DE1072237B - Verfahren zur Herstellung ungesättigter Kohlenwasserstoffe, insbesondere Äthylen und Propylen, durch Spaltung von Kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung ungesättigter Kohlenwasserstoffe, insbesondere Äthylen und Propylen, durch Spaltung von KohlenwasserstoffenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
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- C10G2400/20—C2-C4 olefins
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
I ü 7 U Si
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND KL. 12 O 19/01
INTERNAT. KL C 07 C
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT 1072 237
B 48237 IVb/12 ο
ANMELD E T AG· 1 9. M Ä R Z 1 9 5 8
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 31. DEZEMBER 1959
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 31. DEZEMBER 1959
Es ist bekannt, gasförmige Olefine durch Spaltung \on Kohlenwasserstoffen bei hohen Temperaturen zu
erzeugen. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß bei der Spaltung mehr oder weniger große
Mengen Ruß gebildet und \on den Reaktionsgasen und -dämpfen mitgeführt werden. Dieser Ruß hat die
Neigung, sich an den Wandungen des Reaktionsgefäßes und der Ausgangsleitung anzusetzen, wodurch
die kontinuierliche Durchführung des Verfahrens außerordentlich erschwert wird. Enthalten die der
Spaltung zugeführten Kohlenwasserstoffe schwefelhaltige Verbindungen und findet die Spaltung unter Zugabe
von Sauerstoff zur Deckung de:· Wärmebedarfs der Spaltreaktion statt, so kommt als weiterer Nachteil
des Verfahrens hinzu, daß das Spaltgas nach Verlassen des Reaktionsraumes neben Schwefelwasserstoff
mehr oder weniger große Mengen an Schwefeldioxyd und Schwefeltrioxyd enthält und dadurch umständliche
und kostspielige Maßnahmen zur Verhinderung von Korrosion erforderlich sind.
Man hat nun zur Vermeidung dieser Nachteile vorgeschlagen, die Spaltung mit Hilfe von Katalysatoren
durchzuführen. Als solche sind schon Verbindungen der II. Gruppe des Periodensystems in stückiger oder
körniger Form verwendet worden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß durch die bisher verwendeten Katalysatoren
unerwünschte Reaktionen, beispielsweise die Umsetzung von Wasserdampf mit Kohlenwasserstoff
zu Kohlenoxyd und Wasserstoff, in so starkem Maß beschleunigt wird, daß die Ausbeute an gasförmigen
Olefinen stark zurückgeht. Weiterhin ist bekannt, die Spaltung gas- oder dampfförmiger Kohlenwasserstoffe
mit oder Katalysatoren in der Art durchzuführen, daß den gas- oder dampfförmigen Kohlenwasserstoffen laufend sehr kleine Mengen von Ver-
bindungen der Γ. und TI. Gruppe des Periodensystems λ or Einführung in den Reaktionsraum in der Form
zugeführt werden, daß diese im Reaktionsraum nebcl- oder dampfförmig vorliegen. Dieses Verfahren erfordert
jedoch eine genaue Überwachung der zugeführten Mengen an Verbindungen dei T. und TT. Gruppe und
führt in vielen Fällen nicht zu dem gewünschten Erfolg.
Es wurde nun gefunden, daß die genannten Nachteile in einfacher Weise vermieden werden, wenn die
Spaltung in einer Wirbelschicht von inerten Stoffen und/oder bei der Spaltung entstehendem Ölkoks
durchgeführt wird, die mit einer kleinen Menge von Verbindungen der Alkali- oder Erdalkalimetalle versehen
sind. Diese Menge beträgt, als Elemente gerechnet, zweckmäßig 0,01 bis 1 Gewichtsprozent, vorteilhaft
0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Feststoffe. Als inerte Stoffe eignen sich vor allem
feuerfeste Materialien von geringem Porenvolumen Verfahren zur Herstellung
ungesättigter Kohlenwasserstoffe,
insbesondere Äthylen und Propylen,
durch Spaltung von Kohlenwasserstoffen
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Dr. Adolf Steinhofer, Dr. Otto Frey
und Dr. Helmut Nonnenmacher, Ludwigshafen/Rhein,
sind als Erfinder genannt worden
und kleiner innerer Oberfläche, wie Sillimanit und Korund. Wird die Spaltung an dem bei der Spaltung
entstehenden ölkoks durchgeführt und laufend zur Aufrechterhaltung der gleichen Höhe der Wirbelschicht
ölkoks ausgetragen, so wird die gewünschte Gewichtskonzentration an Verbindungen der Alkali-
und Erdalkalimetalle in einfacher Weise dadurch aufrechterhalten, daß man die Verbindung, beispielsweise
wasserfreies Natrium- oder Kaliumcarbonat in fester, pulvriger Form, in die Wirbelschicht von Zeit zu Zeit
in bestimmten Mengen einfühlt. Durch die Wirbelbewegung verteilt sich das eingeführte feinpulvrige
Material nach kurzer Zeit vollkommen gleichmäßig über die Oberfläche der kugelförmigen Ölkoksteilchen.
AL· Ausgangsstoffe eignen sich insbesondere Mineralöle und ihre Fraktionen, z. B. solche vom
Siedebereich der Benzine und Mineralölrückstände.
In einem Schachtofen von einem Querschnitt von 1 m2 befindet sich auf einem mit feinen Schlitzen versehenen
Metallrost eine Wirbelschicht aus ölkoks. Unter dem Rost wird ein Gemisch von 400 kg Wasserdampf
und etwa 200 Nm3 Sauerstoff, das auf 600° C \orgeheizt ist, je Stunde in die Wirbelschicht eingeblasen.
