DE1229056B - Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumchlorid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem AluminiumchloridInfo
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/48—Halides, with or without other cations besides aluminium
- C01F7/56—Chlorides
- C01F7/58—Preparation of anhydrous aluminium chloride
- C01F7/60—Preparation of anhydrous aluminium chloride from oxygen-containing aluminium compounds
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
COIf
Deutsche Kl.: 12 m -7/60
Nummer: 1229 056
Aktenzeichen: B 81702IV a/12 m
Anmeldetag: 3. Mai 1965
Auslegetag: 24. November 1966
Es ist bekannt, wasserfreies Aluminiumchlorid durch Umsetzung von feinteiliger Tonerde mit Phosgen
oder einem Gemisch von Chlor und Kohlenoxyd in einer Wirbelschicht bei Temperaturen von 500 bis
8000C herzustellen. Hierbei ist es vorteilhaft, das
Kohlenoxyd und Chlor vor dem Eintreten in den luftgekühlten Reaktionsofen über einen Katalysator
zu leiten und unter Wärmeentwicklung teilweise zu Phosgen umzusetzen, wobei die Gase bereits mit
einer Temperatur von 250 bis 450° C in den eigentlichen Reaktionsraum gelangen.
Bei der Herstellung von Aluminiumchlorid nach diesem Verfahren ist es ferner bekannt, die Umsetzung
in Gegenwart von katalytisch wirksamer Alkalialuminiumchloridschmelze durchzuführen. Die
y-Tonerde weist zum überwiegenden Teil eine Korngröße von unter 60 μ auf, mit der Maßgabe, daß
diese Tonerde durch Vermahlung auf eine Kornverteilung gebracht ist, bei der ihre höchstmögliche Volumzunahme
in der Wirbelschicht gegenüber ihrem Volumen im Ruhezustand 40 bis 55 %, vorzugsweise
45 bis 50%, beträgt. Durch diese Maßnahme soll eine gleichmäßige Verteilung der katalytisch wirkenden
Alkalialuminiumchloridschmelze innerhalb der Wirbelschicht erreicht werden.
Theoretisch sind für die beschriebene Reaktion gemäß der Gleichung
Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem
Aluminiumchlorid
Aluminiumchlorid
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Siegfried Schreiner, Ludwigshafen/Rhein
ALO,+ 3CO+ 3CL
Al2CI6+ 3CO2
gleiche Volumen an Kohlenoxyd und Chlor erforderlich. Obwohl man in der Praxis mit einem im
Vergleich zu den eingesetzten Gasen großen Überschuß an Tonerde arbeitet, werden die gasförmigen
Reaktionsteilnehmer nur unvollständig umgesetzt. Um das wertvollere Chlor besser auszunutzen, setzt
man normalerweise das Kohlenoxyd gegenüber dem Chlor in einem etwa 5*/oigen Überschuß ein. Trotzdem
wird das eingesetzte Chlor nicht vollständig umgesetzt, und es gelangen 5 bis 20 Volumprozent des
Chlors ungenutzt in die Ofenabgase.
Es ist ferner bekannt, wasserfreies Aluminiumchlorid dadurch herzustellen, daß man Aluminiumoxyd
zusammen mit einem verbrennbaren Stoff, z. B. Kohle, in eine Verbrennungskammer einführt und
durch Verbrennung das Aluminiumoxyd auf die Reaktionstemperatur aufheizt. Das heiße Aluminiumoxyd
wird dann in eine Reaktionskammer eingeführt, in der es in frei fließendem Zustand gehalten wird.
Gleichzeitig wird in diese Reaktionskammer Chlor eingeleitet, das Kohle suspendiert enthält. Durch Reaktion
zwischen dem Aluminiumoxyd, der Kohle und dem Chlor entsteht Aluminiumchlorid, das mit
den Abgasen aus der Reaktionskammer ausgetragen und anschließend aus den Abgasen auskondensiert
wird. Dieses in zwei Stufen durchzuführende Verfahren ist jedoch relativ umständlich.
Es wurde nun gefunden, daß man bei der Herstellung von wasserfreiem Aluminiumchlorid durch Umsetzung
von feinteiliger Tonerde mit Phosgen und/ oder einem Gemisch von Chlor und Kohlenoxyd in
einer Wirbelschicht bei Temperaturen von 450 bis 650° C die Ausbeuten, bezogen auf das eingesetzte
Chlor, erheblich steigern kann, wenn man die Reaktionskomponenten in Gegenwart von 5 bis 25 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 10 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das eingesetzte Aluminiumoxyd,
feinteiliger, aschearmer Kohle, deren Aschegehalt 2,5 % nicht übersteigt, miteinander umsetzt.
Erfindungsgemäß setzt man der Tonerde aschearme Kohle zu. Dabei kann man so vorgehen, daß
man die Kohle und die Tonerde getrennt in den Wirbelreaktor einführt. Um jedoch eine möglichst
rasche, gleichmäßige Verteilung dieser beiden Stoffe in der Wirbelschicht zu erzielen, ist es vorteilhaft,
diese vor dem Einbringen in den Reaktor zu durchmischen und zusammen in diesen einzutragen. Die
Mischung kann in den Reaktor kontinuierlich oder diskontinuierlich eingespeist werden. Um eine Entmischung
der beiden Feststoffe in der Wirbelschicht zu vermeiden, ist es vorteilhaft, Kohle mit einer ähnlichen
Körnung wie die der Tonerde zu verwenden. Die erfindungsgemäß einzusetzende Kohle soll
vorteilhaft einen Aschegehalt von etwa bis zu IVo aufweisen. Bei der Verwendung einer Kohle, die
diese Bedingungen erfüllt, erhält man sehr reines Aluminiumchlorid. Es reichern sich keine nichtflüchtigen
Bestandteile innerhalb der Wirbelschicht an, wodurch der Ablauf der Reaktion gestört würde,
und es gelingt, das eingesetzte Chlor praktisch vollständig umzusetzen. Eine Kohle, die diesen besonde-
609 728/339
ren Ansprüchen genügt, ist ζ. B. Ölkohle, wie sie bei petrochemischen Reaktionen, z. B. bei der Ölspaltung
oder der Acetylenherstellung auf petrochemischem Wege, anfällt. Eine solche Kohle reagiert
schon bei Temperaturen von 450 bis 600° C, wie sie bei der Chlorierung der Tonerde eingehalten werden,
überraschend schnell mit Tonerde und Chlor. Schon bei einem Zusatz von 5 Gewichtsprozent Kohle zu
Tonerde läßt sich das eingesetzte Chlor praktisch vollständig umsetzen. Bei größeren Zusätzen, ζ. Β.
von mehr als 10 Gewichtsprozent, wird das Chlor selbst dann noch vollständig umgesetzt, wenn die
zugesetzte Kohlenoxydmenge unterhalb der stöchiometrisch erforderlichen Menge liegt. In diesem Fall
wird bei der Reaktion jedoch weniger Wärme frei als bei der Reaktion von Phosgen bzw. Kohlenoxyd und
Chlor mit Tonerde. Diese Differenz in der Wärmetönung kann jedoch in einfacher Weise durch geringere
Kühlung des Reaktors ausgeglichen werden. Der besondere Vorteil des erfhidungsgemäßen
Verfahrens liegt in der vollständigen Ausnutzung des eingesetzten Chlors, was sowohl in wirtschaftlicher
Hinsicht als auch in bezug auf die Reinhaltung der Luft von erheblicher Bedeutung ist. Weiterhin hat es
den Vorteil, daß keinerlei Rücksicht auf die Anwesenheit oder Verteilung des als Katalysator bei
der Umsetzung der Tonerde mit Kohlenoxyd und Chlor angesprochenen Alkalialuminiumchlorids genommen
werden muß, da der Kohlenstoff neben semer Wirkung als Reduktionsmittel gleichzeitig die
dem Verfahren zugrunde liegende Reaktion katalysiert. Es ist deshalb auch nicht erforderlich, eine bestimmte Kornverteilung der Tonerde anzustreben,
wie dies bei dem eingangs geschilderten Verfahren erforderlich ist
... Beispiel i. - -- . "-..
