DE565432C - Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Gebilde, insbesondere Kunstseide, durch Verspinnen von Viscoseloesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Gebilde, insbesondere Kunstseide, durch Verspinnen von Viscoseloesungen

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DE565432C
DE565432C DEST46869D DEST046869D DE565432C DE 565432 C DE565432 C DE 565432C DE ST46869 D DEST46869 D DE ST46869D DE ST046869 D DEST046869 D DE ST046869D DE 565432 C DE565432 C DE 565432C
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FRANZ STEIMMIG DR ING
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
    • D01F2/08Composition of the spinning solution or the bath

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Description

  • Verfahren zur Herstellung künstlicher Gebilde, insbesondere Kunstseide, durch Verspinnen von Viscoselösungen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung künstlicher Gebilde, insbesondere Kunstseide, durch Verspinnen von Viscoselösungen, die organische Stoffe, wie Zucker, Glucose, und andererseits Natriumsulfit enthalten.
  • Die Verwendung von Zusätzen an organischen Stoffen, wie insbesondere mehrwertige Alkohole, wie Glycerin, oder verschiedene Zuckerarten, inbesondere Glucose o. dgl., ist bereits vielfach vorgeschlagen worden. Beispiels@#,-eise hat man zur Verbesserung der Fadenbildung bei der Herstellung von Kunstseide aus Viscose den F-ällbädern Zusätze organischer Stoffe gegeben, welche in wäßriger Lösung Viscose koagulieren, aber nicht zersetzen, und welche wegen ihrer reduzierenden Eigenschaften die Oxydation des Schwefelwasserstoffs unterdrücken.
  • Da jedoch diese organischen Zusätze in beträchtlichen Konzentrationen, z. B. 7,5 bis 30 °1a, im Fällbade anwesend sein müssen, um ihre günstige Wirkung auszuüben, und die gesamte im Kreislauf befindliche Fällbadmenge ein sehr hohes Vielfaches der hergestellten Kunstseidemenge ausmacht, verteuert die Anwendung dieser Zusätze im Fällbad den Herstellungspreis derKunstseide sehr erheblich.
  • Es wurde nun gefunden, daß man den Gesamtbedarf an den genannten organiszhen Zusätzen auf einen Bruchteil der bisher erforderlichen Mengen herabsetzen kann, wenn man jene organischen Verbindungen nicht erst dem Fällbade, sondern schon der Viscose beimischt. Die Verwendung von Zusätzen von organischen Stoffen zur Viscose ist bereits vorgeschlagen worden; beispielsweise hat man zur Erzielung von Braun-Creme-Färbungen der Seide gewisse Prozentsätze an Caramel der Viscose und gegebenenfalls auch gleichzeitig dem Spinnbad zugesetzt. Glycerin und Glucose sollen nach einem anderen Vorschlage bei Zusatz zur Viscose dem Spinngut eine größere Weichheit verleihen. Nach der vorliegenden Erfindung jedoch wird durch den Zusatz an organischen Stoffen, wie tnehrwertigen Alkoholen, Glucose u. dgl., zur Viscose bezweckt, die hierfür erforderlichen Mengen herabsetzen zu können. Der geringere Bedarf ergibt sich schon daraus, daß die versponnene Viscose dem Gewicht nach nur einen kleinen Teil der Menge des im Kreislauf befindlichen Fällbades ausmacht; ferner kann bei Zumischung jener organischen Verbindungen zur Viscose ihre Konzentration in der Viscose niedriger gehalten werden als die im Fällbade erforderliche Konzentration, da jene Zusätze sich in der Viscose erheblich stärker auswirken.
  • In gleicher Weise wie die organischen Zusätze in rein wäßriger Lösung oder als Fällbadzusätze einerseits die Koagulation der Viscose fördern; beschleunigen sie andererseits auch- die Reifung von Viscosen, denen sie zugefügt worden sind. Eine Reifungsbeschleunigung ist aber für den Prozeß der Kunstseidenherstellung unerwünscht.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die durch einen Zusatz jener Stoffe eintretende unliebsame Reifungsbeschleunigung in beliebiger . Weise steuern kann, wenn man außer diesen reifungsbeschleunigendenZusätzen zur Viscose noch Natriumsulfit hinzufügt, das reifungsverzögernd wirkt und dabei das Verhältnis zwischen organischen Stoffen einerseits und Sulfit andererseits so wählt, daß sich die Reifeverzögerung und die Reifebeschleunigung gegenseitig aufheben, so daß, insbesondere im Bereich der Spinnreife, nahezu der Reifegrad einer -zusatzfreien Kontrollviscose erreicht wird.
