DE564058C - Gewinnung von Schwefeldioxyd aus verduennten schwefeldioxydhaltigen Gasen - Google Patents

Gewinnung von Schwefeldioxyd aus verduennten schwefeldioxydhaltigen Gasen

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DE564058C
DE564058C DEI41077D DEI0041077D DE564058C DE 564058 C DE564058 C DE 564058C DE I41077 D DEI41077 D DE I41077D DE I0041077 D DEI0041077 D DE I0041077D DE 564058 C DE564058 C DE 564058C
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DE
Germany
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sulfur dioxide
absorption
absorbent
pressure
relaxation
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Expired
Application number
DEI41077D
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English (en)
Inventor
Dr Adolf Johannsen
Dipl-Ing Josef Reichart
Dr Lothar Zimmermann
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid
    • C01B17/50Preparation of sulfur dioxide
    • C01B17/60Isolation of sulfur dioxide from gases

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Gewinnung von Schwefeldioxyd aus verdünnten schwefeldioxydhaltigen Gasen Es ist bekannt, Schwefeldioxyd aus verdünnten Gasen durch Absorption in flüssigen Absorptionsmitteln unter erhöhtem, gegebenenfalls bis zum Kondensationspunkt des Schwefeldioxyds im Gasgemisch gesteigertem Druck und Entspannen des Absorptionsmittels unter teilweiser Entbindung des gelösten Schwefeldioxyds zu gewinnen, wobei auch eine Austreibung des nach der Entspannung in dem Absorptionsmittel noch gelöst bleibenden Schwefeldioxyds durch Erwärmen oder Verminderung des Druckes und eine Wiederverwendung des auf die genannte Art weitgehend oder vollständig vom Schwefeldioxyd befreiten Absorptionsmittels zur erneuten Absorption bereits vorgeschlagen ist. Diese Verfahren sind wirtschaftlich ungünstig, da für das Austreiben des Schwefeldioxyds nach der Entspannung ein erheblicher Aufwand an Energie erforderlich ist, sei es in Form von Wärmeenergie zur Erhitzung des Absorptionsmittels, sei es in Form von mechanischer Energie zum Absaugen des unter Unterdruck in Freiheit gesetzten Schwefeldioxyds. Wenn auch theoretisch bei derartigen Verfahren eine teilweise Regeneration der erforderlichen Wärme für die Erhitzung des Absorptionsmittels möglich erscheint, so ist dies in der Praxis nur unter Verwendung von umfangreichen und kostspieligen Wärmeregeneratoren zu erreichen. Die Vakuumentgasung, des Absorptionsmittels hat weiterhin den -Nachteil, daß infolge von Undichtigkeiten der unter Unterdruck stehenden Apparatur leicht. eine Verunreinigung des Schwefeldioxyds mit Luft eintritt, was für manche Verwendungszwecke des Schwefeldioxyds, beispielsweise für die Hydrosulfitfabrikation, sehr schädlich ist.
  • Weiterhin ist bekannt, das Austreiben des in dem Absorptionsmittel enthaltenen Schwefeldioxyds mit schwefeldioxydarmen Gasen, z. B. dem zu absorbierenden Rohgas, bei gleichzeitiger Druckverminderung oder Temperaturerhöhung vorzunehmen, wobei die ausgetriebenen Gase zur erneuten Absorption der Absorptionsflüssigkeit wieder zugeführt werden.
  • Es wurde gefunden, daß man ohne Druckverminderung oder Temperaturerhöhung das Austreiben des Schwefeldioxyds aus der Absorptionsflüssigkeit durchführen kann, wenn man nach Entspannung und nach der Austreibung mit dem Rohgas eine weitere Entgasung der Absorptionsflüssigkeit mit einem Teil des aus der Druckabsorption entweichenden und entspannten Restgases vornimmt. Auch das hierbei entstehende schwefeldioxydhaltige Gas wird der Druckabsorption zugeleitet. Es genügt für das vorliegende Verfahren die Verwendung einer so geringen Menge Restgas, daß eine nennenswerte Steigerung der Kompressionsarbeit nicht eintritt. Die bei der Entspannung des Absorptionsmittels gewonnene Kälte ,wird zweckmäßig zur Kühlung des Absorptionsmittels während der Druckabsorption verwendet. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Entspannung des Absorptionsmittels in Vorrichtungen vorzunehmen, die in direktem @Värmeaustausch mit dem Absorptionsmittel in der Absorptionsstufe stehen. Doch kann die Entspannung auch in besonderen Entspannungsmaschinen vorgenommen werden und die hierbei gewonnene Kälte indirekt durch Wasser oder eine Salzlösung auf das Absorptionsmittel in der Absorptionsstufe übertragen werden.
  • Ebenso ist es vorteilhaft, die Energie bei der Entspannung der unter Druck stehenden Restgase, insbesondere zur Verringerung der bei dem Verfahren zu leistenden Kompressionsarbeit, nach Vollendung der Absorption auszunutzen. Die bei der Entspannung der Restgase entstehende Kälte wird hierbei zweckmäßig zur Vernichtung der Kompressionswärme ausgenutzt.