a)In einen luftgekühlten Wirbelreaktor, der mit
10 t 98%iger Tonerde mit einem überwiegenden Korndurchmesser von bis zu 60 μ beschickt ist, werden stündlich 205Nm3 eines Gasgemisches eingeleitet, -das aus .50 Volumprozent Kohlenoxyd, 48 Volumprozent
Chlor; und 2-Volumprozent Stickstoff
besteht. Die Temperatur innerhalb des Ofens wird auf etwa 500° C - gehalten. Im-Verlauf von etwa
18 Stunden werden 6;11 Alunüniumchlorid gewonnen.
Die Ausbeute beträgt damit etwa 85,2%, bezogen auf das eingesetzte Chlor. Innerhalb des genannten
Zeitraumes gehen mit dem Ofenabgas insgesamt etwa 845 kg.Chlor verloren.,Der Ofen enthält nach
der Reaktion noch etwa 7,61 Tonerde.
b) Führt' man die Reaktion unter sonst gleichen
Bedingungen, jedoch unter Zusatz von 0,5 t 99%iger Ölkohle durch, so werden nach einer Reaktionsdauer
von etwa 18 Stünden etwa 7,11 Aluminiumchlorid ίο erhalten. Dies entspricht einer Ausbeute von etwa
99,2%, bezogen auf das eingesetzte Chlor. Insgesamt werden 2,7 t Tonerde und 135 kg Kohle umgesetzt.
In einen Wirbelreaktor, der mit 101 98%iger Tonerde
und 1 t Ölkohle mit einem überwiegenden Korndurchmesser von bis zu 60 μ gefüllt ist,'werden
stündlich 195 Nm3 eines Gasgemisches . eingeführt,
ao das aus 54 Volumprozent Chlor, 44 Volumprozent Kohlenoxyd und 2 Volumprozent Stickstoff besteht.
Während einer Reaktionsdauer von 20 Stunden werden 8,4 t Aluminiumchlorid erhalten, was einer Ausbeute
von etwa 98,9%, bezogen auf das eingesetzte Chlor, entspricht. Während der Reaktion kann in
den Reaktionsabgasen praktisch kein Chlor nachgewiesen werden. Nach der Reaktion bleiben im Reaktor
6,71 Tonerde und 820 kg Kohle zurück.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumchlorid durch Umsetzung von feinteiliger Tonerde mit Phosgen und/oder einem Gemisch von Chlor und Kohlenoxyd in einer Wirbelschicht bei Temperaturen von 450 bis 6500C, dadurch' gekennzeichnet,- daß man die Reaktionskompönenten in Gegenwart von 5 bis 25 Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das eingesetzte Alüminiumoxyd, feinteiliger, aschoarmer Kohle, deren Aschegehalt 2,5% nicht übersteigt, miteinander umsetzt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1061757;
Angew. Chemie (1960), S. 850 bis 854.609 728/339 11.66 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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GB1918366A GB1138975A (en) | 1965-05-03 | 1966-05-02 | Production of anhydrous aluminium chloride |
FR60107A FR1478249A (fr) | 1965-05-03 | 1966-05-03 | Procédé de préparation de chlorure d'aluminium anhydre |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=6981204
Family Applications (1)
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DEB81702A Pending DE1229056B (de) | 1965-05-03 | 1965-05-03 | Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumchlorid |
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GB (1) | GB1138975A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2245432A1 (de) * | 1971-09-07 | 1973-03-29 | Aluminum Co Of America | Chemisches verfahren und produkt |
Families Citing this family (3)
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JPS51132199A (en) * | 1973-06-28 | 1976-11-17 | Toth Aluminum Corp | Manufacturing process for aluminium chloride |
US3950485A (en) * | 1973-06-29 | 1976-04-13 | Toth Aluminum Corporation | Production of aluminum chloride from raw materials containing coal |
US4190639A (en) * | 1978-09-25 | 1980-02-26 | The Lummus Company | Recovery of hydrogen chloride in carbo-chlorination of metal oxides |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1061757B (de) * | 1958-02-12 | 1959-07-23 | Basf Ag | Wirbelschichtverfahren zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumchlorid |
-
1965
- 1965-05-03 DE DEB81702A patent/DE1229056B/de active Pending
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1966
- 1966-05-02 GB GB1918366A patent/GB1138975A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
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---|---|
GB1138975A (en) | 1969-01-01 |
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