DE4036448A1 - Verfahren zum aufschliessen von bauxit - Google Patents
Verfahren zum aufschliessen von bauxitInfo
- Publication number
- DE4036448A1 DE4036448A1 DE4036448A DE4036448A DE4036448A1 DE 4036448 A1 DE4036448 A1 DE 4036448A1 DE 4036448 A DE4036448 A DE 4036448A DE 4036448 A DE4036448 A DE 4036448A DE 4036448 A1 DE4036448 A1 DE 4036448A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- bauxite
- ball mill
- agitator ball
- leaching
- mill
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/02—Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
- C01F7/04—Preparation of alkali metal aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom
- C01F7/06—Preparation of alkali metal aluminates; Aluminium oxide or hydroxide therefrom by treating aluminous minerals or waste-like raw materials with alkali hydroxide, e.g. leaching of bauxite according to the Bayer process
- C01F7/062—Digestion
- C01F7/0633—Digestion characterised by the use of additives
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Nutrition Science (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geochemistry & Mineralogy (AREA)
- Geology (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufschließen von
Bauxit zur Gewinnung von Tonerdehydrat, wobei der Bauxit mit
Natronlauge aufgeschlossen wird.
Die Reaktion zwischen Lösung und Feststoff hängt unter anderem
von der Größe und Beschaffenheit der Oberfläche des Feststoffes
ab. Eine mechanische Behandlung des Feststoffes führt
zunächst zu einer Vergrößerung der Oberfläche. Diese wird
durch Zerbrechen und Spalten stärker als eine formale, als
Kugel berechnete Oberfläche unterteilt. Mittels der BET-
Methode können dabei bei Bauxit Oberflächenwerte von mehreren
m²/g gemessen werden. Eine stärkere Beanspruchung des Rohstoffes
führt zu Gitterverzerrungen, deren Ausheilung eine
erhöhte Reaktionsfähigkeit des Feststoffes bewirkt.
Sind jedoch im Gitter nur schwach gebundene Atome oder Atomgruppen
vorhanden, so kann es zur Abspaltung dieser Gruppen
unter Phasenänderung und damit zur stark erhöhten Reaktionsgeschwindigkeit
beim Umsatz mit der Flüssigkeit kommen.
Kristallstrukturuntersuchungen haben ergeben, daß bei manchen
Hydroxiden die OH-Gruppen durch eine Wasserstoffbrücke mit
schwacher Bindungskraft verbunden sind; im besonderen trifft
dies für Al(OH)₃, Hydrargillit, α-AlO(OH) Diaspor, FeO(OH)
Goethit und τ-AlO(OH) Böhmit zu. Durch intensive mechanische
Beanspruchung z. B. durch Mahlen in einer Rührwerkskugelmühle
mit kleinen Kugeln und hoher Umdrehungszahl kommt es zur Aufspaltung
der Wasserstoffbrücken und teilweise oder völligen
Löslösung der (OH)-Gruppen unter Bildung von H₂O. So wurde
gefunden, daß Hydrargillit schon beim Mahlen mit Wasser bei
Raumtemperatur in 15 Minuten vollständig in Böhmit umgewandelt
wurde. Ähnliches wurde bei Bauxit gefunden.
Bauxit ist ein Verwitterungsprodukt von Silikaten, das dabei
entstehende Aluminiumhydroxid tritt in drei Formen auf, Hydrargillit,
Al(OH)₃, Böhmit γ-AlO(OH) und Diaspor α-AlO(OH).
Bei der Mahlung von Bauxit in einer rasch laufenden Kugelmühle
wird der darin enthaltene Hydrargillit aufgespalten und
geht in Böhmit über. Bei weiterer Beanspruchung wird die
restliche H-Bindung aufgespalten und die freiwerdenden
Valenzen reagieren dann besonders intensiv mit der als
Laugeflüssigkeit eingesetzten Natronlauge.
