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Vorrichtung zur Erzeugung von Tonfolgen durch Frequenzänderung eines
Röhrenoszillators Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erzeugung
von Tonfolgen durch Frequenzänderung eines Röhrenoszillators, die ein Bedienungsorgan
aufweist, das es ermöglicht, mit derselben Hand gleichzeitig sowohl die Tonhöhe
als auch die Tonstärke zu verändern. Bei Musikinstrumenten, bei denen Tonfolgen
durch Frequenzänderung eines Röhrenoszillators erzeugt werden, sind in der Regel
Bedienungsorgane zur Durchführung der Frequenzänderung, d. h. zur Variation der
Tonhöhe und zur Änderung der Tonstärke derart angeordnet, daß sie nicht gleichzeitig
mit einer Hand betätigt werden können, «ras das Spielen wesentlich erschwert. Die
Folge davon ist, daß es bisher überhaupt nur sehr wenige Menschen gibt, die ein
derartiges Musikinstrument zu meistern vermögen. Man hat bereits ein Bedienungsorgan
vorgeschlagen, das aus einem Handgriff besteht, der unmittelbar an einem in einer
Spule verschiebbaren Eisenkern befestigt ist und der einen zusätzlichen Bauteil
aufweist; durch dessen Verschiebung in bezug auf den Handgriff die Größe eines Widerstandes
geändert wird. Durch Waagerechtverschiebung des Handgriffes und des Eisenkerns wird
die Frequenz und infolgedessen die Tonhöhe geändert, während die Änderung der Tonstärke
durch Verschiebung des an dem Handgriff vorgesehenen, durch seine Bewegung die Änderung
des Widerstandes bewirkenden Bauteils erfolgt. Auch ein Musikinstrument mit einem
derart ausgebildeten Bedienungsorgan setzt eine ganz außerordentliche Handfertigkeit
zu seiner Bespielung voraus. Selbst wenn man diese besitzt, wird man nicht in der
Lage sein, seine Empfindung auch nur annähernd zum Ausdruck zu bringen, weil das
Hereinschieben und Herausziehen ein-=s Eisenkerns mittels eines an ihm unmittelbar
befestigten Handgriffs unter gleichzeitiger Verschiebung des zur Widerstandsänderung
dienenden Bauteils eine zur Wiedergabe einer Empfindung' ungeeignete Bewegung ist,
die besonders schwer ausführbar ist, wenn sie gleichzeitig mit beiden Händen bzw.
Armen vorgenommen werden soll. Nimmt man z 11e diese übelstände in Kauf, dann besteht
bei dem bekannten Musikinstrument noch der Übelstand, daß es entsprechend der Zahl
der Hände der spielenden Person auf nur zwei Stimmen beschränkt ist.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, für ein Musikinstrument, bei dem Tonfolgen
durch Frequenzänderung eines Röhrenoszillators erzeugt werden, ein Bedienungsorgan
zu schaffen, durch dessen Betätigung mittels eines einzigen Fingers sowohl die Tonhöhe
als auch die Tonstärke veränderbar sind, so daß es dem Musikausübenden möglichst
geringe Schwierigkeiten bereitet, seine Empfindungen vorerst manuell und letztlich
akustisch getreu zum Ausdruck zu bringen. Das Bedienungsorgan gemäß der Erfindung
be3teht aus einem geradlinig gespannten bandartigen
Bauteil, der
die Veränderung der Tonhöhe durch Längsverschiebung eines Fingers des Musikausübenden
bewirkt, und einem parallel zu diesem Bauteil angeordneten geraden Bauteil, der
sich durch einen auf ihn ausgeübten senkrechten Druck desselben Fingers verschiebt
und dadurch eine Änderung .der Tonstärke hervorruft. Auf welche Weise der bandartige
Bauteil, der eine Gradeführung bildet, durch die Längsverschiebung des Fingers eine
Änderung der Tonhöhe bzw. das Hervorbringen verschieden hoher Töne veranlaßt, ist
für die Erfindung grundsätzlich belanglos. Gleichfalls grundsätzlich belanglos ist
es für sie, auf welche Weise die Senkrechtverschiebung des dem bandartigen Bauteil
parallelen Bauteils annähernd gleicher Längenausdehnung eine Änderung der Tonstärke
bewirkt.
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Die Zeichnung stellt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dar, bei dein die Änderung der Tonhöhe durch Verschiebung von Spulen und die Änderung
der Tonstärke durch Verstellung eines Widerstandes erfolgt.
