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Vorrichtung zur gleichzeitigen mechanischen Massage des Körpers und
diathermischen Behandlung mit Hochfrequenzströmen Es sind -Vorrichtungen zur mechanischen
Massage des Körpers bekannt, bei welchen zwei oder mehrere Scheiben, Walzen oder
Kugeln so auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind, daß gleichzeitig zwei oder
mehrere Massageorgane die Körperoberfläche berühren. Es sind auch Einrichtungen
dieser Art bekannt, bei welchen gleichzeitig zwischen zwei solchen Organen ein schwacher
faradischer Strom durch den zwischen den Organen liegenden Körperteil hindurchfließt.
Bei diesen Einrichtungen kann die Stromquelle, Batterie mit Induktor oder auch ein
rotierender Generator, in der Handhabe eingebaut sein. Die Anwendung faradischer
Ströme ist aber bekanntlich außerordentlich schmerzhaft: Die Wirkung besteht dabei
nur in einer Reizung der Nerven.
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung, bei der es möglich ist, in
wirksamer Weise lediglich die zwischen zwei oder mehreren Massagerollen,Kugeln oder
Walzen befindlichen Körperteile gleichzeitig mit der Massage mit elektrischen Hochfrequenzströmen
zu durchfluten, so daß zu der mechanischen Massagewirkung noch die hyperämisierende
und krampflösende Wirkung des Hochfrequenzstroms hinzutritt.
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Erfindungsgemäß wird eine der Massagerollen, Kugeln, Scheiben oder
eine Gruppe von solchen mit dem Hochspannungspol des Hochfrequenzapparates verbunden,
während die zweite oder die benachbarten Rollen, Scheiben, Kugeln, Walzen o. dgl.
mit dem zweiten Pol des Hochfrequenztransformators oder mit Erde oder über einen
Kondensator mit einem der Netzanschlußpole des Hochfrequenzapparates verbunden sind.
Auf diese Weise wird beim Aufsetzen der Massageeinrichtung auf den Körper ein übergang
des Hochfrequenzstroms von einer Scheibe, Kugel, Rolle zur zweiten bzw. von einer
Gruppe zur andern erzielt, so daß die zwischen den Massageorganen befindlichen Körperteile
intensiv vom Hochfrequenzstrom durchflossen werden. Eine starke Hyperämie in den
massierten Körperteilen ist die Folge, die im wesentlichen auf die diathermische
Wirkung des Hochfrequenzstroms zurÜckzuführen ist, denn zwischen den Massageorganen,
die gleichzeitig Stromzuleitungen und -ableitungen für den Hochfrequenzstrom darstellen.
dringt der Hochfrequenzstrom bei fester Auflage der Elektrode etwas in den Körper
ein, um zu der andern Ableitungselektrode zu gelangen. Hierdurch tritt je nach der
zur Verfügung stehenden Energie eine gute Durchwärmung der Körperteile zwischen
den Massagerollen oder Scheiben ein.
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Zur besseren Anpassung an die Bauweise der Transformatoren der bekannten
Handhochfrequenzapparate, die zumeist einpolig angewendet werden, werden die Elektroden,
die aus Metall bestehen, erfindungsgemäß über einen hohen Widerstand an den Hochspannungspol
des
Höchfrequenzapparates gelegt, damit dieser nicht durch die zwischen den Massagerollen
liegenden Körperteile kurzgeschlossen wird, sondern vielmehr genügend Energie abgeben
kann. Dieser Widerstand kann beispielsweise in einer Vakuumröhre bestehen, die dazwischengeschaltet
ist. Der Widerstand kann aber auch in an sich bekannter Weise kondensatorartig durch
dazwischengeschaltetes Isoliermaterial gebildet sein. Beispielsweise kann die Massagescheibe
aus Hartgummi oder anderem Isoliermaterial bestehen, die im Innern einen Metallring
besitzt. Hierdurch wird der Widerstand noch erhöht, da der Hochfrequenzstrom durch
die Hartgummischeibe erst auf den Metallring kapazitiv übergeht und von diesem auf
den Körper nochmals über die Hartgummiisolation gelangt. Es können auch andere Arten
von Widerständen, die für diesen Zweck geeignet sind, verwendet werden. Damit beim
Abheben des Massagegeräts vom Körper keine schmerzhaften Funken entstehen, wird
ferner parallel zu den beiden Scheiben, Rollen o. dgl.- bzw. parallel zu den Elektrodengruppen
an dem Gerät eine Funkenstrecke angeordnet, die in Wirksamkeit tritt, sobald die
Elektroden abgehoben werden. Die Funkenstrecke wird mit ganz geringem Abstand eingestellt,
so daß beim Abheben der Scheiben der Hochfrequenzstrom sich sofort über die Funkenstrecke
entlädt und somit das Abheben und Aufsetzen der Scheibenelektroden schmerzfrei wird,
da keine längeren Funken auf den Körper überspringen können. Bei der gewöhnlichen
einpoligen Behandlung mit den kleinen Hochfrequenzapparaten ist es bekannt, durch
Ableitung des Stromes nach dem Körper des Behandelnden über eine Funkenstrecke ebenfalls
ein funkenfreies Aufsetzen zu erzielen. Bei der vorliegenden zweipoligen Behandlung
ist es notwendig, die Parallelfunkenstrecke unmittelbar an die mit dem Körper in
Berührung kommenden beiden Elektroden bzw. Elektrodenpaare anzuschließen und nicht
etwa, wie es bekannt ist, parallel zu den Polen des Hochfrequenztransformators,
wodurch der beabsichtigte Effekt des funkenfreien, schmerzlosen Aufsetzens nicht
erreicht werden würde.