Der Bauxit ist aber ein Gemisch verschiedener Verwitterungsprodukte
und enthält neben den Aluminiumhydroxiden noch SiO₂,
TiO₂ und Fe₂O₃. Das am leichtesten angreifbare Mineral wird
bevorzugt mit der Natronlauge reagieren, so daß es zu einer
selektiven Reaktionsfolge kommt und zuerst das
Aluminiumhydroxid nicht aber die Begleitminerale in den
löslichen Zustand übergeführt werden.
Im Bauxit kommen als Begleitstoffe u. a. die Eisenverbindungen
Fe₂O₃, Hämatit und FeO(OH) Goethit vor. SiO₂ Kieselsäure,
bzw. Quarz wird, entsprechend der Vergrößerung der Oberfläche
beim Mahlen nur schwach angegriffen, während TiO₂ (Anatas
oder Rutil) und die bei der Verwitterung des Ausgangsgesteins
und der Zersetzung organischer Materialien im Bauxit
gebildeten Huminsäureanteile unzersetzt bleiben und nicht in
Lösung gehen.
Im einzelnen läßt sich das Verhalten der verschiedenen Begleitmaterialien
bei den konventionellen großtechnischen Prozessen
und bei dem z. Z. in Laboruntersuchungen entwickelten
Verfahren wie folgt skizzieren: Der in der Praxis übliche
Aufschluß besteht aus folgenden Teilschritten: Mahlen des angelieferten
Bauxits auf eine Korngröße von <1 mm; Aufschlämmen
in Retourlauge; Erhitzen auf 100°C für mehrere Stunden
zur Entkieselung, durch die unter einer vorweg genommenen
Bildung von Sodalith eine Verkrustung der Heizflächen der Autoklaven
verringert werden soll. Aufschluß des Bauxits im Autoklaven
bei 150-250°C; Abtrennung des entstandenen Rotschlamms
durch Absetzen und Filtration; Abkühlen und Auskristallisation
des gelösten Hydroxids Al(OH)₃; Abfiltrieren und
Rückführung der verbliebenen Lauge evtl. nach erfolgter Konzentrierung
durch Eindampfen in dem Laugeprozeß.
Erfindungsgemäß wird die Aluminatlauge nach dem Abkühlen ohne
Verdünnung und ohne Zugabe von keimbildendem
Aluminiumhydroxid durch Rühren zur Ausfällung von
Aluminiumhydroxid veranlaßt. Die Fällungszeit wird
wesentlich verkürzt und die Tonerdehydratausbeute stark
verbessert.
Das neue Verfahrenskonzept umfaßt folgende Teilschritte:
Da Rührwerkskugelmühlen in ihrer Wirksamkeit stark von der
Eingangskorngröße abhängen, wird eine Vormahlung auf <0,2 mm
durchgeführt; Feinstmahlung, Laugung und Entkieselung werden
gleichzeitig in einem Arbeitsschritt bei etwa 90°C in etwa 15
Minuten vorgenommen; der Rückstand, ein eisenreicher Schwarzschlamm,
wird durch Filtration abgetrennt; aus der verbleibenden
Lauge wird bei intensiver Rührung die gelöste Tonerde
als Al(OH)₃ auskristallisiert.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, daß
- a) als Mühle eine Rührwerks-Kugelmühle verwendet wird,
- b) neben dem Bauxit und der Natronlauge zusätzlich Kalk in einer Menge, die der stöchiometrischen Menge von 1-3, vorzugsweise 1,8-2,2 CaO, bezogen auf die sonst in Lösung gehende Menge SiO₂ entspricht, in die Rührwerks- Kugelmühle eingebracht wird und
- c) die Rührwerks-Kugelmühle bzw. ihr Inhalt auf eine Temperatur von 80-98°C, vorzugsweise 88-92°C, erwärmt wird.
Ein zusammenfassender Vergleich der einzelnen Prozeß-Schritte
ergibt folgende Unterschiede gegenüber dem Stand der Technik.
