-
Tragbares, in sich geschlossenes Gerät zum Prüfen der Bremsen von
Kraftfahrzeugen Die Erfindung betrifft ein Prüfgerät für Kraftfahrzeuge, mit dem
sowohl die Bremsen geprüft als auch der Raddruck gemessen werden kann.
-
Die Möglichkeit, die Bremsen eines Fahrzeuges unter gleichzeitiger
Messung des Raddruckes prüfen zu können, ist insbesondere für die genaue Einstellung
der Bremsen von großer Bedeutung. Diese müssen nämlich so eingestellt werden, daß
das von ihnen ausgeübte Widerstandsmoment proportional der Radlast ist. Insbesondere
ist eine solche Einstellung für Vierradbremsen erforderlich. Erfolgt sie nicht in
dieser angegebenen Weise, so werden bei Anziehen der Bremsen beispielsweise die
Vorderräder bereits blockiert sein, während die Hinterräder noch Bewegungsmöglichkeit
haben.
-
Ein wichtiges Merkmal der Erfindung ist weiter die Ausbildung des
Prüfgerätes als tragbares, handliches und niedriges Gerät, auf das das Rad des Fahrzeuges
ohne weiteres heraufgefahren werden kann, ohne daß ein Hochwinden des Wagens notwendig
ist. Müßte nämlich das Fahrzeug erst hochgewunden werden, so würde sich damit die
Verteilung der Radbelastung ändern, und die Bremsen ließen sich nicht richtig einstellen.
-
Zur Prüfung der Bremsen weist das Gerät zwei Rollen auf, auf die eines
der Fahrzeugräder zu stehen kommt, ferner eine Antriebsvorrichtung für eine oder
beide Rollen, mit deren Hilfe das Fahrzeugrad in Drehung versetzt werden kann, und
schließlich eine Einrichtung zur Messung des übertragenen Drehmomentes. Wird dann
während der Messung die Bremse des untersuchten Rades angezogen, so ergibt das gemessene
Drehmoment einen Maßstab für das Widerstandsmoment der Bremsen.
-
Die Antriebsvorrichtung für die Rollen weist vorzugsweise ein Getriebe
auf, dessen eines Element unter der Gegenwirkung des Antriebsdrehmomentes eine Bewegung,
z. B. eine Umlaufbewegung, auszuführen sucht, die aber durch ein Meßgerät gehemmt
wird.
-
Beispielsweise sind eine oder beide Rollen an ein Untersetzungsgetriebe
angeschlossen, das einem Rückwärtsganggetriebe entspricht, dessen Nebenwelle jedoch
schwingend gelagert ist, so daß sie um die Achse der Hauptwelle eine begrenzte Schwingung
ausführen kann. Diese Schwingung hemmt ein Arm, der seinerseits auf ein Meßgerät,
etwa eine Kompressionsfeder oder eine Meßdose einwirkt. Wird das Getriebe in Gang
gesetzt, so sucht die Reaktionskraft die Nebenwelle zu schwenken. Diese Schwenkung
wird aber durch den von der Meßdose oder der Feder ausgeübten Druck gehemmt. Die
Anzeige
dieser Meßgeräte ergibt dann ohne weiteres einen Maßstab
für den Betrag der Reaktionskraft und damit für die Größe des übertragenen Antriebsmomentes.
-
Die Waage kann aus einem Schwinghebel bestehen, der die das Rad unterstützenden
Rollen trägt und mit einem Dreharm verbunden ist, der auf ein Meßgerät, etwa eine
Feder oder eine Meßdose einwirkt. Bei Gleichgewichtslage des Systems ist der von
der Feder oder der Meßdose aufgenommene Druck ein Maßstab für die auf dem Fahrzeugrad
ruhende Belastung.
-
Auch kann die Einrichtung so getroffen sein, daß nicht der Schwinghebel
die Rollen trägt, sondern in dem diese tragenden Rahmen drehbar gelagert ist und
zur Ermittlung der Radbelastung angehoben wird, etwa mittels einer Schraubenspindel
mit Mutter oder durch ein anderes Gerät, das am Schwinghebel angreift und sich gegen
den Fußboden abstützt.
