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Kinematograph für die Projektion von auf einer Platte spiralförmig
angeordneten Bildern mit optischem Ausgleich der Bildwanderung Die Erfindung bezieht
sich auf einen Kinematographen für die Projektion von auf einer waagerecht liegenden,
ständig gedrehten Platte spiralförmig angeordneten Bildern mit optischem Ausgleich
der Bildwanderung durch bewegliche Spiegel, die das sich bewegende Bild aufrecht
auf einen senkrecht stehenden Schirm werfen.
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Es sind Vorrichtungen dieser Art bekannt, die mit einem feststehenden
Spiegel arbeiten, wobei das Objektiv finit den dazugehörigen Teilen verschoben wird,
deren Gesamtmasse ziemlich groß ist. Es entstehen dadurch große Trägheits- und Reibungswiderstände,
welche das Getriebe stark beanspruchen.
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Es muß bemerkt werden, daß bei Vorrichtungen dieser Art der Motor
oder die die Kurbel drehende Hand die Geschwindigkeit in dem Maße vergrößern muß,
in welchem der Halbmesser der Bildspirale abnimmt, damit die Bilder mit konstanter
Geschwindigkeit am Objektiv vorbeiziehen. Es sind ebenfalls Vorrichtungen bekannt
geworden, bei denen die Platte eine ruckweise Drehbewegung ausführt und demgemäß
auch keine optische Ausgleichsvorrichtung erforderlich ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Ausgleichsspiegel mit einer proportional
zur Motorgeschwindigkeit sich verhaltenden Frequenz schwingend bewegt werden, während
die Bildplatte durch ein Reibungsgetriebe mit so veränderlicher Winkelgeschwindigkeit
angetrieben wird, daß jedes Einzelbild gegenüber dem Bildfenster die gleiche, der
Spiegelbewegung entsprechende Geschwindigkeit hat.
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Infolge der schwingenden Bewegung der Spiegel bei der Vorrichtung
gemäß der Erfindung erleidet die Platte aus durchsichtigem Material gar keine mechanische
Beanspruchung. Es sind weder Vorsprünge noch Löcher auf dieser Platte erforderlich.
Ihre Dauer ist fast unbegrenzt und ihre Herstellung sehr einfach.
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Anderseits läuft der Motor mit einer konstanten Geschwindigkeit um,
und die allmähliche Veränderung der Umlaufgeschwindigkeit der Platte wird selbsttätig
durch Anwendung eines einfachen Reibungsgetriebes mit allmählich wachsendem Cbersetzungsverhältnis
erzielt.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung
dargestellt.
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Abb. i ist eine schematische Darstellung der gesamten Anordnung.
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Abb. 2 zeigt eine Einzelheit des Getriebes zum Verschieben des optischen
Systems während der Projektion.
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i bezeichnet einen Elektromotor, der mit konstanter Umlaufgeschwindigkeit
über eine geeignete Übersetzung eine waagerechte Welle 2 antreibt. Auf einem genuteten
Teil dieser Welle gleitet eine Scheibe 3, die durch Reibung eine auf einer senkrechten
Welle festsitzende Scheibe 4 antreibt. Die Welle 5
trägt einen Tisch
6, auf dem die Platte 7 befestigt -wird, deren äußerer durchsichtiger Teil die spiralförmig
angeordneten Bilder trägt und deren mittlerer Teil als Schallplatte ausgebildet
ist.
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Die Scheibe 4 kann gleitend auf der Welle 5 angeordnet sein und wird
durch eine Feder 8 derart nach unten gedrückt, daß sie sich gegen die Scheibe 3
andrückt. In die untere Fläche der Scheibe 4 ist eine spiralförmige Nut eingeschnitten,
in welche die äußere Kante der Scheibe 3 eingreift. Diese Nut, die Bildspirale und
die Schallrille besitzen eine gleiche Anzahl Windungen.
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Im Betriebe nähert sich die Scheibe 3 allmählich der Mitte der Scheibe
4, wodurch die Winkelgeschwindigkeit dieser letzteren auch allmählich vergrößert
wird. Durch die Verschiebung der Scheibe 3 wird eine schwache Feder g zusammengedrückt,
die sich auf der Welle 2 befindet und sich mit einem Kugellager io gegen einen Anschlag
legt. Sobald die Projektion beendet ist, wird die Scheibe 4 etwas angehoben und
die Scheibe 3 wird durch die Entspannung der Feder in die Anfangslage gegen einen
Anschlag i i zurückgebracht.
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Der optische Teil der Vorrichtung befindet sich auf einem beweglichen
Gestell 12, das in waagerechten Führungen 13 gleitet, welche parallel zur optischen
Achse des Objektivs 14 verlaufen.
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Auf diesem Gestell befinden sich anderseits eine Lichtquelle 15 unterhalb
der Platte 7 und zwei Spiegel 16, 17, die zum optischen Ausgleich der Bildwanderung
dienen.
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Um auf dem Schirm 18 feststehende Bilder zu erzielen, müssen die Spiegel
16, 17 beim Vorbeigehen eines jeden Bildes vor dem Fenster eine Schwingbewegung
ausführen, durch welche die Verschiebungen des Bildes während der Projektionsdauer
ausgeglichen werden. Die Spiegel kehren zwischen der Projektion aufeinanderfolgender
Bilder in ihre Anfangslage zurück. Hierbei wird das Licht durch die dunklen Teile
zurückgehalten, welche sich auf der Platte 7 zwischen zwei benachbarten Bildern
befinden. Das Flimmern kann nach Bedarf durch Anwendung eines Verschlusses ig- beseitigt
werden, der synchron mit dem Durchgang der Bilder umläuft.