  • Als Absorptionsmittel kommen Wasser, wäßrige Salzlösungen, ferner organische Lösungsmittel, insbesondere solche von hohem Siedepunkt, wie Teeröle, Tetrahydronaphthalin, Phthalsäurediäthylester, Trikresylphosphat u. a., in Betracht. Die Verwendung organischer Flüssigkeiten bietet den Vorteil, daß die Absorption der getrockneten Gase in eisernen Apparaturen durchgeführt werden kann. Beispiel Technisches Röstgas mit einem Gehalt von 7,5N Schwefeldioxyd wird in einem Kompressor E (vgl. die Zeichnung) . auf 3o at unter Abführung der Kompressionswärme komprimiert und in einem unter dem gleichen Druck befindlichen Rieselturm A einem flüssigen, hochsiedenden Absorptionsmittel, wie Teeröl, Phthalsäurediäthylester, Trikresylphos.-phat oder wasserfreien Aminen, wie Dimethylamin oder Triäthanolamin, entgegengeführt. Die gesättigte Absorptionslauge, in der die Tension des Schwefeldioxyds etwa 2 at beträgt, wird in eine Entspannungskammer B übergeführt. Hierbei tritt ein spontanes Entweichen von Schwefeldioxyd ein, wobei die Tension auf etwa 1 at fällt. Die Temperatur bei der Absorption im Turme A 1vird zweckmäßig unter Ausnutzung der im Gefäß B frei werdenden Entspannungskälte möglichst niedrig gehalten. Das aus der Kammer B entweichende Schwefeldioxyd kann nach Reinigung in einem Abstreifer C und, falls erforderlich, in einem mit festen Adsorptionsmitteln für die Lösungsmitteldämpfe gefüllten Behälter (in der Zeichnung nicht dargestellt) durch ein Fördergebläse der Verbrauchsstelle zugeführt werden. Die entspannteAbsorptionsflüssigkeit wird in einen Rieselturm D geführt, in dem sie zuerst mit einem Teil des neu der Absorptionsanlage zugeführten Röstgases bei gewöhnlichem Druck in innige Berührung gebracht wird. Hierbei wird der Absorptionslauge Schwefeldioxyd so weit entzogen, bis die Tension der Lösung an Schwefeldioxyd auf einen annähernd dem Partialdruck von 0,07 5 at entsprechenden Wert gesunken ist. Es wird alsdann im unteren Teil des Turmes D ein weiteres Entgasen der Absorptionsflüssigkeit mit einem kleinen Teilstrom der entspannten Restgase der Druckabsorption, die nur einen Partialdruck an Schwefeldioxyd von o,oo3 at besitzen, vorgenommen. Die bei der Entgasung gewonnene Kälte kann dazu benutzt werden, eine möglichst geringe Temperatur bei der Absorption im Turme A herbeizuführen. Die zur Entgasung benutzten Teilströme des Röstgases und der Restgase werden zusammen mit dem aufgenommenen Schwefeldioxyd der Hauptmenge des zu komprimierenden Röstgases wieder zugesetzt. Die von Schwefeldioxyd weitgehend befreite Lauge wird durch eine Druckpumpe 0 in den DruckabsorptionsturmA eingepreßt und hier wiederum im Gegenstrom zu den komprimierten Gasen geleitet. Entsprechend der geringen Tension dieser Lauge kann der Partialdruck des Schwefeldioxyds in den komprimierten Gasen auf einen sehr niedrigen Wert herabgedrückt werden. Die von 3o at auf Normaldruck entspannten Restgase der Absorption besitzen demgemäß nur noch einen sehr geringen Gehalt an Schwefeldioxyd. Die bei der Entspannung frei werdende Energie wird zur Leistung mechanischer Arbeit in der mit dem Kompressor E gekuppelten Entspannungsmaschine H ausgenutzt.
  • Bei kontinuierlichem Betrieb stellt sich infolge der Wechselwirkung von Druckabsorption, Entspannung und Entgasung des Absorptionsmittels durch das eingeführte Röstgas ein stationärer Zustand ein, bei dem jeweils eine bestimmte Menge Schwefeldioxyd im Kreislauf gasförmig vom Entgasungsturm D zum Absorptionsturm -4 geführt und, in der Lauge absorbiert, über die Entspannungskammer B wieder in den Entgasungsturm D zurückgeleitet wird.
  • Eine vorteilhafte Abänderung des Verfahrens besteht darin, daß man einen Teil der Restgase der Absorption nur auf etwa q. bis 5 at entspannt und die letzten Spuren von Schwefeldioxyd in einem besonderen Waschturm F mit Hilfe einer Sodalösung o. dgl. entfernt. Das Gas kann dann z. B. als Druckluft zum Fördern von Flüssigkeiten u. dgl. \-er «-endet werden. Da der Sauerstoffgehalt dieser Druckluft nur etwa ioo/o beträgt, so kann sie insbesondere zum Fördern feuergefährlicher Flüssigkeiten, ferner als Schutzgas in :VIühlenbetrieben vorteilhaft Verwendung finden.

Claims (1)

  1. I-'a7`1::@TANSot:W :J1 Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxyd aus verdünnten sch«"efeldioxydhaltigen Gasen, insbesondere aus Röstgasen, durch Absorption in flüssigen Absorptionsmitteln unter erhöhtem Druck, Entspannen des Absorptionsmittels, Entgasen desselben mit frisch zugeführtem, noch nicht komprimiertem Gas und Rückführen des Absorptionsmittels im Kreislauf, dadurch e kennzeichnet, daß man nach der Austreibung mit dem Rohgas eine weitere Entgasung der Absorptionsflüssigkeit mit einem Teil des aus der Druckabsorption entweichenden und entspannten Restgases vornimmt.
DEI41077D 1931-03-28 1931-03-28 Gewinnung von Schwefeldioxyd aus verduennten schwefeldioxydhaltigen Gasen Expired DE564058C (de)

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DE (1) DE564058C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3441379A (en) * 1965-03-30 1969-04-29 Inst Francais Du Petrole Process for converting hydrogen sulfide into elementary sulfur

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US3441379A (en) * 1965-03-30 1969-04-29 Inst Francais Du Petrole Process for converting hydrogen sulfide into elementary sulfur

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