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Herstellung poröser.Metalle oder Metalloxyde Poröse, vorzugsweise
als Katalysatoren geeignete Metalle pflegt man beispielsweise- durch Ausschmelzen
oder Herauslösen unerwünschter Komponenten aus Legierungen herzustellen. Es ist
jedoch schwierig, auf diesem Wege zu reinen Produkten zu gelangen, und auch die
Porosität so erhaltener Metalle läßt zu wünschen übrig.
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Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise poröse Metalle oder
Metalloxyde mit nahezu jedem gewünschten Porositätsgrad herstellen kann, wenn man
fein verteilte,- gegebenenfalls kolloide Metalle oder Metallverbindungen, vorzugsweise
Oxyde bzw. Gemische solcher, in Gegenwart von Flüssigkeiten und schaumerzeugenden
:Mitteln zu Schaum verarbeitet, diesen vorzugsweise durch Erhitzen trocknet und
gegebenenfalls einer weiteren Behandlung, z. B. Oxydation oder bzw. und Reduktion,
unterwirft.
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Will man poröse Metalle herstellen, so geht man -entweder von Metallen
aus, mischt diese mit Lösungen von schaumerzeugenden Mitteln und entfernt das Lösungsmittel
durch vorsichtiges Trocknen des Schaumes bei mäßiger Temperatur, z. B. bei xoo°.
Gegebenenfalls wird die Masse gepreßt oder durch Erhitzen gesintert, oder es werden
beide Maßnahmen durchgeführt. Dabei kann die Masse auch oxydiert und hinterher reduziert
werden. Oder man geht von Oxyden oder sonstigen reduzierbaren Metallverbindungen
aus, reduziert den Schaum nach dem Trocknen und sintert gegebenenfalls die Masse,
wobei ebenfalls oxydiert und sodann reduziert werden kann, was die Festigkeit des
Materials günstig beeinflußt.
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Will man poröse Oxyde erhalten, so arbeitet man in gleicher Weise,
nur mit dem Unterschied, daß man, sofern man von Oxyden ausgeht, eine Reduktion
ganz wegläßt oder auf eine Reduktion stets in einem letzten Arbeitsgang noch eine
Oxydation folgen läßt.
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Als Ausgangsmaterial kommen in erster Linie pulverförmige Oxyde von
Metallen, die in be-i liebiger Weise hergestellt sein können, z. B. Eisen-, Chrom-,
Mangan-, Nickel-, Kobaltoxyde, g ferner Oxyde des Kupfers, Zinks; Molybdäns, Bleis
usw. in Frage, die beim Erhitzen mit reduzierenden Stoffen, z. B. Gasen und Dämpfen,
wie Wasserstoff, Ammoniak, Methan, Kohlen- E oxyd, Leuchtgas, Wassergas, Generatorgas,
Formaldehyd, Methylformiat u. dgl., oder Flüs-= sigkeiten, wie Ilydroxylamin, Hydrazinhydrat-:
lösungen usw., zu Metall reduzierbar sind. Es: können aber auch feste Stoffe, wie
fein verteilte Kohle, Magnesium, Aluminium usw., für sich allein oder zusammen mit
flüssigen oder gasförmigen Reduktionsmitteln benutzt werden, indem man beispielsweise
die festen, reduzierend wirkenden. Stoffe gleichzeitig mit dem Metalloxyd zu einem
Schaum verarbeitet und dann, wie angegeben, fertigstellt. Oxyde, die in kolloider
Form vorliegen, wie z. B. Gele des Eisenoxyds
undIhnliche, haben-noch
denVorteil, daß sie nach der Reduktion au2er den :groben Poren des Schaumes. auch
noch ultramikroskopische Poren besitzen und sich somit, sei es als"Träger für Katalysatormassen,
sei es als Kontaktstoffe, ganz besonders zur Ausführung katalytischer Reaktionen
eignen. Auch können leicht reduzierbare Oxyde in Gemischen mit solchen Stoffen,
die unter den gegebenen Bedingungen nicht oder nur schwer reduziert werden, wie
z. B. Aluminiumoxyd, Titansäure usw., zu Schäumen, z. B. bei` Herstellung von mit
Aktivatoren durchsetzten Katalysatoren, verarbeitet werden. Ferner- können feinpulverige
Metalle selbst, wie sie z. B. bei der vorzugsweise thermischen Zersetzung von: Carbonylen,
z. B. des Eisens, Nickels, Kobalts u. dgl., erhalten werden, evtl. in Mischung mit
Oxyden anderer Metalle oder Oxyde von Carbonylmetallen oder unmittelbar durch Zersetzung
von. Carbonylen erhaltene Metalloxyde als Ausgangsstoff dienen. Auch Metallverbindungen,
wie Nitrate, Carbonate, Chloride, Ammoniumverbindungen, z. B. Ammoniumvanadat, ferner
Cyanide, Formiate, Acetate u. dgl., können, besonders dann, wenn sie thermisch zersetzbar
sind, verwendet werden. da es leicht gelingt, nach dem Trocknen des Schaumes durch
Erhitzen Kohlensäure bzw. nitrose Gase u. dgl. zu verjagen oder kohlige Bestandteile
durch Glühen in oxydierender Atmosphäre weitgehend zu entfernen.
