DE560971C

DE560971C - Elektrische Anlage, in welcher Druckgas sowohl zur Loeschung der Schaltlichtbogen als auch zur Isolation elektrischer Apparate, z. B. Transformatoren, Kondensatoren usw., benutzt wird

Info

Publication number: DE560971C
Application number: DE1929560971D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-04-11
Filing date: 1929-04-11
Publication date: 1932-10-08

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Anlage, in welcher Druckgas sowohl zur Löschung von Schaltlichtbogen als auch zur Isolation elektrischer Apparate, z. B. Transformatoren, Kondensatoren, Widerständen, Durchführungen, benutzt wird. Erfindungsgemäß wird hierbei das Druckgas durch mehrere Apparate nacheinander in der Weise hindurchgeführt, daß es zuerst die zu isolierenden Apparate durchströmt und dann erst in die Druckgasschalter eintritt. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß beim Betätigen der Druckgasschalter auch in den anderen Apparaten eine Gasbewegung eintritt. Infolgedessen stagniert das Druckgas in den zu isolierenden Apparaten nicht, sondern befindet sich meistens in einer gewissen Bewegung; hierdurch wird verhindert, daß das Druckgas in den Apparaten zu stark ioni-

ao siert wird, und ferner wird gegebenenfalls eine gewisse Kühlung der Apparate hervorgerufen. Infolgedessen ist es nicht erforderlich, das Druckgas dauernd künstlich zirkulieren zu lassen. Ferner findet, solange nicht geschaltet wird, kein Druckgasverbrauch statt.

Um den Erfindungszweck zu erreichen, ist

es nicht erforderlich, sämtliche Apparate in bezug auf die Druckgasströmung hintereinanderzuschalten. Man wird vielmehr die An-Ordnung so treffen, daß mehrere Druckgasleitungsgruppen von einer gemeinsamen Hauptleitung abgezweigt sind. Dabei werden vorteilhaft Umgehungsleitungen angeordnet, die eine Abtrennung einzelner Apparate aus dem Druckgasstrom gestatten. Zur sicheren Aufrechterhaltung des zur Isolation von Durchführungen, Kondensatoren, Transformatoren usw. erforderlichen Gasdruckes können besondere kleine Kompressoren vorgesehen werden, die beim Undichtwerden des betneffenden Apparates diesen allein oder auch eine oder mehrere Apparategruppen gesondert mit Druckgas beliefern und die betreffenden Apparate gleichzeitig von der Hauptdruckgasversorgung trennen. Das Trennen von der Hauptdruckgasversorgung kann nicht nur für die Apparate, die das Druckgas als Isoliermittel benutzen, erforderlich werden, sondern auch für die Druckgasschalter; denn auch diese müssen, wenn der Druck nicht ausreicht und infolgedessen eine sichere Löschung des Unterbrechungslichtbogens nicht mehr gewährleistet ist, besonders gespeist werden. Vorteilhaft ist es auch, an sich bekannte optische oder akustische Signalvorrichtungen einzubauen, die beim Undichtwerden eines mit Druckgas gefüllten Apparates in Tätigkeit treten und seine Abschaltung bewirken oder vorbereiten.

Statt einzelne kleine Kompressoren vorzusehen, kann man auch für Apparate bzw. Apparategruppen besondere Druckgasreservegefäße anordnen und hierdurch für eine dauernde Speisung sorgen. Hierbei kann

man mehrere Apparate zusammenbauen und sie mit einem gemeinsamen Druckgasbehälter versehen.

Bei Transformatoren ergibt sich ein besonderer Vorteil, wenn man Transformatoren und Druckgasschalter zusammenbaut. Man erhält dann, wenn der Druckgasschalter direkt an den Stromzuleitungen des Transformators sitzt, kurze Verbindungsleitungen ίο und kurze Druckgasrohrleitungen, wobei der Transformator bzw. ein sonstiger mit Druckgas isolierter Apparat als Druckgasbehälter zur Belieferung des Druckgasschalters dient. Das Druckgas kann hierbei gleichzeitig auch zu Kühlzwecken verwendet werden, indem beispielsweise der Transformator in an sich bekannter Weise mit Druckgas beblasen wird. Die Kühlwirkung wird besonders intensiv, wenn man das Druckgas der Anlage oder der Apparate selbst kühlt. Auch ist es zwecks Erhöhung der Isolierfähigkeit vorteilhaft, das Druckgas vor dem Eintritt in die Apparate besonders zu reinigen und zu trocknen.

In größeren Anlagen ordnet man vorzugsweise eine besondere Druckgasschalttafel an, vermittels welcher der Zustand der Druckgasanlage und der einzelnen Apparate überwacht werden kann.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