-
Man kann das Gerät auch zur Prüfung der Antriebsleistung des Fahrzeuges
verwenden. Dazu wird mittelbar oder unmittelbar an den das zu prüfende Rad tragenden
und von diesem angetriebenen Rollen eine Bremse vorgesehen und das von dieser Bremse
ausgeübte Drehmoment gemessen. Das Meßergebnis ist ein.Maßstab für die an den Antriebsrädern
verfügbare Antriebskraft.
-
Im folgenden soll zur näheren Erläuterung der Erfindung ein Ausführungsbeispiel
beschrieben werden, das in den Abb. i und 2 dargestellt ist. Von diesen zeigt Abb.
i eine Vorderansicht des Gerätes mit abgenommenem Deckel, Abb.2 eine Seitenansicht
desselben Gerätes, teilweise im Schnitt.
-
Bei der in den Abbildungen dargestellten Ausführungsform des Gerätes
sitzen die beiden Tragrollen 2i und 22 in einer Wanne 2o, und zwar je an einem Ende
der Wanne. Sie weisen vorzugsweise ein nach innen gewölbtes Längsschnittprofil auf,
das der Radbereifung des zu unterstützenden Rades 23 angepaßt ist. Übrigens könnten
die Rollen auch zylindrisch ausgeführt werden. Zur Sicherung eines guten Reibungseingriffes
mit der Bereifung werden die Rollen am besten aufgerauht oder mit Rippen oder Löchern
versehen. An der einen Seite der Wanne 2o befindet sich ein aufrechtes, dreieckiges
Gehäuse, dessen Hälften 24 und 25 miteinander verschraubt sind, wie bei 26 angedeutet
ist. Jede der Wellen 27,z8 der Rollen ragt in das Gehäuse hinein und trägt ein Kettenrad
29 bzw. 3o. An der Spitze des dreieckigen Gehäuses ist ein weiteres Kettenrad 32
lose auf einer Welle 31 gelagert, und alle drei Kettenräder sind durch eine einzige
Kette 33 miteinander gekuppelt. Übrigens könnte die Kette 33 auch so angeordnet
sein, daB sie das Kettenrad 32 lediglich mit einem der Kettenräder 29,
30 verbindet, so daß eine der Rollen 2i, 22 leer laufen würde. Das Kettenrad
32 ist mit einem ebenfalls auf der Welle 3 1 frei drehbaren Zahnrad 34 gekuppelt,
das mit einem auf einer Nebenwelle 36 lose sitzenden Ritzel 35 in Eingriff steht.
Dieses Ritzel ist mit einem auf der Welle 36 lose sitzenden Zahnrad 37 gekuppelt,
das seinerseits mit einem auf der Welle 3i befestigten Zahnrad 38 kämmt. Das Ganze
stellt ein Untersetzungsgetriebe dar.
-
Die Nebenwelle 36 wird von radialen Armen 39 und 4o getragen, von
denen sich der letztere abwärts nach der Grundplatte des Gehäuses hin erstreckt.
Unten trägt er seitlich vorspringende Arme 44 42, deren jeder eine Einstellschraube
55 und 56 aufweist.
-
Die Stellschrauben vermögen sich je gegen einen Arm eines Winkelhebels
43 bzw. 44 zu legen, dessen Schwingachse 45 bzw. 46 waagerecht verläuft. Die freien
Arme dieser Winkelhebel sind aufeinander zu gerichtet und vermögen sich gegen das
obere Ende eines T-förmigen Druckstückes 57 zu legen, das zwischen Führungen 58
senkrecht zu gleiten vermag. Unten legt sich das Druckstück 57 gegen eine in einem
passenden Gehäuse sitzende Kegelfeder 59 aus im Querschnitt rechteckigem Draht.
Das untere Ende der Feder ist mit einer senkrechten Stange 61 verbunden, die verzahnt
ist und mit einem Ritze162 kämmt. Dieses treibt über Zahnräder 63 und 64 den Zeiger
einer Teilung 65 an. Durch entsprechende Einstellung der Stellschrauben 55, 56 kann
man erreichen, daß bei jeder Drehrichtung der Hauptwelle 31 derselbe Betrag angezeigt
wird.