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Als Suspensionsflüssigkeit für die angegebenen Metalle oder Metallverbindungen
ist in den meisten Fällen Wasser verwendbar, doch können auch andere Flüssigkeiten,
insbesondere organische Medien, Verwendung bzw. Mitverwendung finden, z. B. Alkohol,
wenn ein schnelles Trocknen des Schaumes erreicht oder Wasser bei der Herstellung
eines Katalysators ganz oder teilweise vermieden werden Toll.
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Zweckmäßig verfährt man in der Weise, daß man das zu verwendende Metall
bzw. Oxyd oder ein gegebenenfalls auf dem Schmelzweg erhaltenes Gemisch mehrerer
Oxyde bzw. Metalle oder Legierungen solcher oder auch gegebenenfalls auf dem Schmelzwege
erhaltene Gemische von Metallen und Oxyden bzw. anderer Metallverbindungen in feinpulveriger
Form durch Rühren in der Flüssigkeit suspendiert und dann unter dauerndem Rühren
die nötige Menge Schaummittel zufügt. Man kann aber auch erst in an sich bekannter
Weise aus Flüssigkeit und Schaummittel unter kräftigem Schlagen einen Schaum erzeugen
und diesen dann nachträglich mit den Metallen, Oxyden oder sonstigen Metallverbindungen
vermischen.
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Als schaumerzeugende Mittel haben sich insbesondere im Kern alkylierte
Sulfosäuren aromatischer . Kohlenwasserstoffe bzw. deren Salze als geeignet erwiesen,
die bereits in sehr geringer Menge, z. B. = Gewichtsprozent des Metalloxyds, haltbare
und homogene Schäume liefern. Doch können auch alle anderen Schaumbildner, wie Saponine,
Seifen u. dgl., Verwendung finden. Durch Variation der Menge und Art der Suspeilsionsflüssigkeit
sowie durch kleinere oder größere Zusätze des Schaummittels ist es möglich, zu Schäumen
von sehr verschiedener Festigkeit und Porengröße zu gelangen. Auch durch Einblasen
von Luft oder anderen Gasen läßt sich die Porosität des Schaumes und damit des Endprodukts
in an sich bekannter Weise nach Belieben abändern.
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Unter Umständen kann es auch zweckmäßig sein, noch Zusätze von Bindemitteln
zu machen, z. B. von Kieselsäurelösungen oder plastische Bindetone,, Zement, ferner
Wasserglas, leichtschmelzbare Metalle und Legierungen, z. B. Natrium, Calcium, Blei,
Zinn, WoodschesMetall oder Stoffe, die wie Säuren oder Laugen durch Anätzen Bindemittel
erzeugen, ferner organische Stoffe, wie Leim, Zucker, Stärke, Eiweiß, Bitumen, Harze
usw., die leim nachträglichen Erhitzen, eine mechanische . Verfestigung der porösen
Masse begünstigen, oder hydraulische Bindemittel dem Schaum einzuverleiben bzw.
den Komponenten desselben vor der Schaumerzeugung zuzusetzen. Auch ein Metallgerüst,
das z. B. durch Einlagerung von Metallwatte, Metallwolle oder von Metallgeflecht
in den Oxyd Schaum oder durch Einstreichen desselben in Metallgitter, z. B. Preßlinge
aus Metallwolle, hergestellt ist, kann die Festigkeit der. porösen Masse erhöhen.
