DE1485778C - Verfahren zum Herstellen von durchge nahtem Schuhwerk, insbesondere von Ski und Bergstiefeln - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von durchge nahtem Schuhwerk, insbesondere von Ski und BergstiefelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstcllen von durchgenähtem Schuhwerk, insbesondere von
Ski- und Bergstiefeln mit nach außen gebogenem Schaftrand, Brandsohle, Zwischensohle und Laufsohle,
dessen Schaft und Brandsohle durch eine schrägfiegende" erste Naht sowie dessen nach außen
gebogener Schaftrand und Zwischensohle durch eine senkrecht verlaufende zweite Naht miteinander verbunden
sind.
Derartige Verfahren zum Herstellen von durchgenähtem Schuhwerk sind an sich bekannt. Das mit
diesen Verfahren hergestellte Schuhwerk wird als »zwiegenäht« bezeichnet, und diese Verfahren finden
insbesondere bei der Herstellung von Berg- und Arbeitsschuhen Verwendung. Diese Schuhe müssen
außerordentlich strapazierfähig sein, wasserdicht und müssen außerdem dem Fuß einen einwandfreien Halt
vermitteln. Auch bei Herstellung von Skistiefeln verwendet man das Verfahren.
Das vorbekannte Verfahren zur Herstellung von zwiegenähten Schuhen, bei dem eine sogenannte
Schrägnaht als erste Naht den Schaft und die Brandsohle erfaßt und eine senkrecht verlaufende zweite
Naht den nach außen gebogenen Schaftrand und die Zwischensohle erfaßt, hat den wesentlichen Nachteil,
daß es verhältnismäßig schwierig ist, ein solches Schuhwerk herzustellen. Die Legung der Schrägnaht,
die als erste Naht zwei Teile miteinander verbindet, erfolgt, ehe die Zwischensohle wenigstens angezwickt
ist; beim Nähvorgang können sich daher die Teile im Verhältnis zueinander verschieben, während die Seitenkante
der Brandsohle und der Schaft zu verbinden sind. Dabei muß berücksichtigt werden, daß die
Schrägnaht die Brandsohle derart erfassen soll, daß die Oberfläche der Brandsohle nicht verletzt wird,
damit die Dichtigkeit des Schuhwerkes gewährleistet ist. Dies ist trotz der vorhandenen Maschinen mit
ihren Leisten außerordentlich schwierig, allein durch die Hantierung mit dem noch nicht in seiner Lage
fixierten Schaft und der noch losen Brandsohle. Dabei muß die Naht häufig noch einen Rahmen miterfassen,
der ebenfalls noch nicht nach außen gebogen ist und demzufolge noch im Verhältnis zum
Schaft und auch im Verhältnis zur Brandsohle verschiebbar ist.
Es sind zwar schon Herstellungsmethoden für schweres Schuhwerk bekannt, bei denen durch
Legung von Extranähten die Legung der Schrägnaht erleichtert werden soll. So ist z. B- ein Verfahren
bekannt, bei dem zuerst die Brandsohle mit einer Zwischensohle durch eine fast senkrecht geführte
Naht verbunden wird, woraufhin anschließend erst die Schrägnaht den Schaft mit der Zwischensohle
verbindet, wobei bei diesem bekannten Verfahren die Brandsohle nicht erfaßt wird. Da sich beide Nähte
kreuzen, besteht hierbei der erhebliche Übelstand, daß bei Legung der zweiten Naht der Faden der
ersten Naht zerstochen werden kann, so daß sich diese Naht bei eventueller völliger Durchtrennung
der zuerst gelegten Naht löst; die Brandsohle hat dann an diesen Stellen keinen Halt mehr. Weiterhin
hat man bei anderen Verfahren unter Fortlassung der Brandsohle zunächst die Schrägnaht gelegt, wobei
das Schuhwerk beim Nähvorgang bereits einen nach außen gebogenen Schaftrand aufweist. Ein solches
Schuhwerk hat aber keine Brandsohle oder nur eine eingelegte Innensohle, und das Verfahren ist zur
Herstellung von schwerem Schuhwerk nicht geeignet.
Ferner ist bekannt, durch Legung von drei senkrechten Nähten die Teile miteinander zu verbinden.
