DE658062C - Abscheidung von Kohlensaeure aus Gasgemischen - Google Patents

Abscheidung von Kohlensaeure aus Gasgemischen

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DE658062C
DE658062C DEI44417D DEI0044417D DE658062C DE 658062 C DE658062 C DE 658062C DE I44417 D DEI44417 D DE I44417D DE I0044417 D DEI0044417 D DE I0044417D DE 658062 C DE658062 C DE 658062C
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DE
Germany
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carbonic acid
gas
washing
solution
cbm
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Expired
Application number
DEI44417D
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English (en)
Inventor
Dr Hans Baehr
Dr Helmut Mengdehl
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/50Carbon dioxide

Description

  • Abscheidung von Kohlensäure aus Gasgemischen Man hat schon vorgeschlagen, Kohlensäure aus solche enthaltenden Gasgemischen mit Flüssigkeiten auszuwaschen, die saure organische Verbindungen im Gemisch oder in Bindung mit basisch wirkenden Alkaliverbindungen enthalten. Dabei verwendet man solche organischen Verbindungen, deren elektrolytische Dissoziation in der Kälte etwa gleich oder geringer als die der Kohlensäure ist.
  • Es wurde gefunden, daß die Waschwirkung bei der Auswaschung von Kohlensäure mit den genannten Waschflüssigkeiten ganz erheb-]ich gesteigert werden kann, wenn man das Auswaschen bei Temperaturen zwischen 40 und 9o° vornimmt. Bei diesen Temperaturen werden aus den genannten Waschflüssigkeiten noch keine wesentlichen Mengen Kohlensäure entbunden, vielmehr sind hierzu noch höhere Temperaturenerforderlich. Andererseits bewirkt aber das Arbeiten in der Wärme beim Auswaschen eine erhebliche Steigerung der Hydratisierungsgeschwindigkeit der Kohlensäure und damit eine entsprechende Erhöhung der Absorptionsgeschwindigkeit. Es ist daher für die Auswaschung einie kürzere Verwe;ilzeit des Gases im Wäscher erforderlich, und man kommt infolgedessen auch mit einer geringerer. Menge Waschflüssigkeit aus, was sich vor allem in einer wesentlichen Ersparnis an Dampfkosten für die Regenerierung auswirkt. Weiterhin kann bei der Auswaschung in der Wärme der für das Arbeiten bei normaler Temperatur erforderliche Wärmeaustauscher fortfallen sowie die Kühlvorrichtung für die Waschflüssigkeit kleiner dimensioniert werden, wodurch .eine wesentliche Verbilligung der Anlagekosten erreicht wird.
  • Das Auswaschen in der Wärme gestattet, falls ein Gemisch von Kohlensäure mit anderen schwachen Säuren, z. B. Schwefelwasserstoff, in dem Gas vorliegt, die Säuren durch getrennte Behandlung des Gases unter Anwendung verschiedener Temperaturen für sich zu gewinnen. Dies kann z. B. in der Weise geschehen, daß man zunächst bei erhöhter Temperatur nur die Kohlensäure aus dem Gas auswäscht, während die anderen schwachen Säuren, z. B. Schwefelwasserstoff, zunächst in dem Gas verbleiben und erst in einer nachfolgenden Wäsche bei normaler Temperatur entfernt werden. Es kann auch in umgekehrter Reihenfolge gearbeitet werden, indem in einem ersten Wäscher bei großer Gasgeschwindigkeit und relativ geringem Durchsatz an Waschflüssigkeit zunächst praktisch nur ..der Schwefelwasserstoff entfernt wird, wobei nur beringe Mengen Kohlensäure mitabsorbiert werden, während in einem zweiten Wäscher bei erhöhter Temperatur d:e Kohlensäure ausgewaschen wird.
  • Die Tension der von der Waschlösung absorbierten Kohlensäure steigt überraschenderweise bei -erhöhter Temperatur zunächst nur langsam an und nimmt erst in der Nähe des Siedepunktes der Waschlösung stark @zu. Hierdurch wird ein vorteilhaftes Auswaschen der Kohlensäure bei erhöhter Temperatur ermöglicht.
  • Beispiel Ein durch Umsetzung. von Abgasen der Kohlehydrierung bei 6oo bis 70o° in Gegenwart von Nickel als Katalysator erhaltenes Gasgemisch mit einem Gehalt von etwa 2o% Kohlensäure wird in zwei hintereinandergeschalteten Waschtürmen mit einer wäßrigen Lösung, die ein Gemisch von 2o% Alaninnatrium und i o o; o Glykokollnatrium enthält, bei einer Temperatur von 65° berieselt. Auf den zweiten Wäscher werden auf r cbm Gas 81 Waschlösung gegeben, während die von diesem Wäscher auf den ersten Wäscher gelangende Lösung in diesem wieder-