Eine Vormahlung ist bei beiden Verfahren erforderlich.
Die Entkieselung führt durch die Bildung von Sodalith
Na₈Al₆Si₆O₂₄(OH)₂ zu einem Verlust von 2 g Al₂O₃ und 0,7 g
Na₂O pro 1 g SiO₂.
Sie entfällt bei dem neuen Verfahren, da dieser Schritt
gleichzeitig mit der Feinstmahlung und Laugung erfolgt.
Bei der konventionellen Laugung gehen NaAl(OH)₄ bzw.
NaFe(OH)₄ in Lösung. Während NaAl(OH)₄ in Lösung verbleibt,
hydrolysiert die Eisenverbindung zu Fe(OH)₃ und bildet den
sog. Rotschlamm. In Lösung gehen außerdem die vorlaufenden
Huminsäuren.
Bei dem neuen Verfahren werden vorwiegend durch die starke
mechanische Einwirkung nur die Al-Hydroxide aufgespalten und
mit der Lauge in Lösung gebracht, während die anderen Begleitstoffe
bei der kurzen Einwirkungszeit unbeeinflußt verbleiben.
Dabei fällt an Stelle des durch Hydrolyse gebildeten
roten Fe(OH)₃-Schlamms das im Bauxit vorhandene und unverändert
gebliebene schwarze Fe₂O₃, Hämatit an. Aus den
erhöhten Analysewerten für organisch gebundenen Kohlenstoff
ergibt sich, daß die beim Aufschluß unzersetzten Huminsäuren
im schwarzen Schlamm verbleiben. Durch den Zusatz von CaO zum
aufgegebenen Bauxit werden die in Lösung gegangenen Kieselsäureanteile
vermutlich in Form von 2 CaO · SiO₂ · 3 H₂O gebunden,
es entstehen daher keine Verluste an Al₂O₃ bzw. Na₂O.
Die schwierige Abscheidung des Rotschlamms erfordert infolge
des amorphen Charakters des gebildeten Fe(OH)₃ mehrere Verfahrensschritte:
Eindicken und Filterpressen. Der Schwarzschlamm
besteht demgegenüber aus kristallinem, unzersetztem
Hämatit und ist sehr leicht absetzbar und auswaschbar.
Die Kristallisation des Hydrargillits Al(OH)₃ aus den Betriebslaugen
bereitet große Schwierigkeiten. So muß zur Beschleunigung
dieses Vorganges bis zu einem Drittel der vorlaufenden
Aluminiumhydroxidmenge als Keimbildner in Form von
bereits ausgeschiedenem Al(OH)₃ der Lauge zugesetzt werden.
Auch dann läßt sich durch tagelanges Rühren erst ein großer
Teil, aber nicht die gesamten gelösten Al(OH)₃-Gehalte auskristallisieren.
Als Hemmnis ist vor allem die beim Aufschluß
in Lösung gegangene Huminsäure anzusehen, die als Schutzkolloid
wirkt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird unter Einwirkung
mechanischer Kräfte bei 90°C demgegenüber unter Aufspaltung
der (OH)-Bindung H₂O abgespalten und in Lösung geht eine hypothetische
Verbindung NaAlO₂. Nach dem Abkühlen wird unter
Rührung der Flüssigkeit H₂O wieder aufgenommen und es scheidet
sich Al(OH)₃ Hydrargillit aus. Da keine hemmende Huminsäuren
in der Lösung vorhanden sind, erfolgt die Auskristallisation
sehr rasch, und zwar bis zur Erreichung des
Gleichgewichts. Während zur Überwindung der hemmenden Huminsäure-
Schutzkolloide bei den großtechnischen Prozessen
große Mengen an Keimen und tagelanges Rühren benötigt wird,
erfolgt die Ausscheidung von Al(OH)₃ bei dem neuen Verfahren
bereits nach wenigen Stunden, zu 90% der vorlaufenden
Tonerde.