Ein solches' Arbeitsverfahren hat aber den Nachteil, daß dieses Schuhwerk nicht wasserdicht genug ist,
weil kein dichtes Heranziehen des Schaftrandes an die Brandsohle erfolgt. · ' '
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk zu schaffen,
bei dem die Haltbarkeit des bekannten zwiegenähten Schuhes erhalten bleibt und doch eine erhebliche
Vereinfachung in der Schuhherstellung erzielt wird.
Die Erfindung besteht darin, das eingangs erwähnte Verfahren der Schuhherstellung dahinge-
hend zu verbessern, daß die Brandsohle in bekannter Weise so auf der Zwischensohle befestigt wird, daß
sie auf dieser eine Erhebung unter Belassung von vorstehenden Rändern der Zwischensohle bildet, daß
der Schaftrand nach außen gebogen und der so vorbereitete Schaft auf die durch die Brand- und Zwischensohle
gebildete Anordnung aufgesetzt wird und beide Teile durch die schräg, zwischen unterhalb der
Zwischensohlc innerhalb des Schaftbereiches liegenden Punkten und Punkten am aufsteigenden Teil des
Schaftes verlaufende, den Schaft, die Brand- und Zwischensohle erfassende erste Naht miteinander
verbunden werden, wobei der Schaft in den Winkel zwischen der Brandsohlenrandkante und der Zwischensohlenobe'rseite
in ebenfalls bekannter Weise hineingezogen wird, und daß der nach außen abgebogene
Rand des Schaftes an dem Rand der Zwischensohle durch die senkrecht verlaufende zweite Naht
befestigt wird, und daß alsdann das Schuhwerk durch Aufbringen der Laufsohle in üblicher Weise fertiggestellt
wird.
Damit ist der erhebliche Vorteil erzielt, ein wasserdichtes Schuhwerk schaffen zu können, bei dem mit
der zuerst gelegten Naht praktisch ein stabiles Halbfertigprodukt geschaffen wird, das mindestens aus
Schaft, Brandsohle und Zwischensohle besteht, wobei sämtliche Ränder bereits nach außen gebogen
sind, wobei der Schaft schon fest und dicht in den Winkel zwischen Brand- und Zwischensohle gezogen
ist. Dieses formstabile Zwischengebilde läßt sich dabei ohne erhebliche Schwierigkeiten erzielen, da
für den Arbeiter die Lage der einzelnen Teile im Verhältnis zueinander praktisch vorfixiert ist. Nachdem
diese erste Schrägnaht gelegt ist, die das schon formstabile Halbfertigprodukt bildet, ist die Legung
der zweiten Naht einfach; sie erhöht die Festigkeit des Schuhwerks.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele für das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
Schuhwerk dargestellt. Es zeigt im Querschnitt
Fig. 1 eine Teilansicht eines Schuhwerkzwischenproduktes
mit Schaft, Brandsohle und Zwischensohle,
F i g. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit Schaft, Brandsohle, Füllschicht und Zwischensohle,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel mit Winkelrahmen, Schaft, Brandsohle mit Nählippe, Füllschicht
und Zwischensohle.
In den Figuren ist die Brandsohle mit A bezeichnet, die vor Beginn des Nähvorganges auf einer Zwischensohle
B durch Kleben, Vernähen od. dgl. befestigt wird. Die Brandsohle A hat den Umriß einer
innerhalb des Schaftes C liegenden Sohle, während die Zwischensohle B einen überstehenden Rand hat,
der den nach außen gebogenen Rand des Schaftes C aufnimmt. Der Schaft C kann ein Futter D aufweisen
und gegebenenfalls mit einem Winkelrahmen E versehen sein.
Wie in Fig. 1 dargestellt, kann die Brandsohle A
unmittelbar mit der Zwischensohle B vereinigt werden. Sie kann jedoch auch, wie in Fig. 2 dargestellt,
an der Zwischensohle unter Zwischenschaltung einer Füllschicht aus einem nachgiebigen oder elastischen
Werkstoff F befestigt sein, der den gleichen Umriß hat wie die Brandsohle A und an dieser befestigt ist.