  • Die Verwendung von Glycerin und Glucose einerseits neben Natriumsulfit andererseits ist an sich bekannt,-und. zwar für die Viscose koagulierende, aber nicht plastizierende Fällbäder. Werden jedoch gemäß Erfindung bei Zusatz zur Viscose die genannten beiden Gruppen von Zusatzstoffen in einem Verhältnis zueinander abgestimmt, daß die Reife der Viscose finit derselben Geschwindigkeit, die bei Fehlen aller Zusatzstoffe vorhanden wäre, d. h. der normalen, erfolgt, so erhält man in überraschender Weise eine wesentliche Verbesserung der Fadenbildang, insbesondere bei Kunstseidenfäden, die sich durch besondere Gleichmäßigkeit der mechanischen Eigenschaften auszeichnen. Um diese Wirkung zu erzielen, d. h. trotz Vorhandensein der genannten Zusätze einen normalen Reifungsverlauf zu erreichen, soll der Anteil der organischen Stoffe 3 01, nicht überschreiten und das Mengenverhältnis von organischen Zusatzstoffen, z. B. Zucker, zu Natriumsulfit nicht größer sein als i :.2.
  • Zur Verdeutlichung sollen nachstehend einige Ausführungsbeispiele gegeben werden. Beispiel i (Zusatz von Rohrzucker und Natriumsulfit zur Viscose) a) In eine Viscose von normaler Zusammensetzung werden i ofo fein pulverisiertes Natriumsulfit (Na. S03 7 aqu.) und i1/2 o/o fein pulverisierter Rohrzucker (Staubzucker) entweder getrennt oder miteinander vermengt und mittels eines Rührwerkes unter allmählicher Zugabe eingerührt.
  • b) Dieselben Zusätze werden in Wasser gelöst gemacht, wobei jedoch zweckmäßig schon beim Lösen des Xanthogenats auf die spätere Wasservermehrung Rücksicht genommen ist.
  • Beispiel e (Zusatz von Glucose und Natriumsulfit zur Viscose) In Viscose von normaler Zusammensetzung werden i1/0 Glucose und il/, 1/, Natriumsulfit unter den gleichen Bedingungen, wie bei Beispiel ib angegeben, eingerührt.
  • In Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung werden bis zu 3 0/0 organischer Stoffe der genannten Art und Natriumsulfit in der Viscose aufgelöst, und zwar entweder in der fertigen Viscose, oder sie werden bereits in einem früheren Stadium des Fabrikationsvorganges, z. B. während der Zerfaserung der Alkalicellulose oder während der Auflösung des Xanthogenats, zugemischt.
  • Die nach dein Verfahren der Erfindung hergestellten künstlichen Gebilde, insbesondere Kunstseidenfäden, zeichnen sich nicht nur durch eine wesentlich höhere Festigkeit, sondern auch durch ihre Gleichmäßigkeit, insbesondere im Querschnitt, gegenüber aus zusatzfreier Viscose oder Viscosegemischen bekannter Art aus. Infolge der mit dem Verfahren nach der Erfindung zu erzielenden gleichmäßigen Querschnittsausbildung färben sich aus solchen Viscoselösungen gesonnene Fäden auch bedeutend gleichmäßiger aus als die aus Viscosen bekannter Art gesponnenen Produkte.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung künstlicher Gebilde, insbesondere Kunstseide, durch Verspinnen von Viscoselösungen, die organische Stoffe, wie Zucker, Glucose, und andererseits Natriumsulfit enthalten, in saure Fällbäder, dadurch gekennzeichnet, daß eine Viscoselösung verarbeitet wird, die nicht mehr als 3 010 organische Stoffe, wie z. B. Zucker, enthält und in der das Mengenverhältnis der organischen Zusatzstoffe, wie z. B. Zucker, zu Natriumsulfit nicht größer ist als 1 :2.
DEST46869D 1929-01-09 1929-12-21 Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Gebilde, insbesondere Kunstseide, durch Verspinnen von Viscoseloesungen Expired DE565432C (de)

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