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Der fertige Schaum wird in geeignete Formen gestrichen oder gegossen,
z. B. in flache Bleche oder Röhrenformen,, und -bei mäßig erhöhter Temperatur getrocknet.
Dann kann ein Erhitzen, gegebenenfalls im Sauerstoffstrom, erfolgen, wenn flüchtige
oder verbrennbare Komponenten entfernt werden sollen. Das Verfahren ist außer zur
Herstellung von Katalysatoren oder Trägermassen für Katalysatoren, Reinigungsmassen
usw. zur Erzeugung poröser Lagermetalle, z. B. aus geeigneten Legierungen, ferner
von Platten für Akkumulatoren, von Filterkörpern, Füllstoffen u. dgl., ferner zur
Herstellung vonDiaphragmen, Gußformen, Sicherheitspatronen zur Verhütung des Rückschlagens
von Flammen bei Brennern oder Gebläseflammen usw. geeignet. Die Filter sind je nach
ihrer Porosität zu den verschiedensten Zwecken; z. B. zur Entstaubung von Gasen,
zur Klärung von Schlämmen, zur Trennung von Kohle-Öl-Gemischen, - wie sie beispielsweise
bei der Druckhydrierung von Kohlen, Teeren, Mineralölen u. dgl., vorzugsweise Braunkohlen
oder bei der Raffination von Speiseölen mittels aktiver Kohle anfallen, benutzbar.
Da die erhaltenen Massen bei geeigneter Herstellung zähe, unter Druck plastische
und daher formbare Massen darstellen, kann man, von Edelmetallen oder
Verbindungen
solcher ausgehend, zu Massen gelangen, die als Zahnfülhnittel geeignet sind.
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Zur Herstellung von Katalysatoren kann es unter Umständen von Vorteil
sein, die Metall-bzw. Metalloxydschaummassen noch einer weiteren chemischen Behandlung
zu unterwerfen. -So kann man beispielsweise beider Herstellung von Katalysatoren
zum Kracken von Mineralölen usw., zur Druckhydrierung usw. trockene Alnminiummetallschäume
durch oberflächliches Anätzen mit Säuren oderHalogenen, z. B. Chlor, Chlorwasserstoff
oder alkoholischer Salzsäure, oder anderen Stoffen, z. B. Uranylnitrat, aktivieren,
wobei man auch in der Weise verfahren kann, daß man Schäume aus Aluminiumpulver
und einem leicht reduzierbaren Oxyd oder Carbonat, z. B. des Kupfers u. dgl., erzeugt
und nach der Reduktion die Aktivierung ausführt. Die Metalle oder Oxyde können übrigens
bei einer etwaigen chemischen Behandlung auch durch die ganze Masse in andere Verbindungen,
z. B. Chloride, Sulfate, Sulfide, Nitride, Carbide u. dgl., übergeführt werden.
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Die erhaltenen Massen lassen sich leicht z. B. durch Sägen, Drehen,
Hämmern, Feilen, Stanzen u. dgl. verarbeiten. Auch können Platten aus gleichen oder
verschiedenen Metallen bzw. Metalloxyden schon durch geringe Drucke miteinander
verbunden werden. Zylinder aus porösem Metall, z. B. Kupfer, lassen sich leicht
in durch Erwärmen erweiterte Rohre aus massivem Metall, z. B. Kupfer, einpassen
und dann in den Rohren beim Abkühlen dieser festklemmen. Derartige Rohre eignen
sich als Wärmeaustauscher.
