DE1258846B - Verfahren zur thermischen Spaltung von Abfallschwefelsaeuren - Google Patents
Verfahren zur thermischen Spaltung von AbfallschwefelsaeurenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
Nummer:
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Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
COIb
Deutsche Kl.: 12 i-17/58
1258 846
F41663IV a/12i
2. Januar 1964
18. Januar 1968
F41663IV a/12i
2. Januar 1964
18. Januar 1968
Die vorliegende Erfindung betrifft die thermische Spaltung von Abfallschwefelsäuren.
Bei einer Reihe von chemischen Verfahren fallen größere Mengen mehr oder weniger verdünnter
Schwefelsäuren als Abfallsäuren an, die sowohl durch organische Substanzen, z. B. Sulfonsäuren,
Farbstoffe und deren Vorprodukte usw., als auch durch anorganische Verbindungen, vor allem Alkalisulfate,
verunreinigt sind.
Diese Abfallsäuren, wie sie bei der Produktion von organischen Zwischenprodukten, Farbstoffen, in der
Petrochemie usw. anfallen, können nach den bekannten Reinigungs- und Konzentrierungsverfahren — Tauchbrennerverfahren,
Destillation, Extraktion oder Ausdämpfung — nicht immer in eine wiederverwendungsfähige
Form zurückgebracht werden.
Es ist bekannt, solche Säuren durch thermische Spaltung bei Temperaturen von 250 bis 11000C in
SO2 und H2O zu zersetzen, wobei die organische
Verunreinigung entweder verbrannt oder zumindest teilweise verkokt wird. Das entstandene SO2 wird
im allgemeinen nach einer Nachverbrennung der gasförmigen kohlenstoffhaltigen Bestandteile nach
üblichen Verfahren getrocknet, gereinigt und auf Schwefelsäure verarbeitet. In anderen Fällen wird
das gewonnene SO2 auch verflüssigt bzw. anderweitig zu Sulfiten usw. umgesetzt. Für die mehr oder weniger
stark kohlenstoffhaltigen Abfallsäuren der Erdölraffination — Schlammsäuren — wurden zahlreiche
Verfahren bekannt, die allgemein in Hoch- und Tieftemperaturverfahren unterteilt werden können.
In der deutschen Patentschrift 626 061 wird z.B. ein Verfahren beschrieben, in dem Schlammsäuren
in einem Drehrohrofen mit Füllkörpern — Sand, Koks oder Eisenkugeln — vermischt werden. Die
Füllkörper werden auf Temperaturen von etwa 8000C vorerhitzt. Die organischen Bestandteile werden
im wesentlichen verkokt und zusammen mit den Füllkörpern abgezogen. Der Petrolkoks wird zum
Teil dazu verwendet, die Füllkörper in einem zweiten Ofen wieder aufzuheizen. Ein ähnliches Tieftemperaturverfahren,
bei dem die eigentliche Zersetzung bei Temperaturen von 200 bis 600° C stattfindet,
wird in der deutschen Patentschrift 929 629 beschrieben.
Bei Temperaturen von 700 bis 9000C arbeitet das
Verfahren gemäß der deutschen Patentschrift 960 184, bei dem kohlenstoffarme bzw. kohlenstofffreie Abfallschwefelsäuren
mit Säureharzen in eine Brennkammer eingedüst und thermisch zersetzt werden. Aus den auf
S. 3, Spalte 1 dieser Literaturstelle angegebenen Bedingungen lassen sich Verweilzeiten der Reaktionskomponenten von etwa 4 Sekunden im Ofen errechnen.
Verfahren zur thermischen Spaltung von
Abfallschwefelsäuren
Abfallschwefelsäuren
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
5090 Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Harke Haeseler,
Dipl.-Ing. Franz Rübsam, 5090 Leverkusen --
Unter diesen Bedingungen entstehen Flammtemperaturen, die wesentlich höher liegen als die angegebenen
Ofentemperaturen, so daß eventuell in der Abfallschwefelsäure enthaltene Alkalisulfate in geschmolzener
Form anfallen. Hierdurch treten nicht nur Korrosionen im Ofen auf, die Abscheidung der Salze von den gasförmigen
Verbrennungsprodukten wird ein in wirtschaftlicher Weise kaum lösbares Problem.