Bauxit enthält je nach Entstehungsart und Vorkommen des Al-
Trägers Hydrargillit Al(OH)₃, Böhmit γ-AlO(OH) oder Diaspor
α-AlO(OH). Während die tropischen Bauxite überwiegend aus Hydrargillit
bestehen und unter milden Bedingungen bei 160°C
mit einer Laugenkonzentration von 150 g/l Na₂O aufgeschlossen
werden können, erfordern Böhmit-Bauxite 220°C sowie eine Laugenkonzentration
von 250 g/l Na₂O und Diaspor-haltige Bauxite
noch härtere Bedingungen zum Aufschluß.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die chemischen Reaktionen
unter mechanischer Einwirkung und in deren Folge unter
Aufspaltung der (OH)-Gruppen erfolgen, läßt sich kein Unterschied
in dem Laugeverhalten der verschiedenen Bauxitsorten
feststellen. Zur Überprüfung wurden als Ausgangsmaterialien
tropischer Bauxit, bestehend aus Hydrargillit, ungarischer
Bauxit mit Hauptbestandteil Böhmit und ein griechischer Bauxit
aus Diaspor eingesetzt. Die Behandlung aller drei Bauxit-
Sorten in der Rührwerkskugelmühle (100 g Bauxit, Lauge mit
250 g/l Na₂O, 90°C, 15′) führte, wie aus der Zusammenstellung
in Tabelle 1 ersichtlich, zu gleichen Ausbeuteergebnissen.
Somit sind alle Bauxitsorten unter den gleichen Bedingungen
verarbeitbar. Da nur Verbindungen die (OH)-Gruppen enthalten,
auf eine mechanisch-chemische Behandlung ansprechen, ist bei
Anwesenheit anderer Al-haltiger Mineralien keine 100%ige
Ausbeute an Al₂O₃ zu erwarten.
Als Rührwerks-Kugelmühle wird erfindungsgemäß eine solche mit
hoher Umdrehungszahl und kleinen Kugeln verwendet, beispielsweise
eine solche mit Kugeln von 1-3 mm Durchmesser und Umdrehungszahlen
von 400-1500 U/min, je nach Durchmesser des
Mahlbehälters.
Die Behandlung in der Rührwerks-Kugelmühle wird vorzugsweise
während so kurzer Zeit durchgeführt, daß nur die Aluminiumhydroxide,
jedoch nicht die anorganischen und organischen Begleitstoffe
in wesentlicher Menge gelöst werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Behandlung in
der Rührwerks-Kugelmühle bis zur vollständigen Auflösung der
im Bauxit vorhandenen Aluminiumhydroxide, vorzugsweise für
10-30 Minuten durchgeführt.
Im allgemeinen wird der zum Einsatz kommende Bauxit auf eine
Korngröße von kleiner als 0,3 mm, vorzugsweise kleiner als
0,2 mm, vorgemahlen.
Nach der Behandlung in der Rührwerks-Kugelmühle wird der entstandene
eisenreiche Schwarzschlamm abgetrennt und aus der
verbleibenden Lauge die gelöste Tonerde bei Raumtemperatur
unter Rührung auskristallisiert, wobei die Rührung mindestens
so intensiv ist, daß das ausgeschiedene Tonerde-Hydrat in der
Schwebe bleibt.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß der Bauxit auf
eine Korngröße von kleiner als 0,2 mm vorgemahlen wird;
Feinstmahlung, Laugung und Entkieselung gleichzeitig durch
Behandlung in der Rührwerks-Kugelmühle während 10-30 Minuten,
vorzugsweise etwa 15 Minuten, bei 85-95°C, vorzugsweise
etwa 90°C, durchgeführt werden, der als Rückstand verbleibende
eisenreiche Schwarzschlamm durch Filtration abgetrennt
wird und aus der verbleibenden Lauge bei intensiver Rührung
die gelöste Tonerde als Al(OH)₃ auskristallisiert wird.