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Zur Herstellung von Metallmassen mit besonderen physikalischen Eigenschaften,
z. B. von -Elektromagnetkemen, kann man in den Poren nachträglich Isoliermassen,
z. B. Schellack, Kautschuk, Polymerisationsprodukte oder Halbpolymerisate von Butadien
u. dgl., vorzugsweise aus der, flüssigen Phase, einbringen und gegebenenfalls den
erhaltenen Körper durch Druck verfestigen.
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Pulverförmige Stoffe, z. B. Adsorbentien, wie Kieselsäuregel, aktive
Kohle, aktive Tonerde oder Basenaustauscher, ferner katalytisch wirkende Stoffe
usw. lassen sich mitunter in die porösen Massen einbetten, indem die lockeren Metallstücke
mit dem Pulver, z. B. unter Schütteln und Mahlen, bestäubt werden oder indem das
Pulver, gegebenenfalls in Form einer Suspension, in die Metallplatten eingesaugt
oder eingeblasen wird. Dieser Maßnahme kann sich dann eine - Verfestigung der Masse
durch Pressen anschließen. Auch können Schichten von pulverigen oder körnigen Adsorbentien
zwischen zwei Metallschichten eingelegt und das Ganze durch Druck zu einer einheitlichen
Masse verfilzt werden. Im allgemeinen wird man aber die katalytisch wirkenden Stoffe
meist in üblicher Weise innerhalb der Poren abEcheiden, indem man die porösen Körper
mit Lösungen vorzüglich solcher Stoffe tränkt, die wie Nitrate, Acetate, Ammoniumverbindungen,
gewisse Chloride und Komplexsalze einen in der Hitze flüchtigen Bestandteil aufweisen
und sodann durch thermische Behandlung, gegebenenfalls nach vorheriger Umsetzung
mit weiteren Stoffen und etwaigem Waschprozeß, ferner durch etwaige Reduktion fertigstellen.
Man kann die Porenwände z. B. der porösen Metalle aber auch in der Weise mit einem
Metallbelag aus dem gleichen oder einem weiteren Metall oder mit mehreren Metallschichten
bzw. Schichten aus Metallgemischen versehen, daß man Metalle mittels Elektrolyse,
im Falle kolloider Metalle mittels Elektrodispersion, ferner gemäß dem Metallspritzverfahren,
z. B. nach Patent 477 975, in den Poren abscheidet, oder indem man Metalldämpfe
durch die porösen Massen leitet oder diese in die Schmelze eintaucht. Auch Metalloide,
z. B. Kohle, Ruß u. dgl., die mitunter hohe kataly- ' tische Wirksamkeit besitzen,
kann man in den Poren, z. B. in der Weise abscheiden, daß man feste, flüssige oder
gasförmige, verkohlbare Stoffe innerhalb der Poren verkohlt, z. B. durch partielle
Verbrennung oder durch thermische Zersetzung, zweckmäßig bei hohen Temperaturen.
Im letzteren Fall kann man sogenannte Glanzkohle auf z. B. porösem Kupfer abscheiden
oder auf porösem Eisen, das man zuvor mit einem Belag von Magnesia oder Tonerde
überzogen hat, den man z. B. durch Tränken des porösen Eisens mit einem Tonerdesol
und Trocknen erhalten kann. Die porösen Massen können in än sich bereits bekannter
Weise zur Erzeugung vors Essigsäure aus Lösungen von Acetaldehyd benutzt werden.
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Es. ist bekannt, poröse Baustoffe in der Weise herzustellen, daß man
Mineralstoffe, die wie Gips oder Zement zur Errichtung von Mauerwerk geeignet sind,
zusammen mit Wasser und Schaummittel auf mechanischem Weg zu einem Schaum verarbeitet.
Dabei erfolgt in Gegenwart des Wassers schon nach kurzer Zeit eine Verfestigung
durch Abbinden. Daraus war aber nicht ersichtlich, daß auch Metalle oder Metalloxyde,
die kein solches Abbindevermögen wie Zement oder Gips besitzen, schon durch einfaches
Trocknen ohne Zusatz von Bindemitteln in poröse Körper überführbar sind, die eine
gewisse Festigkeit aufweisen, vielmehr war anzunehmen, daß der Schaum schon beim
Trocknen zerfallen würde. Zwar können auch beim vorliegenden Verfahren mitunter
Bindemittel in an sich bekannter Weise bei der Schaumherstellung mitbenutzt werden.