    holt /-ee&,-epem" wird, so daß hier etwa
    281' Läsung pro i cbm angewandt werden. Von diesem Waschturm wird die gleiche Menge Waschlösung, wie sie auf den zweitem Wäscher gegeben wird, abgezogen und zum Sieden erhitzt, wobei die .aufgenommene Kohlensäure praktisch vollkommen entweicht. Das den Wäscher verlassende Gas enthält weniger als o, 5 % Kohlensäure.
  • Beispiel 2 Braunkohlengas, das 23 Volumprozent Kohlensäure und 5 Volumprozent Schwefelwasserstoff ,enthält, wird bei 65° gemäß Beispiel i behandelt, wobei auf i cbm Gas etwa i o 1: Waschlösung verwendet werden. Das den Wäscher verlassende Gas enthält etwa o,8 Volumprozent Kohlensäure und @ etwa 4,8% Schwefelwasserstoff. Es wird in einem zweiten Wäscher bei normaler Temperatur mit einer Waschlösung gemäß Beispiel i berieselt, -wobei auf i cbm Gas 1,21 Waschlösung angewandt werden. Das den Wäscher verlassende Gas enthält im cbm noch etwa Zoo mg Schwefelwasserstoff und 0,4 Volumprozent Kohlensäure. Die mit Schwefelwasserstoff beladene Waschlösung wird durch Erhitzen regeneriert und der entweichende Schwefelwasserstoff im Claus-Ofen verbrannt.
  • Beispiel 3 Braunkohlengas mit :einem Gehalt von etwa i Volumprozent Schwefelwasserstoff und 16 Volumprozent Kohlensäure wird bei normaler Temperatur in einem `'Wäscher 'mit einer wäßrigen Lösung gemäß Beispiel i berieselt, wobei auf i cbm Gas i 1 Waschlösun;g angewandt wird. Das den Wäscher verlassende Gas ,enthält im cbm noch 25omg Schwefelwasserstoff und i4,7o!o Kohlensäure. Die von dein Wäscher .abfließende Lösung wird unter Ausnutzung des Wärmeinhaltes der bereits abgetriebenen Waschflüssigkeit zum Sieden erhitzt, wobei der Schwefelwasserstoff entweicht, der für beliebige Zwecke Verwendung finden kann, z. B. nach Verbrennung zu Schwefeldioxyd für die Herstellung von Schwefelsäure. In einer weiteren Waschanlage mit zwei bintereinandergeschalteten Waschtürmen wird das Gas bei 65° gemäß Beispiel i berieselt, -,wobei auf i cbm Gas 7,51 Waschlösung angewandt werden. Das die Waschanlage verlassende Gas enthält noch o,3 % Kohlensäure und ioo mg Schwefelwasserstoff pro i cbm Gas. Die von dem Wäscher abfließende Waschflüssigkeit wird durch Erhitzen regeneriert und wieder verwendet.
  • Beispiel q.
  • Kokereigas mit 2,5 Volumprozent CO2 wird auf 2o ,atü Druck komprimiert und in einem Druckwaschturm mit einer 3oo/oigen Lösung von. Dimethylalaninnatrium bei einer Temperatur von 4o° berieselt, wobei auf i cbm Gas (als entspanntes Gas gerechnet), 451 Lösung .angewendet werden. Das den Wäscher verlassende Gas ienthält weniger als o, f Volumprozent C 02. Die abfließende Lösung wird durch Erhitzen regeneriert und zur weiteren Auswaschung verwendet.
  • Beispiel 5 Ein durch Umsetzung von Stadtgas (Leuchtgas) durch Behandlung mit Wasserdampf bei 40o° mit Hilfe von Katalysatoren erzeugtes Gasgemisch, welches 16 Volumprozent CO.. .enthält, wird in seinem Waschturm bei einer Temperatur von 55° mit einer 33%igem wäßrigen Lösung von Methylalaninkalium berieselt, wobei auf i cbm Gas 61 Lösung angewendet werden. Das den Wäscher verlassende Gas enthält noch i Volumprozent CO.. Die Waschlösung wird gemäß Beispie14 regeneriert.
  • Beispiel 6 Ein unter Verwendung von Wassergas erzeugtes Stickstoff-Wasserstoff-Gemisch, welches noch 20 Volumprozent CO. enthält, wird bei 8o° mit einer etwa 34%igen Lösung von Glykokollnatrium berieselt, wobei auf i cbm Gas 91 Lösung verwendet werden. Das den Wäscher verlassende Gas enthält noch etwa o,2 Volumprozent C02. Die Waschlösung wird gemäß Beispie14 regeneriert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Abscheidung und Gewinnung von Kohlensäure aus Gasge.mischen durch Auswaschen mit aus sauren organischen Verbindungen, deren, elektrolytische Dissoziation in der Kälte, etwa gleich oder geringer als die der Kohlensäure ist, im Gemisch bzw. in Bindung mit basisch wirkenden Alkaliverbindungen bestehenden Waschflüssigkeiten und Austreiben aus diesen durch Erhitzern, dadurch gekennzeichnet, daß man das Auswaschen der Kohlensäure bei Temperaturen von q.o bis 9o° vornimmt.
DEI44417D 1932-05-13 1932-05-13 Abscheidung von Kohlensaeure aus Gasgemischen Expired DE658062C (de)

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