Es wird eine Rührwerks-Kugelmühle mit einem
Fassungsvermögen von 0,75 l verwendet, in der ein
Rührwerk und Stahlkugeln mit einem Durchmesser von 2 mm
enthalten sind. Der Rührwerks-Kugelmühle werden 100 g
Bauxit, 175 ml Natronlauge mit einer Konzentration von
240 g Na₂O/l und 10 g CaO aufgegeben. Der Bauxit aus
Weipa/Australien besteht aus 54,4% Al₂O₃, 17,5% Fe₂O₃
und 5,4% SiO₂. Die Rührwerks-Kugelmühle bzw. ihr Inhalt
wird auf 90°C erwärmt. Nach einer Behandlung von 15
Minuten sind 100% der vorlaufenden Tonerde gelöst. Es
entsteht kein Verlust an Aluminium im Schlamm. Der
zurückbleibende Schlamm hat folgende Zusammensetzung:
6,9% Glühverlust
51,9% Fe₂O₃
8,6% SiO₂
5,0% TiO₂
26,6% CaO
51,9% Fe₂O₃
8,6% SiO₂
5,0% TiO₂
26,6% CaO
Der gleichen Rührwerks-Kugelmühle wie in Beispiel 1
werden 100 g Bauxit, 175 ml Natronlauge mit einer
Konzentration von 240 g Na₂O/l und 4 g CaO aufgegeben.
Der besonders reine Bauxit aus Bok´, Guinea, Afrika,
besteht aus 60,6% Al₂O₃, 5,3% Fe₂O₃ und 1,3% SiO₂.
Nach einer Behandlungsdauer von 15 Minuten sind 100%
der vorlaufenden Tonerde gelöst. Es entsteht kein Verlust
an Aluminium im Schlamm. Der zurückbleibende Schlamm hat
folgende Zusammensetzung:
23,2% Glühverlust
28,8% Fe₂O₃
6,6% SiO₂
23,2% TiO₂
16,4% CaO
28,8% Fe₂O₃
6,6% SiO₂
23,2% TiO₂
16,4% CaO
Der gleichen Rührwerks-Kugelmühle wie im Beispiel 1
werden 100 g Bauxit, 150 ml Natronlauge mit einer
Konzentration von 240 g Na₂O/l und 14 g CaO aufgegeben.
Der aus Ungarn stammende Bauxit besteht aus 48,0% Al₂O₃,
21,9% Fe₂O₃ und 7,4% SiO₂. Nach einer Behandlungsdauer
von 15 Minuten sind 100% der vorlaufenden Tonerde
gelöst. Es entsteht kein Verlust an Aluminium im Schlamm.
Der zurückbleibende Schlamm hat folgende Zusammensetzung:
5,2% Glühverlust
45,3% Fe₂O₃
15,3% SiO₂
5,0% TiO₂
29,0% CaO
45,3% Fe₂O₃
15,3% SiO₂
5,0% TiO₂
29,0% CaO
Claims (8)
1. Verfahren zum Aufschließen von Bauxit, wobei der Bauxit und
Natronlauge in eine mit Kugeln gefüllte Mühle eingebracht
werden und der Bauxit unter gleichzeitigem Laugen in der
Natronlauge gemahlen wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) als Mühle eine Rührwerks-Kugelmühle verwendet wird,
- b) neben dem Bauxit und der Natronlauge zusätzlich Kalk in einer Menge, die der stöchiometrischen Menge von 1-3, vorzugsweise 1,8-2,2 CaO, bezogen auf die sonst in Lösung gehende Menge SiO entspricht, in die Rührwerks- Kugelmühle eingebracht wird und
- c) die Rührwerks-Kugelmühle bzw. ihr Inhalt auf eine Temperatur von 80-98°C, vorzugsweise 88-92°C, erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Rührwerks-Kugelmühle eine solche mit hoher Umdrehungszahl
und kleinen Kugeln verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Rührwerks-Kugelmühle mit Kugeln von 1-3 mm Durchmesser
und Umdrehungszahlen von 400-1500 U/min je nach
Durchmesser des Mahlbehälters verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlung in der Rührwerks-Kugelmühle
während so kurzer Zeit durchgeführt wird, daß nur
die Aluminiumhydroxide, jedoch nicht die anorganischen
und organischen Begleitstoffe in wesentlicher Menge gelöst
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Behandlung in der Rührwerks-Kugelmühle bis zur vollständigen
Auflösung der im Bauxit vorhandenen Aluminiumhydroxide,
vorzugsweise für 10-30 Minuten, durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der zum Einsatz kommende Bauxit auf
eine Korngröße von kleiner als 0,3 mm, vorzugsweise kleiner
als 0,2 mm, vorgemahlen wird.
7. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Behandlung in der Rührwerks-
Kugelmühle der entstandene eisenreiche Schwarzschlamm abgetrennt
und aus der verbleibenden Lauge die gelöste Tonerde
bei Raumtemperatur unter Rührung auskristallisiert
wird, wobei die Rührung mindestens so intensiv ist, daß
das ausgeschiedene Tonerde-Hydrat in der Schwebe bleibt.
8. Verfahren nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bauxit auf eine Korngröße von
kleiner als 0,2 mm vorgemahlen wird; Feinstmahlung, Laugung
und Entkieselung gleichzeitig durch Behandlung in der
Rührwerks-Kugelmühle während 10-30 Minuten, vorzugsweise
etwa 15 Minuten, bei 85-95°C, vorzugsweise etwa 90°C,
durchgeführt werden, der als Rückstand verbleibende eisenreiche
Schwarzschlamm durch Filtration abgetrennt wird und
aus der verbleibenden Lauge bei intensiver Rührung die gelöste
Tonerde als Al(OH)₃ auskristallisiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4036448A DE4036448A1 (de) | 1989-11-16 | 1990-11-15 | Verfahren zum aufschliessen von bauxit |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3938037 | 1989-11-16 | ||
DE4036448A DE4036448A1 (de) | 1989-11-16 | 1990-11-15 | Verfahren zum aufschliessen von bauxit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4036448A1 true DE4036448A1 (de) | 1991-05-23 |
DE4036448C2 DE4036448C2 (de) | 1992-08-06 |
Family
ID=25887117
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4036448A Granted DE4036448A1 (de) | 1989-11-16 | 1990-11-15 | Verfahren zum aufschliessen von bauxit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4036448A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997029993A1 (en) * | 1996-02-15 | 1997-08-21 | Queensland Alumina Limited | Bauxite treatment |
AU719117B2 (en) * | 1996-02-15 | 2000-05-04 | Queensland Alumina Limited | Bauxite treatment |
US6203848B1 (en) | 1996-12-20 | 2001-03-20 | Pohang Iron & Steel Co., Ltd. | Method for increasing the charring ratio of coal |
RU2478574C2 (ru) * | 2007-07-12 | 2013-04-10 | Алюминум Корпорейшн Оф Чайна Лимитед | Способ получения оксида алюминия из средне- и низкосортного боксита |
RU2606821C1 (ru) * | 2015-09-03 | 2017-01-10 | Федеральное Государственное Автономное Образовательное Учреждение Высшего Профессионального Образования "Сибирский Федеральный Университет" | Способ переработки нефелиновой руды |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE299652C (de) * | ||||
DE1089740B (de) * | 1959-06-24 | 1960-09-29 | Vaw Ver Aluminium Werke Ag | Verfahren zum Aufschluss diasporhaltiger Bauxite |
-
1990
- 1990-11-15 DE DE4036448A patent/DE4036448A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE299652C (de) * | ||||
DE1089740B (de) * | 1959-06-24 | 1960-09-29 | Vaw Ver Aluminium Werke Ag | Verfahren zum Aufschluss diasporhaltiger Bauxite |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Z: Chemie-Ing.-Technik, 39. Jg., 1967, Heft 14, S. 843-848 * |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997029993A1 (en) * | 1996-02-15 | 1997-08-21 | Queensland Alumina Limited | Bauxite treatment |
