DE2914306C2 - Verfahren zur Verminderung des Schwefelgehaltes in Koks - Google Patents
Verfahren zur Verminderung des Schwefelgehaltes in KoksInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B57/00—Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
- C10B57/04—Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general using charges of special composition
- C10B57/06—Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general using charges of special composition containing additives
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung des Schwefelgehaltes im Koks, bei dem der
Kokskohle metallhaltige Stoffe zugesetzt werden und danach die Kohle verkokt wird.
Es sind Verfahren zur Verminderung des Schwefelgehaltes im Koks bekannt, bei denen der fertige Koks
einer besonderen Behandlung unterworfen wird, z. B. wird der Koks für längere Zeit einer 'Wasserdampfatmosphäre
ausgesetzt. Dadurch kann eine Verminderung des Schwefelgehaltes im Koks um etwa 10% erreicht werden.
Eine nur 10%ige Minderung des Schwefelgehaltes im Koks ist jedoch technisch nicht interessant, und außerdem
erfordern diese Verfahren erheblichen apparativen Aufwand.
Bekannt sind auch zahlreiche Verfahren zur Verminderung des Schwefelgehaltes im Koks, bei denen
die Kokskohle einen Zusatz vor. Alkalien, Erdalkalien oder anderen Metallen bzw. Metallverbindungen
in fester oder gelöster Form erhält (z. B. DE-PS 233892, DE-PS 638055, FR 892234). Solche Stoffe
können aber das Material der heißen Ofenwände angreifen und schließlich zerstören. Auch sind die erreichten
Grade der Schwefelminderung nicht ausreichend, und sie befriedigen daher nicht, und zur Beimischung
der Zusätze sind teilweise aufwendige Apparaturen notwendig. Das trifft besonders zu, wenn es
sich um den Zusatz von in Wasser gelösten Stoffen handelt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein weniger aufwendiges und wirkungsvolleres Verfahren
für die Minderung des Schwefelgehaltes im Koks aufzufinden und vorzuschlagen.
Für die Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß der feingemahlenen Kokskohle Titan in einer
Menge von 0,5 bis 5,0 Gew.-% der Kohle zugemischt werden. Als besonders wirkungsvoll haben sich Titanoxide
erwiesen.
Der Zusatz kann praktisch je nach dem Korngrößenaufbau der Kokskohle bis auf höchstens 5 Gew.-%
begrenzt werden. Ein darübergehender Zusatz hat keine wesentliche Wirkung mehr. Andererseits wird
durch den Zusatz bis zu 5% eines Metalloxides der Aschegehalt des Kokses noch nicht so weit erhöht,
daß sich Schwierigkeiten bei seinem Einsatz ergeben. Außerdem kann der Zuschlagstoff aus der Asche zurückgewonnen
werden.
Die Erfindung wird durch nachstehende Vergleichs-Beispiek
erläutert.
In einem Versuchsofen vom Typ Mohrhauser (s.
»Brennstoffche nie 45 [1964] Seiten 65-71 [Heft 3]) wird auf 1 bis 3 mm aufgemahlene Kohle aus dem
Aachener Revier von Flöz Gustaf Gretchen mit einem Wassergehalt von 8 Gew.-% und einem Schwefelgehalt
von 1,42% (waf) verkokt, wobei die erreichte Endtemperatur des Kokses 950° C betrug. In 18stündiger
Garungszeit wurde ein Koks erhalten mit 1,3 Gew.% flüchtigen Bestandteilen, einem Aschegehalt
von 5,4 Gew.-% und einem Schwefelgehalt von 1,36 Gew.-%. Zum Vergleich wurde der vermahlenen
Kokskohle Titan-IV-Oxid in unterschiedlichen Mengen zugemischt. Das Titan-Oxid besaß erwa die gleiche
Körnigkeit wie die Kokskohle. Es wurde mit der Kokskohle vermischt und die Mischung unter sonst
gleichbleibenden Bedingungen verkokt.
Die Schwefelgehalte der erhaltenen Kokse sind in Abhängigkeit von der zugesetzten Titan-Oxidmenge
in der nachstehenden Tabelle 1 aufgeführt. Daraus geht hervor, daß es erfindungsgemäß gelingt, den
Schwefelgehalt, bezogen auf den ursprünglichen Schwefelgehalt des Kokses ohne Titanoxidzusatz, um
26% zu vermindern.
Stoff Titanoxidzusatz
z. Einsatzkohle %
Gesamtschwefel %
Einsatzkohle | 0 | 1,42 |
Koks | 0 | 1,36 |
Koks | 0,50 TiO2 | 1,26 |
Koks | 2,50 TiO, | 1,09 |
Koks | 5,00 TiO2 | 0,96 |
Koks | 0,10 TiO | 1,26 |
Koks | 0,25 TiO | 1,01 |
In einer Destillationsapparatur nach Bauer (sieh Chemisch Technische Untersuchungsmethoden füi
die Herstellung von Treibstoffen I. Kokereiindustrie 1943 Verlag Chemie GmbH Weinheim S. 45-51) wurden
Vergleichs-Verkokungsversuche mit einer Kohle aus dem Aachener Revier unternommen. Dabei wurden
jeweils 20 g Kohle eingesetzt und die Verkokung in 3 Stunden durchgeführt. Die Endtemperatur des
Kokses betrug 800° C, und der Koks hatte einen Ge halt von 2,0 Gew.-% flüchtigen Bestandteilen. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle 2 zusammengefaßt.