Es ist auch bekanntgeworden — deutsche Patentschrift 861551 — Abfallschwefelsäuren in einem normal betriebenen Schwefelverbrennungsofen bei Temperaturen von 100O0C zu zersetzen.
Es ist auch bekanntgeworden — deutsche Patentschrift 861551 — Abfallschwefelsäuren in einem normal betriebenen Schwefelverbrennungsofen bei Temperaturen von 100O0C zu zersetzen.
Relativ verdünnte Abfallsäuren können nach dem bekannten Vorschlag der deutschen Patentschrift
861 552 in einem Schachtofen zersetzt werden, wobei die Säuren zusammen mit Koksofengas in eine
Gebläseflamme senkrecht zu den radial angeordneten Brennern eingedüst werden. Die Spaltung erfolgt
bei Temperaturen bis zu 10000C. Nach anderen Vorschlagen
wird auch bei noch höheren Temperaturen gearbeitet.
In Chem. and Metallurg. Eng., 53 (Juli 1946), S. 102 bis 105 und 146 bis 149, wird ein Verfahren zur
Verbrennung von Abfallschwefelsäuren beschrieben, die aus Alkylierungsprozessen stammen. Bei diesem
Verfahren wird die Abfallschwefelsäure unter Zumischen von gasförmigen Brennstoffen und Schwefel
in eine Verbrennungskammer eingedüst, wobei durch seitliches Einblasen von zusätzlichen Brennstoffen
eine Wirbelung der Reaktionspartner erzielt wird. Zur vollständigen Spaltung der relativ konzentrierten
Säuren sind jedoch hohe Temperaturen notwendig. Bei Temperaturen von unter 1000° C wird keine vollständige
Spaltung erreicht.
Im Verfahren der schweizerischen Patentschrift 297 827 wird Abfallschwefelsäure im Wirbelbett
aus weitgehend abgeröstetem Schwefelkies gespalten.
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Die Verweilzeiten der zu spaltenden Abfallsäuren im zersetzt werden können. Gegenüber dem, Generator-Wirbelbett
sind relativ lang. Salzhaltige Säuren lassen gasverfahren und der Verbrennung in leeren Versich
daher nach diesem Verfahren nur durch besondere brennungskammern bei hohen Temperaturen ist der
Maßnahmen aufarbeiten. Energieaufwand erheblich geringer, wobei die Energie-
Die geschilderten Verfahren haben verschiedene 5 einsparung gegenüber vergleichbaren Verfahren wenig-Nachteile:
Einmal ist der apparative Aufwand zum stens 25°/0 beträgt.
Teil beträchtlich. Häufig müssen die Gase einer Nach- Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin,
verbrennung zugeführt werden, um die Spaltgase daß die anorganischen Verunreinigungen, insbesonvon
flüchtigen Kohlenstoffverbindungen, wie CO und dere Alkalisulfate, als trockener, nicht anbackender
Kohlenwasserstoffen, zu befreien. Bei der Zersetzung io Staub anfallen, der mit dem Spaltgasstrom aus der
unter Verkokung der organischen Bestandteile' geht Kammer ausgetragen wird und in nachgeschalteten
ein Teil des Schwefels in den Koks über. Der Energie- Vorrichtungen in bekannter Weise in wiederveraufwand
ist beträchtlich. Um das Gleichgewicht weit- wendungsfähiger Form gewonnen werden kann,
gehend zugunsten der SO2-Bildung zu verschieben, Zur Durchführung des Verfahrens sind alle Ver-
muß entweder bei sehr hohen Temperaturen gearbeitet 15 brennungskammern geeignet, die es gestatten, die zu
werden oder bei tiefen Temperaturen unter stark spaltende Säure eventuell nach Vermischung mit den
reduzierenden Bedingungen mit somit schlechter notwendigen Brennstoffen mit Verbrennungsluft der-Ausbeute
der Heizstoffe. Der Energieaufwand ist art zu mischen, daß die Reaktion bei sehr hoher
besonders groß, wenn die Abfallsäuren nur geringe Turbulenz und Verweilzeit unter einer Sekunde im
Mengen an ogranischen Stoffen, aber höhere Gehalte 20 Verbrennungsraum erfolgt, wobei die Strömungsan
anorganischen Stoffen enthalten. Falls nicht sehr richtung einer der Reaktionskomponenten eine Umhoch
konzentrierte Säuren gespalten werden,, fallen kehr erfährt.