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Abb. i ist ein Schaltungsschema des Musikinstruments, Abb. 2 ein Grundriß
und Abb. 3 ein Aufriß seines Bedienungsorgans und benachbarter Teile desselben.
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Der Abb. i zufolge ist die Röhre a als Oszillator geschaltet. Seine
Schwingungen werden durch die aus zwei Röhren bestehende Kaskade b verstärkt. Im
Anodenkreis der letzten Verstärkerröhre der Kaskade liegt der Lautsprecher d. Der
Anodenkreis und der Gitterkreis der Oszillatorröhre sind durch die beiden Spulen
k1 unter Zuhilfenahme des Eisenkerns k2 magnetisch gekoppelt. Im Stromkreis des
Heizfadens der letzten Verstärkerröhre liegen der Schalter e und der veränderbare
Widerstand w. Den Abb. 2 und 3 zufolge ist das endlose Band g, das etwa durch einen
Draht oder einen Riemen gebildet ist, um die Rollen i1, i2, i3 geschlungen.
An der Rolle i3 ist eine Kurvenscheibe y vorgesehen, auf der eine Rolle p gleitet,
die an dem Ende o1 des zweiseitigen Hebels o befestigt ist, der sich um die Achse
m drehen kann. An dem Gegenende o2 des Hebels o sind die beiden Rückkopplungsspulen
k1 befestigt. In das Band g ist ein Ring feingeschaltet, in den der Musikausübende
das erste Glied eines seiner Finger stecken kann, um das Band g bequem nach rechts
und links verschieben zu können. Hierdurch wird die Kurvenscheibe r gedreht, was
eine Drehung des Hebels o um die Achse in und infolgedessen eine Verschiebung der
Rückkopplungsspulen k1 in bezug auf den Eisenkern k2 und somit eine Änderung der
Frequenz des Oszillators bzw. der Höhe des durch den Lautsprecher d erzeugten Tones
zur Folge hat. Die Kurvenscheibe y ist derart bemessen, daß gleichen Verschiebungswegen
des Ringes f gleiche Tonintervalle entsprechen.
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Der Schalter e gemäß Abb. i hat den Abb.2 und 3 zufolge die Gestalt
einer unterhalb des oberen Teiles des Bandes g angeordneten Taste. Wenn der Musikausübende
einen Finger durch den Ring f hindurchsteckt und auf die Taste e herabdrückt, wird
der Heizstromkreis der letzten Verstärkerröhre geschlossen. Infolgedessen ertönt
nunmehr jener Ton, der durch die jeweilige Lage des Ringes f eingestellt ist. ;je
stärker man die langgestreckee Taste e herabdrückt, desto stärker wird der im Heizstromkreis
der letzten Verstärkerröhre befindliche Widerstand erniedrigt, so daß der Ton im
Lautsprecher d immer stärker anschwillt. Seine Stärke nimmt ab, wenn man den Druck
auf die federnd gelagerte Taste e ermäßigt. Schließlich hört bei der Öffnung des
Heizkreises der Lautsprecher r1 auf zu tönen.
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Durch Parallelanordnung mehrerer Bedienungsorgane g, e - d. h. eine
Anordnung, bei der alle Bänder g und alle Tasten e parallel zueinander liegen -
erhält man ein mehrstimmiges Instrument, das selbstverständlich mit einer seiner
Stimmenzahl entsprechenden Anzahl von Oszillatoren versehen sein muß.
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Die Einfachheit der Bedienung des Musikinstruments gemäß der Erfindung,
die derjenigen eines Tasteninstruments ähnlich ist, ermöglicht es, sich mit einer
frei bleibenden Hand selbst zu begleiten, wenn man neben dem Bedienungsorgan g,
e bzw. den Bedienungsorganen die Tastatur eines Tasteninstruments, etwa eines Klaviers,
derart anordnet, daß die Längsachse der Tastatur parallel zu derjenigen des Bedienungsorgans
bzw. denjenigen der Bedienungsorgane liegt.
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Die Abb. 2 und 3 veranschaulichen ein solches kombiniertes Musikinstrument,
bei dem neben dem Manual g, e die Tastatur t
eines Tasteninstruments
vorgesehen ist.
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Das Musikinstrument gemäß der Erfindung kann offenbar jede Tonschattierung
(Halb-, Viertel-, Achteltöne usw.) wiedergeben. Durch Vibrieren des anschlagenden
Fingers kann ein einem Tasteninstrument fremder, eigenartiger Effekt erreicht werden.
Die Beeinflussung der Klangfarbe kann, falls gewünscht, durch das Vorsehen von Siebkreisen
erfolgen.