Tabelle 2 | Gesamt- | |
Stoff | Zusatz an Ti oder | schewfel % |
TiO in % | ||
zur Einsatzkohle | 0,98 | |
Einsatzkohle | 0 | 0,70 |
Koks | 0 | 0,46 |
Koks | 2,5Ti | 0,45 |
Koks | 5,0Ti | 0,48 |
Koks | 2,5 TiO | 0,40 |
Koks | 5,0 TiO | 0,38 |
Koks | 10,0 TiO | |
In einem elektrisch beheizbaren Versuchsofen aui feuerfesten Steinen, der bezüglich seiner Abmes
sungsproportionen denen einer 6 m hohen Groß Ofenkammer entsprach, wurden ebenfalls Ver
gleichs-Verkokungen mit Titanoxiden durchgeführt Dabei kamen 0,5 kg Kohle aus dem Aachener Reviei
vom Flöz 7 mit einem Schwefelgehalt von 0,9a
Gew.-%, einem Wassergehalt von 2,0 Gew.-% und
einem Aschegehalt von 2,1 Gew.-% (wf) zum Einsatz. Die Garungszeit betrug 4 Stunden, die Endtemperatur
des Kokses 800° C. Der fertige Koks hatte einen Restgehalt von 2,0 Gew.-% flüchtigen Bestandteilen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Stoff Titanoxidzusatz %
z. Einsatzkohle
Einsatzkohle 0
Koks 0
Koks 0
Koks
Koks
Koks
2,5 TiO,
2,5 TiO
2,5 TiO
Gesamtschwefel
0,98
0,71
0,57
0,48
0,71
0,57
0,48
Kokskohlenmischungen der Kategorie Zollverein, Waltrop und Radbod wurden wie vorstehend beschrieben
verkokt. Dabei betrug die Garungszeit 4 Stunden und die Endtemperatur des Kokses
800188 C. Die Versuchsergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengestellt.
In Tabelle 4 ist zum Vergleich das Ergebnis eines Versuches mit Nickel mit angeführt. Titanoxide erweisen
sich demgegenüber als besonders geeignet für die Verminderung des Schwefelgehaltes im Koks. Dabei
bietet sich die Verwendung des Titanoxides (TiO2) besonders in der Forrr des Minerals Rutil an, das als
wohlfeiles Gut im Handel ist.
5 | Stoff | Tabelle Flucht. Anteile % (waf) |
4 Asche % (waf) |
Gesamt schwefel (waf) |
III | Kohle Zollverein Koks ohne Zusatz z. Kokskohle |
33 3 |
8 5 |
1,0 0,8 |
15 | Koks m. 1% TiO z. Kokskohle |
2 | 7 | 0,6 |
Kohle Waltrop | 19 | 6 | 1,1 | |
211 | Koks m. 1% Ni z. Einsatzkohle |
1 | 7 | 1,0 |
Koks m. 1% TiO2 z. Einsatzkohle |
1 | 9 | o,- | |
25 | Koks m. i% Ti z. Einsatzkohle |
1 | 8 | 0,9 |
Kohle Radbod | 25 | 7 | 0,9 |
Claims (2)
1. Verfahren zur Verminderung des Schwefelgehaltes im Koks, bei dem der Kokskohle metallhaltige
Stoffe zugesetzt werden und danach die Kohle verkokt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der feingemahlenen Kokskohle Titan oder Titanoxide in einer Menge von 0,5 bis 5
Gew.-% zugemischt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der kokskohle Titandioxid
(TiO2) in Form von Rutil zugemischt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792914306 DE2914306C2 (de) | 1979-04-09 | 1979-04-09 | Verfahren zur Verminderung des Schwefelgehaltes in Koks |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792914306 DE2914306C2 (de) | 1979-04-09 | 1979-04-09 | Verfahren zur Verminderung des Schwefelgehaltes in Koks |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2914306A1 DE2914306A1 (de) | 1980-10-23 |
DE2914306C2 true DE2914306C2 (de) | 1982-10-21 |
Family
ID=6067870
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792914306 Expired DE2914306C2 (de) | 1979-04-09 | 1979-04-09 | Verfahren zur Verminderung des Schwefelgehaltes in Koks |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2914306C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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Family Cites Families (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE447982C (de) * | 1922-12-21 | 1927-08-05 | Naamlooze Vennootschap Handels | Verfahren zur Verschwelung und Vergasung von Torf, Braunkohle, Sapropel und aehnlichen bitumenhaltigen Stoffen |
DE638055C (de) * | 1933-11-26 | 1936-11-09 | Carl Still G M B H | Verfahren zum Herstellen von schwefelarmem Koks |
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DE1114778B (de) * | 1958-01-14 | 1961-10-12 | Ludwig Weber Dipl Kfm | Verfahren zum Erzeugen von Eisenkoks |
JPS491921B1 (de) * | 1970-05-11 | 1974-01-17 | ||
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-
1979
- 1979-04-09 DE DE19792914306 patent/DE2914306C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2914306A1 (de) | 1980-10-23 |
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