DE55864C - Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk ohne Anwendung einer Brandsohle - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk ohne Anwendung einer Brandsohle

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DE55864C
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DE
Germany
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garment
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT55864D
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English (en)
Original Assignee
G. W. WILLEY in Athol und P. A. STONE in Haverhill, Staat Massachusetts, V. St. A
Publication of DE55864C publication Critical patent/DE55864C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43BCHARACTERISTIC FEATURES OF FOOTWEAR; PARTS OF FOOTWEAR
    • A43B9/00Footwear characterised by the assembling of the individual parts

Landscapes

  • Footwear And Its Accessory, Manufacturing Method And Apparatuses (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Schuhwerk ohne Anwendung einer Brandsohle, aber mit Hülfe von Schnüren, welche in den Saum desselben eingeführt sind, so dafs durch Zusammenziehen und Verknoten der Schnurenden der Saum des Oberzeuges nach innen über die Sohle des Leistens gezogen und auf denselben angelegt wird. Die Erfindung soll den Arbeiter in den Stand setzen, eine gröfsere Uebersicht über die Arbeit während der Ausführung führen zu können. Es wird bei dem neuen Verfahren das Oberzeug nach dem Abnehmen von dem Leisten noch fest in der ihm gegebenen Form gehalten, ohne Anwendung einer inneren Sohle; ferner kann der ganze Stiefel oder Schuh ohne innere Sohle hergestellt werden. Das Schuhwerk schmiegt sich infolge dessen besser an den Fufs an, dessen innere Oberfläche glatt und frei von Eindrücken oder Beulen ist, die dem Träger derselben viele Unbequemlichkeiten verursachen.
Auf den Zeichnungen stellen Fig. 1 bis 4 die verschiedenen Stufen der Arbeitsausführung dar; Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie 5-5 (s. Fig. 4); Fig. 6 zeigt einen in Verwendung kommenden Futterhalter; Fig. 7 ist ein Schnitt nach j-j (s. Fig. 5). Fig. 8 zeigt einen ähnlichen Schnitt des Schuhwerks, welch' letzteres mit der.äufseren Sohle beschlagen ist; Fig. 9 ist ein vollständiger Schnitt durch einen von dem Leisten genommenen Schuh.
Bei der Ausführung des Verfahrens wird eine Zeitlang auf der Sohle des Leistens mit Hülfe von Zwecken ein Mittelstück i aufgeheftet , welches von dem Fersentheil bis zum Ballentheil reicht, und ein Futterhalter p, welcher die Fortsetzung des Mittelstückes bildet und den Raum oder die Lücke ausfüllt, welche sonst der Saum des vorderen Theiles des Oberzeuges, nachdem es auf die Leiste gebracht ist, bilden würde. Der erwähnte Futterhalter ist an seinem Rand abgeschrägt; dieser Rand wird von dem Saum des Oberzeuges bedeckt, wenn dasselbe über den Leisten gezogen ist.
Wird das Oberzeug und der Futterhalter von dem Leisten abgenommen, so bedeckt der Rand des Futterhalters den Saum des Oberzeuges und des Futters und hält das Futter so, dafs sein Saum nicht verschoben werden kann durch Berührung mit dem Horn der Nähmaschine, welche nachher das Oberzeug mit der Sohle verbindet.
Der Futterhalter ρ hat den Zweck: 1. den Rand des Oberzeugfutters zu bedecken und zu halten; 2. die freie Stelle, welche von dem Saum des vorderen Oberzeuges umgeben wird, auszufüllen; 3. eine Fortsetzung des Mittelstückes und mit ihm eine glatte Ebene zu bilden, die von der Ferse bis zu den Zehen sich erstreckt und sich genau der Sohle des Leistens anschliefst, was dadurch erreicht ist, dafs das Mittelstück und der Futterhalter während der Dauer des Ueberleistenschlagens fest auf der Sohle des Leistens geheftet sind, bis die äufsere Sohle mit Kitt an dem Oberzeug befestigt worden ist.
Das Oberzeug wird, ehe es auf den Leisten geschlagen wird, an seinem vorderen Ende mit den Schnüren b und c, an dem Fersen- ■ theil mit der Schnur d versehen. Diese Schnüre werden durch eine Reihe Schlingen e1 geführt, welche an dem Oberzeug mit Hülfe einer besonderen Nähmaschine hergestellt sind. Diese Maschine macht die Schlingen ganz an der äufseren Seite des Oberzeuges und läfst an der inneren Seite nur einzelne Fäden, welche keinen besonderen Zweck haben. Die Schnüre b c des Vordertheils haben verschiedene Längen; die Schnur b, welche den Zehentheil umschliefst, ist kürzer als die Schnur c, welche von dem Zehentheil rückwärts den Raum des Oberzeuges entlang nach hinten sich erstreckt. Die Schnur b ist mit der Schnur c bei 2, 2 mit Hülfe von Schleifen oder Knoten verbunden, welche die Schnüre nach ihrer Befestigung daran hindern, mit ihren Enden zu verrücken oder zu entgleiten.
Das Oberzeug mit den Schnüren bed wird wie gewöhnlich über den Leisten gebracht; hierauf zieht der Arbeiter dasselbe über den Zehentheil des Leistens und zieht mit Hülfe von Haken den Saum desselben von den Zehen nach rückwärts, und nachdem er so die gewünschte Spannung erhalten hat, schlägt er vorübergehend die Zwecken e in den Zehentheil des Leistens, um das Oberzeug an seinem Platz zu halten. Hierauf zieht er den Zehentheil des Oberzeuges nach innen zu beiden Seiten der Mitte und befestigt es mit Hülfe der beiden zu beiden Seiten der Zwecke e liegenden Zwecke ff.
