DE562389C - Verfahren zur Herstellung von Natriumformiat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Natriumformiat

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/10Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reaction with carbon monoxide

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Natriumformiat Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Natriumformiatlösungen mittels Alkali-Tonerde-Iiieselsäure-Verbindungen.
  • Es ist bekannt, daß man durch Einwirkung von komprimiertem Kohlenoxyd auf Natriumhydroxydlösungen bei erhöhter Temperatur zu Formiatlösiffigen gelangt. In der Praxis verwendet man statt der reinen und teuren Natriumhydroxydlösungen ein wäßriges Lösungsgleichgewicht von Natriumsalz und Kalk, z. B. von Natriumsulfat und Kalk, wobei sich die Hydroxylionen in dem Maße bilden, als sie durch Kohlenoxyd unter Formiatbildung verbraucht werden. Die weitere Entwicklung des Verfahrens hat dazu geführt, an Stelle des leicht löslichen und die Formiatbildung hemmenden Natriumsulfates die schwer lösliche Natriumsulfat-Gips-Doppelverbindung zu verwenden, um dadurch eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit und eine höhere Formiatkonzentratio-n zu erreichen.
  • Es ist weiterhin bekannt, daß auch die natürlichen Alkali-Tonerde-Silikate mit Kalk in wäßriger Lösung unter entsprechenden Bedingungen alkalische Lösungsgleichgewichte darstellen. Die Gewinnung von Ätzalkali auf diesem Weg wird in der Technik wohl kaum durchgeführt; entweder ist die erzielte Kalikonzentration nur sehr gering oder der Rückstand enthält noch beträchtliche Mengen Alkali.
  • Die erfindungsgemäße Heranziehung von Natron-Tonerde-Silikat zur Gewinnung von Natriumformiat ist bisher noch nicht versucht worden. Das wäßrige alkalische Lösungsgieichgewicht von Alkali-Tonerde-Silikat und Kalk wird durch die Einwirkung von Kohlenoxyd günstig beeinflußt: sämtliches Natron wird an die entstehende Ameisensäure gebunden, so daß der Rückstand praktisch alkalifrei ist; die Konzentration des in Lösung gehenden Kalis ist mit Kalk allein kleiner als bei der Einwirkung von Kalk und Kohlenoxyd zusammen. Kaliumformiat hat jedoch keine technische Bedeutung; darum ist auch die Herstellung dieses Salzes, etwa aus Leucit, nach dieser Methode kaum von Bedeutung. Die Herstellung eines technischen Natriumformiats ist nur mit Hilfe einer praktisch reinen Natron-Tonerde-Kieselsäure-Verbincfung möglich. Da das Natron in den natürlichen Vorkommen teurer ist als in den technischen Natriumsalzen, kommen zur erfindungsgemäßen Herstellung von Natriumformiat besonders solche, Verbindungen in Frage, die als Neben- oder Abfallprodukte der Technik gebildet werden.
  • Der Natrongehalt in den Rückständen des alkalischen Bauxitaufschlusses hängt z. B. von dem Gehalt des Rohmaterials an Kies°lsäure (Ton, Quarz usw.) ab; der Natronverlust, der beim Aufschluß unter Bildung künstlicher Zeolithe entsteht, macht im allgemeinen ein Material mit hohem Kieselsäuregehalt minderwertig, so daß solches Material von der Technik kaum aufgeschlossen wird. Der Gehalt mancher kiesels.äurereichen Rohstoffe an Tonerde und Phosphorsäure macht den alkalischen Aufschluß trotz der Natronverluste im unlöslichen Rückstand unter Gewinnung von Trinatriumphosphat und Tonerdehydrat rentabel; die Herstellung von Natriumformiat aus diesen natronreichen Rückständen durch die erfindungsgemäße Behandlung derselben mit Kalk und Kohlenoxyd bei erhöhter Temperatur unter Druck geht also von einem Natronrohstoff aus, der kostenlos zur Verfügung steht. Der Natrongehalt eines derartigen Rückstands ist in der Trockensubstanz wesentlich höher, als man@einerZeolithverbindung zuschreibt; der Rückstand hält bis zu 2o und mehr Prozent Na20 zurück, das teilweise von dem Aluminiumsilikat absorbiert, teilweise auch an Kalk und Phosphorsäure gebunden ist.
  • Die Arbeitsweise bei der Herstellung von Formiat aus Natron-Tonerde-Silikat gestaltet sich ganz analog derjenigen aus Natriumsulfat; bei Einhaltung derselben Druck- und Temperaturbedingungen sind jedoch die erreichbaren Formiatkonzentrationen, die von Natron-Tonerde-Silikat ausgehend erhalten werden, höher als diejenigen, die mit Natriumsulfat entstehen. Es ist bemerkenswert, daß zur vollständigen Ausbeute an Natron mehr Kalk erforderlich ist, -als der äquivalenten Menge des vorhandenen Natrons entspricht. Die Reaktion erfolgt also nicht in einfacher Weise unter Austausch des Natrons gegen Kalk und ist durch eine einfache Gleichung kaum wiederzugeben.
  • Ebenso wie die künstlichen Zeolithabfallprodukte können auch ähnliche Verbindungen zur Formiatbildung herangezogen werden, wie sie z. B. erhalten werden durch den Basenaustausch bei der Einwirkung - gelöster Natriumsalze auf Leucit (Kali-Tonerde-Silikat), wobei künstlicher Analcim (Natron-Tonerde-Silikat) entsteht. Ausführungsb eispiel Als Ausgangsmaterial dient der Rückstand eines mit Soda pyrogen alkalisch aufgeschlossenen und ausgelaugten Tonerdephosphats, dessen Gehalt an Kieselsäure (Quarz, Feldspat u. ä.) so hoch ist, daß fast sämtliche Tonerde als Aluminiumsilikat ungelöst bleibt und große Mengen Natron zurückhält. Auf Trockensubstanz berechnet, enthält der Schlamm 20,5 % Na20, 43 % SiO2, 30 % A1203 neben geringen Mengen Eisenoxyd, Kalk und Phosphorsäure.
  • i kg dieses Rückstandes wird mit 3 kg einer Kalkmilchsusp,ension, d. h. mit 0,7 kg gelöschten Kalks in den Natriumformiatwaschwässern einer vorhergehenden Operation, in einem Rührautöklaven. mit Kohlenoxydgas unter einen Druck von 12 Atmosphären gesetzt und auf i8o bis igo° erhitzt. Nach mehreren Stunden ist die Reaktion beendet. Durch Filtration vom Rückstand Werden 2,6kg einer Natriumformiatlösung von i, 13 spez. Gewicht erhalten; der Gehalt der Lösung an Natriumformiat beträgt 445 g. Das mindergrädige Waschwasser dient zu einem neuen Ansatz. Der Rückstand enthält nach dem vollständigen Auswaschen nur noch 1,5 % Nag O - auf Trockensubstanz berechnet -, so daß. eine mehr als go%ige Ausbeute erreicht ist. -

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung von Natriumformiatlösungen durch Einwirkung von Kohlenoxydgas unter Druck auf ätzalkalische Lösungsgleichgewichte, dadurch gekennzeichnet, da:ß zur Umsetzung mit Kalk und Kohlenoxyd Natron-Tonerde-Silikat enthaltende technische Abfallprodukte verwendet werden.
DEH126904D 1931-05-13 1931-05-13 Verfahren zur Herstellung von Natriumformiat Expired DE562389C (de)

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