Oberhalb dc^ Rostes werden pro Stunde 600 kg eines vorderasiatischen Rohöles eingeführt.
Die bei den Verfahren gebildeten, über etwa 250° C siedenden Kohlenwasserstoffe werden in einer Menge
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von 400 kg/Std. zusammen mit dem bei dem Verfahren gebildeten Ruß und den aus dem Spaltgas ausgewaschenen,
aus der Wirbelschicht stammenden Feststoffen in die Wirbelschicht oberhalb des Rostes zurückgeführt.
In die Wirbelschicht werden ferner periodisch in Abständen von 4 Stunden je 600 g
wasserfreie pulverförmigc Soda trocken eingeführt. Die Mengenverhältnisse von Wasserdampf und
Sauerstoff werden so eingestellt, daß in der Wirbelschicht eine Reaktionstemperatur von etwa 720° C
herrscht. Die von den gebildeten Spaltgasen und -dämpfen aus der Wirbelschicht mitgeführten Feststoffe
werden zum größten Teil in einen über der Wirbelschicht befindlichen Zyklon abgeschieden und
fließen durch das Zyklonfallrohr in die Wirbelschicht zurück. In der Stunde werden etwa 15 kg überschüssiger
ölkoks gebildet, der kontinuierlich aus der Wirbelschicht ausgeschleust wird. Im stationären Betriebszustand
beträgt der Natriumgehalt des Ölkokses 0,4 Gewichtsprozent.
Es entstehen nur sehr geringe Mengen Ruß, die von den als Waschöl verwendeten, über 250° C siedenden
flüssigen Reaktionsprodukten aufgenommen und mit diesen in die Wirbelschicht zurückgeführt werden. Das
Spaltgas enthält kein Schwefeldioxyd und kein Schwefeltrioxyd. Das Verfahren kann monatelang
kontinuierlich durchgeführt werden, ohne daß sich die Leitungen oberhalb der Wirbelschicht verlegen.
Je Tonne Frischöl werden etwa 160 kg Äthylen und 125 kg Propylen gebildet. Außerdem entstehen ein
Restgas von hohem Heizwert, ein stark aromatenhaltiges Benzin und ölkoks.
Wird unter den gleichen Versuchsbedingungen, aber ohne Zuführung von Soda gearbeitet, so wird
mehr als die dreifache Menge an Ruß gebildet. Das Spaltgas enthält nennenswerte Mengen Schwefeldioxyd
und Schwefeltrioxyd. Die heißen Leitungen oberhalb der Wirbelschicht verlegen sich mit der Zeit
durch Ansätze, und die kälteren Leitungen korrodieren.
Wird unter gleichen Bedingungen gearbeitet, aber an Stelle von 600 g wasserfreier, pulverförmiger Soda
insgesamt 325 g an wasserfreiem, pulverförmigem Kaliumcarbonat in Abständen von je 4 Stunden
eingeführt, so werden die gleichen Ausbeuten an Äthylen und Propylen erhalten. In der Stunde werden
etwa 25 kg überschüssiger Ölkoks gebildet, der kontinuierlich aus der Wirbelschicht ausgeschleust wird.
Im stationären Betriebszustand beträgt der Kaliumgehalt des ölkokses 0,17 Gewichtsprozent. Es entsteht
noch ein Restgas von hohem Heizwert und ein stark aromatenhaltiges Benzin.
In der gleichen Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben,
werden 800 kg Ararnco Öl pro Stunde in der Wirbelschicht gespalten. Gleichzeitig werden
300 kg Wasserdampf und 900 Nm3 Sauerstoff eingeführt.
ίο Die bei dem Verfahren gebildeten über etwa 250° C
siedenden Kohlenwasserstoffe werden in einer Menge von 500 kg/Std. zusammen mit dem bei dem Verfahren
gebildeten Ruß und dem aus dem Spaltgas ausgewaschenen aus der Wirbelschicht stammenden Feststoffen
in die Wirbelschicht zurückgeführt. Tn Abänderung von Beispiel 1 wird Magnesiumoxyd in
Pulverform in einer Menge von 168 g/Std. eingeführt. Eine Temperatur von 740° C wird in der Wirbelschicht
aufrechterhalten und 50 kg/Std. überschüssiger ölkoks kontinuierlich aus der Wirbelschicht abgezogen.
Der abgezogene ölkoks hat einen Magnesiumgehalt von 0,2 Gewichtsprozent. Es werden 180 kg
Äthylen und 115 kg Propylen je Tonne Frischöl erzeugt. Außerdem entstehen ein Restgas von hohem
Heizwert, ein stark aromatenhaltiges Benzin und ölkoks.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung ungesättigter, gasförmiger Kohlenwasserstoffe, insbesondere Äthylen
und Propylen, durch Spaltung von Kohlenwasserstoffen bei Temperaturen von etwa 630 bis 850° C
in einer Wirbelschicht von Feststoffen, gegebenenfalls unter Zugabe endotherm reagierender Gase.
insbesondere Wasserdampf, und/oder Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man den Feststoffen,
die aus inerten Stoffen und/oder bei der Spaltung entstehendem ölkoks bestehen, eine kleine Menge
von Verbindungen der Alkali- und Erdalkalimetalle zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirbelschicht von Feststoffen,
als Elemente gerechnet, 0,01 bis 1 Gewichtsprozent, insbesondere 0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent, Verbindungen
der Alkali- oder Erdalkalimetalle, bezogen auf das Gewicht der Feststoffe, zugesetzt
werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 854511.
Deutsche Patentschrift Nr. 854511.
© 909 707/337 12. 59
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