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Zur Verschiebung der optischen Einrichtung ist eine waagerechte Welle
20 vorgesehen, die mit Gewinde versehen ist und welche durch Kegelräder 21, 22 mit
der Welle 5 und durch eine halbe Gewindemuffe 23 des Gestelles 12 mit der optischen
Einrichtung verbunden ist. Die Steigung dieses Gewindes ist konstant; da jedoch
die Umlaufgeschwindigkeit der Wellen 5 und 2o allmählich steigt, wird die Verschiebung
der optischen Einrichtung ebenfalls im Maße des Ablaufens der Spiralen beschleunigt.
Diese Bedingung muß erfüllt werden, damit die Projektionsdauer der Bilder stets
die gleiche bleibt.
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Anderseits trägt das Gestell eine waagerechte Welle 24, die mit gleichbleibender
Geschwindigkeit umläuft und z. B. durch ein Zahnradgetriebe 25, 26, 27 zwischen
dieser Welle und der Welle 2 angetrieben wird. Die auf diese Weise betätigte Welle
24 dient zum Antrieb einerseits des Verschlusses ig und anderseits der Spiegel 16,
17. Der Spiegel 16 ist auf zwei gekrümmten Schienen 2g geführt und wird periodisch
durch eine Nockenscheibe 34 bewegt, die bei jeder Umdrehung auf einen Vorsprung
16a auf der Rückseite des Spiegels 16 einwirkt und diesen entgegen der Wirkung einer
Feder mitnimmt, bis der Vorsprung 16a von dem Nocken freigegeben wird. Die Feder
zieht dann den Spiegel in die Ausgangslage zurück. Die Nockenscheibe 34 sitzt fest
auf einer Welle 36, die mit der Welle 24 durch Kegelräder 37, 37a derart
gekuppelt ist, daß sie für jedes Bild eine ganze Umdrehung ausführt, und die auf
den Spiegel übertragene Bewegung ist verhältnismäßig gleich der Länge eines Bildes
der Platte, so daß der Spiegel dieses Bild -während des Durchganges durch das Lichtstrahlenbündel
der Lichtquelle 15 begleitet. Während des Durchganges des dem Bilde folgenden dunklen
Teiles geht der Spiegel 16 in die Anfangslage zurück, was durch die vorerwähnte
Feder bewirkt wird. Hierdurch wird erreicht, daß der Lichtstrahl, der durch die
Mitte des Bildes hindurchgeht und im Punkte A vom Spiegel 16 reflektiert wird, stets
durch einen festen Punkt B hindurchgeht, der in der Achse des Zapfens 30 liegt,
die annähernd durch den Krümmungsmittelpunkt der Schienen 29 hindurchgeht.
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Der Strahl A, B -wird gemäß B, C durch einen zweiten Spiegel
17 waagerecht reflektiert, der auf einem Zapfen 3o derart gelagert ist, daß er um
den Punkt B schwingen kann.
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Die beiden Spiegel sind miteinander gelenkig durch einen Hebel 31
verbunden, der auf einem Zapfen 32 um die Achse dieses Zapfens derart schwingt,
daß bei jeder Kreisverschiebung des Spiegels 16 auf den Schienen 2.9 der Spiegel
17 eine entgegengesetzte Schwingbewegung um den Zapfen 3o erleidet. Hierdurch wird
die Winkelbewegung des reflektierten Bildes der kreisförmigen Platte derart ausgeglichen,
daß das auf den Schirm geworfene Bild praktisch feststeht.
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Zu bemerken ist, daß die auf der Platte 7 befindlichen Bilder praktisch
kleine Abinessungen
haben, z. B. 3 X 3 mm, so daß die Verschiebung
eines jeden Bildes während der Projektion sehr klein und fast geradlinig ist. Dementsprechend
sind auch die Schwingbewegungen der Spiegel 16 und 17 sehr klein.
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Die Bewegungen der Spiegel, so wie sie durch die beschriebene Vorrichtung
erzeugt werden, eignen sich zur Erzeugung vollkommen stillstehender Bilder, wie
diese von Theaterprojektoren verlangt werden müssen, nicht. Jedoch werden auf dem
Schirm -bei einer Vergrößerung von 8o : i klare, für Heimkinozwecke ausreichende
Bilder erzeugt.
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Die optische Vorrichtung und das besondere Getriebe für deren Bewegung
sind nur als Beispiel angegeben worden, denn man kann natürlich andere, gleichartig
wirkende Einrichtungen anwenden.
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Die halbe Gewindemuffe 23, die zum Antrieb des Gestelles 12 dient,
befindet sich unter diesem und ist elastisch angeordnet, derart, daß sie nach Belieben
ausgerückt werden kann, z. B. durch Druck auf einen Hebel 33, sobald man das Gestell
rasch verschieben will, insbesondere um es in die Anfangsstellung zurückzubringen.
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Die Schallerzeugung erfolgt gleichzeitig mit der Projektion mit Hilfe
eines Schallerzeugers finit Schalltrichter beliebiger Art, dessen \Tadel in der
Rille an der Stelle ruht, die dem gleichzeitig auf den Schirm geworfenen Bild entspricht.