Es werden dann aber so geringe- Mengen Bindemittel benutzt, daß trotzdem poröse
Körper mit offenen Poren hinterbleiben, denn nur solche sind zur Behandlung gtrömender
Flüssigkeiten und Gase geeignet,
während poröse, in bekannter V6'eise
aus Zement und Gips hergestellte Baustoffe in der Hauptsache geschlossene Poren
enthalten und somit für die genannten Zwecke nicht in Frage kommen.
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Beispiel i 2oo Gewichtsteile Kupferbronze werden mit 2 Gewichtsteilen
isopropylnaphthalinsulfosaurem Natrium vermischt und unter starkem Rühren mit 6o
Gewichtsteilen Wasser zu einem Schaum verarbeitet, der in geeignete Formen gestrichen
wird. Durch Trocknen bei ioo ° wird der Schaum verfestigt und kann dann z. B. als
Katalysator für Gasreaktionen dienen. Beispiel 2 Zoo Gewichtsteile technisches Eisenpulver
unter i mm Korngröße werden mit 4o Gewichtsteilen Caput mortuum und q. Gewichtsteilen
isopropylnaphthalinsulfosaurem Natrium gut gemischt und mit 35 Gewichtsteilen Wasser
bis zur schaumigen Konsistenz verrührt. Der Schaum wird in Plattenform gestrichen
und bei ioo ° getrocknet. Dabei werden harte, hochporöse Platten erhalten, die für
katalytische Zwecke als Reinigungsmasse für Gase usw. verwendet werden können. Beispiel
3 Bei der Herstellung von- Akkumulatorenplatten gebräuchliche Oxyde des Bleis, wie
Mennige, Bleisuperoxyd, Bleiglätte, Bleisuboxyd, werden mit schaumerzeugenden Mitteln
und Flüssigkeiten, wie Wasser, Schwefelsäure, Glykol, Glycerin oder Gemische solcher,
zu einem Schaum verarbeitet, der zu Platten geformt oder in Bleigitter eingestrichen,
durch Lagern an der Luft, Erwärmen oder im Vakuum getrocknet und sodann in bekannter
Weise elektrolytisch formiert wird. Zweckmäßig wird der Schaum aus einem Gemisch
von ioo Gewichtsteilen Bleioxyd, 5 Gewichtsteilen isopropylnaphthalinsulfosaurem
Natrium und ioGewichtsteilen eines Gemisches aus 330/, Glykol und 67°/o Wasser
hergestellt. An Stelle eines Schaumes aus Bleioxyd kann auch ein solcher aus Blei
oder einem Gemisch aus Blei und Bleiöxyd verwendet werden. Beispiel q. 57o Gewichtsteilefrischgefälltes,
ausgewaschenes und gut abgesaugtes Silberoxyd werden mit q.Gewichtsteilen isopropylnaphthalinsulfosaurem
Natrium und 15o Gewichtsteilen Wasser unter starkem Rühren zu einem Schaum verarbeitet.