Gase mit einem so geringen SO2-Gehalt an, daß sie Als besonders geeignet zur Durchführung des Ver-
nach dem vorliegenden Stand der Technik nicht mehr f ahrens hat sich die Schoppe-Kammer gemäß deutscher
wirtschaftlich im Kontaktprozeß umgesetzt werden 35 Auslegeschrift 1035 306 erwiesen. Es sind jedoch
können, so daß zusätzlich Schwefel oder schwefel- auch alle anderen Mischvorrichtungen geeignet, die
haltiges Material zur Heraufsetzung der SO2-Konzen- die oben beschriebenen Bedingungen erfüllen. Das
tration mitverbrannt werden muß. Es ist jedoch nicht vorliegende Verfahren gestattet die Spaltung von
in jedem Fall erwünscht, die Aufarbeitung der Abfall- Abfallsäuren sehr verschiedener Zusammensetzung,
schwefelsäuren mit einer erhöhten Produktion an 30 Bei relativ verdünnter Säure muß eventuell die entSchwefelsäure
zu koppeln. sprechende Menge Schwefel mitverbrannt werden, Es wurde nun ein Verfahren zur thermischen um die gewünschte SO2-Konzentration in den Spalt-Spaltung
von Abfallschwefelsäuren bei erhöhten gasen zu erhalten.
Temperaturen, wobei die thermische Energie durch Die Säuren werden vor dem Einführen in die
eine exotherme chemische Hilfsreaktion aufgebracht 35 Brennkammer mit der zur Aufrechterhaltung des
wird, gefunden, welches dadurch gekennzeichnet ist, Wärmehaushaltes der Spaltung stöchiometrisch notdaß
die Abfallschwefelsäure mit einer H2SO4-Konzen- wendigen Brennstoffmenge vermischt. Als Brennstoffe
tration von 20 bis 96 Gewichtsprozent mit den zur sind geeignet: Öl, Leuchtgas, Wassergas, Braun-Spaltung
notwendigen Brennstoffen vermischt wird kohlenstaub, die in den Abfallsäuren enthaltenen
und in einer Zone hoher Turbulenz bei Verweilzeiten 4° organischen Verunreinigungen sowie sonstige geeignete
von weniger als einer Sekunde bei Temperaturen von Heizmittel. Bei der Berechnung des Brennstoff bedarfs
650 bis 1000° C, vorzugsweise bei Temperaturen von wird die Menge der in den Abfallsäuren enthaltenen
800 bis 900°C, thermisch zersetzt wird, wobei eine organischen Verunreinigungen berücksichtigt,
der Reaktionskomponenten so gegenläufig zu der Die Brennstoffe können eventuell teilweise oder
Strömungsrichtung der anderen Komponenten in den 45 vollständig durch Schwefel ersetzt werden, je nach
Verbrennungsraum eingeführt wird, daß ihre Strö- der gewünschten SO2-Konzentration. Vorteilhaft wird
mungsrichtung eine Umkehr erfährt. der Schwefel in flüssiger Form mit vorgewärmter
Die zur Zersetzung notwendige thermische Energie Verbrennungsluft eingedüst. Infolge des geringen
kann zumindest teilweise durch Verbrennen von Energiebedarfs des neuen Verfahrens wird bei gleicher
Schwefel in der Zone hoher Turbulenz gewonnen 5° Beschaffenheit der Abfallsäure gegenüber den bei
werden. Vorzugsweise werden Abfallschwefelsäuren 1100°C arbeitenden Verfahren etwa 25% weniger
mit einer Konzentration von 60 bis 70 % gespalten! Schwefel verbrannt, um die gleiche Endkonzentration
Besonders vorteilhaft läßt sich das Verfahren bei einer an SO2 zu erhalten.