Am besten zieht man nun den mittleren Theil des Oberzeuges auf, indem man den Saum nach innen über das Mittelstück i zieht und es mit demselben durch Zwecken verbindet. Hierauf wird der Fersentheil aufgebracht, indem man die Schnur d zusammenzieht und ihre Enden zusammenknüpft und so nach innen an allen Theilen einen gleichmäfsigen Zug an dem Fersentheil des Oberzeuges nach der Mitte der Ferse zu hervorbringt, während man zu gleicher Zeit den Hammer zum Glätten des Fersensitzes in Anwendung bringen kann.
Auf diese Weise sitzt das Oberzeug fest auf dem Leisten, so dafs der Arbeiter in den Stand gesetzt ist, mit dem Leisten nach Belieben zu handeln und namentlich das Befestigen des vorderen Theiles vorzunehmen, wozu mehr Geschicklichkeit und Sorgfalt verwendet werden mufs als auf die anderen Theile des Oberzeuges. Hierbei wird in folgender Weise verfahren: .
Die vordere Schnur b wird zunächst mit der längeren Schnur c verbunden, indem man einen Knoten oder eine Schleife der letzteren an den beiden Punkten 2, 2 nahe dem Ende der Zehenschnur erfafst; die Zwecken eff werden weggenommen und die Zehenschnur b wird zugezogen, was einen gleich mäfsigen Zug nach innen an allen Theilen des Zehenstückes des Oberzeuges hervorruft. Auf diese Weise schmiegen sich alle Theile des Oberzeuges dicht an den Zehen der Leiste an, sogar an die Sohle derselben, welch letzterer Umstand dadurch hervorgebracht wird, dafs die Enden der Zehenschnur über die Sohle des Leistens hin zusammengebunden werden, wie Fig. 3 zeigt. Der nach innen gebogene Rand des Oberzeuges, der durch die Zehenschnur gehalten wird, wird erst tüchtig mit dem Hammer auf die Sohle der Leiste niedergeschlagen, ehe die Enden der Schnüre verknüpft werden.
Mit Hülfe von Haken werden nun die seitlichen Ränder des Oberzeuges nach innen über die untere Fläche des Leistens gezogen. Nachdem dies gehörig geschehen ist, erfafst der Arbeiter die längere Schnur c und zieht sie nach rückwärts, weg von den Punkten, wo besagte Schnur mit der Zehenschnur befestigt ist, nach der Seite oder quer über die Sohle, erst nach der einen, dann nach der anderen Seite hin und so zunächst den Saum nach der einen, hierauf den Saum nach der anderen Seite über die Sohle der Leiste ziehend. Jeder Saum wird mit dem Hammer gegen den Boden der Leiste geschlagen, nachdem er gehörig eingezogen ist, auf diese Weise den Saum einbauchend. . Nachdem der mittlere Theil des Oberzeuges sich nun genügend dem Leisten angepafst hat, werden ebenfalls die Enden dieser Schnüre mit einander verknotet, welche so die Seiten des Oberzeuges in der ihm gegebenen Lage halten, worauf die Zwecken herausgenommen werden, welche bislang das Mittelstück und den Futterhalter mit dem Leisten verbanden.
Hierauf wird die äufsere Sohle q mittelst Guttapercha oder anderem Klebstoff auf den nach innen gebogenen Rand des Oberzeuges geklebt und auf den Futterhalter und ebenso auf die Theile des Mittelstückes, welche gewöhnlich in Berührung mit der äufseren Sohle kommen. Eine Stahlfeder, die zwischen die äufsere Sohle und das Mittelstück gelegt wird, verhindert jedoch eine innigere Berührung des Mittelstückes mit der bestrichenen Oberfläche der Sohle. Nachdem der Kitt hinlänglich getrocknet ist, wird der Leisten aus dem Schuh oder Stiefel gezogen, welcher in seiner Form durch die aufgeklebte äufsere Sohle gehalten wird. Die äufsere Sohle kann nun bestochen, genagelt oder auf andere Weise mit dem Oberzeug und Futterhalter dauernd verbunden werden. Die einfachste Befestigung dürfte das Aufnähen sein, wobei die Stiche durch die Sohle und den Saum des Oberzeuges geführt werden.
Der Schuh ist nun auf diese Weise zum Tragen fertig; doch wird es sich empfehlen, das Innere noch mit leichtem Futter oder einer inneren Sohle zu versehen, welche am einfachsten eingeklebt wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk ohne Anwendung einer Brandsohle, dadurch gekennzeichnet, dafs der Rand des Oberzeuges mit Schlingen versehen wird, durch welche Schnüre gezogen werden, um mittelst dieser das Oberzeug mit Zuhülfenahme des an seinen Enden abgeschrägten Futterhalters (p) und des Mittelstückes (i) und der zeitweise gebrauchten Zwecken der Form des Leistens anzupassen, wonach die Befestigung der äufseren Sohle (q) auf dem durch die Schnüre eingezogenen, mittelst Hämmern umgelegten Rande des Oberzeuges und dem Futterhalter erfolgt, während das Oberzeug sich auf dem Leisten befindet, durch Aufkitten und späteres Nageln oder Vernähen mit dem Oberzeug.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT55864D Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk ohne Anwendung einer Brandsohle Expired - Lifetime DE55864C (de)

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DENDAT55864D Expired - Lifetime DE55864C (de) Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk ohne Anwendung einer Brandsohle

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5221115A (en) * 1992-01-16 1993-06-22 Takigen Manufacturing Co., Ltd. Door lock handle assembly for leftward and rightward pulling doors

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5221115A (en) * 1992-01-16 1993-06-22 Takigen Manufacturing Co., Ltd. Door lock handle assembly for leftward and rightward pulling doors

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