DE566029C - Verfahren zur Zerlegung komplexer Fluoride durch Erhitzen - Google Patents

Verfahren zur Zerlegung komplexer Fluoride durch Erhitzen

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DE566029C
DE566029C DER78160D DER0078160D DE566029C DE 566029 C DE566029 C DE 566029C DE R78160 D DER78160 D DE R78160D DE R0078160 D DER0078160 D DE R0078160D DE 566029 C DE566029 C DE 566029C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/08Compounds containing halogen

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Zerlegung komplexer Fluoride durch Erhitzen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Zerlegung komplexer Fluoride durch Erhitzen, gegebenenfalls unter Anwendung verminderten Druckes. Diese Spaltung komplexer Fluoride, z. B. des Natriumsilikofluorides in Natriumfluorid und Siliciumfluorid, ist im Großbetriebe äußerst schwierig durchzuführen. Selbst wenn man weit über die Zersetzungstemperatur hinaus erhitzt, können Anteile des komplexen Fluorids unzersetzt bleiben, Es ist vorgeschlagen, die Zersetzung unter Anwendung verminderten Druckes durchzuführen, ferner Gase während der Zersetzung über das Gut zu leiten bzw. zwecks Erniedrigung des Partialdruckes des bei der Spaltungsreaktion entstehenden flüchtigen Fluorids andere Gase im Zersetzungsraum zu erzeugen. Zur Erleichterung der Spaltung hat man. auch die Anwesenheit von Wasser bzw. Wasserdampf im Zersetzungsraum vorgeschlagen, dabei auch zwecks Vermeidung des Zusammenbackens bzw. als Zwischenlage neben. anderen Stoffen die Verwendung von Kohle empfohlen.
  • Gemäß der Erfindung werden den zu zersetzenden komplexen Fluoriden Kohle bzw. Kohlenstoff enthaltende Verbindungen oder Stoffe in geringen katalytisch wirkenden Mengen zugesetzt und das Gemisch erhitzt. Z. B. benutzt man Mengen von a °/o. Eine besondere äußere oder innere Heizung ist notwendig, die auch elektrischer Art sein kann.
  • Die Zersetzung geht dadurch praktisch restlos zu Ende. Der Betrag an Unzersetztem ist z. B. weniger als r °/o, es gelingt glatt, die komplexen Fluoride zu 99,8 °(o aufzuspalten, ohne daß es dabei eines Erhitzens bis zum Schmelzen bedarf.
  • Als Zusatzstoffe benutzt man z. B. Kohle irgendeiner Art, Steinkohle, Braunkohle, Koks o. dgl. Weiter sind als zuzusetzende Stoffe zu benennen Holzmehl (Sägemehl), Pflanzenmehl, Harze, Torf, ferner Peche, Teere, Kohlehydrate u. dgl. Es kommen also die verschiedensten Natur- und Kunstprodukte in Frage, die in festem oder flüssigem Zustande vorliegen können. Auch Karbide stellen in diesem Zusammenhange Kohlenstoffverbindungen dar. Die Benutzung von flüssigen Zusatzstoffen bereitet keine Schwierigkeiten, weil immer nur geringe Mengen, einige Hundertstel, zuzusetzen sind, so daß die Flüssigkeit restlos von den, zu zersetzenden komplexen Fluoriden aufgenommen wird, das Mischprodukt also eine feste Beschaffenheit besitzt und die Zersetzung selbst in üblicher Weise vorgenomrrlen werden kann. In jedem Falle ist eine feine Verteilung vorzusehen.
  • Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man Stoffe in den Zersetzungsraum einführt, die unter den Spaltungsbedingungen oder auch durch den Einfluß der Wärme Kohlenstoff abspalten. Derartige Stoffe kann man dem zu zersetzenden Gut beimischen, gasförmige Stoffe dieser Art über das Gut leiten oder auch durch die zu zersetzende Masse führen. Beispielsweise können Dämpfe vegetabilischer oder animalischer Öle eingeführt werden, welche unter dem Einfluß der Hitze eine Zersetzung unter Kohlenstoffabscheidung erfahren, d. h. also auch allgemein Öldämpfe.
  • Zweckmäßig wählt man schwefelfreie Stoffe aus.
  • Überraschenderweise wird auch das Gefäßmaterial, beispielsweise Eisen, außerordentlich geschont, wenn erfindungsgemäß die Zersetzung der komplexen Fluoride unter Zugabe von Kohle bzw. Kohlenstoff enthaltender Stoffe erfolgt. Der sonst auftretende Angriff des Metallfluorides, beispielsweise des Natriumfluorides, das bei der Zersetzung von Natriumsilikofluorid entsteht, wird stark geschwächt bzw. gänzlich unterdrückt, gleichgültig, ob Erhitzen bis zum Schmelzen oder auf Temperaturen unterhalb des Schmelz-Punktes der Masse vorgenommen wird. Man kann weit unterhalb des Schmelzpunktes des entstehenden Metallfluorides arbeiten. Trotzdemverläuft dieSpaltungsreaktionverhältnismäßig schnell.