Abb. ι zeigt den Grundriß einer Umspannstation, in der Druckgas sowohl zur Isolation elektrischer Apparate als auch zur Löschung der Schaltlichtbögen in Schaltern dient. Die Drucklufterzeugungsanlage t arbeitet auf einen "Windkessel 2, an dem über ein Ventil 4 die Druckgasrohrleitung 3 angeschlossen ist. Diese führt nach den Durchführungen 5, die nacheinander vom Druckgas durchströmt werden. Bei geschlossenem Ventil 4^s tritt dann das Druckgas in den Transformator 6 und Stromwandler 7 und von dort in den Druckgasschalter 8. Das zum Blasen benötigte Druckgas, welches beim Schalten am Druckgasschalter 8 austritt, durchströmt also die vorgenannten Apparate. Um zu verhindern, daß bei Druckabfall der Isolationswiderstand, welcher ungefähr proportional dem. in den Apparaten herrschenden Druck ist, sich verschlechtert, sind Umgehungsleitungen ι ο angebracht, welche gestatten, daß einzelne Apparate von einem Hilfskompressor 11 über das Ventil 4« unter Druck gehalten werden. Statt dieser Anordnung kann man auch einzelne Apparate von einer Zuleitung 14 für sich abzweigen. So ist z. B, der. Druckgaskupplungsschalter 8 der Sammelschienen 12 durch die Stutzen 15 von der Rohrleitung 14 abgezweigt; ferner ist der Kabelendverschluß 18 in gleicher Weise über ein weiteres Rohr 15 an die Druckgasleitung angeschlossen. Die Durchführungen 5° sind in derselben Weise unter Druck gesetzt, während der Druckgasschalter 8^α zur sicheren Aufrechterhaltung des Druckes in gleicher Weise wie die Stromwandler η^α noch mit besonderen Druckgefäßen 16 ausgerüstet ist. Durch die Anordnung der Ventile 4 kann erreicht werden, daß die Apparate entweder aus der Druckgaszuleitung 14 mit Druckgas gespeist werden, oder daß die Druckgasversorgung aus den Druckgefäßen 16 erfolgt. Über das Ventil 4^δ kann man diesen Teil der Anlage auch an den Hilfskompressor 11 anschließen. Während der Druckgasschalter 8^a, die Durchführungen ζ^α, der Kabelendverschluß 18 usw. als Einzelapparate von der Druckgaszuleitung 14 abgezweigt sind, sind die Stromwandler y^a als Gruppe angeschlossen.

In Abb. 2 ist dargestellt, wie in einfacher Weise ein druckgasisolierter Transformator mit dem zugehörigen Druckgasschalter zusammengebaut werden kann. Das Transformatorgehäuse 20, in welchem der eigentliche Transformator 23 angeordnet ist, besitzt eine Ausbuchtung 25, auf welcher ein Druckgasschalter 21 montiert ist. 22 ist der pneumatische Antrieb des Schalters. Durch Stutzen 24 tritt Druckgas in das Transformatorgehäuse 20 ein und strömt beim Schalten go oder aber auch dauernd in Pfeilrichtung durch den Druckgasschalter 21 ab. Zweckmäßig trifft man die Anordnung so, daß der Schalter in der Ausschaltstellung so lange verriegelt ist, als der Transformator nicht unter dem für die Isolation erforderlichen Gasdruck steht.

Um ein dauerndes schwaches Bewegen des Druckgases auch zu den Zeiten, wo nicht geschaltet wird, zu erreichen, ist es vorteilhaft, an den Apparaten feine Ausströmöffnungen oder kleine undichte Stellen vorzusehen.

Ferner sind noch besondere Reinigungsund Trocknungsvorrichtungen für das Druckgas eingebaut, die in der Zeichnung nicht besonders dargestellt sind.

Claims

Patentansprüche:

I.Elektrische Anlage, in welcher Druck- no gas sowohl zur Löschung der Schaltlichtbogen als auch zur Isolation elektrischer Apparate, z. B. Transformatoren, Kondensatoren, Widerstände, Durchführungen, benutzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckgas durch mehrere Apparate nacheinander in der Weise hindurchgeführt ist, daß es zuerst die zu isolierenden Apparate durchströmt und dann erst in die Druckgasschalter eintritt.
2. Elektrische Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere von

einer gemeinsamen Hauptleitung abgezweigte Druckgasleitungsgruppen vorgesehen sind.
3. Elektrische Anlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Umgehungsleitungen angeordnet sind, die eine Abtrennung einzelner Apparate aus dem Druckgasstrom gestatten.
4. Elektrische Anlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Apparaten feine Ausströmöffnungen oder kleine undichte Stellen angebracht sind, welche eine dauernde Bewegung des Druckgases bewirken.
5. Elektrische Anlage nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das isolierende Druckgas besonders gereinigt und getrocknet ist.
6. Elektrische Anlage nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Apparate mit besonderen kleineren Kompressoren versehen sind, die beim Undichtwerden des betreffenden Apparates Druckgas in den Apparat liefern und ihn von der Hauptdruckgasversorgung trennen.
7. Elektrische Anlage nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet durch an sich bekannte optische oder akustische Signalvorrichtungen, die beim Undichtwerden eines mit Druckgas gefüllten Apparates in Tätigkeit treten und die Abschaltung des betreffenden Apparates bewirken oder vorbereiten.
8. Elektrische Anlage nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die druckgasisolierten Apparate als Druckgassammler (Druckgasgefäß) für die Druckgasschalter dienen.
9. Elektrische Anlage nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die gesamte Anlage oder einzelne Apparate bzw. Apparategruppen Druckgasreservegefäße vorgesehen sind.
10. Elektrische Anlage nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Apparate zusammengebaut sind und einen gemeinsamen Druckgasbehälter besitzen.
11. Elektrische Anlage nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der zu einem Transformator gehörige Schalter mit diesem derart zusammengebaut ist, daß der Transformatorkessel als Druckgasreservebehälter für den Druckgasschalter dient.
12. Elektrische Anlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter in der Ausschaltstellung so lange verriegelt ist, als der zugehörige Transfermator nicht unter dem für die Isolation erforderlichen Gasdruck steht.
13. Elektrische Anlage nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckgas der Anlage oder der Apparate gekühlt wird.
14. Elektrische Anlage nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine besondere Druckgasschalttafel vorgesehen ist, an welcher der Zustand der Druckgasanlage und der einzelnen Apparate überwacht werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen