftlich sein. Es ist daher vorzuziehen, die Glimmlampe in der bisher üblichen
Weise nicht oder wenigstens nicht wesentlich größer als das tatsächliche Bildfeld
zu machen. In diesem Falle läßt sich das phasenrichtige Bild stets leicht und schnell
finden, wenn nach der Erfindung Glimmlampe und Bildfeldblende starr miteinander
verbunden und gemeinsam beweglich sind.
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Eine derartige Ausführungsform zeigt Abb. 2. Der Hebel 6 ist auf der
Achse 7 des Nipkowsystems i hinter diesem gelagert und infolgedessen um diese Achse
7 drehbar. An ihm ist die mit der Glimmlampe 8 starr verbundene Blendenscheibe 9
verschiebbar angeordnet. Die Verschiebung des Aggregates 8, 9 auf dem Hebel 6 erfolgt
nach Lösung der Sperrklinke io in Richtung der Pfeile R. Sie entspricht der Verschiebung
des Quadrates 4 (Abb. i) in radialer Richtung. Die Drehung des Hebels 6 um seine
Achse 7 entspricht der Verschiebung des Quadrates 4 (Abb. i) in Richtung der Bildpunktspirale
(Pfeile S). Mit einer solchen Anordnung läßt sich das in Abb. i gestrichelt umrandete
Feld 3 rasch und bequem abtasten und so die phasenrichtige Lage des Bildfeldes 4
einstellen. Es hat sich gezeigt, daß die hiermit verbundenen Handgriffe vom Laien
viel rascher zielbewußt ausgeführt werden als das Aufsuchen der richtigen Phase
mit Hilfe der eingangs beschriebenen,- bisher bekannten Methoden (drehbares Motorgehäuse,
Differentialgetriebe). Die erfindungsgemäßen Mittel können daher auch in Verbindung
mit diesen Methoden unter Umständen als Erleichterung Bedeutung besitzen.
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Wenn die Erfindung im vorangehenden der Einfachheit und Übersichtlichkeit
halber nur an Hand von scheibenförmigen Nipkowanordnungen beschrieben worden ist,
so übersieht man doch ohne weiteres, daß sie sich ebensogut auf bandförmige, zylinderförmige
oder sonstwie geartete Zerlegervorrichtungen übertragen läßt.