Dieser wird dann in Formen gebracht und nach vorsichtigem Trocknen allmählich auf
400' erhitzt, wobei er sich in poröses, metallisches Silber umwandelt. Diese Umwandlung
kann mitunter auch schon dadurch erreicht werden, daß das poröse Silberoxyd an irgendeiner
Stelle angezündet wird. Das poröse Silber ist hochaktiv, u. a. zur Zersetzung von
Ozon, Wasserstoffsuperoxyd und zur Entkeimung von Wasser geeignet. Beispiel 5 Aus
12o Gewichtsteilen feinpulverigem Kupferoxyd oder einem Gemisch von 6o Gewichtsteilen
Kupferoxyd und6o Gewichtsteilen Kupferpulver, ioo Gewichtsteilen Wasser und 2 Gewichtsteilen
isopropylnaphthalinsulfosaurem Natrium -wird durch kräftiges Rühren oder Schlagen
ein fester Schaum erzeugt, der in Stabformen gestrichen und bei ioo° vorsichtig
getrocknet wird. Dann wird der trockene Schaum in einer Wasserstoffatmosphäre allmählich
auf goo bis iooo ° erhitzt. Dabei entsteht ein teilweise gesinterter, sehr poröser
Stab von metallischem Kupfer, dessen Porenvolumen nachträglich unter Erhöhung der
Festigkeit durch Pressen beliebig vermindert werden kann. Beispiel 6 ioo Gewichtsteile
Eisenoxydnloxyd werden mit 25 Gewichtsteilen Wasser und 2 Gewichtsteilen Saponin
unter heftigem Rühren zu einem Schaum verarbeitet, und dieser wird in der im Beispiel
i angegebenen Weise weiterbehandelt. Die Reduktion erfolgt mit Wasserstoff bei ii5o
°. Das erhaltene Produkt ist ein zäher, widerstandsfähiger, schwammartiger, poröser
Körper, der z. B. als Katalysator oder Träger für katalytisch aktive Substanzen
dienen und dessen Festigkeit durch längeres Sintern oder Sintern bei noch höheren
Temperaturen erhöht werden kann. Durch nachträgliche Oxydation erhält man ein hochporöses
Metalloxyd., Beispiel 7 Zoo Gewichtsteile Eisenoxyd (caput mortuum) werden zusammen
mit 40o Gewichtsteilen Eisenpulver und 15 Gewichtsteilen isopropylnaphthalinsulfosaurem
Natrium gemischt; das Gemisch wird mit Zoo Teilen Wasser zu einem Schaum verarbeitet.
Zwecks Herstellung kreisförmiger Platten wird der Schaum in zylindrische Eisenrohre
eingefüllt, deren Wandungen allseitig mit feinen Löchern versehen sind, und bei
q00° vorsichtig getrocknet. Die erhaltenen zylindrischen Massen werden gegebenenfalls
der Form entnommen, sodann bei allmählich bis auf sioo° ansteigenden Temperaturen
mit Wasserstoff reduziert und nach dem Erkalten in Scheiben zerschnitten. Beispiel
8 ioo Gewichtsteile Aluminiumpulver werden mit i Gewichtsteil Saponin und ioo Volumteilen
Alkohol, die etwas Salzsäure enthalten, zu einem Schaum verarbeitet, dieser in üblicher
Weise
in Formen gegossen, getrocknet und in Gegenwart reduzierender
Gase erhitzt, um eine Verfestigung des Schaumes durch Sintern zu erreichen. Durch
das schwache Anätzen mit Salzsäure wird eine Oxydation des Metalls verhindert bzw.
eine schon vorhandene Oxydhaut durch eine Chloridschicht ersetzt, so daß nach Absublimieren
derselben ein Zusammenfritten der Metallteilchen erfolgen kann. In ähnlicher Weise
lassen sich auch andere leicht oxydable Metalle, wie Magnesium, Calcium, Elektrometall
u. dgl., auf Metallschäume verarbeiten, die sich durch nachträgliche Behandlung
oberflächlich oder durch die ganze Masse oxydieren lassen. Auch Zirkonium oder Zirkonerde
können in analoger Weise verarbeitet werden. Beispiel 9 3oo Gewichtsteile frisch
gefälltes und getrocknetes Silberoxyd werden mit 2 Gewichtsteilen isopropylnaphthalinsulfosaurem
Natrium und 2 Gewichtsteilen Saponin vermischt und dann mit 8o Gewichtsteilen Wasser,
die x Gewichtsteil Leim enthalten, zu einem Schaum verarbeitet. Dieser` wird zwecks