F i g. 3 zeigt einen Rahmenschuh, dessen Brandsohle eine vorspringende Nählippe α aufweist; der
von der Nählippe begrenzte Hohlraum ist mit einer Füllschicht H aus nachgiebigem oder elastischem
Werkstoff ausgefüllt, die an der Brandsohle A befestigt ist.
Die Brandsohle A bildet in jedem Fall der dargestellten Ausführungsbeispiele eine zusätzliche Erhebung
auf der Zwischensohle B, mit welcher sie fest verbunden ist. Erfindungsgemäß erfolgt die Vereini-
.25 gung der Teile durch eine schrägliegende erste Naht 1, die durch die Zwischensohle, die Brandsohle
und den Schaft und gegebenenfalls auch durch einen Winkelrahmen geführt ist. Auch durchquert die
schrägliegende Naht 1 die Füllschicht F beim Ausführungsbeispiel der F i g. 2 und die Füllschicht H
beim Ausführungsbeispiel der F i g. 3.
Die nach außen gebogenen Ränder des Schaftes C
und des eventuellen Winkelrahmens £ sind an der Zwischensohle durch eine kleinstichige Naht 2, die
anschließend gelegt wird, befestigt.
Bei der Legung der Naht 1 ist der Schaft C bereits nach außen gebogen, und die Zwischensohle bildet
und unterstützt das Widerlager bei der üblichen Rahmennähmaschine. Durch die Naht 1 werden beide
Teile, und zwar der Schaft C und die Zwischen- sohle B unter Erfassung der Brandsohle A fest miteinander
verbunden, wobei der Schaft C in den Winkel zwischen der Brandsohlenrandkante und der
Zwischensohlenoberseite hineingezogen wird, so daß der nach außen abgebogene Rand des Schaftes C an
dem Rand der Zwischensohle B durch die senkrecht verlaufende zweite Naht 2 befestigt werden kann,
ohne daß die zweite Naht 2 noch erhebliche Haltefunktionen hat. Schon durch Legung der Naht 1 ist
ein stabiles Zwischenprodukt erzielt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von durchgenähtem Schuhwerk, insbesondere von Ski- und Berg- s
stiefeln, mit nach außen gebogenem Schaftrand,. Brandsohle, Zwischenso'hle und Laufsohle, dessen
Schaft und Brandsohle durch eine schrägliegende erste Naht sowie dessen nach außen gebogener
Schaftrand und Zwischensohle durch eine senkrecht verlaufende zweite Naht miteinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brandsohle (A) in bekannter Weise so auf der Zwischensohle (B) befestigt wird, daß
sie auf dieser eine Erhebung unter Belassung von vorstehenden Rändern der Zwischensohle bildet,
daß der Schaftrand nach außen gebogen und der so vorbereitete Schaft (C) auf die durch die
Brand- und Zwischensohle gebildete Anordnung aufgesetzt wird und beide Teile durch die schräg,
zwischen unterhalb der Zwischensohle innerhalb des Schaftbereiches liegenden Punkten und Punkten
am aufsteigenden Teil des Schaftes verlaufende, den Schaft, die Brandsohle und Zwischensohle
erfassende erste Naht (1) miteinander verbunden werden, wobei der Schaft (C) in den
Winkel zwischen der Brandsohlenrandkante und der Zwischensohlenoberseite in ebenfalls bekannter
Weise hineingezogen wird, daß der nach außen abgebogene Rand des Schaftes (C) an dem
Rand der Zwischensohle (B) durch die senkrecht verlaufende zweite Naht (2) befestigt wird und
daß alsdann das Schuhwerk durch Aufbringen der Laufsohle in üblicher Weise fertiggestellt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Brandsohle (A) mit
nach unten vorstehender Nählippe (a) verwendet wird, wobei der von der Nählippe begrenzte
Raum in bekannter Weise durch Ausballmasse oder eine Füllschicht (F, H) ausgefüllt und die
Nählippe (a) in bekannter Weise von der Schrägnaht (1) erfaßt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und/oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem nach außen gebogenen Schaftrand ein Winkelrahmen
(E) in bekannter Weise angeordnet wird, wobei dessen hochstehender Schenkel von der Schrägnaht
(1) und dessen waagerechter Schenkel von der senkrechten Naht (2) erfaßt wird.
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