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Fertigsignalanlage, insbesondere für Bergwerke Bei Bergwerkssignalanlagen
wurde bisher das Fertig- oder Aufsignal zum Einschalten der Fördermaschine durch
einmalige, das Haltsignal durch zweimalige Signalgabe übermittelt. Diese Ausführung
der Signale führt u. U. zu verhängnisvollen Irrtümern, da leicht ein Signal überhört
werden kann, so daß etwa bei der Haltsignalgabe das Rufsignal verstanden und demgemäß
die Fördermaschine eingeschaltet wird, wodurch selbstverständlich die Bedienungsmannschaften
in Lebensgefahr kommen können. Zur Abhilfe dieses i. belstandes werden jetzt die
Rufsignale durch zweimaliges, die Haltsignale durch einmaliges Drücken der entsprechenden
Taste gegeben. Um nun die Einheitlichkeit der Signalgabe in Bergwerken zu erhalten,
ist es notwendig, daß auch in den Fertigsignalanlagen, die selbsttätig das Fertigsignal
vorbereiten und geben, dieses Signal nur durch zweimaliges Bedienen einer Schaltvorrichtung
übermittelt werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird dieses Ziel durch eine derartige Ausbildung
der Signaleinrichtungen erreicht, daß erst die letzte von mehreren Bedienungen einer
Signalvorrichtung das Fertigsignal auslöst und daß mit den vorhergehenden Bedienungsvorgängen
eine Signalauslösung irgendwelcher Art nicht verbunden ist. In der Zeichnung sind
mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens dargestellt.
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In Abb. i bedeutet i eine Taste, 2 eine Spule eines besonderen Zwischenrelais
mit einem Anker 3, an dem eine Fortschalt, lcliuke q. sitzt. Die Klinke q. greift
in ein Zahnsegment 5 ein, das durch eine Zugfeder 6 gegen einen Anschlag 7 gezogen
und durch eine Sperrklinke 8 in seiner jeweiligen Lage gehalten wird. Die Klinke
8 wird mittels einer Druckfeder 9 gegen das Zahnsegment 5 gedrückt. Unter dem Zahnsegment
5 ist ein Kontaktfedersatz angeordnet, der aus zwei Kontaktfederpaaren i o, i i
und 12, 13 besteht. An der Feder i o sitzt ein Knopf 14. Die Federn i o und 12 sind
durch ein isolierendes Distanzstück 15 miteinander verbunden. Die Federn i o, i
i liegen in dem Stromkreis einer Fertiglampe 16, während von der Feder 12 eine Leitung
nach einem Fertigsignalwecker 17, von der Feder 13 eine Leitung nach einem entsprechenden
Federsatz 12', 13' der nächsten Signalstelle führt, auf der sich eine gleiche Vorrichtung
wie die eben beschriebene befindet. Die Fertiglampen sämtlicher Signalstellen und
der Fertigsignalwecker 17 sind im Fördermaschinenraum angebracht. Zur Wiederherstellung
der Ruhelage ist ein Relais 18 vorgesehen, das in nicht dargestellter
Weise
durch Leitungen mit einem Kontakt an dem Förderhebel im Förder-, maschinenraum verbunden
ist.
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Die Vorrichtung nach Abb. i arbeitet in der folgenden Weise: Durch
Druck auf die Taste i wird der Stromkreis der Spule 2 geschlossen, wodurch der Anker
3 angezogen und das Zahnsegment 5 mittels der Fortschaltklinke 4 um einen Zahn vorwärts
geschaltet wird. In dieser Lage wird es durch die Sperrklinke 8 gehalten. Bei nochmaligem
Druck auf die Taste wird das Zahnsegment um einen weiteren Zahn fortgeschaltet,
drückt nun auf den Knopf 14 und schließt damit die Kontakte der Federn i o, i i
und 12, 13. Erst durch den zweiten Tastendruck wird also die Fertiglampe
16 eingeschaltet und der Signalstromkreis für den Fertigsignalwecker 17 vorbereitet.
Sind diese Vorgänge auf sämtlichen Signalstellen erfolgt, so wird durch die Kontakte
12, 13 auf der zuletzt anschlagenden Signalstelle der Weckerstromkreis geschlossen,
und das Fertigsignal ertönt.
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Abb.2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, in dem zur Signalübermittlung
mehrere Relais nacheinander eingeschaltet werden.
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Eine Umschalttaste i9 besitzt einen Ruhekontakt 2o und einen Arbeitskontakt
2i. Beim Drücken der Taste ig wird über den.Arbeitskontakt 21 und einen Ruhekontakt
22 die Spule 23 eines Relais eingeschaltet. Dadurch wird der Anker dieses Relais
angezogen und die Kontakte 24 und 25 über die Haltewicklung 26 dauernd geschlossen
gehalten. Bei Rückkehren der Taste i9 in ihre Ruhelage wird über Kontakte 2o und
25 die Spule 27 eines zweiten Relais eingeschaltet und durch Anziehen seines Ankers
Kontakte 28 und 29 geschlossen .sowie der Ruhekontakt 22 geöffnet. Durch den Kontakt
28 wird der Stromkreis der Spule 27 dauernd geschlossen, so daß der Kontakt 29 ebenfalls
dauernd geschlossen und der Kontakt 22 geöffnet bleibt.