  • Weiter empfiehlt es sich, in Gefäßen aus kohle- oder kohlenstoffhaltigen Legierungen zu arbeiten. Dazu gehören auch Karbide, z. B. Siliciumkarbid. Entsprechend sind auch Gefäße zweckmäßig, die auf der vom Reaktionsgut berührten Seite mit einem Kohlenstoflüberzug, einem Graphitanstrich oder einer Karbidierung versehen sind.
  • Für sämtliche Arbeitsweisen kommt auch ein Arbeiten unter vermindertem Druck in Frage.
  • Vergleichsversuche ergaben folgendes Ergebnis: Ein Kasten von 75 cm Länge, io cm Breite und io cm Höhe wurde mit 2 kg Natriumsilikofluorid, dem 4o r fein gemahlene Kohle oder fein gemahlener Koks gleichmäßig zugemischt waren., beschickt und von außen auf 65o° erhitzt. Ein am Deckel des Kastens befindliches Abzugsrohr diente zur Entfernung der bei der Erhitzung entstehenden flüchtigen Produkte.
  • Nach 1112stündigem Erhitzen, wobei der Kasten unter einem absoluten Druck von 1;o mm gehalten wurde, wurde der feste Rückstand entnommen. Er bestand aus mit Kohlenstoff vermischtem Natriumfluorid, welches nur noch 0,43 °/a Na..SiF, enthielt.
  • Der Parallelversuch, bei welchem ohne Zusatz von Kohle gearbeitet wurde, lieferte unter den gleichen Bedingungen ein Erzeugnis, welches 2o,61/, Na@SWs enthielt.
  • Bei einem Weiteren Vergleichsversuch, bei welchem wie vor ohne Zusatz von Kohle gearbeitet wurde, wurde auf möglichst vollständige Zersetzung hingearbeitet. Erst nach zweistündigem Erhitzen auf 65o° C konnte ein Natriumfluorid erhalten werden, welches noch 0,5 °/o Natriumsilikofluorid enthielt; es war also eine Verlängerung der Erhitzungsdauer um 1/g gegenüber dem Arbeiten mit Kohlekatalysator erforderlich.
  • Man hat es, insbesondere bei Benutzung elektrischer Heizung, in der Hand, die Kohle o. dgl. in jeweils gewünschtem Ausmaß ausbrennen zu lassen. Zuweilen ist aber die Gegenwart der Kohle in dem festen Spaltungsprodukt erwünscht. Z. B. ist dies der Fall bei der Weiterverarbeitung des anfallenden einfachen Metallfluorides bei einem Kreisprozeß nach folgenden Formeln: Na2SiFe + Hitze -2 NaF + Si F4, 2 NaF+Ca(OH)2-2 NaOH + CaF2, CaF2 -f- SiF4 -[- 2 I\TaCI,(Säure) - Na2S'Fg + CaCl2 (Säure). Die Klammer in der letzten Gleichung bedeutet, daß geringe Mengen Säure als Kon-. taktsubstanz anzuwenden sind.
  • Es hat sich nämlich. gezeigt, daß durch die Gegenwart von Kohle das Calciumfluorid, welches in der zweiten Stufe des Kreisverfahrens anfällt, sowie das in der dritten Stufe gebildete komplexe Fluorid sich leichter filtrieren läßt. Infolgedessen ist bei dem genannten Kreisprozeß in allen Stufen die Kohlegegenwart zweckmäßig. Etwaiger Verlust an Kohle kann in irgendeiner Stufe des Kreisprozesses durch Zugabe neuer Mengen ersetzt werden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: ' i. Verfahren zur Zerlegung komplexer Fluoride durch Erhitzen, gegebenenfalls unter Anwendung verminderten Druckes, dadurch gekennzeichnet, daß Kohle oder Kohlenstoff enthaltende Verbindungen bzw. Stoffe in geringen katalytisch wirkenden Mengen dem Zersetzungsgut zugesetzt werden und das Gemisch erhitzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch das Einbringen von. festen Stoffen, Gasen bzw. Dämpfen in den Spaltungsraum, die unter den Spaltungsbedingungen Kohlenstoff abscheiden können.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, gekennzeichnet durch die Verwendung von Kohle oder kohlenstoffhaltigen Legierungen als Gefäßmaterial für den Spaltungsraum.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch z bis 3, gekennzeichnet durch Gefäßmaterial für den Spaltungsraum, das mit einem Überzug von. Kohle, Graphit oder Karbid versehen ist.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch r bis 4, gekennzeichnet durch die Verwendung von Karbiden als Gefäßmaterial für die Spaltungsräume.
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