Temperatur von 850° C durchführen, wobei nahezu Die notwendige Sauerstoffmenge wird vorzugsweise
reines SO2 entsteht und die in der Abfallschwefelsäure 55 in Form von vorgewärmter Luft zugeführt, wobei
enthaltenen Alkalisulfate in trockener, feinteiliger mit der für die Verbrennung stöchiometrischen Sauer-Form
anfallen. Daher eignet sich das Verfahren be- stoffmenge gearbeitet werden kann, also nicht mit
sonders für die Aufarbeitung von Schwefelsäuren, die einem Unterschuß an Sauerstoff zur Aufrechter-Alkalisulfate
enthalten. haltung einer reduzierenden Atmosphäre. Es kann
Überraschenderweise wurde gefunden, daß nach 60 sogar mit einem Sauerstoffüberschuß, wie er z. B.
dem erfindungsgemäßen Verfahren auch bei den vor- bei der Umsetzung der Spaltgase im Kontaktprozeß
genannten relativ tiefen Temperaturen eine vollstän- notwendig ist, gearbeitet werden, ohne daß es bei der
dige Spaltung der Schwefelsäure ohne SO3-Bildung Spaltung zu einer Bildung von SO3 kommt,
erfolgt, wobei im Gegensatz zu den bisher üblichen Es ist überraschend, daß bei der bevorzugten Spalt-
Tief temperaturverfahren die organischen Bestandteile 65 temperatur von 850°C sowohl die organischen Berestlos
zu CO2 und H2O verbrannt werden. standteile einschließlich der zugeführten Brennstoffe
Ferner werden Spaltgase mit hohen SO2-Gehalten vollständig verbrennen und ein Spaltgas erhalten
erhalten, obwohl auch weniger konzentrierte Säuren wird, das praktisch frei von SO3 ist. Dieses Ergebnis
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war nicht zu erwarten, da einmal mit der stöchiometrisch erforderlichen Sauerstoffmenge bzw. auch
in einem Sauerstoff überschuß gearbeitet wird und zum anderen bei Temperaturen von 850° C theoretisch
unter den gleichen Bedingungen im Verhältnis neben rund 93 Teilen SO2 7 Teile SO3 zu erwarten sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens in der Schoppe-Kammer wird die Abfallsäure
mit Brennstoff vermischt und mittels vorgewärmter Luft axial in die Brennkammer gedüst, wo sie mit
tangential eintretender vorgewärmter Verbrennungsluft infolge hoher Turbulenz gemischt, veibrannt und
in SO2 und H2O gespalten wird. Bei dieser vorteilhaften
Ausführungsform des Verfahrens wird der anfallenden Abfallschwefelsäure automatisch die erforderliche
Brennstoffmenge vor der Zersetzung und die notwendige Schwefelmenge während der Spaltung
selbst zugemischt, wobei das Mischungsverhältnis bei konstant gehaltener Temperatur allein durch die
SO2-Konzentration im Spaltgas gesteuert wird.
Im folgenden wird das vorliegende Verfahren durch Beispiele näher erläutert.
Im Behälter 1 befindet sich ein Abfallschwefelsäurekonzentrat, welches durch Aufkonzentrieren
einer Mischung von Abfallschwefelsäure verschiedener Betriebe, die organische Zwischenprodukte
herstellen, in einer Tauchbrenneranlage erhalten wurde und folgende Zusammensetzung hat:
H2O 25%
H2SO4 60%
Na2SO4 11%
Salze organischer Sulfosäuren 4%
Bedingungen, wie im Beispiel 1 beschrieben, mit einem Abfallschwefelsäurekonzentrat folgender Zusammensetzung:
H2O 25%
H2SO4 60%
Na2SO4 15%
Im Beispiel 2 wurden auf je 100 kg SO3 aus Abfallsäure
20 kg Heizöl zugemischt und 10,5 kg Schwefel zugebrannt. Das Spaltgas enthielt 12% SO2 und
4,7% O2.
Bedingungen, wie im Beispiel 1 beschrieben, mit einem Abfallschwefelsäurekonzentrat folgender Zusammensetzung:
H2O 30%
H2SO4 70%
Im Beispiel 3 wurden auf je 100 kg SO3 aus Abfallsäure
20 kg Heizöl zugemischt und 6,8 kg Schwefel zugebrannt. Das trockene Spaltgas hatte 11,9% SO2
und 5% O2.