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Beim nochmaligen Drücken der Taste i g wird über Kontakte 21,
29 der Stromkreis der Spule 30 eines Fertigrelais geschlossen, wodurch
in bekannter Weise die Fertiglampe eingeschaltet und der. Signalstromkreis für den
Fertigsignalwecker vorbereitet wird. Durch einen nicht dargestellten Kontakt am
Fördermaschinenhebel wird die Stromzuführung sämtlicher Relais unterbrochen und
diese dadurch in die Ruhelage zurückgeführt.
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Gegenüber der Vorrichtung nach Abb. i, bei der das Zahnsegment elektrisch
fortgeschaltet wird, zeigen die Abh. 3 und 4 Ausführungsbeispiele der Erfindung,
bei denen das Fortschalten eines Zahnsegments zum Einschalten eines Signalstromkreises
mit mechanischen Mitteln vor sich geht.
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In Ab-b- 3 ist die Anordnung im allgemeinen dieselbe wie in Abb. i,
was durch gleiche Bezugszeichen zum Ausdruck gebracht ist. Die Fortschaltklinke
4 ist jedoch statt mit dem Anker eines Relais mit einem Hebel3i verbunden, der bei
32 drehbar gelagert und zwischen Anschlägen 33, 34 beweglich ist. An demselben Ende,
an dem die Klinke 4 sitzt, greift ein Zugseil 35 mit Zugring 36 an. Statt des Drückens
auf eine Taste wird nun mittels der Zugvorrichtung 35, 36 das Zahnsegment 5 fortgeschaltet.
Die Wirkungsweise ist im übrigen die gleiche wie in Abb. i.
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Abb. 4 stellt eine Lösung der Aufgabe dar, bei der ein Fertigrelais
in der bisher bekannten Weise angewendet werden kann, ohne daß eine besondere Auslösung
der Fortschalt-und Sperrklinken durch Kontaktgabe am Fördermaschinenhebel erforderlich
ist. Das auch in diesem Ausführungsbeispiel angewendete mechanisch fortgeschaltete
Zahnsegment wird durch einen besonderen Hebel in seine Ruhelage zurückgeführt.
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Mit einem an einem Zugseil 37 sitzenden Zugring 38 läßt sich
ein bei 39 drehbarer Hebe14o bis zu einem Anschlag 4i herumdrehen und zieht dabei
einen bei 42 drehbaren Hebe143 mit herunter. An dem Hebel 43 sitzt eine Fortschaltklinke
44, die sich zwangsläufig mit dem Hebel 43 bewegt und dabei ein Zahnsegment 45 fortschaltet.
Das Zahnsegment wird durch eine Sperrklinke 46 in seiner jeweiligen Lage festgehalten.
Bei 47 ist ein Hebel48 drehbar gelagert, der einerseits gegen die Sperrklinke 46
stößt, mit dem anderen Ende bei 49 mit einem besonderen Hebe15o drehbar verbunden
ist. Dieser Hebe15o liegt im Ruhezustand mit seinem Teil 5o' auf dem Zahnsegment
45. lach zweimaligem Fortschalten des Zahnsegments schließt dieses einen Kontakt
5 i, wodurch der Stromkreis für die eine Spule 52 eines Fertigrelais geschlossen
wird. Dadurch wird in nicht dargestellter Weise die Haltwicklung des Fertigrelais
eingeschaltet und so in sonst wie oben beschriebener Weise die Signalgabe vorbereitet
und die Fertiglampe eingeschaltet. Der Kontakt 5 i bleibt nur für einen Augenblick
geschlossen; denn gleichzeitig fällt bei dem zweiten Fortschalten des Zahnsegments
45 der Hebel 5o in die gestrichelt gezeichnete Stellung und wird durch eine Nase
53 des Hebels 4o bei dessen Herabziehen mitgenommen. Dadurch wird der Hebe148 um
seinen Drehpunkt 47 in der eingezeichneten Pfeilrichtung gedreht und drückt entgegen
den Druckfedern 54, 55, die die Sperr- und Fortschaltklinken 44, 46 gegen, das Zahnsegment
45 drücken, die Klinken 44, 46 aus ihren Stellangen,
so daß das
Zahnsegment ..5 durch eine Zugfeder 56 in die Ruhelage gezogen wird. Die Spule
52 des Fertigrelais wird also nur so lange unter Strom gesetzt, bis die Haltewicklung
des Relais eingeschaltet ist, während der ganze Schaltmechanismus sofort selbsttätig
in die Ruhestellung zurückkehrt.