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Auf der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt. In Fig. i ist a ein gabelförmiger Körper aus Isoliermaterial, an dem
die beiden Massagescheiben b1, b2 um eine Achse drehbar angeordnet sind. Die Rollen
können aus Metall bestehen oder aber auch, wie bei b1 durch die Schnittdarstellung
angedeutet, aus Isoliermaterial, in das ein Metallring c eingepreßt ist. Die Scheibe
b1 erhält durch die Bürste d den Hochfrequenzstrom zugeführt. Diese ist somit mit
dem Ansatzstück e verbunden. Sie ist bei der Ausführungsform der Fig. i so ausgebildet,
daß es in das Aufnahmestück des Handstückes eines der gebräuchlichen Hochfrequenzhandapparate
hineinpaßt. Gegenüber der zweiten Scheibe b2 ist ebenfalls an dem Träger a eine
Bürste f vorgesehen, die mit einem Kabel g verbunden ist. Dieses Kabel führt an
einen Kondensator la, dessen anderer Pol mit einem Netzanschluß des Hochfrequenzapparates
verbunden ist. Das Kabel g kann auch an Erde oder eine sonstige große elektrische
Kapazität gelegt werden. Beim Aufsetzen der beiden Rollen auf den Körper k geht
der Hochfrequenzstrom von dem Transformator auf den Anschlußteil e, von hier auf
die Bürste d auf Scheibe b1 über. Der Strom durchfließt den Körper k zwischen den
beiden Rollen bi, b2 in den angedeuteten Stromlinien, geht nach b2 über
f und das Kabel k,
gegebenenfalls über den Kondensator nach dem Netzanschluß
des Apparates und somit zur Niederspannungsseite des Transformators zurück.
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Es werden somit die zwischen den beiden Rollen b1, b2 gelegenen Körperteile
von dein ganzen Hochfrequenzstrom durchflossen, der bei fester Auflage der Elektrode
auf den Körper lediglich in Form von diathermischer Wärme spürbar ist. Der gleiche
Effekt wird natürlich erzielt, wenn das Kabel 1a mit der Erde oder, für den Fall,
daß der Hochfrequenztransformatorhandgriff mit einem Metallmantel zur Beseitigung
der Störung auf benachbarte Radioempfangsanlagen versehen ist, mit dem Metallmantel
verbunden ist. Um die günstige Ausnutzung der Energie des Hochfrequenztransformators
zu erreichen, ist es zweckmäßig, in den Stromkreis einen hohen Widerstand einzuschalten.
Dieser kann beispielsweise in der Isolationsschicht liegen, wie bei der Rolle b1
angedeutet. Er kann aber auch durch ein Vakuumrohr, das zwischen den Hochspannungspol
des Hochfrequenztransformators und der Rolle b1 geschaltet ist, gebildet werden.
Um beim Abheben der Rolle von dem Körper ein Funken zu vermeiden, ist ferner zwischen
den beiden Bürsten d und f eine Funkenstrecke i vorgesehen, die so
eingestellt ist, daß, sobald die Berührung mit dem Körper aufgehoben ist, ein Funkenübergang
zwischen den betreffenden Spitzen stattfindet. Hierdurch wird ein funkenloses Anlegen
und Abheben der Massagerolle erreicht.
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Eine andere Ausführungsart gemäß der Erfindung ist in Fig.2 dargestellt.
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Es ist hierbei eine besondere Handhabe L als Träger für die Massageorgane
zra, ia vorgesehen,
in deren Innern der zur Erzielung günstigster
Wirkung erforderliche Widerstand u, eingebaut ist.
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Auf der Zeichnung ist der Widerstand beispielsweise in Form einer
Vakuumröhre ausgestaltet. Die beiden Lagerböcke o, p für die Scheiben in, it sind
auf dein isoliertenDeckel q
angeordnet und stehen einerseits mit dem Widerstand
w, andererseits mit dem einadrigen Kabel r in Verbindung. An dem andern Pol von
zu ist das zum Hochspannungspol des Hochfrequenztransformators führende Kabel s
angeschlossen. Das Kabel r kann durch Klammern mit dem Kabel s zusammengehalten
«-erden und führt am Handgriff des Apparates entlang entweder zum Metallmantel auf
dem Handgriff für den Fall, daß der Apparat mit einer Einrichtung zur Beseitigung
von Störungen auf benachbarte Radioempfangsanlagen versehen ist oder über einen
Kondensator zu einem 'N etzanschlußpol des Apparates. Der Vorteil dieser Einrichtung
besteht darin, daß der schwerere Handgriff des Hochfrequenzapparates während der
Massage nicht in der Hand gehalten zu werden braucht und daß mit dem relativ kurzen
Haltestück 1 eine wesentlich intensivere mechanische Massage ausgeübt werden kann.
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Die Sicherheitsfunkenstrecke i kann ebenfalls wieder parallel zu den
beiden Scheiben angeordnet «-erden. Die Massageorgane selbst können in bekannter
Weise mit \ ol:-ken. Rillen o. dgl. versehen sein. Statt der Scheiben können auch
Kugeln oder Walzen verwendet werden.
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Um das Arbeiten der als Widerstand dienenden Leuchtröhre 7e, beobachten
zu können, ist in dem Mantel der Handhabe 1 ein Schlitz vorgesehen.