Herstellung einer Platte oder eines Stabes in einer geeigneten Förm aus porösem
Material, wie Gips, Ton, Porzellan usw., getrocknet und durch langsames Erhitzen
auf 400' in das Metall übergeführt. Man erhält so Formkörper aus porösem -Silber
mit einem Hohlraumvolumen von z. B. 8o01, die sich durch Pressen u. dgl. nach Belieben
weiter verfestigen lassen. Beispiel io 50 Gewichtsteile Nickeloxydpulver
werden mit 3oo Gewichtsteilen Nickelpulver und 7 Gewichtsteilen Saponin gut vermischt,
dann mit ioo Gewichtsteilen Wasser, worin 6 Gewichtsteile Leim gelöst sind, zu einem
Schaum verarbeitet, der in Plattenformen aus porösem Eisen gestrichen und darin
getrocknet wird. Hierauf werden die geformten Platten in Gegenwart reduzierender
Gase, z. B. Wasserstoff, -auf iioo° erhitzt. Nach dem Abkühlen sind sie hart und
haben ein Porenvolumen. von etwa 801)/o. Beispiel ii Ein Gemisch von Molybdänpulver
und Chrompulver, evtl. unter Zusatz von Verbindungen dieser Metalle, z. B. der Oxyde,
wird zusammen mit Wasser, Schaummitteln und gegebenenfalls Bindemitteln, z. B. Wasserglas,
.Kaolin u. dgl., zu einem Schaum verarbeitet und in der bereits erwähnten Weise
auf Formkörper, die sich z. B. als Katalysatoren für Behandlung von Kohlenwasserstoffen,
z. B. die Druckhydrierung, von Kohle, Teeren, Mineralölen u. dgl. verwenden lassen,
weiterverarbeitet. Beispiel 12 Ein Gemisch von 97 Gewichtsteilen Eisenpulver, 2
Gewichtsteilen Aluminiumpulver und i Gewichtsteil Kaliumnitrat wird mit 2 Gewichtsteilen
Saponin und 2o Gewichtsteilen Wasser zu einem Schaum verarbeitet, der zu beliebigen
Körpern, z. B. Platten, Stäben, Zylindern, Raschigringen, Würfeln u. dgl., geformt,
sodann getrocknet und in Gegenwart reduzierender Gase, z. B. von Wasserstoff, auf
hohe Temperaturen, z. B. iooo bis i2oo°, erhitzt wird. Man kann auch zuerst ein
Gemisch aus Eisen-, Aluminiumpulver und Kaliumnitrat ` herstellen, dieses in einer
Sauerstoffatmosphäre schmelzen und sodann 7o Gewichtsteile des nach dem Erkalten
gepulverten Schmelzproduktes mit 3o Gewichtsteilen Eisenpulver zusammen mit Saponin
und Wasser in der oben beschriebenen Weise weiterverarbeiten. Auch kann man in der
Weise verfahren, daß das gepulverte Schmelzprodukt erst mit Saponin oder einem anderen
schwefelfreien Schaummittel und Wasser zu einem Schaum verarbeitet und dieser erst
durch Erhitzen auf hohe Temperaturen in Gegenwart niclit reduzierender Gase, z.
B. an der Luft, verfestigt wird, worauf eine Reduktion unter milden Bedingungen,
vorzugsweise unter den Arbeitsbedingungen der als Katalysator dienenden Masse, folgt.
Als reduzierendes Gas kann im Falle der Verwendung der Masse als Ammoniakkontakt
auch ein Stickstoff-Wasserstoff-Gemisch verwendet werden. Da die hohe Porosität
der erhaltenen Massen, insbesondere unter Druck durchgeleiteten Gasen, nur -verhältnismäßig
geringen Widerstand entgegensetzt, kann man sie in solcher Größe verwenden, daß
sie als einheitliche, poröse Masse den gesamten Querschnitt des Kontaktraumes ausfüllen.
Beispiel 13 ioo Teile Luxmasse werden in etwa 6o Teilen Wasser suspendiert, alsdann
mit 25 Teilen Zement und o,5 Teilen diisopropylnaphthalinsulfosaurem Natrium versetzt,
worauf das Ganze kräftig gerührt wird. - Nach kurzem Stehenlassen wird die schaumige
Masse in flache Formen gegessen und dann während des Abbindens in Würfel u. dgl.
geschnitten. Man erhält eine vorzügliche Gasreinigungsmasse. Zu einer ähnlichen
Masse gelangt man, wenn man an Stelle der obenerwähnten Zusatzstoffe 2o Teile Magnesiumoxyd,
2 Teile Magnesiumchlorid und o,5 Teile Saponin verwendet.