Unter Bedingungen, wie im Beispiel 1 beschrieben, wurde eine Abfallschwefelsäure der Zusammensetzung
H2O 26%
H2SO4 61%
organische Bestandteile 13 %
Die Abfallsäure wird — wie in dem Verfahrensschema gemäß F i g. 1 gezeigt — in das Niveaugefäß 2
gepumpt und läuft von dort über ein Heizaggregat 3 und ein Mischventil 4, in welchem stöchiometrisch
Heizöl, im Beispiel 1 auf je 100 kg SO3 aus Abfallsäure
13 kg Heizöl, zugemischt wird, frei zu einer Düse, durch welche sie axial mit der im Wärmeaustauscher
6 auf 600° C vorgewärmten Verbrennungsluft in die Mischkammer 5 gestäubt wird. Die Strömungsrichtung in der Mischkammer zeigt F i g._ 2. Die
zentral eingeführte Säure, vermischt mit Öl, trifft auf die tangential eingeführte Verbrennungsluft. Die
Spaltprodukte werden seitlich nahe dem Eintragungsort der Säure ausgetagen. Von unten wird in die
Mischkammer mit auf 600° C vorgewärmter Verbrennungsluft elementarer Schwefel, im Beispiel auf
100 kg SO3 aus Abfallsäure und 13 kg Heizöl 8,5 kg Schwefel, gebrannt. Die Schwefelmenge kann von
einem SO2-Schreiber im Spaltgas so gesteuert werden,
daß ein vorgegebener SO2-Gehalt im Spaltgas aufrechterhalten
wird.
Das Spaltgas durchläuft die Wärmetauscher 6, 8, einen Abhitzekessel 7 und eine Heiß-EGR 9, in welchen
das staubförmige Na2SO4 abgeschieden und durch
Redler 10 ausgetragen wird. Von dort tritt es über einen Kühlturm in eine Trockenanlage und wird
nach Zugabe von Luft einem Kontakt oder Doppelkontaktprozeß zugeführt.
Bei einer derartigen Reaktionsführung stellte sich eine Spalttemperatur von 850° C ein. Das trockene
Spaltgas enthält 12% SO2 und 4,7 % O2.
zersetzt. Es wurde jedoch kein Heizöl zugemischt, sondern nur auf je 100 kg SO3 aus der obigen Abfallschwefelsäure
9,2 kg Schwefel zusätzlich verbrannt. Die Spaltgastemperatur betrug 900° C. Das trockene
Spaltgas enthielt 12% SO3 und 4,9% O2.
Claims (5)
1. Verfahren zur thermischen Spaltung von Abfallschwefelsäuren bei erhöhten Temperaturen,
wobei die thermische Energie durch eine exotherme chemische Hilfsreaktion aufgebracht wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abfallschwefelsäure mit einer H2SO4-Konzentration von
20 bis 96 Gewichtsprozent mit den zur Spaltung notwendigen Brennstoffen vermischt wird und in
einer Zone hoher Turbulenz bei Verweilzeiten von weniger als einer Sekunde bei Temperaturen von
650 bis 1000° C, vorzugsweise bei Temperaturen von 800 bis 900° C, thermisch zersetzt wird, wobei
eine der Reaktionskomponenten so gegenläufig zu der Strömungsrichtung der anderen Komponenten
in den Verbrennungsraum eingeführt wird, daß ihre Strömungsrichtung eine Umkehr erfährt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Energie zumindest
teilweise durch Verbrennen von Schwefel in der Zone hoher Turbulenz gewonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Abfallschwefelsäure mit einer
Konzentration von 60 bis 70% gespalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Spaltung bei
einer Temperatur von 85O0C durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial eine
natriumsulfithaltige Abfallschwefelsäure verwendet
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 960184; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 035 306;
schweizerische Patentschrift Nr. 297 827; Chemical & Metallurgical Engineering, Juli 1946,
S. 102 bis 105, 146 bis 149.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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