-
Das in den Abbildungen dargestellte Gerät ist mit einer Waage zur
Messung der Radbelastung ausgerüstet. Die Waage umfaßt einen Hebel 66, der neben
den Tragrollen 2 1 angeordnet und mit einem Ende an einer Seitenwand der Wanne ao
bei 67 angelenkt ist. Das freie Ende dieses Schwinghebels 66 ragt durch eine Öffnung
68 hindurch, die in der gegenüberliegenden Wand der Wanne 2o und in der Rückwand
des Teiles 24 des dreieckigen Gehäuses vorgesehen ist. Dieses Ende des Schwinghebels
weist eine Lagerschneide auf, die sich gegen einen etwa waagerechten Arm eines Winkelhebels
69 legt, dessen anderer etwa senkrechter Arm mit einer Lagerschneide 70 gegen
den abwärts ragenden Arm 4o des Torsionsmeßgerätes drückt. Etwa in seiner Mitte
ist der Schwinghebel 66 an einer kurzen, senkrechten Schraubenspindel 71
mittels eines Gabelstückes 72 mit Bolzen und Mutter 73 drehbar
gelenkt.
Die Schraubenspindel 71 weist eine Mutter 74 mit einem Stempel 75 auf, der durch
ein Loch 76 im Boden der Wanne 2o hindurchgeht und sich gegen den Boden abstützen
kann.
-
Zur Feststellung der Belastung des Rades, das auf den Rollen 21, 22
ruht, wird die Mutter 74 etwa durch einen Schraubenschlüssel so gedreht, daß sich
ihr Stempel 75 gegen den Boden abstützt. Beim Weiterdrehen der Mutter wird dann
der Schwinghebel 66 angehoben, um seinerseits den Winkelhebel 69 zu schwenken.
Hierdurch erfährt der abwärts ragende Arm 4o eine Schwenkung, so daß das Druckstück
57 auf die Kegelfeder 59 drückt. Dieser Druck wird nun auf der Teilung 65 angezeigt.
Sobald beim Drehen der Mutter 74 der angezeigte Druck den Betrag der Radbelastung
erreicht hat, führt ein weiteres Drehen der Mutter lediglich dazu, daß das Gerät
als Ganzes um die äußere untere Kante 77 (Abb. i) des dreieckigen Gehäuses als Drehpunkt
gekippt wird.
-
Es ist leicht verständlich, daß es durch entsprechende Anordnung und
Bemessung der Winkelhebel und Arme erreicht werden kann, daß die auf der Teilung
65 angezeigte Größe den gesuchten Lastanteil des Rades angibt. Die Teilung kann
hierbei in beliebigen Maßeinheiten geeicht sein, und die Lagerschneide 7o des Winkelhebels
69 und des abwärts gerichteten Arms 40 kann verstellbar ausgebildet werden, etwa
mit Hilfe von Bolzen und Muttern 78, 79, die in Schlitzen 8o, 81 des senkrechten
Armes des Winkelhebels 69 und im Arm 40 geführt sind. Vorzugsweise wird das Gerät
so entworfen, daß die bei einem normalen Reibungskoeffizienten der Bereifung auf
der Straße anwendbare Höchstbremskraft dieselbe Anzeige auf der Teilung ergibt wie
das Gewicht des Wagens. Dadurch wird die Notwendigkeit vermieden, sich besonderer
Tabellen zur Ermittlung der für verschiedene Wagengewichte erforderlichen Bremskräfte
zu bedienen, so daß man nur noch die auf dem Rad ruhende Last abzulesen und die
Bremsen so einzustellen hat, daß sich dieselbe Anzeige ergibt. Statt des Handantriebes
kann ein kleiner elektrischer Motor vorgesehen werden, und zwar vorzugsweise unter
Vorschaltung eines Schneckengetriebes zur Untersetzung der hohen Motordrehzahl.
-
Infolge des hohen Übersetzungverhältnisses genügt dann ein kleiner
Motor zum Andrehen der Fahrzeugräder, selbst bei stark angezogener Bremse.