EP0880468A4 (de) * | 1996-02-15 | 1999-05-12 | Queensland Alumina Limited | Behandlung von bauxit |
AU719117B2 (en) * | 1996-02-15 | 2000-05-04 | Queensland Alumina Limited | Bauxite treatment |
US6203848B1 (en) | 1996-12-20 | 2001-03-20 | Pohang Iron & Steel Co., Ltd. | Method for increasing the charring ratio of coal |
RU2478574C2 (ru) * | 2007-07-12 | 2013-04-10 | Алюминум Корпорейшн Оф Чайна Лимитед | Способ получения оксида алюминия из средне- и низкосортного боксита |
RU2606821C1 (ru) * | 2015-09-03 | 2017-01-10 | Федеральное Государственное Автономное Образовательное Учреждение Высшего Профессионального Образования "Сибирский Федеральный Университет" | Способ переработки нефелиновой руды |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4036448C2 (de) | 1992-08-06 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1061756B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Alkalihydroxydloesungen aus den beim Alkaliaufschluss von Bauxit u. dgl. anfallenden Rueckstaenden (Rotschlamm) | |
DE69603289T2 (de) | Verfahren zur rückwinnung von aluminiumoxid und siliziumoxid | |
US3944648A (en) | Method for processing bauxites | |
DE2647259C3 (de) | Verfahren zum Entfernen von Verunreinigungen aus einer nach dem Bayer-Verfahren gewonnenen alkalischen Natriumaluminatlösung | |
EP0092108B1 (de) | Verfahren zur Aufarbeitung von aluminium- und eisenhaltigen sauren Abwässern | |
DE4036448C2 (de) | ||
US2519362A (en) | Method of reducing the concentration of silica in sodium aluminate solutions | |
DE69614818T2 (de) | Flüssige reinigungszusammensetzung | |
DE1592061A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eisenfreier Aluminiumnitratloesungen | |
EP0278469B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Böhmit | |
DE69804487T2 (de) | Verfahren zur herstellung von zeolithen aus alkali-alumo-hydrosilikathaltigen rohstoffen | |
DE69401418T2 (de) | Verfahren zur Behandlung von einer Mischung von Aluminiumoxydtrihydrat und Aluminiumoxydmonohydrat enthaltenden Bauxiten | |
DE1592159B2 (de) | Verfahren zum klaeren von technischen natriumaluminatloesungen aus dem alkalischen aufschluss von bauxiten | |
DE2653762A1 (de) | Verfahren zur aufarbeitung von rotschlamm | |
DE556925C (de) | Herstellung reiner Tonerde | |
DE487724C (de) | Herstellung von Cordieriten | |
DE584371C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kieselsaeureloesungen | |
DE850886C (de) | Verfahren zur Herstellung von Aluminiumhydroxyd | |
DE3501350C2 (de) | ||
DE564059C (de) | Herstellung von Tonerde | |
DE559519C (de) | Herstellung von Tonerde aus Erdalkalialuminat | |
DD250519A1 (de) | Verfahren zur herstellung von alkalimetallsilicatloesungen | |
DE380322C (de) | Verfahren zum Aufschliessen von kalihaltigen Silikaten, Ton u. dgl. | |
DE963152C (de) | Verfahren zur alkalischen Verarbeitung von in alkalischen Aufschlussmitteln unloesliche Verunreinigungen enthaltenden Metall-, insbesondere Aluminiumphosphaten, auf Alkaliphosphat und Tonerde | |
DE1952794C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Tonerde und Kaliumphosphat aus Aluminiumphosphaterz |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |